Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -


 

 

 

 

               Kambodscha

 

15.-18.6.2013:  Kambodscha-4-

 

Abschied von Kambodscha, unsere letzten Tage

                                           in und um Siem Reap

 

 

 

 

 

 

 

Noch ein paar Tage Entspannen wir in Siem Reap, es regnet ab und an, ist bewölkt, so dass wir uns den letzten Tag unseres 7 Tage Angkorruinentickets aufsparen wollen. In Siem Reap ist vor allem abends was los, es gibt hier ja mehrere Straßen, die von Leuchtreklamen mit Schriftzug deklariert werden, als Nachtmark oder Kneipenstraße. Auf der gegenüberliegenden Flußseite gibt es noch einen weiteren Nachtmarkt der Künste, es gibt die gleichen Souvenirs wie auf dem alten Tagesmarkt und all den Nachtmarktstraßen, so dass ich hier keinen besonderen künstlerischen Unterschied erkennen kann. Aber hier gibt es jeden Abend eine kostenlose Show der traditionellen Tänze. So lohnt sich der Bummel über den Markt am Abend schon einmal. Die Souvenirs reizen natürlich auch, aber wir können nicht noch mehr schleppen, somit müssen wir die Finger davon lassen.


                                                                

Doch auch nach 3 Tagen sieht es nicht besser aus und wir wagen es. Es wird tatsächlich noch einmal ein verhältnismässig schöner Tag, einige Wolken, aber auch ein paar Sonnensrahlen dringen durch und vor allem kein Regen. So geht es noch einmal auf eine Runde durch die Tempelanlagen per Fahrrad. Wir suchen uns die schönsten Ruinen hierfür noch einmal aus und erstaunlicherweise entdeckt man immer wieder Neues. So zum Beispiel ein Dinosaurier in den Verzierungen zwischen Dämonen und Wasserbüffel.

Auch auf Bayon gibt es dieses Mal eine Tanzgruppe, die sich so etwas dazuverdienen will. Allerdings nicht mit Tanzen selbst, sondern damit, dass man sich mit ihnen in ihren traditionellen Tanzkleidern fotografieren lassen kann.

                               

Unsere Zeit hier wollten wir mit dem Sonnenuntergang im berühmtesten Tempel, Angkor Wat, beschließen. Leider sieht man die Sonne und auch keine Verfärbungen mehr, da sich der Wolkenvorhang vorher schließt. Aber trotz alledem war es eine ganz tolle Zeit hier in Siem Reap wie auch in ganz Kambodscha. Von Kambodscha ging es "zurück" nach Thailand, über die einfach Aus/Einreise könnt ihr unter den Reiseberichten zu Thailand lesen.

   

 

 

 

 

 

1.6.-14.6.2013:  Kambodscha-3-

Siem Reap und Angkor, die gigantische Tempelstadt der Khmer

 

Angkor Wat:

Postkartenmotive und sonst auch überall sieht man die Türme von Angkor Wat als Wahrzeichen Kambodschas. Sie sind auf der Flagge wie auf den Biermarken und natürlich dürfen sie auf keinem Souvenir fehlen. Nur allzubekannt, jeder will diese eine Anlage von der 200 qm umfassenden alten Tempelstadt Angkor sehen. Das einprägendste Motiv ist der Sonnenaufgang in der Anlage mit Spiegelung im Teich. Wir machen uns auch auf, auch wenn man hier nie weiß mit welchem Wetter man in einer Stunde, geschweigedenn 8 km von Siem Reap entfernt rechnen kann. Aber wir haben Glück und bekommen schöne Verfärbungen am Himmel zu sehen. Da es die ganze Nacht durchgeregnet hat, gibt es auch Wasser im 2. Tümpel. Die 2 sind eigentlich symmetrisch angeordnet, einen links einen rechts von dem langen Steinweg der von der Außenanlage zur Innenanlage führt. Am Tag zuvor hatte allerdings nur der linke Wasser. Dort stehen schon einige Menschen und später sind es noch mehr, wobei wir jetzt low season haben, zur Hochsaison ist so ein Gedränge und Geschubse, dass man aufpassen muss, diese atemberaubende Kulisse überhaupt wahr zu nehmen. doch wir gehen gleich weiter zum rechten Tümpel, dort ist kein Dreck am Rand, keine quadratische Form wie im linken zu erkenne, nur Grünzeugs unsymmeterisch um das Wasser und dieses im Vergleich zum linken spiegelglatt. Wir sind die Einzigen. Noch, denn sobald man mal erblickt wird, tummeln sich gleich noch mehr um einen herum. Doch es geht, wir stehen nach Sonnenaufgang zu vielleicht 20st da, auf der anderen Seite mehr als Hundert!

Ein schöner Auftakt für einen neuen Tag für Tempelruinenbesichtigung. Einer von 7, denn wir haben das Siebentagesticket gekauft. (1 Tag 20 $, 3 Tage 40 $, 7 Tage 60$)

 

Wir halten uns stundenlang in der Anlage Angkor Wats auf und haben Glück, denn es ist Mittagszeit und die großen Gruppen sind irgendwo in der Stadt zum Essen, so ist eigentlich überhaupt nichts los und wir überrascht als wir gerade aus der Anlage rausgehen wieviel hunderte uns entgegenströmen.

                                       Statuen, die aussehen wie pupsende Löwen bewachen die Eingänge und Treppen vieler Anlagen

Die Anlage an sich ist schon imposant von ihrer Fläche, den großen Gebäuden aus Stein, jedoch findet man an jeder Wand und in jedem Winkel eingemeiselte Verzierungen, Bilder und Zeichen, so viele auf so viel Fläche, das hätten wir nicht erwartet. So gibt es wirklich sehr viel anzuschauen.

                

Wir arbeiten uns durch die langen Gänge, die Innenanlagen mit weitern Räumen und Gängen und Türmchen bis hoch zu den 5 markanten Türmen der Anlage!

                       

Vorbei geht es auch oft an kleinen Tempeln, wo eher keiner anhält, meist sind wir per Fahrrad unterwegs, da kann man schnell mal anhalten und entdeckt auch immer wieder ein paar Mauerreste im Dschungeldickicht:

Thma Bay Kaek    

Angkor Thom und Bayon:

Auf dem Waldweg geht es weiter von Angkor Wat zu Angkor Thom, einer Anlage mit noch mehr Fläche. Die Außentore in alle 4 Himmelsrichtungen sind gigantisch, mit Gesichtern verzierte Türme. Auf den ersten Blick sieht alles aus wie Stein, doch bei näherer Betrachtung formen sich die Gesichtszüge heraus. Vor den Toren stehen viele Statuen, teils ohne Köpfe, teils in Restauration mit ganz neuen Sandsteinköpfen. Diese Figuren ziehen alle zusammen an einem langen Steinseil. Sie begrenzen die Brücke zu beiden Seiten, die über den Außenkanal führt.

Auch innerhalb der Tempelanlage Bayon sind die Gesichter dominierend. Vor allem in dem beeindruckden Tempel Bayon mit seinen vielen Türmen fühlt man sich schon fast beobachtet

                                 

Es gibt unheimlich viel zu sehen in Angkor Thom, seien es die kleinen Türmchen, die in Reihe auf der Wiese stehen, auf der meist Pferde und Wasserbüffel weiden, wenn letztere nicht wie hier auf dem Foto im Wasser liegen, um sich vom heißen Tag abzukühlen.

Es gibt den Königspalast inmitten einer Grünanlage, ob diese damals auch schon aus kleinen Seen und vielen Bäumen bestand? Die Terasse des Leper Königs geht dieser von der Straße her voraus mit vielen Verzierungen geschmückt. Daneben die lange Mauer, die Terasse der Elefanten, natürlich mit vielen vielen Steinelefanten in der Mauer oder als Säulenpfeiler. Der pyramidenartige Tempel Baphuon ist sehr hoch, auch bei ihm findet man filigrane Verzierungen. Viele der Steinquader liegen verstreut um den noch erhaltenen Tempel herum. Einige Steine wurden ersetzt, andere nicht wieder aufgebaut. Auf vielen Steinen findet man schöne Verzierungen, oft auch Tiere, wie hier Affen.

                                                                                                      

Die Tore zu allen Seiten sind auch beeindruckend, wenn auch an so manchen Stellen schwer mitgenommen. Vor ihnen zogen Götter und Dämonen am gleichen Steinstrang/seil, sie sollten vor Bösem beschützen und dies nicht einlassen. Am Westtor können wir erahnen, wie die Anlage einmal vorgefunden wurde. Hier liegen Köpfe, Oberkörper, Füsse und Hände durcheinandergewürfelt, von Gestrüpp und Bäumen überwuchert in einer langen Reihe vor dem Tor, zu beiden Seite der Straße.

 

Ta Prohm: Diese Anlage ist überwältigend, dieses Mal weniger wegen ihrer Größe oder Bauwerken, sondern mehr der Natur wegen. Die beiden großen vorangegangenen Anlagen sind sehr gut in Stand gehalten worden, doch hier sieht man erst wie überwuchert alles war. Gigantische Bäume wachsen um die Gebäude herum. Manchmal scheint es so als wollen die Wurzeln wie Arme ein Türmchen umarmen, ein anderes Mal sieht es nach gefährlichen Tintenfischarmen aus, die sich um sein Opfer schlingen und es zu zermalmen versuchen. Gebäude sind eingestürzt durch die Kraft dieser Bäume.

Die Anlage war Schauplatz so mancher Filme, der letzte wohl bekannte Tomb Raider, der hier gedreht wurde. Auch heute wurde irgendein Film gedreht, wohl eher unprofessionell, eine russische Gruppe, die ständig den Platz freiräumen wollte, selbst die Sicherheitsbeamten fanden das nicht so toll, ob die überhaupt eine Genehmigung hatten?

                                            

 

 

                                

Prea Khan:

Auch hier bekommt man die Naturgewalt zu spüren. Dieser Tempel scheint nur aus Gängen zu bestehen. Es sieht fast aus als würde man wenn man von einer Tür zur nächsten geht in einen Spiegel schauen, die Gänge nehmen kein Ende, doch sie sind nicht die Spiegelung des vorangegangen. Die meisten großen Bäume sind entfernt, doch mehr als die Hälfte der Anlage ist nicht passierbar, da die Türen durch die eingefallene Decke von Steinblöcken blockiert werden. Doch ist die Anlage so groß, dass man trotzdem lange braucht, um die vorhandenen Gänge entlangzulaufen. Am Ende trifft man dann von außen auf einen RIESENBAUM der anfing auf dem Dach zu wachsen, dessen Wurzelarme ich nicht einmal umarmen kann.Der kleine blaue Punkt in der Mitte der Wurzel da unten das bin ICH!

SUCH MICH!!!

Ta Som:

Eine eher kleine Anlage, doch auch hier erwarten einem nebst Souvenirstände von Bäumen überwuchertes Tor.

Pre Rup:

Diese Anlage, wie auch East Mebon, ist eher pyramidisch aufgebaut. Über 4 Etagen gelangt man zu den Türmchen auf der obersten Plattform, in der jeweils eine Buddahstatue steht, die mit Räucherstäbchen und Obergaben umgeben ist. Die Treppen werden wieder von Löwen bewacht, die Ecken von großen Steinelefanten.

Banteay Kdei:

Wieder alles vereint und doch anders, Gesichter in Torbögen, viele Gänge und Türmchen, ein paar große Bäumchen, deren Wurzeln in den Steinen verankert.

                                                 


Affen in der Ruinenstadt Angkors:

Zwischen all den Ruinen muss man noch was anderes einbauen, sonst wird es euch langweilg. Deshalb jetzt mal etwas Lebendigeres als "nur Steine"! Affen:

Einige große Familien an Affen leben hier in unmittelbarer Nähe der Ruinen. Wir sind ihnen fast täglich begegnet. Im Moment haben sie sehr viel Nachwuchs und das ist so süss, wie die Kleinen in den Bäumen rumtollen, von der Mutter gesäugt werden oder auf dem Bauch durch die Gegend getragen werden.

      

                                                                                                                                         

Manche Affen sind auch ganz schön frech. Sie klauten Mangos aus dem Korb eines vorbeifahrenden Motorrads. Die Kameratasche und der Rucksack von Touristen war ebenfalls heißbegehrt. Sie bekamen sie jedoch nicht, was allerdings ein böses Gefauche mit sich führte. So klein wie sie sind, so ungern möchte man sich mit ihnen anlegen. Sie haben eine Wahnsinnskraft und die spitzen langen Eckzähne bringen einem zum Fürchten!

                                              

  
 

Die ältesten Ruinen wurden im 9. Jahrhundert erbaut. Diese sind weniger von ihrer Größe her imposant, dafür aber haben sie viele verspielte Details, die erstaunlicherweise gut erhalten sind.

Wir besuchen die drei großen Ruinen der Roluos Gruppe ca. 15 km südöstlich von Angkor Wat. Dahin geht es mal wieder per Rad, doch dieses Mal ist MEIN Lieblingsfahrrad nicht da und das bekomm ich auch gleich zu spüren. Wir suchen zwar das beste aus, aber zuerst springt der 3. Gang dauernd in den 2., was Bernhard noch reparieren konnte, dann wird allerdings das Kugellager des Pedals und die Pedalstange lose, so dass es immer anstrengender wird. Die letzten 8 km zurück übernimmt Bernhard, dann tauschen wir das Rad um. Nach einer Pause im Hotel zieht es Bernhard noch einmal los, zu bereits besichtigten Ruinen.

Preah Ko:

                                

Bakong:

Dies ist die größte gut erhaltene Anlage der Roluosgruppe. Die Treppenaufgänge werden auch hier von Löwen bewacht, die Seiten der pyrammidenartigen Tempels von Elefanten, deren Köpfe leider nicht mehr so ganz zu erkennen sind. Umgeben wieder einmal von einer dicken Mauer und einem großen Wassergraben. Hier blühen Seerosen und die Kinder springen vom Baum in den Kanal zur Abkühlung. Bullenreiten kann man auch, oder sind das Wasserbüffel?

    

Lolei:

Dies ist eher eine kleine weniger spektakuläre Tempelanlage, die jedoch noch einen aktiven Wat um sich hat. Hier gibt es einen nagelneuen Tempel mit vielen bunten orange und neonfarbenen Gemälden von Buddahbildern und dem alltäglichen Leben, Holzhütten dienen den Mönchen zum Wohnen, Essen, Schlafen und auch eine Schule ist vorhanden. Auf einem Sockel mit Mauer umrandet liegt die ganze Anlage. In deren Mitte befinden sich noch 4 alte Türme aus dem 9. Jhd, diese müssen aber von Gerüsten gestützt werden.

                                                             

 

 

An einem Tag mieteten wir uns noch einmal ein TukTuk. Shalala, der jeden Tag an der Ecke steht, ist ein lustiger Kerl und ist uns doch sehr sympathisch. Die Menschen verdienen hier nicht viel und leben wirklich nur von der Hand in den Mund. Er hofft seinen Kindern geht es einmal besser, vor allem für seinen Sohn, den er auf die Highschool schickt, muss er viel zurücklegen. Bei 15 bis 20 Dollar, wovon er ja noch Sprit zahlen muss, verdient er tatsächlich nicht viel. Aber trotz allem können wir das auch nicht jeden Tag machen, denn wir müssen auch schauen, wie wir unser Geld ausgeben. Ein Fahrrad für 1 Dollar und mit eigener Kraft sich zu den Ruinen zu schaffen, ist da schön günstiger. Es gibt über 10.000 TukTukfahrer mittlerweile in Siem Reap und im moment sind wenige Touristen da, somit bleiben viele jeden Tag ohne Arbeit. Für die entfernt gelegenen Ruinen ist man mit Tuktuk besser dran, und so fahren wir mit Shalala morgens zuerst 1 1/2 Stunden zu einer großen bekannten Anlage. Hier gehen mir die großen asiatischen Gruppen vor allem auf den Keks, die sich vor alles und vor allem JEDEN stellen, nur damit sie von sich und Hinz und Kunz ein Foto vor jedem Türrahmen, jeder Statue etc. Fotos machen können. Trotz allem war Banteay Srey sehr beeindruckend. Ende des 9. Jahrhunderst entstanden und nach so vielen Jahrhunderten und Überwucherung der Natur sind die vielen Feinheiten noch so gut zu sehen.

                                                

Unterwegs bleiben wir auch öfter einmal stehen und genießen die Landschaft. Wir fahren an Reisfeldern vorbei, sehen viele Wasserbüffel, es gibt Souvenirstände, kleine Restaurants und Stände an denen auf einem Holzofen Palmzucker zu Süssigkeiten verarbeitet wird. Und in den Dörfern winken uns die Leute zu. Kambodschaner sind sehr freundlich und sympathisch! Gegen 11 Uhr kommen uns die Horden Schulkinder allein oder zu zweit, mal auch zu dritt auf einem Fahrrad. Sie fahren zur Mittagspause nach Hause oder bleiben auch dort, um den Eltern am Nachmittag zu helfen. Sie winken eigentlich fast alle und testen ihr Englisch mit Hallo, How are you? What is your name? Auch wenn weitere Fragen und Antworten im Wind verschwinden.

                         

Banteay Samre steht als näcshtes auf dem Programm, hier halten die großen Gruppen nicht und so hat man endlich mal wieder etwas Ruhe. Kaum jemand besucht diesen Tempel, dabei ist er genauso lohnenswert. Eine gut erhaltene Anlage mit Türmen und Gängen und vor allem wieder wunderschöne Details an den Wänden!

                           

Dann entscheiden wir uns für eine noch weiter abgelegene Ruinen, die auf einem Berg liegt. Hier kommen wirklich nicht viele Leute her. Shalala wartet im Schatten in der Hängematte, wir schleppen uns den Berg nach oben. Es gibt einen holprigen Waldweg oder Treppen, für die wir uns entscheiden. Wir haben auch wieder irgendeinen Aufseher mit uns, der ohne Worte hinter uns her kam, weder überholen will, und an meinen Fersen klebt. Das kann ich ja sowas von gar nicht abhaben, erst recht nicht, wenn es anstregend wird. Irgendwann merkt er wohl, dass mich das weniger freut und lässt wenigstesn mal 10 Stufen Abstand. Ob das nun zur eigenen Sicherheit war oder weil er sich ein Trinkgeld erhofft, wussten wir nicht, er war irgendwann dann mal weg, nachdem sich noch einer in Militäruniform dazugesellte, ebenfalls ohne Hallo oder ein anderes Wort. Den hatte ich dann oben auf dem Berg an der Backe, während ich mich bei den Ruinen umsah.

Auf dem Berg liegt ein kleines neues Kloster, dann noch die alte Ruine der Tempelanlage Phnom Bok, 2 Maschinengewehre, noch funktionisfähig, wenn ich die Gestik der Jungs verstehe, die so aussah "bambambamba bam mit Hände in die Luf". Auf 2 der Türme wachsen buschige Bäume, die schöne weiß-gelbliche Blüten haben. (siehe Foto rechts mit mir vor dem rechten Turm). Es liegen überall Steine herum, die einmal ein Teil des Gebäudes war. Darauf findet man noch immer wieder schöne Verzierungen, Tiere, Menschen, Götter....

                                                          

Es gab noch einige Ruinentempel mehr zu besichtigen, bei einem 7 Tagesticket hab ich hier mal eine große Auswahl dargestellt, wenn auch nicht alle, die es gibt und auch nicht alle, die wir gesehen haben. Wir hatten sehr viel Zeit und konnten diese uns einteilen wie wir wollten. Eine wunderschöne Gegend, sehr viel Geschichte zu erleben und entdecken und dazwischen trifft man immer wieder auf nette Menschen. Siem Reap und die Tempelstadt Angkors stellt einen tollen Abschluß in einem tollen Land dar.

 

 

24.-31.05.2013: Kambodscha - 2 -

Wir entschlossen uns an die Küste Kambodschas zu fahren. Hierfür standen 3 Ortschaften auf unserem Programm. Sihanoukville als letzte Station, da diese uns als sehr touristsich erschien. Kampot, eine davon im Landesinneren an einem großen Fluß gelegen, und Kep, unweit entfernt ein kleiner Ort am Meer. Letztere Ortschaften waren früher zur französischen Kolonialzeit schöne Ortschaften, wo wohl eher die Elite residierte. Durch den Bürgerkrieg verfielen die Orte vollständig und erst viel später zog wieder Leben ein. So sieht man auch heute noch, vor allem wohl in Kep, alte französische Villen als Gerippe mit hohlen Augen/Fenster. In Kampot stellen wir fest, wurden einige mittlerweile wieder einigemassen hergerichtet und sind wieder bewohnbar. Trotz allem sind beide Ortschaften sehr sehr ruhig und werden gerade mal am Wochenende, wenn die Städter einen Wochenendausflug machen, etwas lebhafter.

Auf der Fahrt hierher hatte der Bus eine Panne, die er mal ganz schnell mit Wagenheber und ein paar Werkzeugen behob, dann fuhren wir dafür in etwas schnellerer Geschwindigkeit weiter. Es gibt auch hier riskante Überholmanöver, aber bei weitem ist der Verkehr überschaubarer als in Vietnam. Aus der schmalen Teerstraße, auf der wieder einmal alles zum Trocknen auslag, wurde eine kleine Dreckstraße aus roter Erde, wie man es wohl eher in Australien oder Afrika vermuten würde.

                                      

Hier begann dann das ländliche Leben, kleine Dörfer, viele Holzhütten auf Stelzen, Ochsenkarren, Ochsen, Hühner, Enten, Wasserbüffel, mal auf mal neben der Straße. Es ging an Reisfeldern vorbei, an kleinen Tempelanlagen. Der Müll nahm allerdings auch zu, je weiter wir uns von der Hauptstadt entfernten, auch in Kampot sieht man überall im Fluß, in den Kanälen, neben der Straße Müll liegen.

           

Und so fuhren wir zum ersten Mal durch Kep, per Bus, ein paar Tage später noch einmal mit nem Moped. Es gibt hier einen wunderschönen kleinen Strand, aber diese Bucht, mit schönem warmen Wasser, hat ursprünglich keinen Sandstrand, schon die Franzosen brachten den weißen Sand von Sihanoukville hierher.

 

                                                    

Berühmt ist der Ort wohl wegen dem leckeren Essen, frische Meeresfrüchte, vor allem frische Krebse kann man hier kaufen. So frisch, dass sie bis jemand sie kaufen wird, in einem Korb im Salzwasser aufbewahrt werden. Will man die blauen Krebschen kaufen, winkt man einem, der im Wasser steht zu und schon wird der Korb an Land gebracht und die zappeltenden Krebse auf Lebendigkeit untersucht und die man kaufen möchte in ne Plastiktüte aussortiert. Dort dürfen sie wohl allerdings noch vor sich hin vegetieren bis sie dann nach Stunden im Kochtopf landen.

                                                         

        Der Krebsmarkt in Kep unter Palmen, direkt am Meer                             

Diese Gegend ist für vieles berühmt, nicht nur für ihre leckeren Krebse. Auch die besten Durianfrüchte kommen hierher. Diese Stinkefrucht kann man schon von weitem riechen und wenn sie in einem geschlossenen Raum aufgemacht wird, kann man sie noch im entlegensten Winkel riechen. Aber schmecken tun sie wirklich sehr sehr lecker. Und das fanden nicht nur wir, sondern wohl auch unsere Verwandten, die zu unserer Überraschung aus dem Busch hervorkamen als wir gerade die Küstenstraße entlang fuhren.

            

Ein weiteres Gewächs der Gegend ist der Pfeffer. Dieser Pfeffer ist einer der besten der Welt und vor dem Bürgerkrieg eins der wichtigsten Exportgüter. Wer in Paris etwas auf sich hielt, bot in seinem Restaurant frisch gemahlenen Kampot-Pfeffer an. Und was gehört in einem Restaurant neben die Pfeffermühle? Der Salzstreuer. Salz wird hier abgebaut. Auf großen Feldern, ähnlich den Reisfeldern, wird Wasser aus dem Meer und dem salzigen Teil des Flusses auf die Felder geleitet, von der Sonne austrocknen lassen und das Salz per Schaufel abgeschöpft. Leider regnet es mittlerweile fast jeden Tag für einen ganz kurze Zeit, so dass die Salzerntezeit vorbei ist, denn die Felder werden jeden Tag erneut mit Regenwasser angefüllt.

                             

Die Salzarbeiter sieht man allerdings für die Ewigkeit (eines Zementsklotzes) festgehalten bei dem Kreisverkehr von unserem Gästehaus um die Ecke. So hat hier jeder Kreisverkehr oder jede größere Verkehrskreuzung seine eigene Statue. Sehr einfach in einem Land mit vielen Analphabeten. Die Wegbeschreibung lautet, beim weißen Pferd die 3. Straße nach rechts, bei dem 2000 Schild nach links oder dem Nashorn in eine kleine Straße abbiegen oder ähnlich.

                                                                                      

Und dann sind die überall präsenten Reisfelder. Manche werden abgeerntet, andere sind trocken gelegt, bei wieder anderen werden die kleinen Reispflanzen eine nach der anderen per Hand eingepflanzt.

         

Damit nicht genug, gibt es auch noch wunderschöne Höhlen zu besichtigen. Zuerst erscheint einem das sehr seltsam, schaut man sich die Landschaft hier an, ist alles flach. Es gibt zwar einen 1000m hohen Berg mit einer alten französischen Wetterstation, das jetzt alles zu einem Nationalpark gehört, doch ansonsten ist es hier topfeben. Doch nicht ganz, ab und an tauchen hier ganz kleine Hügel auf und diese bestehen aus zerklüftetem Felsgestein. Früher einmal reichte das Meer bis hierher, so kann man auch überall Muschelschalen rumliegen sehen. In den meisten der Höhlen gibt oder gab es Tempel, Buddahstatuen und kleine Opfergabenstätten. Wir haben zu einer Höhle gefunden, die uns sehr gut gefiel, man konnte in mehrere Höhlenräume von gigantischer Größe laufen, auch in kleinere mit Taschnelampe, immer wieder gab es Löcher, durch die Licht schien und Pflanzen wuchsen. Kleine und große Fledermäuse flogen um unsere Köpfe herum. Zu einer zweiten Höhle sind wir allerdings nicht mehr gekommen, denn es gab ganz plötzlich einen Regenschauer. Wir flüchteten uns unter eins der Pfahlhäuser und warteten den Schauer ab. Danach war uns allerdings nicht danach noch viele Kilometer auf der schlammig-rutschigen Piste zu fahren. Wir waren froh, dass nach wenigen Kilometern Rutschpartie wieder trockene Erde unter unseren rädern war, dafür durften wir dann wieder Staub einatmen. Hier hat es nicht einen Tropfen geregnet!

         

Einen versteckten aber nicht unbekannten See gibt es auch, zu dem wir eher per Zufall gelangten.

Rote Erde, Straßen und was und wem man darauf begegnet:

        

       

Die Jungs hier haben eine komische Art Rad zu fahren, dass man hier auf Mopeds wie auf Fahrrädern zu zweit oder auch zu dritt gar zu viert sitzen kann, beweisen sie uns tag täglich, aber hier scheint es mehr Beliebtheit zu finden, sich auf den Gepäckträger statt zu setzen zu stellen?

                                       

Diese Mädels kommen gerade von der Schule zurück und radeln an uns vorbei. Hier in der Gegend gibt es viele Cham-Gemeinden, die moslimisch sind. So sieht man auch immer mal wieder eine kleine Moschee mit Sichelmond zwischen Palmen auftauchen. Viele Frauen sind verhüllt mit Kopftuch. Samstag liefen wir durch 2 der Dörfer, so viele Ausländer laufen hier wohl nicht vorbei. So waren wir die Attraktion und alle Männerköpfe drehten sich vom Gemeinschaftsraum und Gemeinschaftsfernseher weg und schauten uns zu wie wir da herkamen. Die Frauen tuschelten und forderten die kleinen Kinder auf uns zu zuwinken. Und so verschenkte Bernhard auch mal endlich ein paar der Dinge, die er seit langem mit sich schleppt, Luftkissen zum Spielen im Wasser und eine Wasserpistole.

                                                    

Und irgendwann landeten wir in einer Sackgasse und liefen wieder zurück. Dem Fluß entlang an dessen Flussufer sich die Häuser der Fischer reihten, wie auch auf der gegenüberliegenden Seite auf einer kleinen Insel, bunte Häuser und bunte Fischerboote, die man jeden Abend aus der Stadt herausfahren sieht, als wäre eine Fischerbootregatta angebrochen.

Abends erwacht das Dörfchen dann doch zu Leben und man flaniert die schöne Strandpromenade entlang. Dort bauens ich auch kleine Essenstände auf, bei denen man lecker und günstig essen kann. Ansonsten gibt es hier fast ausschließlich westliches Essen zu teureren Preisen und oft von Ausländern, die hier hängen geblieben sind, aufgemachte Restaurants und Hotels.

                     

In Kampot und Kep war es uns ja trotz Wochenende schon fast zu ruhig, doch in Sihanoukville hingegen ist wohl immer was los. Auch wenn die Hotels und Restaurant sich gerade eher beklagen und hier nichts ausgebucht oder sehr gut besucht ist, mag das mit offseason zusammenhängen oder weil es einfach zu viele gibt, für uns ist hier viel los. Viele Touristen, aber das konnte man ja erwarten. Wir nisten uns bei einem der Hotels an der Serendipedy Beach ein, hier ist am meisten Rummel, doch es hat für uns den Vorteil, dass die Hotelpreise niedrig sind (Zimmer für 6 US Dollar mit eigenem Bad, Ventilator...) und das viele Geschäfte und Restaurants in der Nähe sind. Bei einem der ruhigeren Strände mag es vielleicht schöner sein, jedoch muss man dann immer 3-6 km zum Zentrum laufen oder sich ein Tuktuk nehmen. So können wir uns immer noch jeden Tag aussuchen an welchen Strand wir gehen. Der Strand hier ist wunderschön, auch wenn sich Restauranthütte an -hütte reiht. Weißer Sandstrand und blaue Meer, schöne bunte Fischerboote in der Bucht.

                               

Der Strand ist sicherlich 3 km lang und läuft man die Promenade oder im Sand entlang, kommt man von Tourirestrauntkette zu der Reihe Einheimischer Brutzelbuden bis zu einem Abschnitt an dem sich nur Bäume befinden und dann wieder ein Bereich, der von der Straße aus zugänglich ist, so dass ein paar einheimische Familien mit Auto hierher finden. Hier gibt es dann Hängematten zu mieten, aber keine Essenstände mehr. Dementsprechend findet man immer ein Plätzchen wie man will.

                                                                                                 

Ich lief die 3km entlang und über einen Hügel ging es dann zur nächsten Bucht, etwas kleiner und weniger los, der Otres Strand hat auch etwas für sich, denn in dieser Bucht sind die Inselnchen vor der Küste sehr nah.

                     

In die andere Richtung laufend, wieder über einen Hügel hinüber zur nächsten Bucht gelangt man zum Sorkha Strand. Der größte Teil dieses Strandes liegt vor einem großen Resort, jedoch auch für jeder Mal öffentlich zugänglich. Dafür ist hier sehr wenig los und keiner stört sich, wenn man in den Liegestühlen rumhängt.

                                                           

Vor der Küste Kambodschas liegen viele traumhaft schöne und noch teils unberührte Inselchen. Diese teils schon an große Investoren des In- aber vor allem Auslands verkauft, so dass man davon ausgehen wird, dass die Natur in ein paar Jahren nicht mehr so unberührt bleiben wird und sich hier alles sehr stark verändern wird. Thailand vor 20 Jahren, so mag es ausgesehen haben.

Wir bekamen ein Fährticket zur Koh Rong Insel für nur 5 Dollar für sowohl Hin- als auch Rückfahrt für wann auch immer man zurück will. Wir beschlossen uns die Insel mal für einen Tag anzuschauen. Die Ticketschilder gibt es wie Sand am Meer. Auf dem Boot fiel uns erst auf, dass es 2 verschiedene Anbieter gab, die einen nennen sich Koh Rong Diving Center (ausländisches Managment), die ursprünglichen mit kambodschanischem Management, aber auch englisch sprechende Ausländer in der Crew, Koh Rong Travel Center. Bei letzteren hatten wir per Zufall gebucht, da sie genau gegenüber unserem Hotel sind und sowohl Abhol als auch Zurückbringservice inklusive war. Die gute Entscheidung wie sich herausstellte. Unser Boot hatte gerade mal 8 Leute auf der Hinfahrt und 16 bei der Rückfahrt dabei. Es gab Wasser, Tee, Kaffee, Bananan und Melone für umsonst und wir hatten nette Begleitung eines Holländers, der aber schon lange in Asien lebt.

                                         

Das andere Boot war ziemlich vollgestopft mit Leuten und Gepäck. Für uns gut, für die Agentur schlecht natürlich, denn die Ausländer haben mit den Dumpingpreisen angefangen, eigentlich würden die Tickets viel viel mehr kosten!!!

Die Bootsfahrt dauert ca. 2 Stunden, manchmal wird noch eine andere Insel vorab angefahren, doch dieses Mal gab es dafür kein Bedarf.  Schon von weitem bei der Anfahrt sah man traumhaft weiße Strände. Das Meer wunderschön klar und blau, kaum eine Welle.

                       

Auf der Insel gibt es nur ein kleines Dorf, ein paar Hütten, viele bunte Fischerboote und Styroporboote, ein paar Gästehäuser und einfache Bungalowanlagen, die man aber noch an beiden Händen abzählen kann. Der Rest der Insel ist unbewohnt. Man kann durch den Dschungel laufen, wahrscheinlich tagelang, wenn man das wollte. Auf die andere Seite, direkter Weg, dauert 1 ½ Stunden, dort gibt es einen 7 km langen weißen Strand, an dem man wunderschöne Sonnenuntergänge anschauen kann. Wir wandern nicht dorthin, so viel Zeit haben wir nicht und die wollen wir lieber mit kürzeren Abschnitten verplanen. Durch den Dschungel geht es zu kleinen Buchten, eine, noch eine und über Steine zu wieder einer, schöner Sand, schönes Wasser und da muss man ja mal kurz rein. Wieder zurück zum Dorf, dort essen wir schnell was, zu unserer Überraschung ist es nicht wirklich teurer als in der Stadt am Festland. Der wunderschöne Strand ist heute auch nicht wirklich bevölkert, vielleicht 20 Leute auf über 1 km im Wasser oder am Strand liegend!!! Zur nächsten Bucht geht es an einer Bungalowanlage durch, der Strand dort ist gelb und es liegen Teile von Korallen rum. Dann noch ein Stück durch den Dschungel und wir stehen am Anfang eines weißen laaaaaaaaaaaangen Strandes! Einfach herrlich. Nur das Wetter wollte nicht so, der Himmel war immer bedeckt, dafür war es allerdings auch angenehm kühl.

Noch einmal ne Runde schwimmen, bevor es wieder an Bord des Bootes ging, ein toller Inseltag. Wir hätten auch im Zelt am Strand für 3 Dollar pro Person bleiben können. Gereizt hat es uns, aber es kam Regen auf, dementsprechend doch nicht so einladen. Und so war es auch, wir haben den Abend noch schön am Serendipity Strand verbracht, Bernhard hat für 3 Dollar wieder einmal Fisch und Schweinesteak BBQ mit Pommes und Salat und Knoblauchbrot gegessen und wir haben uns das Rauschen der Wellen angehört und die vielen Blitzlichter des Gewitters und Raketenblitze der tagtäglich abgeschossenen Handfeuerwerke angeschaut.

          

 

19.-23.05.2013: Kambodscha - 1 -

WILLKOMMEN IN KAMBODSCHA:

Unser Abenteuer an der Grenze habe ich bereits im Reisebericht Vietnam geschrieben. Kanith hat uns warmherzig willkommen geheißen und so hatten wir einen positiven Einstieg in dieses Land, was sich bisher nur bestätigt. Wir begnen täglich netten, freundlichen Leuten. Hier kann man kurz Smalltalk halten, mit Leuten scherzen, wird freundlich gegrüßt und man fühlt sich willkommen. Das Landleben ist sehr einfach. Mit Kanith sind wir auf einer kleinen Straße an Maisfeldern vorbeigefahren, der Mais wird direkt auf dem Asphalt getrocknet, so dass meist die halbe Fahrbahn unbenutzbar ist und auf der anderen Hälfte, die beladenen Mopeds umherziehen, natürlich mit allem möglichen und für uns eher unmöglichem beladen.

Natürlich ist uns klar, dass auch wenn wir hier ständig freundliche, lächende Leute treffen, es hier nicht allen Leuten gut geht. Es herrscht noch sehr viel Armut, was ganz offensichtlich auf den Straßen der Stadt und erst recht auf dem Land sichtbar ist. Bettler, Behinderte, Familien mit Kindern, die wohl eher auf der Straße leben stehen im krassen Gegensatz zu den neuen großen Glasbauten, den Shoppingmalls und Boutiquen, die auch zeigen, dass Kambodscha nicht zurückgeblieben ist.

                                       

Während der französischen Kolonialzeit, wie auch später wollte man die Menschen unterdrücken und kontrollieren. Und da dies nun mal einfacher geht, wenn man die Leute einfach erreicht, wurden sie gezwungen von abgelegenen Orten an die Straßen gereiht zu ziehen. Und so ist das heute auch noch, an die einfache Straße reiht sich im Grunde genommen ein Haus, oder meist eher Hütten auf Stelzen, an das andere. Man wohnt direkt neben der Straße und manch einer hat es dann eben weiter zu den Feldern, die sie bearbeiten.

                                                                      

Phnom Penh:

Wir haben ein paar Tage mehr in der Stadt verbracht als gedacht. Zum einen, da Bernhard eine neue Kamera finden musste, denn seine hat an den letzten Tagen in Vietnam den Geist aufgegeben. Zum anderen gefällt es uns erstaunlicherweise ganz gut. Die Hauptstadt ist groß, aber nicht riesig, irgendwie übersichtlich. Es gibt sehr breite Straßen, viele Parkanlagen und einiges an Sehenswürdigkeiten.

Der Zentralmarkt ist ein Gebäude mit ganz spezieller Architektur. Es geht dort eher ruhig zu, aber man findet alles, neben Seidenschal, frische Fische, neben Töpfen, Rucksäckee spend a few days in this to und Drachenfrüchte. Es gibt auch noch viele andere kleinere und größere Märkte, die lohneswert sind. Unmittelbar neben dem Zentralmarkt gibt es eine Shoppingmall, fast in jedem Stockwerk eine Fastfoodkette, unten ein großer Supermarkt und dazwischen eher Basarmässig aufgebaute Geschäftchen.


                                  

Sicht vom Shoppingcenter SORYA auf die Stadt und den Zentralmarkt, hier oben befindet sich eine Rollschuhbahn.

                                   

 

Ein Bummel durch die Straßen...

             

.....entlang der Flußpromenade...vor allem abends zum Sonnenuntergang sehr schön. Es ist kühler, die Menschen kommen raus und treffen sich, sitzen gemütlich zusammen, spielen Fußball oder Fußfederball, es gibt Gruppen, die sich zur Gymnastik zur Musik treffen.

                              

Wir besuchen den einzigen "Berg" in der Gegend. Ein 27 m hoher Hügel, auf dem ein buddhistischer Tempel und Pagoden stehen.

                                                                    

Sowieso gibt es wieder sehr viele buddhistische Tempel und man sieht in der ganzen Stadt Mönchen mit ihren orangefarbenen Roben entlang laufen, meist geschützt vor der Sonne mit Regenschirmen.

Der Verkehr ist hier zwar immer noch leicht chaotisch, dafür nicht mehr so stressig wie in Vietnam. Ob das daran liegt, dass es weniger Fahrzeuge gibt, breitere und größere Straßen, mehr Polizeipräsenz,, oder eher an der eher ruhigeren Art der Menschen. Es gibt wieder Tuktuks, die hier etwas anders aussehen, bestehend aus einem Motorrad und einem Anhänger, in dem 4-6 Personen Platz nehmen können. Cyclos, Fahrradrikschas, gibt es auch ....noch....sind aber schon eher seltener geworden. Es gibt kein öffentliches innerstädtisches Bussystem und Taxis auch eher selten. Aber an jeder Ecke steht ein Tuktuk oder ein moto, ein Motorrad, dass einem gegen eine geringe Gebühr rasend schnell irgendwo hinbringt.

                                                              

Kanith hat uns schon Geschiten über das Regime der Roten Khmer zwischen 1976 und 1979 erzählt. Die Geschichten erinnern doch sehr an die Nazizeit in Deutschland. Doch wenn man bedenkt, sie passierten hier als wir bereits geborenw aren. Erst recht Bernhard war entsetzt als ihm klar wurde, dass er da bereits zur Schule ging, und man so gar nichts bei uns in Deutschland mitbekommen hat.

An einem Tag besuchten wir das Tuol Sleng Genozid Museum. Das Gebäude war früher ein Gymnasium, doch die Roten Khmer machte es, nachdem sie 1975 an die Regierung kamen und alle Einwohner der Städte aufs Land beorderte, zu einem Gefängnis. Sicherheitsgefängnis Nr. 21....es gab mehr als 150 im ganzen Land. Hier wurden politische Gefangene hergebracht, die meisten wussten nicht einmal was der Grund war, dass sie hierher kamen. Damit es keine Zeugen mehr gibt, wurde die ganze Familie, vom Säugling bis zum Greis, mitgebracht.

                                        

Die Klassenzimmer wurden umfunktioniert in Folterkammern, in Einzelzellen, wie auch Massenlager. In den 3 Jahren des Regimes kamen hier 20.000 Menschen her, die meisten waren nicht länger als 4 Monaten hier, tägliche Folter, Hunger und keine Aussichten auf Freilassung. Außerhalb der Stadt gibt es das "Killing Field", das man heutzutage besuchen kann, hier wurden die Menschen hergebracht, bei vielen wurde Munition gespart und sie wurden zu Tode geprügelt. Die Massengräber wurden mittlerweile aufgedeckt, aus den tausenden Totenschädel hat man eine Pagode gemacht.

Im Museum kann man die Gebäude besichtigen. Es werden viele Bilder ausgestellt, die damals bei Einlieferung als erstes gemacht wurden. Es ist grauenvoll sich so etwas vorzustellen, die Stimmung ist bedrückend. So etwas sollte nie in Vergessenheit geraten. Ein Viertel der Bevölkerung wurde in dieser kurzen Zeit umgebracht, mehr als 2 Millionen Menschen.