SÜDAFRIKA 2007

unsere Reiseroute im September/Oktober 2007:

Wieder einmal flogen wir mit emirates nach Dubai, und von dort aus weiter nach Südafrika. Von Afrika träumte ich schon als Kind und auch heute bin ich fasziniert von diesem Kontinent.

Unsere Reiseroute haben wir sehr abwechslungsreich ausgewählt, der erste Teil ist von den Drakensbergen an der Grenze zu Lesotho geprägt, der zweite Teil führt an der Küste entlang, durch Swaziland bis hin zum Krüger durch tierreiche Nationalparks. Daran schließt sich die nördlichen Ausläufer der Drakensbergen mit der Wasserfallroute an, die schlussendlich in Pretoria und Johannesburg endet.

Information zu den Drakensbergen:

Der Gebirgszug der Drakensberge erstreckt sich über 900 km vom nordöstlich gelegenen Krüger Nationalpark bis zur südwestlichen Garden Route. Jedoch wird eigentlich die Gegend zwischen dem Sentinel und dem Rhino Peak als Drakensberge bezeichnet. Dort erreichen die Spitzen über hundert Kilometer hinweg eine Durchschnittshöhe von 3000m. Eine wundervolle Gegend, die Sandstein- und Granitformationen, klare Flüsse und saftige Wiesen aufweist.

Information zu den BIG FIVE:

Als BIG FIVE bezeichnet man die fünf großen Säugetierarten: Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden. Diese Auswahl bezieht sich weniger auf die Größe der Tiere selbst, sondern mehr auf die Schwierigkeit sie zu jagen und geht auf die Zeiten der Großwildjäger zurück.

Information zum Krüger Nationalpark:

Das Schutzgebiet dieses Parks wurde 1898 unter Präsident Paul Kruger als Sabie Game Reserve zum Schutz der Wildnis gegründet. 1926 erhielt das Gebiet den Status Nationalpark und wurde in seinen heutigen Namen umbenannt. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 350 km, in Ost-West-Richtung ist der Park ungefähr 60 km breit und umfasst eine Fläche von ca. 20.000 km². Damit gehört er zu den größten Nationalparks in Afrika. In dem Park wurden ca. 150 Säugetierarten inklusive der Big Five gefunden, außerdem über 500 Vogelarten und über 100 Reptilien.

3. Teil: Wasserfallroute

1. Teil: Drakensberge

Wir hatten ein Hotel in Johannesburg für den Tag der Ankunft vorgebucht. Diese Stadt war uns sehr unheimlich, da wir Berichte gelesen haben und persönlich gewarnt wurden, dass es eine gefährliche Stadt sei. Uns wurde gesagt, dass wir die Autotüren von innen abschließen sollen, bei einer roten Ampel Sicherheitsabstand einhalten sollten, um bei einem möglichen Überfall sofort weiterfahren zu können, niemals nachts durch die Strassen laufen und noch vieles mehr. Deshalb war uns ganz schön mulmig von der Fahrt vom Flughafen zum Hotel und am nächsten Tag zur Shoppingmall. In jeder Person, die am Straßenrand stand und vor allem an Ampeln sahen wir potentielle Diebe. Da wird man ganz schön paranoid. Im Nachhinein wirklich übertrieben und nach ein paar Tagen hat sich das bei uns wieder gegeben und wir sind sehr offen der Bevölkerung gegenübergetreten. Allerdings haben wir große Städte gemieden. Wir haben nur ein Überfall indirekt mitbekommen, jedoch waren das sehr leichtsinnige weiße Afrikaner aus Mocambique mit einem voll beladenen Auto mit "Plastikscheiben", die eingedrückt wurden, nachdem die gesamte Familie zu einer kleinen Besichtigungstour aufgebrochen ist, allen voran die mit viel Gold behangene Ehefrau, die anschließend über ihren Goldschmuck gejammert hat, der mitsamt der Krokodilslederhandtasche geklaut worden ist. Naja, da kann man dann denken was man will.

Unser erstes Ziel war der Golden Gate Park nördlich von Lesotho. Wir dachten wir erreichen niemals diesen Park. Unendlich lange Straßen an vielen einfachen Dörfern entlang, dann endlich der Parkeingang, doch von dort waren es immer noch etliche Kilometer. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang, der hier schon gegen 18 Uhr stattfindet, waren wir dann am Zeltplatz. Am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang haben wir eine kleine Tour durch das Gebiet gemacht und unsere ersten Zebras, Bergzebras, gesichtet.

Vom Golden Gate ging es weiter in die Drakensberge hinein, erstaunlich ist dass man fährt und fährt, die Landschaft bleibt flach und man sieht lange lange keine Berge bis man kurz davor der massiver Gebirgskette gegenübersteht.

Vom Golden Gate ging es weiter in die Drakensberge hinein, erstaunlich ist, dass man fährt und fährt und die Landschaft bleibt erst einmal flach, und man sieht lange, lange keine Berge bis man kurz vor der massiven Gebirgskette steht.

Zuerst waren wir im Royal Natal Park, der eine besondere Felsformation aufweist, die aussieht wie ein Amphitheater. Wir wollten am nächsten Tag eine Wanderung machen, die uns von der Touristeninformation empfohlen wurde und ca. 3h dauern sollte, um ohne größere Steigung zu den Tugelawasserfällen, die von einer Höhe von 3000m runter auf 1400m fallen, jedoch an diesem Tag kein Wasser hätten. Leider war es morgens sehr nebelig und die Beschilderung nicht eindeutig, so dass unser Weg sich immer und immer höher den Berg hinaufwand. Als wir nach Stunden den ersten Wanderern begegneten und fragten, wo der Weg hinführte, war es zu spät. Wir waren in einer Sackgasse angelangt, die zum Policehelmet führt und von dort nicht weiter. Jedoch hatten wir eine sagenhafte Aussicht, die wir von da unten direkt vor dem Felsen des Amphitheaters wahrscheinlich nicht gehabt hätten. Vom Royal Natal Park ging es weiter zu Giant´s Castle, wo wir am Bushmansriver entlang liefen eine gigantische Aussicht auf die Gipfel des Mafadi (3410m), Popple Peak (3325m) und Giant's Castle (2214m) hatten.

Wir besuchten eine der drei großen, öffentlich zugänglichen Felskunststätten der Drakensberge. In der main cave gibt es über 500 Felsmalereien von Buschmännern, die über mehrere Jahrhunderten entstanden sind.

Um die Stadt Durban zu umgehen, sind wir über Landstrassen an Feldern, Flüssen, kleinen und größeren Wasserfällen vorbei bis zur Küste nördlich Durbans gefahren.

2. Teil tierreiche Nationalsparks:

Wir starteten unsere Tierbeobachtungen im Greater St. Lucia Nationalpark. Die ersten Tier die uns begegneten und von da an so häufig wieder, dass man sie schon fast langweilig fand, waren diese schönen Gestreiften. Von Ferne sahen wir unser erstes Nashorn, einige Warzenschweine, kleine und große Antilopen, Gnus, ein paar Krokodile und Flusspferde.

In diesem Park schien es jedoch so, dass die wenigsten Leute der Tiere wegen herkamen - zumindest nicht der Landtiere - sondern der zahlreichen Fische im Meer, die man vom Strand aus Angeln konnte

 
 

Der nächste Park war nicht weit. Und schon am Parkeingang vom Hluhluwe-Umfolozi erwartete uns eine stolze langbeinige Giraffe. Da verliebte ich mich zum ersten Mal in diese Tiere. Unzählige Fotos folgten von diesen eleganten, anmutigen Tieren. Dieser fast zweigeteilte Park zeigte uns Zebras, Nashörner, Giraffen, Gnus, Antilopen und schlussendlich kurz vor Sonnenuntergang gerade in einer Kurve den Berg hochfahren, lief uns unser erster Elefant entgegen. Wir blieben wie erstarrt links am Wegrand stehen, mit uns mittlerweile noch 3 andere Fahrzeuge. Ein Durchkommen gab es sowieso nicht und erst nachdem wir mehrere weitere Tiere dieser Herde ca. 1 Meter von uns entfernt unterhalb der Strasse im Gebüsch sahen, versuchten wir, eingeleitet von etwas empörtem Trompeten weiterzufahren, um die Herde wieder zusammen den Berg raufkrackseln zu lassen.

Wir genossen an diesem Tag, da es hier keinen Zeltplatz gab, eine kleine, schön eingerichtete Rundhütte für uns allein. Naja, fast allein, wir mussten sie mit ein paar nackigen Geckos teilen, aber das war zu verkraften.

Auf dem Weg nach Swaziland hielten wir zum Übernachten in einem kleinen kaum ausgeschilderten Park kurz vor der südlichen Grenze. Dieser Park lag an einem See, weshalb auch viele Angler mit Motorboot dort aufzufinden waren, jedoch am späten Abend waren wir auf dem nicht eingezäunten Zeltplatz nur noch 2 Zelte. Und morgens - kaum aus dem Zelt geschlüpft - schlurften schon 2 braune Nashörner über den Zeltplatz. Etwas mulmig ist es einem schon, direkt am Wasser zu zelten mit der Gefahr über ein Krokodil oder Flusspferd zu stolpern. Und genau diese Flusspferde ließen uns nachts kaum Ruhe. Tagsüber haben wir hier keins gesehen, aber irgendwann nachts wachen wir beide auf und hören seltsame Geräusche. Sie kommen eindeutig von einem Flusspferd. Keine 20 m von unserem Zelt am Seeufer ärgert es sich über ein Boot und stoßt immer wieder mit den Zähnen dagegen und brüllt. So kam es mir vor und ich hatte Schiss…

Irgendwann lief es um das Boot herum und sah eigentlich friedlich aus, wenn da nur nicht diese Geräusche wären. Mit einem Stückchen offenem Reißverschluss am Zelt schauten wir immer wieder hinaus und es blieb nicht nur bei einem Hippo. Doch irgendwann schlief auch ich ein und am nächsten Morgen war es so als wären nie welche dagewesen. Moment, wo kommt denn dieser Riesenscheißhaufen her, 3 m vorm Zelt… der war gestern noch nicht!

 

 

Swaziland war mehr unser Shoppingparadies, es gab viele Marktstände mit afrikanischen Schnitzereien, Malereien und all diesen Dingen. Wir besuchten aber auch kleine Betriebe, die sich versuchen selbst zu vermarkten, Ausbildungsstätten schaffen und selbst managen.

Hier gab es einen Nationalpark, in dem wir übernachteten und Giraffen zum Sonnenuntergang am  Wasserloch auffinden konnten, von Perlhühnern auf der Strasse begleitet wurden, einige Affen und ein paar Buschschweine. Und ganz für uns alleine einen wunderschönen großen Zeltplatz mit eigentümlichem Heizmonster, um warmes Wasser im Duschraum zu bekommen, was wir im Anbetracht der Vorheizdauer von einer Stunde dann doch lieber sein ließen.

 

 

Der letzte Park dieser Reise war der Krüger Nationalpark. Hier war man wirklich Tourist, man sah immer irgendwo ein Auto, es gab etliche Tourenangebote und sonstige Unterhaltungsprogramme und einen Zeltplatz zu bekommen war fast unmöglich. Doch Tiere sahen wir hier auch einige, vor allem im mittleren Teil des Parks, wo wir am 3. Tag endlich ankamen, gab es große Herden. Ein Vorteil hat es natürlich das dieser Park touristisch überlaufen ist. Wir in unserem kleinen weißen Golf haben fast keine Sicht über die hohen Sträucher am Wegrand, deshalb konnten wir bis dahin keine Löwen und Leoparden sehen. Jetzt musst man nur schauen, wo es wieder eine Ansammlung von Jeeps gab, dann war klar, wir werden etwas zu sehen bekommen! Da ich mir hier im Krüger den Fuß umgeknickt habe und dieser auf die doppelte Größe anschwoll, kam die mehrtägige Tour im Auto, wo man sowieso nicht aussteigen darf, eigentlich gerade recht.  

 

 

Die folgenden Tage verbrachten wir damit die nördlichen Teile des Gebirgszugs der Drakensberge hinaufzufahren und dann der Wasserfallroute zu folgen. Hier kamen wir manchmal nur 30km am Tag voran. Das lag nicht allein an meiner Verletzung am Fuß, sondern dass es immer wieder ein Schotterpfad hier oder da entlang ging, um zu einem Wasserfall zu kommen. Manchmal lagen sie auch direkt an der Strasse. Es gab immer wieder etwas Neues zu sehen gab.

Dieses Gebiet im Osten der Provinz Mpumalanga hat mehr Wasserfälle aufzuweisen als jedes andere Gebiet in Südafrika.

Und so sind haben wir den Bridal Veil Fall, Lone Creek Fall, Mac Mac Falls und Pool, Berlin and Lisbon Fall besichtigt.

Zum Abschluss wollten wir noch einen Abstecher in ein Ndebeledorf machen, dass uns im Reiseführer empfohlen wurde. Das Dorf selbst und vor allem das Mädchen, das gerade die Ausbildung dort machte, waren zwar sehr nett, doch es war einfach anders als wir uns das vorgestellt hatten. Es ist mehr zu vergleichen mit den Vogtsbauernhöfen im Schwarzwald. Das Ndebeledorf zeigt die Behausungen des Ndebelestammes der letzten Generationen, nachgebildet eins an das andere gereiht.

Da es ziemlich spät wurde und auf der Karte kein Zeltplatz sahen, haben wir in einem Ort namens Cullinan an einem x-beliebigen Haus geklingelt und gefragt, ob sie denn einen wüssten. Der Mann holte seine Frau, die wiederum eine Karte der Umgebung und sie erklärten uns den Weg zu einem ca. 15 km entfernten Zeltplatz. Immer wieder redeten sie afrikaan miteinander und schlussendlich boten sie uns an, dass wir auf ihrem Grundstück übernachten könnten. Das war doch sehr ungewöhnlich, vor allem weil wir gerade bei einem B&B mit Massage- und Wellnessbereich geklingelt hatten, was uns da erst bewusst wurde. Doch wir nahmen das Angebot gerne an und stellten unser Zelt im Garten hinter dem Wohnwagen, der vollgestopft mit allem möglichen war, sonst hätten wir diesen haben können, auf.

Wir gingen ein bisschen durch das Städtchen, das im Übrigen wohl bekannt für seine Diamantenmine ist, in der schon ein 6cm großer Diamant gefunden wurde.

Anschließend bedankten wir uns bei der Gastfamilie mit einer Flasche Wein, die wir gleich mit Ihnen und dem Bruder und dessen Frau, die zu Besuch waren, trinken sollten. Wir werten ab, da wir erst einmal etwas essen wollten und die Flasche Wein ja nicht für uns gekauft haben. Dann wurden Empfehlungen für die Restaurants des Ortes ausgesprochen, doch da wir typisch afrikanisch (?) essen wollten, blieb uns nichts anderes übrig, als das Angebot bekocht zu werden, damit wir wirklich typisch afrikanisches Essen bekommen, anzunehmen. Es war toller Abend, an dem wir bekocht wurden (früher hatten sie ein Restaurant besessen, also konnte es nur gut sein), ausgezeichnet gegessen haben, Spezialitäten von Afrika vorgesetzt bekommen und nicht nur eine Flasche Wein geleert haben. Nebenbei haben wir noch viel über die Familiengeschichte, Landesgeschichte und die aktuelle Politik erfahren.

Im Nachhinein noch einmal ein ganz großes Dankeschön für die wundervolle Zeit.

Doch am nächsten Tag mussten wir wieder aufbrechen, denn das sollte unser letzter sein. Wir haben uns noch kurz Pretoria auf dem Rückweg mit den wunderschönen alten Gebäuden und einer tollen Aussicht über die Stadt vom Regierungsviertel angeschaut und sind dann weiter nach Johannesburg, das für uns nicht wirklich ein Flair hatte und nur aus Hochhäusern oder heruntergekommenen Vierteln bestand.

Ein bisschen außerhalb Richtung Flughafen hatten wir ein Zimmer in einer Lodge mit afrikanischen Schnitzereien und Pool mit Krokodil (Plastik). Dort mussten wir all das Zeug aus dem Auto der letzten 3 Wochen versuchen in unseren Rucksäcken und Taschen zu verpacken, was gar nicht so leicht war. Und nachdem wir ausgeschlafen hatten, der nicht mehr so weiße Golf abgegeben hatten, sind wir mit tollen Erlebnissen und der Sicherheit hier mal wieder zurückzukommen, zurück nach Deutschland geflogen.