Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -

 

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NICARAGUA                         

 

 

 

 

 

22.05.2011
Wir sind wieder ontheroadagain. Robbie scheint es so einigermassen gut zu gehen und wir wagen es uns weiter nach Norden durchzuschlagen. Morgens verabschiedeten wir uns von den Mechanikern bei AMADEUS, es ist ja doch unser zuhause geworden. Dann fuhren wir nach Esteli, natürlich mit mulmigem Gefühl, vor allem als wir uns der Stelle näherten an der wir das erste Mal die Panne hatte und der 5. Gang nicht mehr ging. Dann setzte Regenwetter ein und verdüsterte die Stimmung noch zusätzlich, doch schlußendlich ist nichts passiert und wir kamen in Esteli bei der Werkstatt von Jairo an. Dort machten sie gerade Feierabend und hatten ganz bestimmt nicht mehr mit unserem Besuch gerechnet. Doch dann ging es noch weiter  bis kurz vor die Grenze zu Hondras. In Somoto bei der ESSO Tankstelle machten wir es uns im Bistro gemütlich, die Besitzerin  ist total nett und ließ uns nicht nur Übernachten, sondern bot uns auch an so lange bis sie schließen uns im Trockenen aufzuhalten. Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich zur Schlucht von Somoto, doch es regnete bzw. nieselte, so bummelten wir durch Somoto und fuhren dann weiter nach Ocotal, doch dort gefiel es uns auch nicht so sehr und nach Ciudad Antigua wollten wir auch nicht, so trieb es uns weiter bis zur Grenze, doch früher als erwartet. Dort kam dann dann die Sonne wieder leicht hervor zwischen großen grauen Regenwolken, so dass wir es etwas bereuten nicht doch in den schönen Canyon gegangen zu sein. Der Eintritt mit 1 Dollar ist nicht teuer und die 3 stündige Bootsfahrt bei 6 Dollar pro Person auch wirklich gut, für dass das man mit einem Boot durch eine schöne enge Schlucht fährt. Das nächste Mal.... es gibt noch so viel schönes, das wir auslassen mussten... Der Grenzübergang war sehr einfach und alles ging schnell, darüber berichte ich dann im meinem ersten Hondurasbericht, demnächst..
13.05.-21.05.2011
           Unser neues Zuhause?
So richtig nach Schreiben war es mir in den letzten Tagen nicht. Als das Getriebe zusammen war und die Bremsen auch wieder einigermassen gingen, haben wir eine Testfahrt gemacht. Eigentlich sollte es von Samstag auf Sonntag irgendwohin gehen, doch mehr als 10 km kamen wir nicht. Dieses Knirschen und Krachen soll ab jetzt normal sein im 5. Gang, wirklich? Ich war mir nicht sicher ob ich so noch einige tausend Kilometer mit Robbie lebend übersteh oder doch an einem Herzinfarkt sterbe, denn dem kam es nahe, wenn vom 4. in den 5. Gang geschalten wurde und es in meinen Ohren weh tat. WAr wohl doch nicht das normale Summen, von dem die Mechaniker gesprochen haben. Denn nach diesen 10 km gingen alle anderen Gänge auch schwer und schlussendlich gar nicht. Auf dem Supermarktparkplatz bekamen wir den 1. Gang nicht mehr rein, so haben wir gar nicht geparkt, obwohl ne Runde shoppen ganz gut getan hätte und sind gleich weitergefahren, im 3. Gang mit Untersetzung....zurück zur Werkstatt. Dort harrten wir den ganzen Sonntag der Dinge aus, denn da arbeitet ja niemand. Montag wurde das Getriebe wieder ausgebaut und geoeffnet. Da war klar was der Fehler war. Wir haben eine Zahnradscheibe für den 5. Gang auswechseln lassen, da sie innen schon Abrieb hatte. Doch die neue Scheibe haben wir nie gesehen und jetzt stellen wir gleich fest, dass sie einen Zahn zu viel hatte und so die gegenüberliegende Zahnradscheibe komplett zerschreddert hatte. Wir haben ja eine Woche mit telefonieren und Zähnchen zählen verbracht, da sind wir geprägt, aber den Mechanikern ist das irgendwie nicht aufgefallen.
Neue (gebrauchte vom Discovery) 2 Zahnradscheiben besorgt, die zusammenpassen und wieder eingebaut. Da es nachts zu spät war, wurde der Einbau des Getriebes auf den nächsten Tag verschoben, doch nachts rätselte Bernhard weiter rum und in seinem Kopf gab es kein Bild mit dem so schwer gesuchten Kugellager, dass wir nur einmal gebraucht und nie neu in ganz Managua fanden. Am nächsten Morgen haben wir Ricardo gefragt, der konnte sich an dieses Teil so gar nicht erinnern, weder beim 1. noch beim 2. Mal Getriebe zusammenbauen, tja, so wurde wieder das Getriebe geoeffnet. Doch tatsächlich befand dieses sich nicht darin, deshalb war auch die gerade neu gekaufte Oelpumpe schon wieder ausgeleihert. Diese neu besorgt nach dem Kugellager gesucht, dass sich schlussendlich bei den nicht gebrauchten Ersatzteilen, die schon zum Händler zurückgebracht wurden, befanden. Oh Mann, was ist das für ein Fehler nach dem anderen, und gravierende. Dann wieder alles zusammenbauen und einbauen. Kurzer Test, sieht aus als würde es gehen, doch da leckt Oel aus dem Getriebe. Wahrscheinlich die nicht festgezogene Oelpumpe oder ein Dichtring. Drueber geschlafen, wollten wir beide schon trotz Oelverlusts fahren. Doch jetzt wollen die Mechaniker es gut machen und wieder wurde ein Teil abgebaut und nachgeschaut, es ist die Oelpumpe, vielleicht auch ein bisschen der Ring, doch den gibt es nicht, die Oelpumpe auch nicht noch einmal. So wurde wieder improvisiert.
Die Bremsen sind auch nicht so ganz in Ordnung und der Motor hat auch nicht mehr die Kraft, die er früher hatte. Ich auch nicht mehr, deshalb erzähl ich da mal nichts genaueres.
          Getriebeausbau Klappe die Dritte!
Heute gab es eine längere Testfahrt, bergauf und bergab, auf Schnellstraßen und wieder zurück. So insgesamt 200 km und wie es aussieht koennen wir mit dem Auto wieder auf Reisen gehen. Die Bremsen sind nicht mehr so der Hit wie zuvor, da muessen wir mal ein Teil auswechseln, die Gänge ok, der 5. rauscht etwas, aber nicht so schlimm. Ziehen tut er auch, ist vielleicht ein Tick weniger heiss (also unter meinem Sitz statt den sonstigen 49°C nur 45°C bei der Hitze draußen) und insgesamt etwas ruhiger. Vielleicht auch nur Einbildung, aber solange es voran geht, soll das mal ein gutes Zeichen sein.
So sind wir heute durch ein paar Doerfer, an Kaffeeplantagen und Ananasfelder vorbei. Haben uns etwas mit der Polizei anlegen müssen, die behauptete wir wären über einen durchgezogenen Strich gefahren, doch da wir 1 km davor schon an ihnen vorbei sind, dann gewendet haben und an ihrer Seite an ihnen durchmussten, war uns klar wir werden rausgezogen (was hier eigentlich bei jeder Kontrolle ist, außer wir fahren hinter einem LKW und sie sehen uns nicht von Weitem). DEshalb sind wir auch ganz ordentlich gefahren, kein Spurwechsel, keine Geschwindigkeitsübertretung. Als wir dann bei dem Spurwechseldelikt lachen musste und energisch gesagt haben, das würde nicht stimmen, haben sie nach einem anderen Fehler gesucht, das war die Kopie der Versicherung und des Führerscheins, den er behalten wollte. Ok, auf ne Kopie koennten wir noch verzichten, aber warum. Somit haben wir seine Nummer aufgeschrieben, nach seinem Namen gefragt, der bei einem einzigen Vornamen hängen blieb. Nachname wollte er nicht sagen, Foto wollte er keins machen lassen, also hat er gemotzt, uns verflucht und schlussendlich hatten wir unsere Kopien wieder und konnten fahren. Das wird noch was geben, hier halten sie uns zwar überall an und überprüfen unsere Papiere, die ja auch in Ordnung sind, aber in Honduras soll es schlimm werden mit korupten Polizisten, die nach irgendetwas suchen, hauptsache es gibt Schmiergeld. Wir werden sehen, wieviel Kopien wir wohl so brauchen und auf wieviele wir verzichten werden....denn Schmiergeld gibt es von uns nicht.

       Comida tipica nicaragüens: Nacatamales y Choclo

Ansonsten war der Ausflug ganz nett, schoene Gegend, wenn auch nicht gerade tolles Wetter. In einem Dorf wurden neue Fahrräder von einem LKW verteilt. Alles war ganz ruhig, jeder hat ein Rad bekommen, es genommen und ist an die Seite....so etwas ohne Gedrängel und ohne Streit habe ich noch nie gesehen. Wir haben nachgefragt und erfahren, dass die Regierung für die Lehrer und Schüler, die weit ausserhalb des Dorfes wohnen Fahrräder gespendet haben. Es war egal welche Farbe, jeder hat nach der Reihe nach eins bekommen. Da wurde nicht geschrieben, ich will aber das Rosane haben, ich lieber das Grüne, nein, die Freude über die Fahrräder bei den Beschenkten, wie bei den Umstehenden war in den Gesichtern zu lesen.
 
Nicaragua hat schon noch viele arme Menschen, wenn auch wohl kaum einer wirklich Hunger leiden muss, die Regierung unternimmt viel und es gibt ganz ganz viele Hilfsprojekte aus dem Ausland. Aber man sieht doch oft heruntergekommene Häuser, zusammengebastelte Hütten als Zuhause und arme Leute auf den Straßen. Doch fast jeder schenkt dir ein Lächeln, so dass man sich hier wirklich wohl fühlen kann.
     
Gegensätze?! Nightclub, Auto-Liebeshotels, Religsität, Kirchen mit schwarzen Madonnen. mit Autotüren, Wellblech und Holz konstruierte Hütten gegenüber Villen, verfallene Häuser gegenüber eisgekühlten Shoppingmalls aus Glas, neuer Toyota Hilux und Umzugstransporter-Rikscha und noch vieles mehr...
 
Und dann haben wir heute früh noch Charly kennengelernt. Es kam jemand mit nem Feuerwehrauto in die Werkstatt und ich hab schon von weitem gehoert, dass Oliver mit ihm Deutsch redet, dann klang das Deutsch mehr nach Schwäbisch und bei genauerem Hinsehen sah ich das FREIWILLIGE FEUERWEHR KUSTERDINGEN Emblem auf dem T-Shirt. Kuschderdingä - wäre das wohl richtiger ausgesprochen, ein kleines Doerfchen bei Tübingen (Dübingä). Charly ist seit 24 Jahren hier in Nicaragua, eigentlich in Granada und nur zu Besuch der Werkstatt in Managua. Um es kurz zu machen, er hat ein Restaurant mit deutsch-schwäbisch-internationaler Küche und macht Werbung damit "Wer Reis mit Bohnen satt hat, kann mal bei ihm vorbeischauen". Tja, wir waren schon in Granada und müssen langsam auch wirklich aus dem Land raus, bevor das Visum abläuft. Somit werden wir ihn nicht besuchen. Aber alle anderen, die da mal vorbeischauen in Granada, koennen ja Grüße von uns bestellen und Wild, Maultaschen, Sauerkraut oder Spätzle für uns mitgenießen. Mit nem Camper koennte man wohl auch bei ihm vor der Haustür stehen bleiben.... Hätten wir das gewusst, wären wir dort hingefahren, denn von den anderen Übernachtungsplätzen in Granada wird eher abgeraten, und nicht jeder hat eine Papstseligsprechungsparty mit 24h Polizeibewachung direkt am großen Platz vor der Kathedrale als idealen Übernachtungs- und Parkplatz zur Auswahl. Also denkt an Charly, der Euch auch sicherlich mit vielen Infos über Nicaragua versorgt, wenn ihr das wollt. Charlys-Bar (Nähe altem Krankenhaus, www.charlys-bar.com)
08.05. - 12.05.2011
Samstag früh holte uns der Abschleppdienst in Esteli ab und brachte uns zu Oliver nach Managua in die Werkstatt Amadeus.  Der "Abschlepper" war ein netter lustiger Kerl, der uns während den 2 Stunden Fahrt gut unterhalten hat und vor allem Robbie sicher nach Managua zurück gebracht hat.
Die Werkstatt Amadeus sieht gravierend anders aus als die in Esteli, aber natürlich auch viel besser als alle anderen hier in diesen Ländern, dank der Hebebühnen, Gruben und so manchem europäischem Gerät. Bernhard bekam einen Platz zugewiesen, wo er unsere Getriebeteile ausbreiten konnte. Samstags wird hier bis Mittags gearbeitet, so wurde noch nichts an unserem Auto getan. Das Ersatzteil, dass wir so sehnsüchtig gesucht hatten, war aber bereits hier. Das aus dem Getriebe ausgebaute, so wohl nicht so vielversprechend aus, aber es gab tatsächlich noch ein Zweites, genau in der gleichen Werkstatt. Sieht zwar leicht anders aus, aber so lange es passt, die wichtigen Größen und Zähne stimmen,
soll uns das mal egal sein. Bernhard bewaffnete sich mit Diesel und Zahnbürste, ja da habt ihr richtig gelesen, und machte sich ans putzen, nein nicht ans Zähneputzen, dafür nehmen wir dann doch Zahnpasta, sondern ans Getriebeputzen. Er ist halt ein Ordentlicher, auch wenn am Sonntag, da da nichts los war, in der Unterhose putzte.
Sonntag mittag wurden wir von Oliver abgeholt und wir machten zusammen mit seiner Tochter Anneliese und Nichte Catarin einen Ausflug. Zuerst fuhren wir mit dem Auto hoch auf den Vulkan Masaya, von wo aus man direkt in den rauchenden Krater schauen kann und die Schwefeldämpfe sieht und riecht.
Auf der Fahrt durch das Lavageröllfeld konnten wir die vielen blühenden Nationalbäume bestaunen. Zum Ende der Trockenzeit beginnen hier die meisten Blüten zu blühen und so sahen wir in letzter Zeit immer viele blühenden Bäume.
                     
Anschließend fuhren wir noch über einen staubigen Schotterweg zu einem geschützten Wald. Nach einer kurzen Wanderung landeten wir an einem kleinen Wasserfall an dessen Felsen sich viele kleine grüne Papageien eingenistet haben. So war das Geschrei groß als wir ankamen, im Wald hörten wir die Brüllaffen, näher am Wasserfall dann die zwitschernden Papageien, die in ihre Nester ein und ausflogen.
Auf dem Rückweg kauften wir noch einige Ananasse, bei den Kindern am Straßenrand, die sie recht frisch von den vielen Feldern verkauften. So riecht nun der ganze Robbie nach Ananas, bis wir sie gegessen haben. Zum Abschluß luden wir alle noch auf eine leckere Kugel Eis ein. Dazu geht man hier, da keine Innenstadt vorhanden, in eine der zahlreichen Shoppingmalls, so wie hunderte andere auch am Sonntag Abend.
    

Montag gegen Mittag machte sich dann der Chefmechaniker von Oliver an die Begutachtung unseres Getriebes. Er nahm jedes Rädchen auseinander und fand so noch ein paar andere Dinge, die nicht mehr in Ordnung waren oder komplett kaputt. Zuerst machten wir uns darüber schon sehr Sorgen, doch nachdem Oliver nach einer kurzen Zeit mit Ersatzteilen zurückkam, waren wir beruhigter. Ein Teil muss allerdings geschweisst werden und ein paar Dinge waren nur gebraucht aufzutreiben. Bernhard putzte und sortierte weiter, wahrscheinlich kann er das nächste Mal das Getriebe selbst auseinanderbauen und auch wieder zusammen, so wie er sich mit jeder einzelnen Schraube befasst hat und auch jedes Detail auf dem Plan am PC nachgeschaut hat. Hoffen wir nur mal, dass wir das nicht noch einmal müssen. Mittlerweile ist Robbie wieder zusammengebaut, es gibt ein paar andere Geräusche, die Zahnräder sind noch nicht aneinander gewoehnt und das Oel noch nicht verteilt, aber daran gewoehnt Robbie sich und wir uns auch. Doch bei einer kurzen Probefahrt wurde festgestellt, dass die rechte vordere Bremse leicht blockiert. Da wir ja sowieso gerade in der Werkstatt hausen, wird auch dies gleich kontrolliert und etwas ausgewechselt. Morgen soll es noch einmal einen Check gehen, dann fahren wir so ungefaehr 100 km oder mehr Probe und kommen noch einmal zurueck, um Robbie zu Begutachten.

01.05.-07.05.2011

Die Messe in Rom zur Papstseligsprechung wurde hier live uebertragen und es befanden sich noch mehr Leute am Platz als zuvor. Die Nacht verbrachten wir neben dem Plaza im Auto, andere auf dem Platz oder in der Kirche. Am naechsten Morgen gab es noch einmal eine grosse Outdoor-Bruzel-Messe, wobei sich da jeder in den Schatten draengte und anschliessend nach Hause ging, da es tags doch verdammt warm wird.

                            

                                                          Raspados - geriebenes Eis, auf das Wasser, Sahne und ein Fruchtsaftkonzentrat gegossen wird, alles wie immer in eine Plastiktuete. Diese wird zugeknotet entweder mit Strohhalm oder anschliessend am Ende aufgebissen und die Fluessigkeit rausgesaugt.

Wir machten einen Ausflug in die umliegenden Ortschaften, kleine Doerfer in denen vor allem Toepferarbeiten gemacht werden, wir gingen zu einem Aussichtspunkt in Catarina. Auslaender, die zu Fuss unterwegs sind bezahlen 1 Dollar, Einheimische 1 Cordoba. Wenn man weiss dass ein Dollar, 22 Cordoba entspricht, dann fragt man sich schon, warum das so eine krasse Steigerung ist und vor allem warum der Touristenpreis nicht einmal auf dem Schild in der Landeswaehrung angegeben wird. Aktzeptiert jeder Gringo das 22 fache zu bezahlen, egal ob es nun viel ist oder nicht. Egal, wir waren mit Robbie unterwegs und so kostete es pro Fahrzeug, egal ob auslaendisch oder nicht, 20 Cordoba, egal wer sich darin befindet. Somit waren wir sogar billiger als zu Fuss. Der Aussichtspunkt war, da Sonntag, stark frequentiert, die Sicht auch nicht der Hit, aber wir konnten ausmachen, wo wir 2 Tage zuvor gecampt hatten, ziemlich genau darunter, nur einige Hoehenmeter Unterschied vom Aussichtspunkt.

                          

In Masaya haben wir ein paar Gebaeude, die mal wieder von nem Erdbeben zerstoert wurden, angeschaut, noch eine Lagune im Ort, eine Prozession mit Coca-Cola trinkendem Jungen, der Juan Pablo II darstellen sollte, die nebenstehende Nonne, war wohl auch nicht aelter als 10! Anschliessend goennten wir uns ein paar Stuecke leckerer Pizza auf dem Plaza, wo es eine Bar fuer Riesen gibt oder eher fuer Kletteraffen?

                                                       

                                

Die Nacht verbrachten wir wieder am STrand des Sees Apoya, dieses Mal mit Nachbarn. 3 Familien haben sich einen Tag Urlaub (fuer den Toepfere der erste Tag ohne Arbeit seit 20 Jahren) gegoennt und uebernachteten in ihren Haengematten oder auf dem Boden.

Schlussendlich fuhren wir weiter Richtung Hauptstadt Managua. Dort wollten wir uns nicht lange aufhalten, so viel Sehenswertes gab es auch wieder nicht. Die Hauptstadt hat gerade mal ungefaehr eine Million Einwohner und da hier recht viele Erdbeben den alten Stadtkern kaputt gemacht hat, gab es nicht viel anzuschauen. Die alte Kathedrale, so heruntergekommen sie ist, steht in extremem Kontrast zur neuen Kathedrale, an der wir zuerst vorbeifuhren, die eher einem nicht fertig gestellten Kunstwerk aus grauem Beton gleicht, innen aber landestypisch bunt und kitschig ist. Vor allem die Beichtstuehle fand ich toll, wenigstens hat der Pfarrer ne Klimaanlage.

                     

In Managua haben wir beschlossen, dass es noch frueh genug sei, um weiter Richtung Canyon kurz vor der Honduras-Grenze zu fahren. Doch Robbie wollte nicht so weit. Kurz vor Esteli ging der 5. Gang nicht mehr rein. Wir hielten an, doch erkenntbar war soweit nichts, fuhren weiter, kein 5. Gang mehr. In Esteli suchten wir einen Mechaniker, der sich auskennt und auch am Feiertag offen hatte. Wir gingen zu einer Werkstatt in der schon ein paar andere Allradfahrzeuge standen. Landrover haben wir in diesem Land so gut wie keine gesehen. Der meinte wir sollen um die Ecke fahren, dort gaebe es eine Grube und erst einmal Oele checken. Das war alles etwas komplizierter und nach mehrmaligem Hin und Hergerenne, wobei keiner das richtige Werkzeug hatte, wollten sie uns auch eher loswerden. So verwiesen sie uns an die Werkstatt einen Block weiter. Dort half man uns gleich, von wegen Oele checken. Nach der Beschreibung, dass der 5. und der Rueckwaertsgang, was wir dann beim Verlassen der ersten Werkstatt gemerkt haben, wussten sie, dass es ein ernsteres Problem sein wird.

Wir koennen nur das Getriebe ausbauen lassen und nachschauen. Eine Moeglichkeit waere, dass sich etwas geloest hat und nur wieder festgeschraubt werden muss. Doch so einfach war es leider nicht. Am Abend und am naechsten Morgen wurde unser grosses Getriebe rausgebaut und zerlegt. Dabei stellt sich heraus, dass ein Kugellager total hinueber ist, ein anderes nicht mehr rund laeuft und noch schlimmer, die Nebenwelle in 2 Teile gebrochen ist. Von dieser Schwachstelle hat uns erst eine Woche zuvor Bram erzaehlt und gerade jetzt tritt das Problem bei uns auf.

                            

Unser Mechaniker Jairo machte sich auf den Weg nach Ersatzteilsuche, wir per internet. Doch das gestaltete sich schwieriger als gedacht und nach 3 konfusen Tagen, in denen wir zwar wieder einmal gezeigt bekommen haben, dass wir tolle Freunde haben und sich Landroverfans ueberall auf der Welt helfen, hatten wir nur eine Ausweichmoeglichkeit und ein paar graue Haare mehr. Wir waren fertig mit den Nerven, befuerchteten, dass wir das Teil einfliegen lassen und uns mit dem Zoll durchschlagen muessen. Das hiesse auch das wir es vielleicht nicht rechtzeitig aus dem Land schaffen....und so bereitete es uns einiges an Kopfzerbrechen.

Von den einzelnen Tagen berichte ich jetzt nicht, nur von dem letzten Suchtag, dem Freitag. Wieder eine unruhige Nacht fuer uns, wird alles klappen, wird diese Notloesung funktionieren und wenn, werden diese Mechaniker alle Teile wieder finden, um unser Getriebe zusammenzubauen. Morgens um 7 Uhr habe ich bei dem Zeitungsverteiler angerufen. Michael, von Union Jack Imports hat uns die Ersatznebenwelle und andere Teile von Managua nach Esteli schicken lassen. Diese Nebenwelle hat ebenfalls 4 Zahnraeder, nur dass eins davon ein Zahn mehr hat. So wuerde das nicht funktionieren, denn diese Scheibe ist dann zu gross und das Getriebe passt nicht mehr zusammen. Aber er hat auch noch die gegenueberliegende Scheibe, die fuer den 1. Gang ist, gefunden, diese hat dementsprechend einen Zahn weniger, so dass das ganze wieder passt. Nur muss dann alles auseinandergebaut werden. Dafuer wiederum haetten wir in eine andere Werkstatt gemusst, denn hier hatten sie die Presse dafuer nicht. Um 8 Uhr holten wir die Teile ab, dann waren die Mechaniker wie will am Stifte suchen, um etwas zu markieren. Nach einiger Zeit akzeptierten sie, dass der Stift unauffindbar war und ich gab ihnen Geld einen neuen zu kaufen. Dann kam der Chef mit Schiebemessgeraet und anschliessend fuhren wir endlich in die andere Werkstatt. Der Besitzer, ein Schwede, war leider nicht da, und die Maschine besetzt, so hatten wir einen Termin um 1 Uhr, also hiess es warten. Allerdings haben wir hier noch eine andere Nachricht bekommen, es gaebe einen Schweizer in Managua, der sich mit Landzs auskenne. Zurueck in der Werkstatt war wieder heilloses Durcheinander. Der nette Mann, der seinen Toyo in Reparatur hatte und mit Jairo befreundet ist, war wieder da. Er hat Jairo schon am Tag zuvor in der Gegend herumgefahren, um nach einem Ersatzteil fuer uns zu suchen. Hier nimmt man eher das kaputte Teil und faehrt von Teilhaendler zu Teilehaendler und davon gibt es viele. Hier wird weniger zum Telefonhoerer gegriffen, obwohl ich doch so viele Telefonnummern rausgesucht hatte. Jairo war etwas sauer und sagte, dass das alles so umstaendlich waer mit den 2 Teilen auswechseln etc. und er nicht versteht, warum wir fuer 300 Dollar dieses Teil kaufen, in Europa haette ich gesagt kostet das nur 200 Dollar und er hatte eins fuer 390 Dollar was genau gleich waere und mir waere das zu teuer. Das hatte ich noch nie gehoert. Fertig mit den Nerven, hab ich versucht zu intervenieren. Wenn wir doch eins fuer 390 Dollar haetten, muessten wir doch den Umstand nicht machen, in der anderen Werkstatt die Scheibe fuer den 1. Gang auszuwechseln. Der Freund verstand auch nicht, warum er dann tags zuvor mit ihm rumgefahren ist. Hin und Her - schlussendlich sassen wir 20 min spaeter im Toyo und fuhren nach Managua. Nach der Haelfte der Fahrzeit (150km) war dann aber klar, 390 Dollar kostet das Ersatzteil, aber es waere nicht so sicher, ob es genau das gleiche waere. Uff, was ist das fuer ein Durcheinander. Irgendwo sammelten wir noch den Bruder von Jairo auf, der die Ersatzteilhaendler und Zwischenhaendler in Managua kennt. Davon war dann auch irgendwann einer da und ging mit unserem Teil auf Suche. Nach 15 Min kam er zurueck und sagte, das Teil, dass er dachte zu haben, waere das was Michael aufgekauft hatte und uns bereits geschickt hatte. Wieder alle Hoffnung verloren gegangen. Ich draengte auf einen Anruf mit Michael. Er sollte unserem Mechaniker erklaeren, dass wir die Ausweichmoeglichkeit wenigstens versuchen sollen. Das brachte wieder nix. Dann draengte ich darauf zu dem Schweizer zu gehen. Das funktionierte wenigstens. Dort angekommen, war nur der Chefmechaniker da, der erst einmal nicht den Chef wecken wollte. Ich fragte, ob der Chef wirklich Schweizer waere, was er dann aber nicht war. Oesterreicher, na wie wunderbar, auch das ist eine tolle Nachricht. Ich klopfte trotzdem an und war so froh, dass Oliver, Oesterreicher, Deutsch sprechend, so nett und freundlich, vertrauenswuerdig und hilfsbereit war. Er sagte, alles kein Problem, kriegen wir socn wieder hin und mir ging es gleich soooooo viel besser. Schlussendlich sind unsere Mechaniker zum Mittagessen, wir mit Oliver auf Getriebe und Ersatzteilsuche. Wir hatten uns dann entschieden, das Auto hierher abschleppen zu lassen, eine grosse gut eingerichtete Werkstatt und Landrover Erfahrung, auch wenn sie das in letzter Zeit eher weniger machen. Das Ersatzteil schien auch gefunden und so konnten wir dann noch 2h mit unseren Mechanikern aus Esteli auf Suche nach Ersatzteilen fuer einen LKW machen, zurueck nach Esteli und dort die letzte Nacht beruhigter schlafen. Irgendwie wird es schon werden. Hoffentlich......naechste Woche.

Nichts gegen die Mechaniker, er war super freundlich und hilfsbereit und sie haben getan was sie konnten, eben auf ihre Art. Dankbar dafuer sind wir auf alle Faelle.

 

26.-30.04.2011

 

Einreise in ein neues Land....und schneller als gedacht. Viele haben gesagt, dass der Grenzübergang Costa Rica nach Nicaragua (so ziemlich der einzige für die beiden Länder) der schlimmste wäre und wir pro Seite 3-4 Stunden einräumen sollten. Wir sind nicht früh dort angekommen, sondern eher kurz vor Mittagspause, was meist nicht so gut ist, aber auf der Costa Ricanischen Seite gab es gar keine Pause in diesem Sinne. Es ging relativ zügig voran, Stempel in den Pass, Dauer vielleicht 5 Minuten, dann zur Aduana, vorher noch ne Kopie machen, diese dann mit dem Original abgeben, bestempeln lassen, kleinen Zettel bestempeln lassen und schon war alles erledigt. Wir konnten weiterfahren, dort wollte man den kleinen Zettel und die Kopie haben.... wir haben dann aber nur den kleinen Zettel abgegeben. Unterwegs trafen wir noch 5 VW-Allradfahrzeuge mit Hannoverkennzeichen, die in 100 Tagen um die Welt fahren.: Jubiläum und Aidsaufklärungsprojekt oder so ähnlich. Naja, das ist uns doch ein wenig zu stressig. Sie sind gerade seit einer Woche unterwegs ge in startetCanada und schon hier, fast jeden Tag fat eine Grenze. Das machen wir doch gemütlicher. Alles in Allem dauerte diese Grenze vielleicht 45 Minuten mit Wartezeit und mit Unterhaltung mit den Deutschen. Dann rüber nach Nicaragua. Dort wurde erst einmal wieder eine Gebühr (3 Dollar) für das Desinfizieren fällig, Zettel bekommen, weiter. Auch hier gab es vielleicht 2 oder 3 Leute, die uns als Schleuser helfen wollten, aber ein nettes Nein, Danke, hat ausgereicht und sie gingen. Das ist ja einfach, wir haben uns das wie in Marokko vorgestellt, wo Du nicht mehr weißt, wer offiziell ist und wer Schleuser.... aber so war das ganz angenehm. Die Einreise war einfach, neues Gebäude, in Entrada und Salida unterteilt, 5 Minuten anstehen und man hat den Einreisestempel im Pass, nachdem man 12 Dollar pro Person (10 offiziell mit Beleg, 2 Dollar mit handschriftlichem Beleg) gezahlt hat. Danach wurde es etwas komplizierter, beim Aduana Schalter schickten sie uns nach links zur Polizei, die schickte uns zur Aduana zurück, beim 2. Mal dort, schickten sie uns zur Inspektion zur Polizei, die irgendwo hinter den vielen Trucks (die übrigens eine 5 km lange Schlange vor der Costa Ricanischen Seite gebildet haben, an der man als Autofahrer auf der Gegenspur vorbeifahren kann) liegt...natürlich keine 5km zurück, sondern irgendwo hinten auf dem Gelände.

Dort angekommen, wurden wir angewiesen, zu parken, hier dann dort, dann auf ner Rampe blabla, bis uns gesagt wurde, dass eigentlich Mittagspause wäre und der zuständige Kontrolleur um 1 Uhr wiederkommen würde. Es war 12:35 Uhr, so packten wir Baguette, Käse und Tomaten aus und aßen zu Mittag. 10 Minuten vor eins kam eine Frau und stresste uns etwas, wir sollten auf die Rampe fahren, alles auspacken, damit es um 13 Uhr gleich losgehen kann. Alles? Ja, alles....wir hatten dazu keine Lust und holten nur notdürftig alles im Gang heraus und stellten es auf eine Plane. um 13 Uhr kam der Kontrolleur, pickste Robbie ein bisschen mit Schraubenzieher in irgendwelchen Löchern und auf Sitzen, dann war 5 Minuten später alles ok.

 

 

Er schaute sich nichts von dem Ausgeräumten oder auf dem Dach oder gar in einer Schublade an. Auch gut für uns. Wieder einpacken, Stempel und Unterschrift vom Chef, dann zurück zum Schalter. Dort sollte ich was ausfüllen, aber die Unterschrift bekam ich nicht, mir fehlt noch die Inspektion. Ich sagte, da war ich doch grad, nein das war die Inspektion der Polizei, mir fehlt die Inspektion des Zolls.
Wo war die nun, dort wo die vielen Leute anstehen und Busse parken. Das war da, wo jede Socke im Koffer überprüft wurde. Oje. Also sprach ich einen der beiden Beamten an, der war sehr freundlich, aber er sagte es würde ne Weile dauern, denn sie sind grad mit den 2 Bussen beschäftigt.

 

Der eine Bus - eine deutsche Reisegruppe. Doch nach ca. 5 Minuten kam er auf mich zu und lächtelte, jetzt hätte er Zeit für mich. Ich machte die Tür zum Auto auf, er fragte uns über die Reise, ich machte die Tür wieder zu und das wars, Stempel und Unterschrift und wir konnten gehen. Wieder zurück vor dem Polizeihäuschen angestanden, dann kamen wir ran und hatten tatsächlich alle Unterschriften - das war es schon. Die Frage wo wir ne Versicherung bekämen, wurde erst einmal erstaunt mit "wollt ihr eine" abgetan. Diese ist aber Pflicht, die wollen wir natürlich. Doch dafür gab es auch ein neues Gebäude, sah aus wie ne Shoppingmall, dort gab es Banken, somit neues Geld für uns, Versicherungen, Information und kleine Geschäfte. Die Versicherung gab es in weniger als 5 Minuten für 12 Dollar den Monat. Was will man mehr, alles erledigt. Zwischendurch trafen wir noch auf einen mexikanischen VW Bus, den 2 Schweizer gekauft hatten, wir tauschten Infos, Karten und Reiseführer, quatschen ne halbe Stunde und trennten uns wieder, denn alle, die wir zur Zeit treffen, fahren in die entgegengesetzte Richtung.

Alles in Allem waren wir auf der NicaSeite vielleicht 2 Stunden beschäftigt, davon 30 min mit den Schweizern quatschen und 30 min MittagspauseWartezeit. Das ist ganz ok.

Dann waren wir in Nicaragua. Gleich nach der Grenze sieht man den großen See von Nicaragua mit seinen Inseln, davon 2 große Vulkane, die wir gut erkennen konnten, bei dem einen sah man sogar den rauchenden Krater. Wir fuhren allerdings zur Küste. San Juan del Sur erschien uns erstaunlicherweise super touristisch, viele ausländische Touristen, viel Deutsch hörten wir.

 

Da waren wir erstaunt, wussten nicht, dass das so ein beliebtes Urlaubsland ist. Wir zogen es jedoch vor einen ruhigeren Ort aufzusuchen und gelangten schlussendlich zum Strand Playa Madera.

 

Dort stand ein Landy....auf - gleich zu ihnen. Es waren Niederländer, Bram und Anouk, sehr nett und vor allem sie schlafen auch innen drin und haben weder Dachzelt noch Hubdach, das ist selten. Also endlich mal UNSERESGLEICHEN gefunden....Desweiteren stand noch ein deutscher Camper da, Pickup mit Wohnwagenaufsatz, mit Ihnen haben wir allerdings nicht so lange geredet und am nächsten Tag waren sie morgens dann schon weg. Alle natürlich Nord-Süd-Richtung...

 

Der Strand ist sehr beliebt bei Surfern, es gibt auch ein Hostal, ein Restaurant und ne Bar, aber insgesamt ist es sehr ruhig. Der Strand ist schön, es gibt interessanten Felsen im Hintergrund und die Sonnenuntergänge waren toll. Das Restaurant auch sehr lecker, vor allem mit vegetarischen Varianten. Und so saßen wir oft im Wasser, am Strand, im Schatten und mit den Niederländern zusammen. Sie waren uns sehr sympatisch.

Nach der Entpsannung am Strand fuhren wir ins Landesinnere, Nicaragua hat sehr viele Vulkane aufzuweisen, an einem fuhren wir wieder einmal vorbei auf dem Weg nach Granada. Die Kolonialstadt hat viele bunte alte Häuser, manche neu restauriert, manche wirklich heruntergekommen. Viele arme Menschen sieht man hier auch, wie auch schon in ein paar Dörfer, durch die wir durchgefahren sind, doch alle sind super freundlich, lachen viel, winken und grüßen uns. Das hat uns positiv überrascht, wir haben bisher noch nicht viel von Nicaragua gehört, aber es scheint hier sehr angenehm zu sein. Wenn es 10 Grad kühler wäre, würden wir es hier noch länger aufhalten.

In Granda bummelten wir durch die Stadt, gingen runter zum Lago de Nicaragua, später noch durch den belebten Markt, der uns an die Märkte in Bolivien, Peru und Ecuador erinnerte. Bernhard probierte nach seinem obligatorischen Hamburger noch die Spezialität des Ortes, Vigarón. Dieses Gericht besteht aus Yucca, Krautsalat und fritierten Speckschwarten, die Bernhard in Ecuador gut geschmeckt haben, hier jedoch steinhart und kaum zu beißen waren.

Zum Abschluß gab es einen spontanen Friseurbesuch, so dass er seine Vogelnestlockenpracht nun auch wieder für einen Weile los ist, kostet hier 50 Cordobás, was ca. 1,80 Euro entspricht.

Abends fuhren wir zu einem nahegelegenen See. Lago de Apoyo, einem Kratersee. Wir fanden schlussendlich auch ein Plätzchen am Strand zum übernachten. Wieder gab es Wellengeräusche und Hitze, die uns beim geruhsamen Schlaf doch etwas behinderten. Am nächsten Morgen kamen dann ein paar Einheimische, die es sich für den freien Tag gemütlich machten. Wir jedoch fuhren zurück nach Granada. Die Stadt hat uns gut gefallen und so bummelten wir noch eine Runde. Neben der Kathedrale wurde eine Bühne mit Bananenstauden und Kokosnüssen aufgebaut. Als dann noch die Woytila Fotos hinzukamen, war uns klar warum. Am Abend zeigte sich dann ein schön geschnitzter Altar und Amboss und etliche Holzsessel auf dieser. Wir blieben hier. Doch bevor es wirklich los ging, kam noch ein kurzer abkühlender Regenschauer, der zwar die vielen Stände beim Aufbauen behinderte, aber schlussendlich niemanden groß störte. Die Beschallungsproben liefen weiter, während schon kräftig an den Ständen gebrutzelt und verkauft wurde. Das Angebot scheint jegliches Fleisch mit Krautsalat zu sein oder fritierte Bananen mit Krautsalat, Maisfladen mit Käse.....und Krautsalat, selbst Chips mit Krautsalat gab es. Krautsalat scheinen hier alle zu lieben.

Irgendwann fing dann auch der Gottesdienst zwischen all der Brutzelei und dem Rumgehüpfe an. Das scheint wiederum der Tontechniker noch nicht so ganz mitbekommen zu haben, denn auf dem Liveübertragungsbildschirm lief weiterhin sein mexikanisches Lieblingsfernsehprogramm mit einer behuteten Gruppe mit Akkordeon und Gitarre. Doch auch das wechselte irgendwann....und wir konnten ab und an den Pfarrer sehen, denn die Bühne wurde irgendwann mal von einem Sonnen/Regen/VerkaufsstanderkennungsSCHIRM verdeckt. Schon ein lustiger Haufen: Kirmes mit Messe, das sind meine zusammenfassende Worte.