Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.
- Karl Heinrich Waggerl -
zurück zur Übersicht Reiseberichte Zentralamerikas
NICARAGUA
Comida tipica nicaragüens: Nacatamales y Choclo
Montag gegen Mittag machte sich dann der Chefmechaniker von Oliver an die Begutachtung unseres Getriebes. Er nahm jedes Rädchen auseinander und fand so noch ein paar andere Dinge, die nicht mehr in Ordnung waren oder komplett kaputt. Zuerst machten wir uns darüber schon sehr Sorgen, doch nachdem Oliver nach einer kurzen Zeit mit Ersatzteilen zurückkam, waren wir beruhigter. Ein Teil muss allerdings geschweisst werden und ein paar Dinge waren nur gebraucht aufzutreiben. Bernhard putzte und sortierte weiter, wahrscheinlich kann er das nächste Mal das Getriebe selbst auseinanderbauen und auch wieder zusammen, so wie er sich mit jeder einzelnen Schraube befasst hat und auch jedes Detail auf dem Plan am PC nachgeschaut hat. Hoffen wir nur mal, dass wir das nicht noch einmal müssen. Mittlerweile ist Robbie wieder zusammengebaut, es gibt ein paar andere Geräusche, die Zahnräder sind noch nicht aneinander gewoehnt und das Oel noch nicht verteilt, aber daran gewoehnt Robbie sich und wir uns auch. Doch bei einer kurzen Probefahrt wurde festgestellt, dass die rechte vordere Bremse leicht blockiert. Da wir ja sowieso gerade in der Werkstatt hausen, wird auch dies gleich kontrolliert und etwas ausgewechselt. Morgen soll es noch einmal einen Check gehen, dann fahren wir so ungefaehr 100 km oder mehr Probe und kommen noch einmal zurueck, um Robbie zu Begutachten.
01.05.-07.05.2011
Die Messe in Rom zur Papstseligsprechung wurde hier live uebertragen und es befanden sich noch mehr Leute am Platz als zuvor. Die Nacht verbrachten wir neben dem Plaza im Auto, andere auf dem Platz oder in der Kirche. Am naechsten Morgen gab es noch einmal eine grosse Outdoor-Bruzel-Messe, wobei sich da jeder in den Schatten draengte und anschliessend nach Hause ging, da es tags doch verdammt warm wird.
Raspados - geriebenes Eis, auf das Wasser, Sahne und ein Fruchtsaftkonzentrat gegossen wird, alles wie immer in eine Plastiktuete. Diese wird zugeknotet entweder mit Strohhalm oder anschliessend am Ende aufgebissen und die Fluessigkeit rausgesaugt.
Wir machten einen Ausflug in die umliegenden Ortschaften, kleine Doerfer in denen vor allem Toepferarbeiten gemacht werden, wir gingen zu einem Aussichtspunkt in Catarina. Auslaender, die zu Fuss unterwegs sind bezahlen 1 Dollar, Einheimische 1 Cordoba. Wenn man weiss dass ein Dollar, 22 Cordoba entspricht, dann fragt man sich schon, warum das so eine krasse Steigerung ist und vor allem warum der Touristenpreis nicht einmal auf dem Schild in der Landeswaehrung angegeben wird. Aktzeptiert jeder Gringo das 22 fache zu bezahlen, egal ob es nun viel ist oder nicht. Egal, wir waren mit Robbie unterwegs und so kostete es pro Fahrzeug, egal ob auslaendisch oder nicht, 20 Cordoba, egal wer sich darin befindet. Somit waren wir sogar billiger als zu Fuss. Der Aussichtspunkt war, da Sonntag, stark frequentiert, die Sicht auch nicht der Hit, aber wir konnten ausmachen, wo wir 2 Tage zuvor gecampt hatten, ziemlich genau darunter, nur einige Hoehenmeter Unterschied vom Aussichtspunkt.
In Masaya haben wir ein paar Gebaeude, die mal wieder von nem Erdbeben zerstoert wurden, angeschaut, noch eine Lagune im Ort, eine Prozession mit Coca-Cola trinkendem Jungen, der Juan Pablo II darstellen sollte, die nebenstehende Nonne, war wohl auch nicht aelter als 10! Anschliessend goennten wir uns ein paar Stuecke leckerer Pizza auf dem Plaza, wo es eine Bar fuer Riesen gibt oder eher fuer Kletteraffen?
Die Nacht verbrachten wir wieder am STrand des Sees Apoya, dieses Mal mit Nachbarn. 3 Familien haben sich einen Tag Urlaub (fuer den Toepfere der erste Tag ohne Arbeit seit 20 Jahren) gegoennt und uebernachteten in ihren Haengematten oder auf dem Boden.
Schlussendlich fuhren wir weiter Richtung Hauptstadt Managua. Dort wollten wir uns nicht lange aufhalten, so viel Sehenswertes gab es auch wieder nicht. Die Hauptstadt hat gerade mal ungefaehr eine Million Einwohner und da hier recht viele Erdbeben den alten Stadtkern kaputt gemacht hat, gab es nicht viel anzuschauen. Die alte Kathedrale, so heruntergekommen sie ist, steht in extremem Kontrast zur neuen Kathedrale, an der wir zuerst vorbeifuhren, die eher einem nicht fertig gestellten Kunstwerk aus grauem Beton gleicht, innen aber landestypisch bunt und kitschig ist. Vor allem die Beichtstuehle fand ich toll, wenigstens hat der Pfarrer ne Klimaanlage.
In Managua haben wir beschlossen, dass es noch frueh genug sei, um weiter Richtung Canyon kurz vor der Honduras-Grenze zu fahren. Doch Robbie wollte nicht so weit. Kurz vor Esteli ging der 5. Gang nicht mehr rein. Wir hielten an, doch erkenntbar war soweit nichts, fuhren weiter, kein 5. Gang mehr. In Esteli suchten wir einen Mechaniker, der sich auskennt und auch am Feiertag offen hatte. Wir gingen zu einer Werkstatt in der schon ein paar andere Allradfahrzeuge standen. Landrover haben wir in diesem Land so gut wie keine gesehen. Der meinte wir sollen um die Ecke fahren, dort gaebe es eine Grube und erst einmal Oele checken. Das war alles etwas komplizierter und nach mehrmaligem Hin und Hergerenne, wobei keiner das richtige Werkzeug hatte, wollten sie uns auch eher loswerden. So verwiesen sie uns an die Werkstatt einen Block weiter. Dort half man uns gleich, von wegen Oele checken. Nach der Beschreibung, dass der 5. und der Rueckwaertsgang, was wir dann beim Verlassen der ersten Werkstatt gemerkt haben, wussten sie, dass es ein ernsteres Problem sein wird.
Wir koennen nur das Getriebe ausbauen lassen und nachschauen. Eine Moeglichkeit waere, dass sich etwas geloest hat und nur wieder festgeschraubt werden muss. Doch so einfach war es leider nicht. Am Abend und am naechsten Morgen wurde unser grosses Getriebe rausgebaut und zerlegt. Dabei stellt sich heraus, dass ein Kugellager total hinueber ist, ein anderes nicht mehr rund laeuft und noch schlimmer, die Nebenwelle in 2 Teile gebrochen ist. Von dieser Schwachstelle hat uns erst eine Woche zuvor Bram erzaehlt und gerade jetzt tritt das Problem bei uns auf.
Unser Mechaniker Jairo machte sich auf den Weg nach Ersatzteilsuche, wir per internet. Doch das gestaltete sich schwieriger als gedacht und nach 3 konfusen Tagen, in denen wir zwar wieder einmal gezeigt bekommen haben, dass wir tolle Freunde haben und sich Landroverfans ueberall auf der Welt helfen, hatten wir nur eine Ausweichmoeglichkeit und ein paar graue Haare mehr. Wir waren fertig mit den Nerven, befuerchteten, dass wir das Teil einfliegen lassen und uns mit dem Zoll durchschlagen muessen. Das hiesse auch das wir es vielleicht nicht rechtzeitig aus dem Land schaffen....und so bereitete es uns einiges an Kopfzerbrechen.
Von den einzelnen Tagen berichte ich jetzt nicht, nur von dem letzten Suchtag, dem Freitag. Wieder eine unruhige Nacht fuer uns, wird alles klappen, wird diese Notloesung funktionieren und wenn, werden diese Mechaniker alle Teile wieder finden, um unser Getriebe zusammenzubauen. Morgens um 7 Uhr habe ich bei dem Zeitungsverteiler angerufen. Michael, von Union Jack Imports hat uns die Ersatznebenwelle und andere Teile von Managua nach Esteli schicken lassen. Diese Nebenwelle hat ebenfalls 4 Zahnraeder, nur dass eins davon ein Zahn mehr hat. So wuerde das nicht funktionieren, denn diese Scheibe ist dann zu gross und das Getriebe passt nicht mehr zusammen. Aber er hat auch noch die gegenueberliegende Scheibe, die fuer den 1. Gang ist, gefunden, diese hat dementsprechend einen Zahn weniger, so dass das ganze wieder passt. Nur muss dann alles auseinandergebaut werden. Dafuer wiederum haetten wir in eine andere Werkstatt gemusst, denn hier hatten sie die Presse dafuer nicht. Um 8 Uhr holten wir die Teile ab, dann waren die Mechaniker wie will am Stifte suchen, um etwas zu markieren. Nach einiger Zeit akzeptierten sie, dass der Stift unauffindbar war und ich gab ihnen Geld einen neuen zu kaufen. Dann kam der Chef mit Schiebemessgeraet und anschliessend fuhren wir endlich in die andere Werkstatt. Der Besitzer, ein Schwede, war leider nicht da, und die Maschine besetzt, so hatten wir einen Termin um 1 Uhr, also hiess es warten. Allerdings haben wir hier noch eine andere Nachricht bekommen, es gaebe einen Schweizer in Managua, der sich mit Landzs auskenne. Zurueck in der Werkstatt war wieder heilloses Durcheinander. Der nette Mann, der seinen Toyo in Reparatur hatte und mit Jairo befreundet ist, war wieder da. Er hat Jairo schon am Tag zuvor in der Gegend herumgefahren, um nach einem Ersatzteil fuer uns zu suchen. Hier nimmt man eher das kaputte Teil und faehrt von Teilhaendler zu Teilehaendler und davon gibt es viele. Hier wird weniger zum Telefonhoerer gegriffen, obwohl ich doch so viele Telefonnummern rausgesucht hatte. Jairo war etwas sauer und sagte, dass das alles so umstaendlich waer mit den 2 Teilen auswechseln etc. und er nicht versteht, warum wir fuer 300 Dollar dieses Teil kaufen, in Europa haette ich gesagt kostet das nur 200 Dollar und er hatte eins fuer 390 Dollar was genau gleich waere und mir waere das zu teuer. Das hatte ich noch nie gehoert. Fertig mit den Nerven, hab ich versucht zu intervenieren. Wenn wir doch eins fuer 390 Dollar haetten, muessten wir doch den Umstand nicht machen, in der anderen Werkstatt die Scheibe fuer den 1. Gang auszuwechseln. Der Freund verstand auch nicht, warum er dann tags zuvor mit ihm rumgefahren ist. Hin und Her - schlussendlich sassen wir 20 min spaeter im Toyo und fuhren nach Managua. Nach der Haelfte der Fahrzeit (150km) war dann aber klar, 390 Dollar kostet das Ersatzteil, aber es waere nicht so sicher, ob es genau das gleiche waere. Uff, was ist das fuer ein Durcheinander. Irgendwo sammelten wir noch den Bruder von Jairo auf, der die Ersatzteilhaendler und Zwischenhaendler in Managua kennt. Davon war dann auch irgendwann einer da und ging mit unserem Teil auf Suche. Nach 15 Min kam er zurueck und sagte, das Teil, dass er dachte zu haben, waere das was Michael aufgekauft hatte und uns bereits geschickt hatte. Wieder alle Hoffnung verloren gegangen. Ich draengte auf einen Anruf mit Michael. Er sollte unserem Mechaniker erklaeren, dass wir die Ausweichmoeglichkeit wenigstens versuchen sollen. Das brachte wieder nix. Dann draengte ich darauf zu dem Schweizer zu gehen. Das funktionierte wenigstens. Dort angekommen, war nur der Chefmechaniker da, der erst einmal nicht den Chef wecken wollte. Ich fragte, ob der Chef wirklich Schweizer waere, was er dann aber nicht war. Oesterreicher, na wie wunderbar, auch das ist eine tolle Nachricht. Ich klopfte trotzdem an und war so froh, dass Oliver, Oesterreicher, Deutsch sprechend, so nett und freundlich, vertrauenswuerdig und hilfsbereit war. Er sagte, alles kein Problem, kriegen wir socn wieder hin und mir ging es gleich soooooo viel besser. Schlussendlich sind unsere Mechaniker zum Mittagessen, wir mit Oliver auf Getriebe und Ersatzteilsuche. Wir hatten uns dann entschieden, das Auto hierher abschleppen zu lassen, eine grosse gut eingerichtete Werkstatt und Landrover Erfahrung, auch wenn sie das in letzter Zeit eher weniger machen. Das Ersatzteil schien auch gefunden und so konnten wir dann noch 2h mit unseren Mechanikern aus Esteli auf Suche nach Ersatzteilen fuer einen LKW machen, zurueck nach Esteli und dort die letzte Nacht beruhigter schlafen. Irgendwie wird es schon werden. Hoffentlich......naechste Woche.
Nichts gegen die Mechaniker, er war super freundlich und hilfsbereit und sie haben getan was sie konnten, eben auf ihre Art. Dankbar dafuer sind wir auf alle Faelle.
26.-30.04.2011
Einreise in ein neues Land....und schneller als gedacht. Viele haben gesagt, dass der Grenzübergang Costa Rica nach Nicaragua (so ziemlich der einzige für die beiden Länder) der schlimmste wäre und wir pro Seite 3-4 Stunden einräumen sollten. Wir sind nicht früh dort angekommen, sondern eher kurz vor Mittagspause, was meist nicht so gut ist, aber auf der Costa Ricanischen Seite gab es gar keine Pause in diesem Sinne. Es ging relativ zügig voran, Stempel in den Pass, Dauer vielleicht 5 Minuten, dann zur Aduana, vorher noch ne Kopie machen, diese dann mit dem Original abgeben, bestempeln lassen, kleinen Zettel bestempeln lassen und schon war alles erledigt. Wir konnten weiterfahren, dort wollte man den kleinen Zettel und die Kopie haben.... wir haben dann aber nur den kleinen Zettel abgegeben. Unterwegs trafen wir noch 5 VW-Allradfahrzeuge mit Hannoverkennzeichen, die in 100 Tagen um die Welt fahren.: Jubiläum und Aidsaufklärungsprojekt oder so ähnlich. Naja, das ist uns doch ein wenig zu stressig. Sie sind gerade seit einer Woche unterwegs ge in startetCanada und schon hier, fast jeden Tag fat eine Grenze. Das machen wir doch gemütlicher. Alles in Allem dauerte diese Grenze vielleicht 45 Minuten mit Wartezeit und mit Unterhaltung mit den Deutschen. Dann rüber nach Nicaragua. Dort wurde erst einmal wieder eine Gebühr (3 Dollar) für das Desinfizieren fällig, Zettel bekommen, weiter. Auch hier gab es vielleicht 2 oder 3 Leute, die uns als Schleuser helfen wollten, aber ein nettes Nein, Danke, hat ausgereicht und sie gingen. Das ist ja einfach, wir haben uns das wie in Marokko vorgestellt, wo Du nicht mehr weißt, wer offiziell ist und wer Schleuser.... aber so war das ganz angenehm. Die Einreise war einfach, neues Gebäude, in Entrada und Salida unterteilt, 5 Minuten anstehen und man hat den Einreisestempel im Pass, nachdem man 12 Dollar pro Person (10 offiziell mit Beleg, 2 Dollar mit handschriftlichem Beleg) gezahlt hat. Danach wurde es etwas komplizierter, beim Aduana Schalter schickten sie uns nach links zur Polizei, die schickte uns zur Aduana zurück, beim 2. Mal dort, schickten sie uns zur Inspektion zur Polizei, die irgendwo hinter den vielen Trucks (die übrigens eine 5 km lange Schlange vor der Costa Ricanischen Seite gebildet haben, an der man als Autofahrer auf der Gegenspur vorbeifahren kann) liegt...natürlich keine 5km zurück, sondern irgendwo hinten auf dem Gelände. Dort angekommen, wurden wir angewiesen, zu parken, hier dann dort, dann auf ner Rampe blabla, bis uns gesagt wurde, dass eigentlich Mittagspause wäre und der zuständige Kontrolleur um 1 Uhr wiederkommen würde. Es war 12:35 Uhr, so packten wir Baguette, Käse und Tomaten aus und aßen zu Mittag. 10 Minuten vor eins kam eine Frau und stresste uns etwas, wir sollten auf die Rampe fahren, alles auspacken, damit es um 13 Uhr gleich losgehen kann. Alles? Ja, alles....wir hatten dazu keine Lust und holten nur notdürftig alles im Gang heraus und stellten es auf eine Plane. um 13 Uhr kam der Kontrolleur, pickste Robbie ein bisschen mit Schraubenzieher in irgendwelchen Löchern und auf Sitzen, dann war 5 Minuten später alles ok.
|
Er schaute sich nichts von dem Ausgeräumten oder auf dem Dach oder gar in einer Schublade an. Auch gut für uns. Wieder einpacken, Stempel und Unterschrift vom Chef, dann zurück zum Schalter. Dort sollte ich was ausfüllen, aber die Unterschrift bekam ich nicht, mir fehlt noch die Inspektion. Ich sagte, da war ich doch grad, nein das war die Inspektion der Polizei, mir fehlt die Inspektion des Zolls.
Der eine Bus - eine deutsche Reisegruppe. Doch nach ca. 5 Minuten kam er auf mich zu und lächtelte, jetzt hätte er Zeit für mich. Ich machte die Tür zum Auto auf, er fragte uns über die Reise, ich machte die Tür wieder zu und das wars, Stempel und Unterschrift und wir konnten gehen. Wieder zurück vor dem Polizeihäuschen angestanden, dann kamen wir ran und hatten tatsächlich alle Unterschriften - das war es schon. Die Frage wo wir ne Versicherung bekämen, wurde erst einmal erstaunt mit "wollt ihr eine" abgetan. Diese ist aber Pflicht, die wollen wir natürlich. Doch dafür gab es auch ein neues Gebäude, sah aus wie ne Shoppingmall, dort gab es Banken, somit neues Geld für uns, Versicherungen, Information und kleine Geschäfte. Die Versicherung gab es in weniger als 5 Minuten für 12 Dollar den Monat. Was will man mehr, alles erledigt. Zwischendurch trafen wir noch auf einen mexikanischen VW Bus, den 2 Schweizer gekauft hatten, wir tauschten Infos, Karten und Reiseführer, quatschen ne halbe Stunde und trennten uns wieder, denn alle, die wir zur Zeit treffen, fahren in die entgegengesetzte Richtung. Alles in Allem waren wir auf der NicaSeite vielleicht 2 Stunden beschäftigt, davon 30 min mit den Schweizern quatschen und 30 min MittagspauseWartezeit. Das ist ganz ok.
|
Dann waren wir in Nicaragua. Gleich nach der Grenze sieht man den großen See von Nicaragua mit seinen Inseln, davon 2 große Vulkane, die wir gut erkennen konnten, bei dem einen sah man sogar den rauchenden Krater. Wir fuhren allerdings zur Küste. San Juan del Sur erschien uns erstaunlicherweise super touristisch, viele ausländische Touristen, viel Deutsch hörten wir.
|
Da waren wir erstaunt, wussten nicht, dass das so ein beliebtes Urlaubsland ist. Wir zogen es jedoch vor einen ruhigeren Ort aufzusuchen und gelangten schlussendlich zum Strand Playa Madera.
Dort stand ein Landy....auf - gleich zu ihnen. Es waren Niederländer, Bram und Anouk, sehr nett und vor allem sie schlafen auch innen drin und haben weder Dachzelt noch Hubdach, das ist selten. Also endlich mal UNSERESGLEICHEN gefunden....Desweiteren stand noch ein deutscher Camper da, Pickup mit Wohnwagenaufsatz, mit Ihnen haben wir allerdings nicht so lange geredet und am nächsten Tag waren sie morgens dann schon weg. Alle natürlich Nord-Süd-Richtung...
Der Strand ist sehr beliebt bei Surfern, es gibt auch ein Hostal, ein Restaurant und ne Bar, aber insgesamt ist es sehr ruhig. Der Strand ist schön, es gibt interessanten Felsen im Hintergrund und die Sonnenuntergänge waren toll. Das Restaurant auch sehr lecker, vor allem mit vegetarischen Varianten. Und so saßen wir oft im Wasser, am Strand, im Schatten und mit den Niederländern zusammen. Sie waren uns sehr sympatisch. |
Nach der Entpsannung am Strand fuhren wir ins Landesinnere, Nicaragua hat sehr viele Vulkane aufzuweisen, an einem fuhren wir wieder einmal vorbei auf dem Weg nach Granada. Die Kolonialstadt hat viele bunte alte Häuser, manche neu restauriert, manche wirklich heruntergekommen. Viele arme Menschen sieht man hier auch, wie auch schon in ein paar Dörfer, durch die wir durchgefahren sind, doch alle sind super freundlich, lachen viel, winken und grüßen uns. Das hat uns positiv überrascht, wir haben bisher noch nicht viel von Nicaragua gehört, aber es scheint hier sehr angenehm zu sein. Wenn es 10 Grad kühler wäre, würden wir es hier noch länger aufhalten.
In Granda bummelten wir durch die Stadt, gingen runter zum Lago de Nicaragua, später noch durch den belebten Markt, der uns an die Märkte in Bolivien, Peru und Ecuador erinnerte. Bernhard probierte nach seinem obligatorischen Hamburger noch die Spezialität des Ortes, Vigarón. Dieses Gericht besteht aus Yucca, Krautsalat und fritierten Speckschwarten, die Bernhard in Ecuador gut geschmeckt haben, hier jedoch steinhart und kaum zu beißen waren.
Zum Abschluß gab es einen spontanen Friseurbesuch, so dass er seine Vogelnestlockenpracht nun auch wieder für einen Weile los ist, kostet hier 50 Cordobás, was ca. 1,80 Euro entspricht.
Abends fuhren wir zu einem nahegelegenen See. Lago de Apoyo, einem Kratersee. Wir fanden schlussendlich auch ein Plätzchen am Strand zum übernachten. Wieder gab es Wellengeräusche und Hitze, die uns beim geruhsamen Schlaf doch etwas behinderten. Am nächsten Morgen kamen dann ein paar Einheimische, die es sich für den freien Tag gemütlich machten. Wir jedoch fuhren zurück nach Granada. Die Stadt hat uns gut gefallen und so bummelten wir noch eine Runde. Neben der Kathedrale wurde eine Bühne mit Bananenstauden und Kokosnüssen aufgebaut. Als dann noch die Woytila Fotos hinzukamen, war uns klar warum. Am Abend zeigte sich dann ein schön geschnitzter Altar und Amboss und etliche Holzsessel auf dieser. Wir blieben hier. Doch bevor es wirklich los ging, kam noch ein kurzer abkühlender Regenschauer, der zwar die vielen Stände beim Aufbauen behinderte, aber schlussendlich niemanden groß störte. Die Beschallungsproben liefen weiter, während schon kräftig an den Ständen gebrutzelt und verkauft wurde. Das Angebot scheint jegliches Fleisch mit Krautsalat zu sein oder fritierte Bananen mit Krautsalat, Maisfladen mit Käse.....und Krautsalat, selbst Chips mit Krautsalat gab es. Krautsalat scheinen hier alle zu lieben.
Irgendwann fing dann auch der Gottesdienst zwischen all der Brutzelei und dem Rumgehüpfe an. Das scheint wiederum der Tontechniker noch nicht so ganz mitbekommen zu haben, denn auf dem Liveübertragungsbildschirm lief weiterhin sein mexikanisches Lieblingsfernsehprogramm mit einer behuteten Gruppe mit Akkordeon und Gitarre. Doch auch das wechselte irgendwann....und wir konnten ab und an den Pfarrer sehen, denn die Bühne wurde irgendwann mal von einem Sonnen/Regen/VerkaufsstanderkennungsSCHIRM verdeckt. Schon ein lustiger Haufen: Kirmes mit Messe, das sind meine zusammenfassende Worte.