Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -


 

 

Vietnam             

 

 

15.-19.05.2013: Vietnam -4-

SAIGON - Ho Chi Minh Stadt:

Eigentlich dachten wir wir würden hier etwas länger bleiben. Doch zum einen hatten wir das Gefühl hier gibt es nicht so viel anzuschauen, wir waren nach einem Tag Sightseeing mit den größeren Sehenswürdigkeiten durch. Zum anderen regnete es häufig und war bewölkt. An einem Abend hatten wir ein heftiges Gewitter, so viele Blitze gleichzeitig für so eine lange Zeit am Himmel hab ich noch nie gesehen. Es war fantastisch vom Balkon zu zuschauen.

Die meisten Leute machen einen Halbtagesausflug zu den Cu Chi Tunnel. Jedoch war uns nicht wieder nach einer Tour und wir hörten sehr unterschiedliche Meinungen über die Tour. Das Tunnelsystem von über 200 km Länge mag zwar viel über den Krieg erklären, und für uns unvorstellbar wir man so viele enge kleine Tunnel so unmittelbar an Saigon bauen hat können, fast unbemerkt. Doch die Tour soll einem ein paar Fallen zeigen udn ein Stück Tunnel, dass neu gebaut wurde, damit größere und breitere Touristen auch wirklich durchpassen und selbst diese sollen für viele zu eng sein. Das Ganze soll mehr eine Anti Amerikanische Show sein. Wir haben das sein lassen.

Stattdessen schauten wir uns ein paar der schönen Kolonialgebäude an, die Oper, die Notre Dame Kathedrale, die alte Post, die immer noch die Hauptpost darstellt. Ein paar Streifzüge durch die wirklich engen Gassen, durch den Markt....aber hier ging es nicht so zu wie in Hanoi und uns fehlten, die vielen Verkäufer, die mit ihren Bambuskörben über der Schulter durch die Straßen ziehen. Selbst der hektische hupende Verkehr fehlt einem schon fast. Es ist hier wesentlich westlicher, es gibt große Shoppingmalls, schicke Wolkenkratzer, viele modische Geschäfte...

            

Irgendwie müssen wir ja demnächst nach Kambodscha kommen und da wir noch ein paar Tage Visum für Vietnam hatten, jedoch nicht genug um zu den schönen Phu Quoc Inseln zu gehen, planten wir eine Tour durch das Mekong Delta. Auf eigene Faust schien schwieriger zu sein, zeitintensiver und wahrscheinlich auch kostspieliger als eine Tour. So ungern wir in einer Reisegruppe unterwegs sind, wir haben für die 3 Tagestour nur 34 Euro bezahlt, das war ja fast nicht zu schlagen.

 

MEKONG DELTA:

Dementsprechend war natürlich die Tour auch mehr wie eine Kaffeefahrt. Der erste Tag war ziemlich lustig, wir kamen in einen Bus, indem wir mit 2 großen Reisegruppen Vietnamesen unterwegs waren, noch 4 Vietnamesinnen kamen dazu und außer uns beiden ein Australier und ein Neuseeländer. Die eine Gruppe sang ganz begeistert und so wurde viel über das Mikrophon geträllert. Bei der ersten Toilettenpause bekamen sie dann auch 2 Kabinen zum Karaokesingen für 20 Minuten inklusive. Eine Kabine für Frauen, eine für Männer, äußerst seltsam.

                                                                              

Wir hielten dann an irgendeiner großen Tempelanlage unterwegs, große Buddahstatuen gab es hier, einen schönen Tempel und anch 15 Minuten ging es wieder weiter. Unser Guide plabberte nonstop an diesem Tag, immer mit Mikrophon, alle 10 Minuten kam vielleicht mal 1 Satz auf Englisch, ansonsten hörten wir nur unverständliches Dauergeplabber. Wir fuhren mit dem Boot auf dem Mekong und auf dem Programm gab es ein abwechslungsreiches Programm. hier mal 5 Minuten, dort 10 und so weiter.

10 Minuten Stop bei einem Tempel          

Bootstour auf dem Mekong, erster Stop auf einer Insel. Hier in der Gegend wachsen viele Kokosnüsse und es werden überall Kokosnusskaramellbonbons hergestellt.

                                                        Kokosnusssüssigkeiten

                     

     Pferdekutsche über die Insel für 10 Minuten       

 

bei dem Restaurant wo wir Mittagessen bekamen, gab es eine kleine Krokodilfarm.    

 

  der da ist wirklich ECHT

 

Auf der nächsten Insel gab es Honigtee, Bananenschnaps und kandierte Früchte....natürlich konnte man auch hier wieder kaufen kaufen kaufen, wenn man will. Dann ging es 10 Minuten durch Kanäle zwischen den Inseln in einem Ruderboot.

                                                        

 

    

Auf der nächsten Insel bekamen wir im nächsten 10 Minuten Block tropische Früchte zu probieren währen die Frauen uns südvietnamesische Folkore darboten.

                                       

 

Am Nachmittag trennte sich die Gruppe dann plötzlich. Aus 3 verschiedenen Bussen wurde einer gemacht, der usn nach Can Tho bringen sollte, den Rest zurück nach Saigon. Ein neuer Guide, neue Gesichter, mehr westliche Touristen.

Can Tho war ein wirklich schöner Ort. Wir haben uns gleich auf den Weg gemacht nachdem wir im Hotel eingecheckt wurden. Es gab einen Abendmarkt und die Flußpromenade entlang zu schlendern war sehr angenehm. Wir fanden ein tolles Restaurant genau gegenüber Onkel Ho, der uns zuwinkte. Hier hatten wir das beste und günstigeste Essen, dass wir auf der ganzen Vietnamreise hatten.

                                           

Der zweite Tag begann früh. Wir mussten um 6:30 Uhr auschecken, bekamen Frühstück und wurden alle um 7 Uhr abgeholt. Es ging zum größten schwimmenden Markt im Mekong Delta. Hier gibt es große Boote mit schweren Lasten, sowie kleine Ruder oder Motorboote. Was die Boote für Waren anzubieten hatte, kann man an dem Beispiel sehen, dass bei jedem Boot an einem langen Bambusstab angebracht ist.

 

             

            

Wir fuhren ein paar Mal zwischen den Booten hin und her und konnten die Geschäftigkeit beobachten. Dies hier ist wirklich noch ein Markt für Einheimische. Im Vergleich zu Märkten in Thailand gibt es hier überhaupt keine Souvenirs zu kaufen. Manchmal legt ein Boot an unserem Touriboot an und verkauft Mangos, Ananas oder Getränke.

 

Auch Lotterielose werden hier per Boot verkauft.    

 

Wir fuhren weiter entlang des Flusses in einen Seitenarm, hier konnte man das Alltagsleben der Menschen am Fluß sehen. Sie leben in einfachen Häusern auf Stelzen nahe bei oder gar auf dem Wasser.

                                 

Der Fluß gibt ihnen alles was sie brauchen, Wasser zum kochen, für die Pflanzen, zum waschen und baden.

                          

Dann gab es wieder etwas anzuschauen, alle aus dem Boot raus, 20 Minute Klopause hieß es. So lange? ok 15 Minuten. Wir, Bernhard ich und ein Deutscher, der Vietnamesisch kann, wollten so lange im Dorf bummeln, das fand der Guide zwar komisch, erklärte wir sollen aber in 15 Minuten zurück sein. Das waren wir auch und stellten fest, dass die Klopause doch kürzer war und die 15 Minuten noch zusätzlich beinhaltete, dass einem  die Reisnudelfabrik gezeigt wurde. Haben wir dann wohl verpasst, auch nicht so schlimm, aber da sieht man wieder mal, dass es nicht  nur an der Sprachbarriere liegt, dass wir uns missverstehen.

Mit dem Boot ging es noch ein Stückchen weiter, dann wieder ein Stop auf einer Obstplantage. Wir konnten über eine Affenbrücke, ein klappriges Bambusgestell über einen Fischtümpel heisst so, laufen udn dann über die Obstfarm. Das meiste war mir ja schon bekannt, doch wie die Pitahayas wachsen, wuchse ich bis zu dem Zeitpunkt doch noch nicht.

 

Dann ging es an Fischern und den Häusern auf Stelzen zurück nach Can Tho:

                                       

Dort trennte sich die Gruppe schon wieder, neuer Guide, neues Gewirr, wir hatten nun fast eine Stunde Zeit zum Mittagessen, liefen noch einmal durch das Städtchen und stellten dann fest, dass wir mit einem Minivan nur noch mit einem anderen Pärchen weiterfahren würden, die wir bisher auch noch nie gesehen haben. Dieser Guide sprach im Vergleich zu dem allerersten den wir hatten GAR NICHTS.

Wir fuhren auf der Hauptstraße nach Chau Doc, die jedoch sehr schmal und klein ist, Häuser reihtens ich die ganzen 4 Stunden aneinander und Mopes mit Ladungen wie hier Gänse und allem möglichen anderen überholten uns oder wir wurden überholt. In Chau Doc wurden wir vor einem Hotel ausgeladen, schwups war der Guide mit Minivan weg, keine Erklärung wie es weitergehen sollte. Der Hotelier scheckte uns ein und als wir später wieder runterkamen, sagte er es wäre ein Mopedfahrer da, der fragen soll, ob wir in 40 Minuten mit dem Motorrad die Tour auf den Sam Berg machen wollen. Das war wohl Teil unseres Tourpakets, von dem wir nicht wussten, aber inklusive. Doch es war schon stürmisch und grau, die ersten Regentropfen kamen schon herunte, warum also auf einen Berg fahren, wo man eine tolle Aussicht auf das Nachbarland hatte, wenn dies sowieso bei den Bedingungen nicht möglich wäre. Und dann auch noch auf nem Moped bei jemandem hinten drauf, so wie die hier fahren, ist das erst recht bei Nässe LEBENSGEFÄHRLICH. Wir lehnten ab, liefen dann durch die Stadt bei Regen. Es gab einen großen Markt und eine Flußpromenade, doch der Regen machte es uns nicht gemütlich, so dass wir wieder zum Hotel zurück sind. Später starteten wir noch einen Versuch und kamen auch wieder nass nach Hause.

Morgens um 6 Uhr checkten wir am dritten Tourtag aus und aßen Frühstück. um 6:30 Uhr sollten wir zum Boot abgeholt werden, da stand auch pünktlich EINE Fahrradrikscha bereit. Die sollte uns beide zusammen mit all dem schweren Gepäck zum Boot bringen. Der Arme strampelte sich was ab.

                                         

Er brachte uns zu einem schwimmenden Hotel, wo das Boot und andere Gäste warteten. Alles war konfus, wieder neue Guides, die einem Einreisepapiere für Kambodscha gaben. Dann warten, plötzlich alle schnell auf das Boot und keiner verstand, warum vorher Gepäck und Gruppen getrennt wurden, dann alle auf ein und das selbe Boot kamen und ohne Gepäck. So fuhren wir auf dem schönen großen Holzboot, das früher als langsames Boot bezeichnet wurde und eigentlich auch bis Phnom Penh fuhr, zu den Fischfarmdörfern auf dem Mekong. Sie wohnen in schwimmenden Häusern und haben ihre eigene Fischfarm direkt unter ihren Häusern. Ein Loch im Fußboden lässt es zu, dass sie die Fische füttern und einfangen.

          

Ein weiterer Stop gab es dann in einem Cham Dorf. Die Cham, früher Khme, sind eine Minderheit in Vietnam, die dem muslimischen Glauben angehört. So liefen wir durch das Dorf, viele Fragen in Tracht und mit Kopfbedeckungen, schauten einer Frau zu, die Kokosnusspfannkuchen zubereitete und schauten uns die Moschee an, natürlich nur von außen.

 

          

Zurück beim Holzboot wurde die Gruppe wieder hektisch und unübersichtlich getrennt, wieder neue Guides. Die, die zurück nach Saigon fuhren oder deren Tour von Phnom Penh nach Saigon geht, fuhren mit dem Holzboot wieder zurück. Die, die die slow boat oder fast boat Version nach Phnom Penh gebucht hatten, wurden auf das Schnellboot verfrachtet, wo bereits unser Gepäck aufgeladen war. hier war es eng, heiß und laut. Früher fuhr das langsame Boot in 9 h nach PP, jetzt nur noch das Schnellboot in 5 h. Die, die die billigere Version langsames Boot gewählt haben, werden an der Grenze in einen Bus gesetzt, der kommt aber zeitgleich wie das Boot an. Bus klingt bequemer.

slowboat (links), fast boat (rechts) 

Das fast boat zu nehmen lohnt sich unserer Meinung überhaupt nicht, man kann es nicht genießen. Erst recht nicht für uns, da wir schon so viele Geschichten vom Abzocken gehört haben. Überredungstaktiken zum Upgrade auf das schnelle Boot, wie auch mit dem VISA Service. So war es auch, dass der Guide irgendwann anfing Pässe einzusammeln und 25 US Dollar. Wir wussten das von den Agenturen in Saigon, doch uns wurde auch gesagt, das Visum kostet offiziell 20 Dollar und man könnte es selbst erledigen.

                                         

Als wir dran kamen, sagten wir das, er überging es schnell und wollte den Rest abkassieren. Die drei Jungs vor uns wollten sich auch das Geld sparen und so wurde der Guide aggresiv, liess das Boot fast stoppen und erklärte laut allen Leuten an Bord, dass wir den Prozess verlansamen würden. Das VISA kostet 20 US, aber da er alles schneller erledigen will, verlangen sie an der Grenze 23 US, die 2 US sind dann für die Bootsagentur. Wir waren aber nicht bereit zu zahlen, so versuchte er uns einzuschüchtern. Wir müssten dann alles selbst erledigen, die Grenze ist 10 Minuten Motorradfahrt von der Bootsanlegestelle weg und wir müssen selbst bezahlen etc. Er schüchterte mich ein und nach einer Weile haben Bernhard und ich beschlossen, der Stress ist es eigentlich nicht wert. Ich ging nach hinten und wollte bezahlen, da sagte er ich muss mich erst bei der Truppe entschuldigen. Ich lief durch die Reihe und erklärte ihnen, dass er das jetzt von mir verlangt hätte. Sie schauten alle mitleidig. Als ich bei ihm zurück war, sagte er dann, mein Zettel ist aufgeschwemmt vom Schweiß und Wasser (Boot und Regen) er würde das so nicht übernehmen. So ein A***. So kam es, dass er uns dann an der Vietnamesischen Grenze unser Gepäck nehmen lassen hat, wir ausgestiegen sind, wie alle anderen. Doch die anderen konnten in das Restaurant gehen und warten, während wir unseren Weg selbst suchen mussten.

Der Guide sagte, wir sollen das Gepäck im Restaurant lassen, alles erledigen und zurückkommen, denn der Bus holt uns hier ab.

Wir bekamen laaaaaaaaaaaange unsere Pässe nicht von den Vietnamesen, die nur den Ausgangsstempel draufsetzen mussten. Dann endlich, wir liefen los. Es hätte eine Frau noch mit dem Bus mitfahren sollen, die den Guide bezahlt hatte, so blieb sie im Restaurant und sollte auf unser Gepäck aufpassen. Als wir gerade an der Autoschranke für Kambodscha zu Fuß ankamen, kam der Guide auf dem Moped an uns durchgebraust und sagte wir wären doch dumm, das Gepäck müssten wir selbstverständlich mitnehmen, denn der Bus holt uns drüben ab. Bernhard schrie in an, was ja natürlich nix nützt, das genießt er noch mehr.

Wir rannten zurück, in der Hoffnung die Vietnamesen lassen uns so einfach hin und herspringen, es hat geklappt, auch wenn wir doof angeschaut wurden. Zeitverlust und dann auch noch unsere überladenen Gepäckstücke selbst tragen. Wieder zurück an der Schranke, ca. 600 m. Nun endlich aus Vietnam draussen, auf der anderen Seite Autoschranke für Kambodscha. Frage wo man Pässe stempelt, da hinten, Straße lang, wird uns gestikuliert, keiner spricht Englisch. Wir laufen und laufen und laufen, es ist ne gerade Straße, aber wir sehen weder die 3 Jungs, die vor uns sind, noch einen Guide, noch ein offizielles Gebäude oder Flagge. Laut GPS wissen wir hinterher, dass wir 2 km gelaufen sind. Nichts in Sicht. Unsere Hoffnung auf eine Weiterfahrt nach Phnom Penh hatten wir schon aufgegeben. Wir sahen uns beide hier übernachten, im Niemandsland. Da sah ich ein Auto (sehr ungewähnlich hier sind sonst nur Motorräder) auf uns zu kommen. Ich sagte Bernhard er solle es anhalten, doch es fuhr weiter. Da ich weiter hinten war, versuchte ich es und er sah wohl das wir nicht trampten, sondern Hilfe brauchten. Wie fantastisch war das, ihn schickte der Himmel. Jemand der mich auf Englisch verstand, uns nicht nur anbot zum Zoll zu fahren, sondern auch Hilfe dabei und im Falle, dass der Bus weg ist eine Mitfahrgelegenheit nach Phnom Penh. Da war ich beruhigt. Er fuhr uns zurück zur  Autoschranke, denn er vermutete das Zollhäuschen dort, hatte er bei der Herfahrt nichts gesehen. Er ging zu einem Offizier, der ihm eine Wegbeschreibung gab. Der Sprache mächtig verstand er auch nicht wo und so ging der Offizier mit uns mit und wir fuhren noch ein kleines Stück weiter von der STelle an, wo wir den Pickup angehalten haben.

Wir parkten und mussten dann an einem Holzzaun zwischen Bäumen auf einem schmalen Dreckpfad durch, an Häusern und Innenhöfen vorbei, bis wieder eine Straße kam. Dort sah mich der Guide, neben dem Buschen wartend, lief mit wütendem Gesicht irgendwas schreiend auf mich zu. Das war ein Bruchteil einer Sekunde, der folgte von Wegdrehen, wieder zurückdrehen und einem freundlichen Gesicht. Er hätte sich Sorgen gemacht (warum hat er dann nicht uns den Weg gewiesen?) Wir sollten das Gepäck schon mal in den Van schmeißen und dann da drüben im Häuschen das Visum holen. Wir schrien ihm ins Gesicht, dass wir das sicher nicht machen werden, denn ihm kann man nicht vertrauen.

Bis dahin lief der Officer mit, doch bis zum Schalter kam Kanith, der Mann, den wir angehalten hatten, mit und übersetzte für uns. Die 3 Jungs waren schon da und waren sauer, denn sie hatten mitbekommen, dass der Guide den Zöllnern gesagt hatte, er solle von uns 25 Dollar verlangen, statt wie es angeschrieben stand an der Wand hinter ihnen 20! Sie mussten bezahlen. Sie sahen auch, dass er das genugtuend anderen vom Boot erzählte, den gleichen Aufwand, für das gleiche Geld! Ihr habt all das richitg gemacht und er verdient nichts dabei, mit diesem Motto!!! Sie sahen aber auch, dass der Zöllener und der Guide Geld austauschten.

Als wir an den Tisch kamen, sagten sie 25 Dollar, ich sagte, nein offiziell sind das 20. Kanith übersetzte, sagte leise, er könnte leider nichts machen, sie sagen 25. ich legte 40 Dollar hin, für Bernhard und mich und sagte wieder, es sind offiziell 20 Dollar. Kanith übersetzte mir, dass die 5 US Dollar eine Bootkomission wären. Ich war eh schon sauer und sagte, dass das wohl nicht sein, kann wir hätten ja keine Hilfe von dem Boot bekommen. Ich hab nie mehr Geld hingelegt und bekam dann überraschenderweise ohne weitere Diskussion die Pässe mit eingeklebtem Visum und Stempel zurück!

Beim nächsten Schalter mussten wir noch einen Stempel abholen und noch weitere Zettel abgeben, dann war alles erledigt. Den Jungs haben wir in der Zwischenzeit kurz sagen können, dass uns das mit der Bootskomission übersetzt wurde und als wir fertig waren, kam einer von ihnen freudestrahlend zurück und sagte, er holte sich jetzt die 15 Dollar für die 3 zurück, sie waren so wütend, sie hätten vorher fast den Guide verprügelt.....Bernhard war ebenfalls nah dran. Hätte uns natürlich alle nicht in eine bessere Lage gebracht!

                                                      

Kanith und sein Cousin warteten die ganze Zeit auf uns, sie hätten uns nicht im Stich gelassen. Als sie uns dann, obwohl alles erledigt war und der Bus noch da war, anboten, uns mit nach Phnom Penh zu nehmen, auch wenn sie langsamer fahren und sich die Gegend anschauen wollten, sagten wir sofort zu. Den Guide nicht mehr sehen, mit der Busgesellschaft fahren, gerne. Und noch viel lieber mit so netter, höflicher, hilfsbereiter Begleitung. Und so fuhren wir den Officer zurück und dann gemütlich nach Phnom Penh. Wir hatten tolle Gespräche, erfuhren viel über das Land, die Kultur und Geschichte und darüber hinaus noch viel mehr. Wir bekamen zu trinken, Bananen und hielten später an einem Stand und wurden zu Maiskolben eingeladen.

Unterwegs konnten wir in Ruhe die Landschaft genießen, die vielen sonderbar beladenen Mopeds, die ländliche, sehr arme Gegend, die Maisfelder und überrall Mais der getrocknet wurde. In der STadt angekommen bekamen wir noch eine persönliche Sightseeingtour und fuhren kreuz und quer an allen Sehenswürdigkeiten vorbei, bis Kanith uns schlußendlich in einer der beliebten Budgetunterhkunftsstraßen absetzte.

Wir können gar nicht genug dankbar sein, dass er gerade zu dem Zeitpunkt da war. Das war ein herzliches Willkommensgeschenk!

 

 

11.-14.05.2013: Vietnam -3-

Mit dem Nachtbus, in dem dieses Mal erstaunlich viele Touristen waren und wir früh zum Bus gebracht wurden, so dass wir wirklich unsere Plätze aussuchen durften, fuhren wir von Hoi An nach Nha Trang. Der Sonnenuntergang war schon spektakulär, aber der Sonnenaufgang noch viel farbenfroher und kurz nach Sonnenaufgang fuhren wir in Nha Trang ein. Die Wolken hingen noch zwischen den Hügeln, die ersten Sonnenstrahlen leuchteten die bunten Boote, Pagoden und Hochhäuser an. Erstaunlich viele Leute befanden sich vor 7 Uhr morgens am Strand und im Wasser, wir waren überrascht.


                       

Nha Trang ist ein großer Ferienort mit vielen hohen und großen Hotels aufgereiht an der Küstenstraße. Der Strand ist wunderschön, weißer Sand und das kilometerlang. Das Meer so ruhig, da sich hier so viele Inselchen vor dieser großen Bucht befinden. Es gibt so gut wie keine Wellen und so kommt einem das warme, türkisfarbene Wasser fast vor wir ein salziger Swimmingpool.

Wir liefen erst einmal durch die Stadt, besichtigten Sehenswürdigkeiten, liefen den Strand entlang, über die Brücke, besuchten den Hafen mti den vielen bunten Fischerbooten, die wir hier fast alle in Vietnam Augen aufgemalt haben. Den Nachmittag verbrachten wir dann am Strand, im Wasser bis es mal wieder einen Regenschauer gab.

          

Wir hatten uns von dem schönen Hotel in Hoi An an ein gleichteures Hotel in Nha Trang vermitteln lassen. Das Abholen hat super geklappt, doch das Hotel konnte dem in Hoi An nicht mal annähernd das Wasser reichen. Es war recht alt, die Zimmer kleiner mit älteren Möbel ausgerüstet und das Bad hatte auch nicht den gleichen Standard. Ein Frühstücksbuffet gab es auch nicht und zuerst wollte er uns für 15 Dollar nur das dunkle Zimmer geben. Das Zimmer mit Balkon hätte 2 Dollar mehr gekostet. So wollte ich nach etwas anderem suchen, denn es gibt hier ja jede Menge Hotels. Damit ich nicht gehe, ging er dann auf das Angebot ein, wir bekommen das Zimmer mit Balkon und bejahte als Bernhard fragte, ob wir auch noch heute zusätzlich (es war ja gerade mal 7 Uhr morgens) noch ein Frühstück bekommen. Das war gut, wenn auch nicht wirklich viel. Am nächsten Tag bestelllten wir dann auch Frühstück, doch als es um die Abrechnung ging, wollte uns die Rezeptionistin ein Frühstück zusätzlich bestellen. Da wir das mit dem Mann ausgemacht hatten, holte sie ihn, der wurde jedoch sofort aggresiv (so sind Vietnamesen wenn ihnen was nicht passt).

Schlußendlich waren sie beide sauer, doch wir hatten das so ausgemacht. Das Problem hier ist immer, dass man seine Pässe abgeben muss, bis man auscheckt und so bestand ich erst einmal auf die Pässe, die mir die Frau fast ausgehändigt hätte, aber der aggresive Mann nahm sie sich und wollte weggehen damit. Ich hielt ihn fest, doch weder ich noch Bernhard kamen an unsere Pässe. Meine Reaktion war, ich griff in die Pässebox und griff mir einfach welche von anderen Touristen, so würden sie mehr Probleme bekommen. Bernhard ging raus auf die Straße und rief nach der Polizei, was natürlich hier nix nützt, keiner will die Polizei holen, erst recht keine Nachbarn und wer so mehr Probleme hätte (wir wahrscheinlich) kann man sich denken. Aber schlussendlich gab mir die Frau die Pässe zurück, der Mann hielt sich schimpfend im Hintergrund.

Wir bezahlten die 15 Dollar und mussten dann auch noch warten bis der vom Hotel gebuchte Bus uns abholte, doch schlussendlich hat mit dem Bus auch alles geklappt. Wenn auch die Ankufnt in der nächsten Stadt genauso nervig war, denn wir hielten ausserhalb an einem Busbahnhof, obwohl wir gesagt bekommen haben, wir würden zum Zentrum gebracht. Es gab ein Schild auf dem Stand, es gibt einen Shuttleservice umsonst in die Stadt, doch egal wen man fragte, niemand wollte Auskunft geben. Aggresives Abwinken war das Verhalten. Eine Vietnamesin, auch eine Reisende, wollte mir helfen, aber auch sie hat man von A nach B und wieder zurückgeschickt. Schlussendlich fanden wir den Bus, der uns jedoch irgendwo an nem Hotel rauslassen wollte. Wieder Vietnamesen im Bus, die Englisch konnten, halfen uns, dass wir im Bus bleiben konnten und wie sie bis zum Zentrum fahren konnten.

Da war eigentlich der Tag schon gelaufen, wir genervt und so hatte der nächste Ort keine große Chance. Dalat, liegt in den Bergen (1500 m), drumherum wird Gemüse und Obst angebaut, dieses auf Terrassen, was sehr interessant bei der Herfahrt aussah. Es gibt auch einige Wasserfälle, kleinere haben wir schon vom Bus aus gesehen. Die Stadt wurde im Reiseführer als romantisch mit schönen alten Gebäuden aus der französischen Kolonialzeit beschrieben. Tja, es war ne große laute Stadt, über viele Hügel verteilt, wir sahen auch weit verstreut ein paar schöne alte Gebäude, aber sonst hat uns hier nix gefallen. Der See ist schön gelegen, mitten im Zentrum, aber was gibt es hier sonst? Wir kamen am Nachmittag an und haben uns schon abends entschieden, gleich am nächsten Tag weiterzufahren. Viele mieten sich Mountainbikes oder Mopeds und fahren durch die Landschaft, aber selbst da, kostet alles wieder Eintritt und ist überlaufen.

                         

 

 

28.04.-10.05.2013: Vietnam -2- Im Zentrum Vietnams

Das verrückte Gewusel an Menschen auf den Straßen, ob motorisiert oder zu Fuß unterwegs, machte uns unendlich viel Spaß zu beobachten. So manch ein Tourist hat hier Angst über die Straße zu laufen, doch eigentlich sieht der Verkehr chaotisch aus, er folgt jedoch bestimmten Regeln, die vielleicht für uns nicht leicht zu verstehen sind. Auch wenn nur Milimeter zwischen dem einen und dem anderen Fahrer Platz ist, Einbahnstraßen in beide Richtungen genutzt werden oder abgebogen wird auf der falschen Fahrbahn, man achtet sehr auf andere Verkehrsteilnehmer. Vielleicht gerade wegen den nicht eingehaltenen Verkehrsregeln läuft der Verkehr fließend ab. Und so kann man als Fußgänger eigentlich fast blind über die noch so voll Straße laufen, denn jeder Mopedfahrer schätzt die Geschwindigkeit ab und ordnet sich dementsprechend links oder rechts von dir an, um dich nicht auf die Schippe zu nehmen. Es funktioniert. Busse sind da etwas schwieriger, aber aus den Augenwinkel kann man ja doch beobachten was da für ein Monster auf einem zukommt.

Zum Zuschauen und für ein paar Tage Erleben einfach toll, ob ich hier jetzt wirklich wohnen möchte und mich mit nem Moped JEDEN Tag in das Gewimmel schmeißen möchte, ist fraglich?!

Auf jeden Fall müssen wir Abschied nehmen von Hanoi. In den nächsten Städten wird der Verkehr ähnlich ablaufen, jedoch ist die Verkehrsdichte etwas! Wir haben uns ein Busticket gekauft, auch wenn uns der Zug lieber gewesen wäre. Der war jedoch schon ausverkauft und die Busse auch fast, da alle Vietnamesen selbst an den Feiertagen reisen. Uns wurde im Hotel versprochen und telefonisch von der Busgesellschaft, dass wir reservierte Plätze haben werden. Leider gab es kein Ticket vorab und auf die Plätze nimmt hier niemand Rücksicht, obwohl wir ja schon wussten, dass wir recht weit hinten sitzen werden. Doch wie zu erwarten, hieß es mal wieder ganz hinten unten....nein, nicht schon wieder! Der Bus war zwar etwas moderner, besass eine Toilette und Einzelsitze in Dreierreihen mit 2 Gängen dazwischen. Doch die letzten 3 Sitze, oben wie unten, waren eng aneinander neben dem Klo hinten.

Es gab mehr Touristen, die mit diesem Bus reisten, und wir wussten hinter uns kommen noch welche, so haben wir uns, wie wir vom Busveranstalter telefonisch gesagt bekommen haben, 2 Fensterplätze (oben und unten) genommen. Der Busfahrer wieder mal sauer, wenn auch nicht schreiend wie beim letzten Mal. Doch auch die 4 Chinesinnen hinter uns, streikten bei den 3er Plätzen ganz hinten unten. Nur 2 davon blieben dort sitzen, der Rest suchte sich wo anders 2 Plätze oben, zum NICHTGEFALLEN des Busfahrers. Hatte er doch gehofft nicht noch mehr Touris befördern zu müssen, und diese Plätze an Vietnamesen verkaufen zu können. Diese sassen natürlich allesamt auf den besten Plätzen, ganz vorne.

Hinter mir sass eine Russin, die seit 7 Monate in Vietnam wohnt und als Dolmetscherin arbeitet. Sie sagt, so sei es immer, Touris nach hinten, da kann auch sie nichts machen, obwohl sie der Sprache mächtig ist und direkt bei der Busgesellschaft reserviert!

Es kamen noch mehr Touris, die sich schlußendlich auf die schlechten Plätze verteilen mussten und es kamen noch mehr Vietnamesen, die sich im Flur niederliesen, wieder einmal kein Durchgang zum Klo, außer man klettert über alle drüber! Extrageld in die Taschen des Busfahrers!

Aber unsere Einzelsitze waren ansonsten ganz ok und die 12 Stunden Fahrt gingen auch ganz gut um. Anfangs hielten wir noch oft, auch an der Straße, wenn jemand an der Autobahn mitgenommen werden wollte, es liefen Musikvideos bis Mitternacht, dann wurden die Lichter ausgemacht und alle schliefen und schnarchten.

Am nächsten Morgen Punkt 7 Uhr kamen wir an und fanden auch ein günstiges schönes Hotel. So haben wir zwar 5 Stockwerke Treppe zu laufen, dafür ein großes Zimmer, Badewanne und Balkon mit Aussicht. Die Häuser sind hier etwas unheimlich, sie sind alle schmal und extrem hoch gebaut und wenn dann rechts oder links kein Gebäude "zur Stütze" steht, wird einem mulmig, erst recht wenn man die Bauweise hier sieht!

Nun waren wir in HUE, einer ehemaligen Hauptstadt. Das historische Zentrum liegt auf der anderen Seite des Flusses wie das neue Zentrum, in dem unser Hotel steht. Hier gibt es eine 10 km lange Stadtmauer in deren innern eine alte Zitadelle steht, in der sich wiederum eine Zitadelle befindet. Von den Gebäuden sind nicht mehr allzuviele intakt, da sie hier sehr stark bombadiert wurden.

                                                    

Das Wetter ist gerade sehr wechselhaft, der erste Tag war sehr schön, darauf folgte ein Regentag, anschließend hofften wir auf schönes Wetter und wurden früh von der Sonne geweckt. Wir mieteten uns Fahrräder und fuhren aus der Stadt raus. An Pagoden vorbei zu den Königsgräbern. Doch am Nachmittag hatten uns die grauen Wolken wieder zugedeckt und am nächsten Tag war es gerade mal 2 Stunden morgens sonnig und wir strichen den Mopedausflug zu mehr Gräbern und dem 14 km entfernten Strand am Meer!

Die Königsgräber liegen weit verstreut um die Stadt herum, dazwischen sieht man ganz oft neuere Gräber, die ebenfalls sehr groß (natürlich aus Zement) sind. Manche Hügel sind komplett bedeckt mit Gräbern und manchmal findet man eins mitten in den Reisfeldern auftauchen.

Die Könige haben sich damals zu lebzeiten ihr eigenes Mausoleum erbauen lassen, oft liegt es auf einem Gelände mit einer Art Sommerresidenz und Wohnhäusern für den König, die Frauen und seine Konkubinen. Eines der beeindruckensten Gräber soll das des Herrschers Tuc Duc sein. Dieser besass doch gleich mal 143 Konkubinen, die er auch ab und an mit hierher brachte. Sein Grab ist am aufwendigstens, natürlich, nebenan das seiner ersten Frau auch noch sehr groß, die sich anschließenden dann etwas kleiner.

                                

Auffällig ist wieder einmal wie hier alles zerfällt, man scheint sich weniger darum zu kümmern. Man liest zwar immer wieder welche Nation Geld gespendet hat, doch ob das zum Einsatz kam, können wir nicht wirklich beurteilen. Auch Deutschland hat so eine Plakete am Königsgrab. Dieses Grab wurde in den 1860 gebaut, sooooo alt nun auch wieder nicht, aber alles verrottet hier, die Keramikmosaiken zerbrechen und keiner erneuert oder restauriert sie. Grau in Grau erscheinen einem manche Gebäude, wenn die Mauern überhaupt noch erhalten sind und nicht aus gähnenden Löchern und Schutthaufen bestehen. Ich bin etwas enttäuscht, hab ich mir das doch etwas anders vorgestellt.

Die Anlage selbst ist sehr groß, ein riesiger Park mit Kanal auf dem Seerosen blühen läuft durch die Anlage. Die Wohngebäude sind sehr groß, jedoch enthalten sie nur noch sehr sehr wenig Überreste aus der damaligen Zeit. Fotografieren ist in den Innenräumen verboten, wobei es da auch nichts wirklich spektakuläres gibt.

Den Thron darf man besteigen, wenn man sich ein Extraticket kauft, dann allerdings nur verkleidet in Königskleidung und mit Fotograf, damit man diesen monarchischen Moment auch als Foto mit nach Hause nehmen kann.

Unterwegs haben wir noch ander Tempel, Friedhöfe und Statuen gesichtet. Auf diesem Foto sieht man eine stehende Buddahstatue, daneben steht gerade eine betende Vietnamesin mit konischem Strohhut, sie sorgt für bessere Erkennung der Größenverhältnisse.       

                                                                                                                                                          

Wir fuhren durch Handwerksdörfer durch, vorangig gab es Räucherstäbchen in allen Farben zu kaufen, die hier hergestellt werden und zum Trocknen vor manch einem Haus liegen. Auch die konischen Strohhüte, so bekannt von den Reisfeldfotos, die es in Asien gibt, werden hier hergestellt. Die feinsten sollen es sein, die aus Hue kommen. So gibt es einen poetischen Hut, wenn durch diesen Licht scheint, zeichnen sich Motive auf ihm ab.

                                                             

Bei unserer Radtour zu weiteren Gräbern, wobei das eine geschlossen war und wir eins nicht gefunden haben, hört plötzlich die Straße auf, denken wir. Auf dem letzten Stückchen Teer haben Bauern Stroh und Reis zum Trocknen ausgebreitet und sind gerade damit beschäftigt es zu wenden. Da kommt plötzlich ein LKW angefahren, aus dem Busch heraus und braust über das Stroh hinweg, also so macht man das. Wir dann eben mit unseren Rädern auch, der Teer hört hier auf, aber ein roter kleiner matschiger Schotterweg beginnt, den fahren wir entlang, hügel hoch und wieder runter, dann gibt es mehrere Abzweige, die nirgends hinführen und der richtige zu einer geteerten Straße. Hier entscheiden wir uns für einen anderen Weg jedoch zurück in die Stadt, da es mittlerweile doch nach Regen aussieht und so kommen wir noch durch ein paar andere Handwerksdörfer, kaufen uns wo ne Melone gegen den Durst und landen wieder im Zentrum, hier schauen wir uns noch ein paar Gebäude an, umradeln die Zitadelle und gehen im Supermarkt einkaufen. Als der Regen einsetzt sind wir zurück im Hotel. Die Einfahrt komplett blockiert. 2 Busse stehen dort, ein paar Mopeds und direkt vor der Tür sitzen sicherlich 30 Leute auf Bambusmatten und essen zu Mittag. Keiner geht aus dem Weg, so schieben wir unsere Räder über Schuhe, Matte zwischen den Leuten durch. Die finden das eher amüsant, Ich fand es eher unhöflich und versuch so schnell wie möglich durchzukommen. Bernhard findet es lustig, wird zum Essen eingeladen, lehnt aber auch ab.

Später am Nachmittag klart es wieder auf und vor Sonnenuntergang haben wir wieder Sonne und machen uns noch einmal in eine andere Richtung auf, noch ein Grab, wenigstesns von außen, fahren nen kleinen Kanal ab, überqueren Bahnschienen, warum auch immer die Straße dorthingeführt hat ohnen einen Bahnübergang?!?! Es herrscht gerade Feierabendverkehr und so ist ein Gedränge, Geschiebe und Geschubste, vor allem um die Brücke wo von allen Seiten auf und ab gefahren wird. Bernhard stellt sich in die Mitte und macht Fotos.

                                                                              

Den Sonnenuntergang beobachten wir wieder am Fluß, Drachenboote laden hier zur einstündigen Bootstour ein, die hupende Masse fährt hier über die Brücke hin und her, Bernhard auch, hauptsache mitten im Gewimmel!

                                              

 

 

Es heißt, dass die Zugfahrt von Hue nach DaNang eine der schönsten Abschnitte in Vietnam sein soll. Deshalb beschließen wir mit dem Zug zu fahren. Für ca. 100 km braucht man 2 1/2 Stunden, der Zug kostet 2,50 Euro, und wir müssen mit dem Taxi zum Bahnhof fahren und in Da Nang ins Zentrum gebracht werden, so dass es etwas teurer kommt als die Busfahrt für die gleiche Strecke. Aber das lohnt sich. Der Zug selbst ist nicht unbedingt gemütlicher als ein Bus, die meisten Leute schlafen und schauen gar nicht aus dem Fenster, aber die Landschaft ist schön. Erst geht es neben der Straße entlang, um uns sind viele Reisfelder, ein paar Seen, dann fahren wir an der Küste entlang, die alte Straße geht auf einen Pass von nicht einmal 500 m hoch, die neue Straße durch einen neuen Tunnel.

                                                              

Die Küste entlang mit fast andauerndem Meerblick. Wir sehen Felsen und sehr lange weiße Strände, ab und zu kleine Buchten mit Sandstrand, einfach wunderschön. Die letzte halbe Stunde sieht man schon die Skyline von Da Nang, aber es dauert noch bis wir angekommen, da wir noch um so manche Bucht fahren müssen.

                                                                                         

Da Nang liegt am Meer, aber die Innenstadt nicht direkt. Man muss erst über eine der großen Brücke über den Han Fluß und nach 2 km erreicht man das Meer. Ein schöner heller Sand, das Meer nicht kalt, und recht klar. Ein paar Ausländer sehen wir baden, aber zur Mittagszeit ist sowieso nicht viel los. Wir beobachten ein paar Fischer wie sie mit ihren Nussschalen über die Wellen paddeln, zu etwas größeren Booten, manche fahren mit diesen noch weiter hinaus.

                                                                      

Das es überhaupt möglich ist in diesen runden Bambusbooten zu fahren, ist unglaublich, und nur mit einem Paddel. Bernhard wollte mit, auch wenn keiner Englisch sprach, sie hätten ihn wohl mitgenommen, hätte er nicht im letzten Moment nicht doch gekniffen. Sie fuhren weit hinaus, man sah sie nur als kleinen Punkt und als wir nach einer Stunde vom Strand wieder in die Stadt zurückliefen waren sie immer noch draußen. Wäre Bernhard mitgegangen, hätten sie wohl einen extra großen roten Hummer mit an Bord gehabt auf dem Rückweg!

                                                       

 

Wir überqueren rückzus den Han Fluß über die neue Drachenbrücke, dann laufen wir noch durch ein paar Straßen, den Markt, gehen zur katholischen Kirche, die mitten in den schmalen aber hohen Gebäuden auftaucht, rosa leuchtend. So recht gibt es hier nichts anzuschauen. Verrückt wieviele große Hotels es gibt, vor allem von den bekannten Hotelgruppen wie Novotel, Hyatt .... Richtig günstige gibt es kaum, aber wir haben was für unser Reisebudget bekommen und damit gleich eine Zeitreise in die 1960er gratis dazu, wenn man das Möbiliar anschaut. Ansonsten wie immer super sauber, in ganz Vietnam bekommt man Shampoo, Seife, Zahnbürste und Zahnpaste sowie einen Kamm, egal in welchem Hotel in wessen Preiskategorie! So viel Luxus sind wir doch gar nicht gewohnt.

                                                                                          

 

Also für jeden Vietnamreisenden, das Zeugs könnt ihr Euch im Gepäck sparen. Unser Gepäck wäre so viel leichter, hätten wir ein paar Dinge weggelassen. Moskitonetz, was wir ja schon befürchtet haben, Schlafsack, der nicht zwingend notwenig war bisher, aber vor allem mein großes Handtuch ist unnütz, denn hier gibt es egal in welche Absteige immer Handtücher!!!

Sowieso wird unser Gepäck immer schwerer, so genau wissen wir auch nicht wer oder was sich da bei uns einnistet. 2 Kilo kann ich den sich vermehrenden Büchern zuschreiben, da kamen mehr Reiseführer hinzu, aber auch ein paar Romane zum lesen, die muss ich demnächst mal "entsorgen"!

 

Mit dem Bus geht es die kurze Strecke von ca. 30 km weiter in einen kleineren Ort, Hoi An, gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Zuerst konnten wir uns das nicht erklären, jedoch als wir im kleinen Bereich der Altstadt ankamen, fanden wir das schon heraus. Kleine Straßen, Gassen, die jetzt verkehrsberuhigend sind, teils nur Fußgänger und Radfahrer erlaubt. Die Gebäude alt, die meist gelbe Farbe der Häuserwände am abplätteln. Die Häuser sind fast ausschließlich Geschäfte, die Geld aus den Touristen ziehen sollen. Angefangen von Ramschsouvenirs bis hin zu Schneidereien, die Massanzüge schneidern oder Schuster, die Dir passende Eigenkreationen an Schuhen zusammenbasteln.

Hoi An liegt sowohl am Fluß als auch am Meer, in alle Richtungen geht es irgendwie über Brücken auf kleinere Inseln oder an einen Sandstrand.

 

Wir haben Fahrräder gratis im Hotelpreis. Das Hotel ist super schick, tolle große Zimmer mit Balkon, sogar einem seltsamen Swimmingpool gibt es, die Räder und n Shuttlebus in die Stadt gratis und das für 12 US Dollar. Normalerweise lassen wir uns nicht am Busbahnhof abfangen, aber anschauen kostet nix, also fuhren wir hin. Das Hotel liegt nicht direkt im Zentrum, aber für die erste Nacht wird es schon tun, sagten wir uns. Und so zogen wir mit den Rädern los, auf dem Rückweg fragten wir bei etlichen anderen nach, schickere, aber auch vor allem heruntergekommene Hotels, um die Preislage zu checken. Für sehr teuer gibt es natürlich ohne Ende Hotels, aber günstigere zwischen 10 und 20 US Dollar schon weniger. Erstaunlich ist, dass man manchmal ein ganz schickes Zimmer für 18 Dollar haben kann, wiederum gegenüber den gleichen Preis für ein moderiges Zimmer ohne Fenster den gleichen Betrag. Wir fanden nur eins für 11 Dollar, das günstiger war, aber auch nicht ganz zentral und vor allem ohne Fenster und klein, ohne Fahrrad, also warum wechseln?

 

So haben wir gleich am ersten Tag viel gesehen und erkundet. Am Mittag war die Stadt eher ruhig, am Abend wurde sie lebendiger und vor allem bunter. Denn die vielen Lampions sind abends beleuchtet und geben dem Viertel ein besonderes Flair.

                     

 

                                          

Hier kann man zuschauen, wie früher mit den alten Fischernetzen gefischt wurde, die mit einer Holzkurbel hoch und runtergelassen werden. Meist bieten Frauen ihre Ruderdienste an, um den Fluß entlang zu fahren und so die Kulisse Hoi Ans zu genießen. Es gibt ein paar alte Tempel, Gebäude und eine japanische Brücke, die aus dem 16. Jahrhundert stammt.

                                        

Die japanische Brücke trennte früher einmal die Stadtteile, die vorwiegend von Japanern und die von Chinesen bewoht wurden. So sieht man im chinesischen Teil der Stadt noch sehr viele alte Tempel mit chinesischen Zeichen und deren Götterverehrungen.

japanische Brücke:

                                                                

chinesische Tempel:

                                         

Boote auf dem Fluß:

                         

                                                                                                                       

                                                                                                                                                                     

                                                                                   

Und wir ließen uns auch irgendwann einmal zu einer Bootstour überreden. 1 Stunde Motorboot auf und ab, an Fischern, Anglern und Kokosnussdörfern vorbei.

Hier wurde vom Boot geangelt, das Netz ausgeworfen oder mit den großen Quadratnetzen gefischt, wovon es eins zur Demonstration auch in der Altstadt gibt. Eine Nussschale (rundes Bambusboot) kam uns auch entgegen, doch hier hätte man mitfahren dürfen gegen Bezahlung. Bernhard bereut jetzt wieder einmal nicht in Da Nang mit den Fischern mitgefahren zu sein, da war das echt und nicht für Touristen gemacht.

                                 

 

 

Schule aus, wir gehn nach Haus.....und alles radelt und mopedlet vollgepackt in Richtung zu Hause:

          

Der Markt gefällt uns auch ganz gut, hier kann man nicht nur viele leckere Früchte kaufen, die wir dann auf ner schattigen Bank verspeisen, sondern wunderbar die menschen beobachten. Früchte wie Fische werden ausgenommen, Nudeln zum Trocknen in die Sonne gelegt (direkt neben der Straße....knirsch....). Die Marktfrauen verkaufen in und um die große Markthalle, sowie zu Fuß laufend in den Straßen der Stadt, ihre Ware in den Körben, die an einer Bambusstange über der Schulter getragen werden.

                                                                        

Die Kleiderordnung ist irgendwie skuril für uns, man sieht schick angezogene Frauen in schönen Seidenhosen und Röcken, die eine schmuddelige Jacke anhaben und Mundschutz tragen, was noch verständlich ist, da sie mit Moped unterwegs sind und sich so vor dem Dreck schützen. Aber viele andere Frauen tragen hier Hose und Shirt in gleichem geblümten oder gemusterten Stoff, so dass das für uns aussieht als hätten sie hier ihre Schlafanzüge an. Raus aus dem Bett, Strohhut auf, ausgefertig!

                                     

Wir radeln durch die Gassen oder laufen zu Fuß. Man könnte sich auch mit einer Fahrradrikscha durch die Gegend fahren lassen. Diese Sänfte haben sie uns aber noch nicht angeboten?!

                                

Viele Straßen der Altstadt sind verkehrsberuhigt, in manche dürfen nur Fußgänger und Radfahrer, in andere auch Mopeds, dafür keine größeren Fahrzeuge. Die Polizisten, die an entsprechenden Ecken stehen, haben eine seltsam grün-blaue Uniform, und ich habe sie erst für Müllmänner gehalten...naja aber halt mit Trillerpfeife!

                     

Zum Strand sind wir auch geradelt, hier geht es an Reis- und Gemüsefeldern vorbei, bis man an den Strand kommt. Dabei sieht man wie Reis geerntet, getrocknet wird, Felder per Gießkanne, natürlich gleich 2 an einer Bambuslatte über der Schulter tragend. Dieser Mann (Bild Mitte) war lustig und winkte uns gleich herbei. Er pflückte aus einem unter Wasser stehenden Feld frische Lotusblüten, die man ihm abkaufen konnte und so watete er mit Zahnlücke strahlend durch das Wasser, um frische noch geschlossene Knospen zu pflücken..

              

 

Da Sonntag war, war die Hölle los, jedoch nur an dem einen per Teerstraße gut zugänglichen Stück Strand, wir haben später noch einen abgelegenen ruhigen Bereich gefunden. Der Strand ist mehr als 30 km lang und erstreckt sich zurück bis nach Da Nang, wo wir gerade herkamen! Aber wir kamen noch ein paar Mal hierher und fanden auch noch ein paar Kilometer weiter ein paar schöne Stellen, um an den Strand zu kommen. Unter Kokospalmen oder neben den "Nussschalenbooten" sitzen, schwimmend im Wasser...

                                                   

Da wir jeden Tag kostenlos Räder mieten können, schwingen wir uns auch immer wieder darauf und brausen durch die Landschaft. Mal geht es zum Strand, mal in und durch die Altstadt, mal durch Reisfelder und durch die Landschaft. An manchen Tagen auch alles an einem Tag.

In Richtung Strand gibt es viele Gräber, die wir schon ein paar Mal gesehen haben, bis wir endlich anhielten und uns das ganze näher betrachtet haben. Einige sind sehr neu, andere alt. Einige alte Gräber sind noch von den damaligen japanischen Bewohnern des Ortes. Die Gräber sind meist kreisrunde Sandkügel mit einem Grabstein, der im Vergleich zu "unseren" Gräbern mit Schrift weg vom Grab steht.

Manchmal sehen wir Tempel oder Pagoden über den Häusern hinweg oder zwischendrin. Eine wirklich schöne und bunte Pagode war diese, die "Lotus" Pagode! Lotusblüten blühen momentan auch gerade, so sehen wir einige Felder, auch Pflücker, die die Blumen dann auf der Straße verkaufen. Die Reisfelder sind teisl abgeerntet. Dazwischen tauchen immer mal wieder ein paar Wasserbüffel auf.

                                         

 

 

21.04.-28.04.2013: VIETNAM -1- Ha Noi, Ha Long, Ha doch....

 

Die Vietnamesen halten wohl ihr Land für ein GROßartiges Land, ich wusste gar nicht, dass es so weit in den Süden reicht und fast tiefer als Australien sitzt???? Verquertes Weltbild!

 

Das erste was wohl jedem auffällt, wenn er nach Hanoi kommt, ist die Lebhaftigkeit und Geschäftigkeit. So stellt man sich Asien vor und hier findet man es. Laut hupende Mopeds, die sich an der Ampel bis nach vorne drängen, um dann beim ersten Schimmern des Grün loszufahren, ein Hupkonzert, dass selbst nachts noch vor sich hin klingt. Es scheint keine Verkehrsregeln zu geben, aber der Verkehr funktioniert, wenn man sich dem Chaos unterordnet .Und so läuft man einfach über die Straße, ohne wirklich darauf zu achten, ob etwas kommt, denn irgendwer kommt sicher angefahren. Das Geschick liegt darin unbeschadet auf der anderen Seite anzukommen, indem man möglichst langsam geht und keine ruckartigen Bewegungen macht oder so gut wie nicht zum Stehen kommt. Dann können die Moped-, Fahrrad- und Autofahrer einschätzen, wie sie langsam um Dich herum und noch mit fließendem Verkehr weiterfahren können.

 

Auf der Straße gibt es unzählige kleine Stände, Restaurants, die ihr Essen anbieten, wer will setzt sich auf einen der kleinen Plastikhocker, ein anderer dient für die Gruppe als Tisch oder Abstellplatz des Geschirrs und Gläser. Es gibt auch kleine Restaurants, wo man nur Einheimische sieht, die gegrillte Frösche anbieten, Schlange in Sauce mit Reis und andere exotische Gerichte.

Fahrradfahrer, Rikschafahrer fahren vorbei mit ihren Waren, andere laufen mit 2 Körben, die an einer Bambusstange hängen, die man über die Schulter trägt, durch die Straßen. So kann man sich aussuchen, was man zu Essen haben will. Alle paar Minuten gäbe es eine andere Auswahl. Früchte, Gebackenes, Fritiertes, aber auch eine ganze Garküche oder ein kleiner Grill läuft an uns vorbei.

                                                                                           

 

                              

 

Auch Blumen sieht man oft, die von den Einheimischen meist abgekauft werden, um ihre kleinen Tempel im Haus zu schmücken.

                                      

 

Es werden auch andere Waren angeboten, alles für den Haushalt, wie Geschirr, Besen, Täpfe, Plastikwaren aller Art.

                               

 

Die Tempel sehen hier auch so anders aus. Nicht nur, dass die Schriftzeichen anders wären, sondern auch der Baustil, hier sind die Dächer geformt, wie man das von chinesischen Tempel kennt. Aber auch hier werden wieder Schuhe ausgezogen, bevor man hinein geht, man bringt Opfergaben, wie Früchte und Blumen und Getränke, auch Geldscheine schön dekoriert.

Die Tempelchen zu Hause haben oft mehr Blumenschmuck als Obstgaben und sind nicht so bunt und auffällig wie in den bereits besuchten Ländern.

                                                                                     

Die Stadt ist laut und hektisch und doch findet man ein paar ruhigere Ecken. Man kann sich am See ausruhen oder um ihn herumbummeln.

                                                                                         

Es gibt kleine verwinkelte Märkte, die im Kontrast zu den schicken Mode und Parfümhäusern stehen. Ob Immitatrucksäcke oder Markenkleidung, die nicht echt sind oder 2. Wahl aus den Fabriken hier in Vietnam stammen, daneben wieder große Elektronikfachhäuser, sogar Media Markt ist vertreten hier. Fastfoodketten wie KFC und ihre eigenen Marken, schicke teure Restaurants, wie Straßenimbissstände sind hier weitverstreut über die Stadt, jedoch an jeder Ecke zu finden.

                                  

Bernhard ist in Shoppinglaune, bei all den Kamerageschäften würde er sich am liebsten eine neue kaufen, jedoch gibt es keine weltweite Garantie und somit macht es den Kauf einer teuren Kamera mit Objektiv nicht gerade rentabel. Aber ein günstigeres Objektiv das muss es dann doch sein und dafür ist er sogar bereit Millionen auszugeben. 8 Millionen, gleich 4 Mal am Automat abgehoben, denn 2 Millionen ist das maximale was man abheben kann. Der Wechselkurs ist im Moment 27000 Dong für 1 Euro und so ist man recht schnell DingelDongMillionär!

Es gibt einige kleine Supermärktchen, wie auch Tante Emma Läden und wohl auch ein paar große Supermärkte. Wir haben einen etwas größeren gefunden, der sehr viele Importprodukte in seinem Sortiment hatte. So bekamen wir auch Kartoffelsticks von Lorenz, Kekse, Schokolade auch Deutschland, Belgien, Frankreich. Die Milch kommt wie immer aus allen Teilen der Welt, Europa, Neuseeland, Australien, USA!

 

                     Gegensätze                        

Bei den vorbeilaufenden Marktfrauen kann man sich frische Lebensmittel kaufen, wie auch auf den Märkten, wovon es mehrere in der Stadt gibt. Hier gibt es wieder einmal Fische und Meeresfrüchte, Frösche haben wir auch schon öfter gesehen, Schildkröten sind neu für uns.

         

 

Krabben sind auch immer beliebt und werden zu einigen Gerichten angeboten. Ein Stückchen weiter findet man dann auch alles andere Nützliche, wie zum Beispiel die Frauenklamotten. Hier staune ich doch nicht schlecht, die Hosen gibt es ja für Männer wie für Frauen in supermegaeng und natürlich strech, kaum vorstellbar, dass man da rein passt, aber was wollen diese zierlichen Frauen nun mit diesen übergroßen BHs, die alle die gleiche Größe zu haben scheinen, wie eben auch die Hosen, Tshirts, Schuhe nur in Einheitsgrößen vorhanden sind!!!!

 

                                                                  

Und Helme gibt es überall zu kaufen. Motorradhelme sind Pflicht. In anderen Ländern auch, doch da trägt kaum jemand einen Helm, hier eigentlich alle. Denn anscheinend ist dieser voll im Modetrend und so gibt es ihn in allen schrillen Farben, mit Motiven und in bestimmten Formen. Vor allem der militärische kakifarbene Tropenhelm ist der MEGAHIT schlechthin und da der eigenen Helm so super schick ist, trägt man ihn dann auch nicht nur zum Mopedfahren, sondern auch, wenn man seine Einkäufe erledigt oder im Restaurant seine Suppe schlürft!

                                                        

Hier gibt es tatsächlich noch Fahrradrikschas, jedoch werden die vor allem für Touristen eingesetzt, die sich für eine Stunde (wirklich günstig für ca. 3 Euro) durch das Altstadtviertel radeln lassen.

                                                        

Künstlergalerien, Souvenirgeschäfte, alte kommunistische Propagandaplakate, im Grunde genommen kann man hier alles kaufen.

 

Wir bummeln durch die Straßen, kommen seltsamerweise immer wieder in neue Gegenden. Wobei hier je nach Tageszeit auch ein und die gleiche Straße anders aussehen kann. Morgens recht ruhig, mittags voll von Mopeds und Fahrradrikschas und dann gibt es noch eine Straße, die nachts zu einem Nachtmarkt umgewandelt wird. Der ist hier weniger für Touristen, wenn man auf die Verkaufsstände schaut, so gibt es hier viele Klamotten, die eher die Einheimische kaufen, auch Flipflops und andere Schuhe, Parfüm und Uhren, Gürtel, Handyhüllen und Klebefolien sind der absolute Hit und noch vieles mehr.

Auffällig sind auch die vielen schmalen Häuser, als ob man hier für das Bauland hohe Grundstückspreise zahlen muss. Jedoch sieht man das auch auf dem Land, und da stehen diese schmalen, jedoch hohen Häuser teilweise einfach nur neben Reisfeldern oder in einem Dorf mit großem Abstand zum nächsten,

 

                                         

Im Moment wird die Stadt gerade dekoriert, denn nächste Woche gibt es gleich 2 Feiertage, Tag der Arbeit, aber viel wichtiger der Nationalfeiertag, Befreiung von den Amerikaner, Siegestag nennen sie den 30.4. Und so sieht man überall rote Wimpel hängen, Fahnen und Plakate auf denen 30.4 und 1975 bis 2013 draufsteht. Es werden Bilder aus Blumen an öffentlichen Plätzen vorbereitet und es soll auch ein Feuerwerk geben. Da diese 2 Tage auf Montag und Dienstag fallen, werden sie gleich mal ausgeweitet auf die ganze Woche, so dass die meisten Vietnames Urlaub machen oder ihre Familien, die weiter weg wohnen, besuchen. Deshalb sind auch Bus und Zugtickets teurer, wenn nicht sowieso schon ausgebucht ist.

                                

Aus dem Grund machen wir jetzt gleich eine Tour durch die Ha Long Bucht, und verbringen anschließend noch ein paar weitere Tage in Hanoi, um durch die Stadt und deren Märkte bummeln, und das hektische Leben und bunte Treiben auf den Straßen weiter zu beobachten.

 

Wir buchen eine 3 Tagestour, bei der man die erste Nacht auf einem Boot in der Ha Long Bucht verbringt und die nächste Nacht auf einer kleinen Insel in einem Resort mit eigenem Strand. Bernhard schimpft jetzt im Nachhinein ein bisschen über die Tour, denn egal wie und wo man bucht, man wird etwas "verarscht". Nicht nur das die Preise variieren für die gleiche Tour, wobei wir da eigentlich einen guten Preis bekommen haben, sondern auch das Tourprogramm wird nicht eingehalten und auf ein aktuelles verwiesen. Aber alles in Allem war es eine schöne Tour und die Landschaft ist unbeschreiblich schön. Man sieht die Inseln auf Postkarten und fragt sich, ob es wirklich dort so aussieht, aber ja, genau so sieht es aus. Wir haben auch Glück und der Tag klart auf, nachdem es am Tag zuvor etwas geregnet hat. Wir haben einen schönen blauen Himmel, das Meer leuchtet grünlich, die Berge stechen aus dem Meer hervor in dunkelgrün und grau.

Wir werden zuerst mit dem Bus nach Ha Long Stadt gebracht, dann geht es mit einem kleinen Boot, für ein paar Meter auf unser großes Cruiseschiff (Monkey Island Cruise), wo es gleich Mittagessen gibt, während wir ablegen. Das Schiff ist schön, die Kabinen auch ganz nett und das Essen an Bord sehr gut, vor allem gibt es sehr viel zu essen und eigentlich schon fast zu viel Auswahl.

                                                         

                                                           

Als erstes steuert man eine Höhle an (jedoch nicht die weiter weg gelegene Höhle, die eigentlich auf dem Programm steht). Die Höhle ist sehr schön, lustig bunt ausgeleuchtet und man kann je nachdem wieviel Fantasie man hat, kann man verschiedene Figuren in den Stalagmiten und Stalagtiten erkennen.

            

Anschließend fährt man um ein paar Inselchenecken weiter und fährt für eine halbe Stunde mit dem Kajak durch die Bucht unter Felsenbrücken hindurch und genießt die tolle Sicht.

                                                               

In der Bucht liegen ein paar schwimmende Dörfer, hier paddelt man ebenfalls durch. Auf kleinen Flössern gebaute Häuser, in denen eine Familie wohnt. Davor sitzen Frauen und bereiten das Essen zu, Kinder spielen im Wasser, Bambusboote schwimmen von Hausfloss zum nächsten.

                           

Anschließend fahren wir weiter durch die Bucht und können die Sicht vom Sonnendeck aus betrachten, in den Liegestühlen rumhängen oder uns mit den anderen an Bord unterhalten (sind 14 Leute an Bord, plus 4 Personen als Personal).

                                                    

Am Abend wird der Anker geschmissen und wir können vor dem Abendessen noch ins warme Wasser springen, manche sogar vom "3. Stockwerk" oben.

Dann gibt es nach Sonnenuntergang wieder leckeres Essen. Wir Vegetarier essen alle an einem Tisch und da noch 2 Fleischfresser am Tisch sitzen gibt es so viele Teller mit unterschiedlichen Gerichten, dass sie kaum auf den Tisch passen. Die Vorspeise müssen wir uns dieses Mal selbst zusammenbauen und zwar bekommen wir beigebracht, wie man hier frische Frühlingsrollen rollt, indem man auf ein Reispapier Ei, Karotte, Gurke, Gewürze und Reisnudeln legt und das ganze schön zu einer Zigarre rollt, in Sauce gedippt, super lecker!

                                    

Der Abend soll lustig werden, so tönt es schon auf jedem anderen Boot in der Bucht nach Karaoke und auch unser Tourguide macht davor irgendwann kein Halt mehr. Und so wird gesungen zu bekannten, wie unbekannten Liedern, wohl weniger harmonisch und melodiös als das Original, dafür von manch einem ganz besonders laut und schräg. Es wird auch immer mehr getrunken, obwohl die Getränke ganz schön saftige Preise an Bord hatten. Aber Ruhe kehrt auch bald ein, offiziell um 22 Uhr, inoffiziell etwas später. Und dann haben wir eine ruhige Nacht an Bord. Am nächsten Morgen ist der Himmel leider zugezogen und wir können keinen Sonnenaufgang beobachten, das zeigte uns schon der kurze Blick aus dem Fenster um 5:30 Uhr, ohne dass wir aus dem Bett aufstehen hätten müssen. So schlafen wir noch bis kurz nach 7 und gehen dann zum Frühstück. Danach dauert alles ewig bis alle ausgecheckt haben und wir wissen nicht genau, warum wir noch nicht von Bord gehen. Ich hab den Guide gefragt, was wir im Cat Ba Nationalpark machen werden, denn auf unserem Programm stand entweder Wandern oder Radfahren, doch ich bekomme zur Antwort, wir halten gar nicht, fahren nur durch, das Programm ist schon lange abgeändert. Ich hab ihn höflich gefragt, doch er wird, wie wohl viele Vietnames recht schnelle pampig und laut und fängt an zu schreien, dass er das gestern gesagt hätte und ich ihm nicht richtig zugehört hätte. Das war ne Frechheit und ich gehe. Soweit war die Tour wirklich nett, aber da merkt man dann schon, dass einem etwas anderes versprochen wird, als das es eingehalten wird.

Wir hätten so mehr Zeit auf der Insel, naja. Und so fahren wir dann gegen 9:30 Uhr von Bord, anschließend per Bus über die Cat Ba Insel von einer Seite zur nächsten, halten kurz in einem Fischerort, dem größten Ort auf der Insel, bevor wir zu einem kleinen Hafen gefahren werden. Von dort ist es nicht mehr weit, mit einem kleinen Boot fahren wir zur Affeninsel rüber. Dort gibt es einen kleinen Sandstrand in einer Bucht, wo das Resort liegt. Verschiedene Arten (und Qualitäten) der Bungalows, in die wir einchecken. Den Rest des Tages kann man frei gestalten. Die Möglichkeit auf den Berg hochzulaufen, um eine Übersicht über die Insel und die Bucht zu machen, nehmen die meisten gleich nach der Ankunft noch vor dem Mittagessen war. Die Aussicht ist toll, wäre fantastisch bei klarem Wetter.

          

Nach dem Essen hängen wir ein bisschen am Strand rum, dann wollen wir um 15:30 Uhr mit dem Guide über den Berg zur gegenüberliegenden Bucht laufen, wo es Affen geben soll. Doch auch nach einer Viertelstunde ist der Guide noch nicht da, obwohl das Resortpersonal ihn schon versucht anzurufen. Er kommt später pampig zu unserem Bungalow und sagte er wäre ja nur 5 Minuten später gekommen, ob er uns jetzt zeigen soll, wo wir hingehen sollen, keine Entschuldigung, kein nettes Wort. Dabei war er so lustig am ersten Tag!!! Schade!

Wir sind 15:45 selbst los und die beiden Russen haben noch 10 Minuten auf den Guide gewartet und sind dann auch alleine aufgebrochen. Der Weg geht über die Steilen felsen krakselnd nach oben, dann wieder nach unten zum anderen Strand. Unterwegs begegnen uns andere Gruppen mit ihrem Guide, sie sagten, dass die Affen schon wieder weg wären. Dann zerreise ich mir noch meine Hose an einem der spitzen Steine und meine Laune ist im Keller. Bernhard sieht von einem Aussichtspunkt einen Affen. Doch schlußendlich beschließen wir mit nem Kanu um die Insel zu fahren, so gelangt man eigentlich auf einem viel einfacheren Weg zu der Bucht. Die Affen haben sich wirklich schon zurückgezogen, wie auch die Tagestouristen gerade am gehen waren. Essenszeiten sind wohl vorbei. Doch auf unserer Kanutour sehen wir später noch 2 verschiedene Affenfamilien weiter oben auf den Felsen und in den Bäumen herumspringen.

Es gibt internet, sogar Computer, die man nutzen kann, Poolbillard und Kickfussball, am Strand Volleyball und schwimmen kann man auch in der Bucht, obwohl hier das Wasser recht kühl ist, da wir nahe am offenen Meer sind. So geht der Nachmittag zu Ende und wir durch das BBQ Dinner abgerundet. Auf dem Grill wird eine Fleischsorte und Austern geprutzelt, am Buffet gibt es verschiedene Reis-, Nudel- und Gemüsegerichte. Wir bleiben noch mit der tollen Sicht auf die Inseln der Ha Long Bucht auf der Restaurantterrase sitzen, bis es anfängt zu nieseln und wir uns in unsere Bambushütte zurückziehen.

Am nächsten Morgen gibt es früh Frühstücksbuffet und dann fahren wir auch schon wieder zurück, genau die gleiche Strecke, Boot, Bus, Boot, Bus ohne etwas abzuändern. (In der Bucht hätte man einen anderen Rückweg einschlagen sollen laut Programm, aber das taten wir nicht, den meisten fiel das nicht einmal auf, sahen die Felsen denn von der anderen Seite so gleich aus oder war man mit lesen und schlafen beschäftigt!?!).

 

                                 

Bernhard unterhielt sich 2 Minuten lang an Bord mit einem Malayen, der in Neuseeland wohnt und schon war er zu nem Bier eingeladen. Und das kurz nach 10 Uhr morgens, wo er doch gar nicht wirklich Bier trinkt. Wir unterhalten uns später noch mal mit der Gruppe, die wirklich ganz nett und lustig war. Der Himmel riss an mancher Stelle auf und ließ uns blau erblicken, die Sonne, die hindurch strahlte, war schon wieder sehr intensiv. Nach dem Mittagessen an Bord waren wir auch wieder im Hafen und fuhren anschließend mit dem Bus zurück nach Hanoi.

 

            

Und nach ein paar weiteren Tage Hanoi buchen wir doch noch mal eine Tour und zwar einen Tagesausflug nach Nimh Binh und Tam Coc, was auch trockene Halong oder Halong an Land genannt wird. Hier gibt es diese Karstberge, die als "Inseln" zwischen Reisfeldern und Flüssen auftauchen. Hier kann man eine Bootstour machen, wobei man ca. 6 km den Fluß auf- und abwärts gerudet wird. Das kleine Ruderboot wird meist von Frauen gerudert, die hier ihre eigene Rudertechnik entwickelt haben und so "radeln" sie mit ihren Füssen die Paddel durch das Wasser. Man fährt durch 3 Höhlen hindurch und nach der 3. Höhle wird gedreht, nicht jedoch bevor nicht Getränke, Souvenirs und Obst von schwimmenden Marktfrauen angeboten werden.

Man liest schon in den Reiseführern, dass der Verkauf hier sehr anstrengend ist und die Händler nicht locker lassen. So schlimm war es dann nicht, wir haben zwar mehrmals nein sagen müssen, dann einfach alles ignoriert und weiter Fotos gemacht, so dass es dann auch bald wieder zurück ging. Jedoch fanden wir dann nervig, dass unsere Bootsfrau gleich 3 mal anhielt, um uns und noch ein 4. Mal einem Nachbarboot ihre Souvenirs, die laut Fotos von Kindern gemacht wurden, zu verkaufen. Dann erstrecht nicht. Und da ich immer mit Paddel von hinten gestupst werde und Madame Madame gerufen wird, nervt es mich dann doch schon und so gibt es erst recht kein Trinkgeld zum Schluß. Aber das bisschen Verkaufsspiel gehört wohl dazu und trotz alledem ist der Ausflug lohnenswert, die Landschaft beeindruckend.

                                                                                                                           

Vor der Bootstour gab es lecker essen und davor haben wir noch schnell, eigentlich zu schnell, 2 Tempel angeschaut. Diese sind die einzigen Überbleibsel aus der ehemaligen Hauptstadt, die hier im 1. Jahrhundert n. Chr. lag.