Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -

 

 

           KANADA - 3 -

Die Metropole Vancouver und durch die Nationalparks in den kanadischen Rockies

 

 

03.-13.09.2012

Totempfähle:

Wir sehen sie überall, vor allem hier im Südwesten Kanadas. Die meisten von ihnen recht neu und bemalt, aber es gibt auch einige alte.

                                             

Manchmal unerwarteterweise in kleinen Dörfern, vor Grundstücken, ob aus kleinen Baumstämmen oder Riesenstämmen - jeder von ihnen ist ganz speziell. Individuelle Schnitzereien und doch in einem einheitlichen Stil. Sie representieren unsere Umwelt: Tier und Mensch, wie auch Fabelwesen.

                                                                         

Totempfähle dienten als Wegweiser oder sie enthielten eine Botschaft oder beschrieben eine Geschichte.

Die wohl bekanntesten stehen im Stanley Park in Vancouver....

                         

Wir verlassen unsere Nationalparkroute und machen uns auf den Weg Richtung Küste. Die Großstadt Vancouver wartet auf uns.....allerdings muss sie sich noch ein paar Tage gedulden, denn uns gefällt es nur zu gut und wir finden immer wieder, auch wenn es schwieriger wird, schöne freie Plätze mit wenig Leuten. Ganz alleine sind wir allerdings nicht, man merkt schon, dass man sich immer mehr einer großen Metropole nähert.

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Wir machen einen kurzen Stop in Kamloops. Große Seen mit Hausbooten und Ufer voll mit Villen belagern hier die Gegend. Die Lachse hingegen werden immer weniger...


               

Unerwarteterweise treffen wir hier doch tatsächlich noch einmal eine Bärenfamilie an. Eine Mutter mit ihren 3 Jungs wandert den Hügel herab. Wir beobachten die 4 von der erhöhten Straße wie sie auf einer Farm zum Bach nach unten laufen. Dort halten sie sich lange im Gestrüpp auf und futtern Beeren. Das können wir gut verstehen, schlagen wir uns doch auch so oft die Bäuche voll mit all den blauen und roten Beeren, die man hier üppig an den Straßen- und Waldrändern findet. Dann überqueren sie den Fluss und uns wird ganz schön mulmig als sie in unsere Richtung rennen, um möglichst schnell über der offenen Lichtung über der Wiese zu sein. Da heißt es für uns wieder Sicherheitsabstand gewinnen und Schutz bei Robbie suchen. Sie bleiben allerdings irgendwo im Gestrüpp unten und wir können sie nicht mehr ausmachen, so dass wir auch irgendwann weiterziehen. Das sollten unsere letzten Bären in Kanada bleiben.....wir werden Euch sehr vermissen.

                    

Wir halten uns unerwarteterweise lange in und um Lillooet auf. Zuerst lag das einfach nur auf unserer Strecke, dann noch dazu später Abend und als drittes Campingplätze umsonst in und um die Stadt. Dazu noch in einer warmen, trockenen Gegend mit Fluß und Canyon, Stausee, Lachslaichkanälen, Indianer-Fischcamps am Fraser River und vielen netten Menschen.

                                         

So bekommen wir nicht nur viele Infos, Maiskolben geschenkt, werden wieder mal auf eine Farm eingeladen und treffen Werner, einem älteren Herren aus Deutschland, der schon lange hier lebt und oft auf dem BC Hydro Campground einen Sommerurlaub verbringt. Wir wünschen ihm noch eine gute Zeit und viel Gesundheit, wir hätten doch Adressen austauschen sollen, und ihn noch einmal in Surrey besuchen sollen....Liebe Grüße, falls Du mit Deinem Kumpel auf unserer Seite vorbeispazierst und ein großes Wuff Wuff an Buddy!

                             

 

Bevor wir nach Whistler fahren, einem der bekanntesten Skigebiete, genießen wir noch das ruhigere Städtchen davor. Nach all dem Verkehr in und um Whistler, wollten wir eigentlich so schnell wie möglich weg, doch dann fanden wir einen kostenlosen Parkplatz und liefen doch durch das Städtchen. Das wra mal wieder eine kurvige, verwinkelte Fußgängerzone, wie sie fast bei uns in Deutschland vorkommen könnte (nur etwas zu neu und modern wohl).

Die Skipiste ist teils im Sommer zur Mountainbikepiste umfunktioniert und so schauen wir diesen beim Schanzenspringen zu, bevor sie sich wieder in einen der Lifte auf den hohen Berg aufmachen und ihn anschließend herunterrasen.

                                                               

Wasserflugzeug landet auf dem See, im Hintergrund die Skipisten bei Whistler  

In der Gegend gibt es ganz tolle Wasserfälle zu sehen, hier einer von diesen:       

                           

 

Aber nun endlich.... auf nach VANCOUVER:

 

Am ersten Tag fuhren wir kreuz und quer durch Vancouver, erst einmal um die Stadt zu beschnuppern, dann um mögliche Parkplätze und einen Übernachtungsplatz zu finden. Das WEtter war nicht auf unserer Seite, so verbrachten wir den späten Nachmittag bei McDonalds und waren eher gestresst von dem Verkehr, den vielen Leuten und den Schwierigkeiten des Übernachtens, wenn man nicht eine Menge Geld für einen lauten Camping am Highway oder gar ein Hotel ausgeben möchte.

                              

Wir hatten die Adresse von einem Couchsurfinghost, der aber nicht da war, der jedoch nichts dagegen hätte, wenn wir direkt vor seinem Haus stehen würden. Das ist ja schon mal was, so wird uns schon nicht der Nachbar anzeigen. Die Gegend dort war sowieso einladend und so fanden wir noch ein Plätzchen an einem kleinen Park, der sogar öffentliche Toiletten hatte, wie überall an den Stränden und Parkanlagen in Vancouver, was wir natürlich mehr als toll finden! Wir übernachteten dort 3 Tage und bekamen ab dem 2. Tag sogar Besuch von noch 2 anderen Campern!

Die nächsten Tage waren ideal um viele viele und noch mehr Fotos zu schießen. Die Wolken verschwanden immer mehr und bei all den spiegelnden strahlenden Hochhäuser, den Brücken, dem Meer und den Stränden werden das wohl einige hundert Fotos sein.

           

Bei all den Hochhäusern kann es einem schon ganz schön schwindelig werden. Schon allein vom HOCHSCHAUEN, wie es wohl den beiden ergeht, die von oben nach unten schauen.....ohne etwas UNTER den Füssen zu haben?

                            

Die einen bezahlen dafür, das sie sich gelbe Gummistiefel anziehen dürfen und die Glaswand gesichert nach unten wandern können, und ich denke mal ganz schön viel. Die anderen werden dafür bezahlt, dass sie selbiges tun. Unterschied: Gummistiefel werden eingetauscht in Eimer und Fensterputztuch!!!!

                                   

              

Die grüne Lions Gate Brücke erinnerte uns doch sehr an die Golden Gate in San Francisco, nur dass sie nicht ganz so lange ist. Wie auch in San Francisco hat ja Bernhard jede Menge Spaß, im Vergleich zu mir, durch den Großstadtjungel zu fahren. So fuhren wir sicherlich auch 10 Mal über die Brücke, die Nordvancouver mit downtown über den Stanley Park verbindet.

 

Am Strand finden wir nicht nur lustige Figuren, die über die Welt lachen, sondern auch welche aus Stein. Diese Steinmännchen sind mit der Olympiade hier ein Wahrzeichen geworden, doch ursprünglich kommen sie von weit oben aus dem Norden, wo wir sie im North West Territory auch gesehen haben. Ein Zeichen für Gastfreundschaft, aber wie so oft auch heute von Wanderern gesetzt, ein Wegweiser.

 

Morgens, mittags, abends, eine Fahrt durch den Stanley Park ist immer lohnenswert. Hier hat man einen tollen Blick auf die Skyline von downtown, die grüne Lions Gate Brücke, die großen Bäume und Strände. Früher hat man am Prospector Point immer Waschbären angetroffen, heute nur noch die SChilder, dass man sie nicht füttern soll. Wenn sie nicht mehr freiwillig kommen, dann will ich gar nicht wissen, was sie gemacht haben, damit sie wegbleiben. Wir haben trotzdem noch einen gesehen und dieser war sehr sehr scheu! Besser für die Tier natürlich, schade für uns, die wir sie ja nicht füttern, sondern nur fotografieren wollen. Dieser Baum ist um die 1000 Jahre alt und zum Wahrzeichen des Parks geworden, so haben sie ihn vor ein paar Jahren gerettet und den toten hohlen Baumstamm mit Metallstäben gesichert.

Ein weiteres Wahrzeichen steht in Gastown und zwar die Steamclock. Jede 15 Minuten läßt sie Dampf ab und so ertönen, wenn auch nur kurz ein paar Töne!

                                                         

Schlußendlich brechen wir nach einer weiteren Stadtrundfahrt  und 3 1/2 wunderschönen Tagen in dieser Stadt auf. Noch einmal am Stadion vorbei, noch einmal an den Stränden, noch einmal quer durch downtown, dann geht es auf die Autobahn. Es ist kurz vor Feierabend und jede Menge los. Doch wie das hier so üblich ist, gibt es eine Carpool Linie. In Europa würde man denken, dafür muss man ein vollbesetztes Auto haben, aber hier fängt ein Carpool schon ab 2 Personen an. Wir haben eine Spur so gut wie für uns, wir sehen vor und hinter uns niemanden kommen, dafür die 4 Linien neben uns Stop n Go Verkehr. Da haben wir aber Glück und so sind wir dann doch schneller draußen, als zuerst angenommen.

                

 

Es gab auch ein paar Abstecher außerhalb des Stadtzentrums. So fuhren wir an einem Nachmittag nach Steveston, was ja auch im Großraum Vancouver liegt, aber immerhin mal schnell 30 km außerhalb des Stadtzentrums. Der Ausflug hat sich allerdings gelohnt. Steveston hat was von nem kleinen Fischerhafendörfchen. Wir haben uns hier die Fischdosenfabrik Gulf of Georgia Cannery angeschaut und viel über die Arbeitsbedingungen damals und Lachse und Lachsfang erfahren.

                         

Ein anderer Ausflug ging den Berg hoch ins Skigebiet, hier sind wir allerdings nur bis zum Stausee gefahren, denn sowohl die Gondelfahrt als auch der Eintritt (33,95$) zur Hängebrücke ist uns zu viel!

 

Bevor wir Kanada verlassen, schauen wir uns noch ein Fort an. Fort Langley. Bereits der Ort am Fraser River, der uns durch ganz Kanada begleitet hat, ist ganz nett aufgemacht. Das Museum des Forts hat uns auch gut gefallen, ein lustiger Film und viele Dinge zum Anfassen und Ausprobieren. Die kostümierten Ranger lassen einem wirklich in die Zeit zurückreisen und haben einige Geschichten zu eruzählen.

       

 

       

 

In Langley verbringen wir zwar wieder einmal auf einem Supermarktparkplatz die Nacht - unsere letzte vorerst in Kanada, das jedoch mit toller  Sicht!

           

 

 

 

25.8.- 2.9.2012         Nationalpark-Route: Die kanadischen Rockies von ihrer schönsten Seite!

 

Lange habe ich nichts geschrieben, deshalb gibt es jetzt viel zu erzählen, denn wir hatten eine tolle Zeit und vor allem viele Tage schönes Wetter in den Rocky Mountain Nationalparks und Provincialparks. Das heißt für Euch viel zu lesen und schöne Bilder anzuschauen. ABer zuerst noch über LEBENSNOTWENDIGE DINGE = ESSEN einen kurzen Bericht:

Pilzfest:

Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, doch bei Bernhard wurde das Motto abgeändert in "Man(n) sieht den Wald vor lauter Pilzen nicht", so sammelt er alles was Essbar aussieht, zerstückelt das ganze und prutzelt sich die Pilzchen an. Ich sucher derweil lecker Beerchen und hoffe nicht, dass ich mich mit den Bärchen darum prügeln muss. Im Moment wimmelt der Wald und die Wiesen auch voll Beeren und die wenigsten kenne ich beim Namen. Somit ess ich dann nur die Erdbeeren, Himbeeren, Blau(Heidel)beeren und Stachelbeeren, laß aber lieber die Finger von Stachel- und Preiselbeeren und auch von Buffaloe-, Snow- und sonst was an BERRIES!

                                

 

Mount Robson Provincial Park:                                                              

Leider ist das Wetter eher bescheiden, so dass wir den höchsten Berg in den kanadischen Rockies nicht sehen können. Dafür gibt es einige schöne Wasserfälle, Flüsse und Seen zu bewundern. 

          

An einem der Wasserfälle haben wir den Raftingtouren zugeschaut, beim Boot übersetzen und über den steilen Hang wieder einsetzen. Doch die Touren sind wie immer, eine Bootsfahrt die ist lustig, jedoch kein wirkliches Raftingabenteuer!

 

                                                   

Jasper NP:

In Jasper klarte es am nächsten Tag auf, so dass wir die Seen im Tal sehen konnten, schwimmen wollten wir jedoch bei dem Wetter nicht darin. Oben bei der Gondel war es grau in grau, aber nicht so schlimm, wie bei meinem letzten Besuch vor 12 Jahren, als man nicht einmal die Hand vor den Augen gesehen hat. Hochgefahren sind wir bei über 30 Dollar Eintritt pro Person dann allerdings nicht. Wir haben uns lieber alles in und um Jasper angeschaut und den nächsten Tag mit verheisungsvollem Wetterbericht abgewartet.

 

                                            

Zwischendurch gab es mal noch Sprühregen, denn Wolken waren keine mehr am Himmel, von den Wasserfällen und ihren gigantischen Massen, die einige Meter in die Tiefe stürzen. 

                                        

                                              

Honeymoon Lake und die Seen in der Nähe. Wunderschöne Spiegelungen:

       

An dem Wochenende war gerade ein Motorradtreffen in Jasper, so dass uns aus allen Richtungen Motorradfahrer entgegen kamen oder uns überholten. Bei den laut knatternden Harleys denken wir natürlich immer an unsere mexikanischen Freunde! 

 

 

Icefields Parkway (Jasper NP):

Und so war es dann auch, nach dem Gewittertag und einem grauen Nieseltag, hatten wir wieder strahlend blauer Himmel. Und so ein Tag ist perfekt für die Fahrt auf dem Icefields Parkway in Richtung Süden. Zwischen den Rocky Bergketten hindurch, an Seen vorbei und zu dem großen Eisfeld, von dem man ab und an ein paar kleine Geltscherchen von den Bergen herunterkommen sieht.

 

Einen kurzen abendlichen Abstecher machten wir natürlich zum Übernachten außerhalb des Parks am Saskatchewan River. Davor sahen wir einige Rehe, wo wir im Frühjahr die Bären angetroffen hatten. Die Bärlis sind aber noch da, wollten sich uns nur nicht zeigen.

                                       

Die Geschichte vom Doppelten Mondaufgang wollte ich euch eigentlich erzählen, doch jetzt ist es schon so spät und ich hab noch so viel zu berichten. Das verschieb ich auf ein anderes Mal.

Auuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu.... 

 

Banff NP:

Hier sind wir gleich mehrmals rein und wieder rausgefahren, nicht ohne natürlich viel anzuschauen.

Über Banff haben wir ja das letzte Mal schon viel berichtet, als wir im Juni unterwegs waren vom Süden in den Norden. Damals waren jedoch die meisten Seen noch zugefroren, so dass dieses Mal alles doch etwas anders aussah.

So haben wir einen Abstecher zum Peyto Lake gemacht. Der Weg war das letzte Mal Meterhoch unter Schnee und wir sanken so manches Mal knietief ein. Dieses Mal sieht man vielleicht nahe den Gletschern auf den hohen Bergspitzen noch Schnee liegen. Der See hat von oben eine unnatürliche Farbe. Man hat das Gefühl eine gemalte Aussicht vor sich zu haben.

 

                                                         

Lake Louise war traumhaft schön und grün, aber wie immer mit Horden von Menschen bevölkert, so dass wir immer gleich wieder flüchten. Dafür gefiel mir der Morain Lake wieder ausgezeichnet. Ich finde ja, der hat je nachdem wo man sich an dessen Ufer befindet eine ganz andere Farbe. Hier kann man sich den Farbkasten mit allen Blau bis Grüntönen füllen, die man sich vorstellen kann. 

 

         

So lief ich an dessen Ufer bis zum Wasserfall am anderen Ende, von wo aus man eine tolle Sicht auf die Gletscher hat. 

 

Yoho und Kootenay NP Durchfahrt:

Das erste Mal ging es hier nur schnellsmöglich durch, denn der Abend nahte. Das nächste Mal (siehe unten) haben wir dann doch auch was angeschaut in dem Park. An diesem Abend fuhren wir nur bergab und noch mehr bergab bis wir in Golden landeten. Aus dem Park raus und die Straße nach Süden, um durch den Kootenay wieder reinzukommen, das war der Plan. Vom Kootenay Nationalpark hatten wir dann aber auch nicht so viel. Wir schauten uns zwar beim langsameren Anstieg nach oben, ein paar schöne Aussichtsplätze an, doch gegen Abend war die Sonne dann schon hinter den Bergen und wir beschlossen noch einmal wiederzukommen, um das wirklich genießen zu können.

                                         

Achtung BÄRnhard!

Heiße Quellen Abstecher in den Kootenay Rocky Mountains (jedoch kein Nationalpark):

Radium Hot Springs:

Hier fuhren wir im Ort Radium Hot Springs durch und informierten uns über all die Quellen in der Gegend. Eine freie Quelle gab es und die 2 Stunden UMWEG war es uns das wert. Auch auf dem Weg gab es sehenswertes anzuschauen. Alte verfallene Hütten und Hoodoos, Schwarzwaldhäuser mit deutschem Restaurant entlang großer und kleiner Seen.

 

                                         

 

Lussier Hot Springs:

Einen Abstecher von 20 km vom Highway führt den Berg hoch, leider mit viel Holz-LKWs, die es immer eilig haben und keine Rücksicht auf Touristen nehmen. Die Quellen sehen noch sehr naturbelassen aus, zumindest wurden Naturpools mit großen Steinen kreiert. Aus dem Berg fließt das heiße Wasser in den ersten Pool und dann in kleinere daruntergelegene, wo es sich mit dem kalten Fluss nebenan mischt, so kann man seine optimale Temperatur irgendwo in einem der Becken finden. Mit uns waren noch einige andere da, denn das hier ist ein beliebter Ausflugsort und an einem schönen Tag wie diesem in den Sommerferien ist das verständlich.

Fairmont Hot Springs:

Bei den Naturquellen hörte Bernhard jemand etwas über den Fairmont Hot Springs Resort erzählen und zwar dass der Überlauf der Becken in einem Wasserfall in ein natürlicheres Becken fließt und man dies ohne zu bezahlen auf einem kleinen Wanderweg erreichen kann. Nichts wie hin, auf dem Rückweg. Er fand den Wasserfall auch und so stiefelten wir zu zweit am frühen Morgen dorthin und genossen eine ganze Weile die Becken alleine und ungestört. Später fanden noch andere die Quelle, da machten wir uns schon wieder auf den Weiterweg. Doch zuvor haben wir uns noch oberhalb der Anlage, die alten Becken, der Indianer angeschaut. Kleine Badewannen, die in den Stein gehauen wurden, wo sich das gerade aus dem Fels fließende heiße Wasser sammelt. Und dazu noch einen traumhaften Blick, hier hätte Bernhard sein Zuhause auch vor 300 Jahren aufgebaut!

            

Zurück in Banff noch zu den Hot Springs im Ort:

 Ziegen im Banff Nationalpark

   

Bei dem Wetter nutzen wir die Gelegenheit und fahren alle Straßen und Wége ab, zu jedem See, jedem Aussichtspunkt auf den Bergen, den Skigebieten (noch ohne Schnee!), auch hier gibt es wieder Hoodoos, die wir sowohl von oben als auch von unten uns anschauen.

  Hier übernachten wir wohl besser nicht?!  Fliegenfischen in Banff

 

Außerdem hatten wir ja noch eine Freikarte. Wir hatten im Frühjahr eine Eintrittskarte mit freiem Eintritt zu einer der 3 heißen Quellen in den Nationalparks bekommen. Für gutes Benehmen, sozusagen. Denn wir blieben brav in unseren Fahrzeugen, und alle anderen gingen aus ihren Fahrzeugen zum Fotografieren der Bighorn-Schafe. Gutes Benehmen..... das muss doch gleich wieder ausgeglichen werden, oder?

Da die Hotsprings, die wie ein Swimmingpool aussehen, Bernhard nicht gefallen, ging ich hinein und Bernhard wollte mal wieder, wie bei den anderen Anlagen, den Ablass oder die heiße Quelle finden. Es gab auch ein kleines Becken, neben dem Weg vom Parkplatz zu dem Swimmingpool, wo sich Wanderer die Füsse gebadet haben, als wir morgens ankamen. Während ich in dem heißen Swimmingpool schwitzte, wanderte der BÄRnhard durch den Wald, aß ein paar Heidelbeeren und suchte das warme Wasser. SChlußendlich lag er dann mit Badehose und Hemd in dem kleinen runden Becken und genoss die Aussicht auf das Tal und die Berge. Da kamen 2 RAnger an, die Wasserproben nehmen wollten. Die Frau war wohl weniger Begeistert von dem Bär nhard in dem Wasserloch und erklärte ihm, dass er da eigentlich nicht hineindarf und wenn dann vielleicht nur mit den Füssen oder nur mit einem Ticket….naja, Ausflüchte in dieser Art….und Schilder müsste man ja auch nicht überall aufstellen. Nun gut, woher sollte er es auch wissen. Doch nun wusste er es und ließ sich doch noch ein bisschen Zeit, zwar nur mit den Füssen, aber wie die Rangerin sagte, dass er rausgehen müsse, tat er dann doch nicht. So war der nächste Ranger, der vorbeigeschickt wurde, noch weniger erfreut Bernhard da immer noch sitzen zu sehen. Bernhard, jaja, ich weiß, ich geh auch gleich, bin ja jetzt nur noch mit den Füssen drin, oder so ähnlich. Als ein Polizeiwagen den Weg hinauffuhr, machte er sich doch mit seinem Rucksack auf dem nach unten zum Parkplatz, doch da war es zu spät. Eine Strafe gab es noch nicht, aber eine Verwarnung und das nicht ohne dass er seinen Pass zeigen hat müssen und seine Nummer per Funk überprüft und notiert wurde.

Als ich dann aus dem Becken und frisch geduscht kam, war es Bernhard schon ganz schön mulmig. Wir fuhren erst einmal raus zu einem See und dann auf einen Aussichtspunkt hoch, um seinen Herzschlag wieder runter zu bekommen und die Gedanken aus seinem Kopf.

außerhalb der Parks bei Canmore:

Das Übernachten in Banff war uns nun zu heikel, wollten wir nicht doch noch Ärger mit der Polizei bekommen, so verließen wir den Nationalpark in Richtung Calgary. Eigentlich wollten wir nicht mehr so weit zurück, aber das war die näher gelegene Richtung aus dem Park hinaus. In Canmore, 20 km von Banff entfernt, sahen wir auf dem Stadtplan einen Staudamm liegen mit Wanderparkplatz. Wir dachten, das könnte etwas für uns sein. 

Auf dem Parkplatz weit oberhalb der Stadt stand ein Schild dass man nicht campen darf, gegenüber direkt am See gab es allerdings kein Schild und bereits ein Camper stand da, seit 10 Tagen wie wir hinterher von dem Pärchen erfahren haben. Also kein Problem. Somit hatten wir dann doch noch erstaunlicherweise ein wunderschönes Plätzchen gefunden. An all den Seen gab es eine tolle Spiegelung an dem Abend, kaum ein Wind, ein toller Sonnenuntergang und ein voller Mond, der aufging, dazu See und Wasserfall, neben dem Kraftwerk vom Berg und Staudamm herabkommend, was will man mehr.

                                           

 Schleife ziehen - und weil´s so schön war gleich noch einmal durch die Parks:

Wir fuhren von Canmore recht zügig an Banff vorbei. Dieses Mal waren wir auch ziemlich früh dran, so dass der Sonnenstand uns ansagte, dass wir noch einmal einen Abstecher im Yoho Nationalpark zum Marble Canyon machen müssen. Das hat sich natürlich auch gelohnt und oben gezeigtes Bild ist auch an diesem Tag und nicht an dem grauen Abend zuvor entstanden. Noch war es Mittag und wir sind zu Lake Louise hochgefahren. Dieses Mal haben wir den Gletscher hinter dem See so was von klar gesehen, mit strahlend blauem Himmel. Der See hat auch jedes Mal eine andere Farbe, so war er dieses Mal recht trüb-milchig-grün, was durch den Regen tags zuvor kam, der das Geröll vom Berg herunter spült. Am Morain Lake gleich danach haben wir keinen Unterschied bemerkt, der war so grün und türkis, je nach Position, wie immer.

                                                                                    

Anschließend fuhren wir durch den Kootenay Nationalpark um wieder am Abend in Golden zu landen. So sparen wir uns das illegale Campen in den Nationalparks und deren Städte und natürlich das Geld, daß die Campingplätze kosten würden. In Golden fanden wir dieses Mal auch ein weniger lautes Plätzchen an einem Platz am See.

 

                       nocheinmal Moraine Lake                                                

Durch den Kootenay Nationalpark sind wir das letzte Mal nur abends schnell hindurch gefegt. Dieses Mal waren wir ja früher dran, hatten Sonnenschein und die Zeit uns etwas anzuschauen. Zuerst hielten wir natürlich an den beiden Aussichtspunkten der Spiraltunnels der Eisenbahn. Und da wir anschließend aus dem Ort, Fields, einen Zug fahren sehen haben, fuhren wir den Berg sogleich auch wieder hoch, um die Aussichtspunkte noch einmal anzuschauen. So erlebt man die Tunnel gleich viel besser. Denn der Zug muss eine gigantische Steigung (4,5%) hinter sich bringen, um in diesem Gebirge hochzukommen. So haben sie 2 Tunnels auf der Strecke gebaut, die im Grunde genommen im Kreis fährt und die hochfahrende Lock, die hinteren Züge 5 Meter unter sich ins Tunnel fahren sieht, wenn sie gerade aus dem Tunnel, teils über 1 km lang, herausfahren sieht. Da die Züge hier ja eine wahnsinnige Länge haben, haben wir am ersten Aussichtspunkt den Anfang gesehen, den Zug aus und in das Tunnel fahrend, sowie den Berg bei uns vorbeifahrend und unter der Straße hindurch  (also an 3 Stellen gleichzeitig, den gleichen Zug, siehe Video) ohne überhaupt das Ende zu Gesicht zu bekommen. So sind wir noch zur zweiten Stelle gefahren, wo man den Zug oberhalb in ein weiteres Spiraltunnel hinein und hinausfahren sehen hat. Meine Höchstanzahl an Wagons, die ich gezählt habe, lag bei 178 Wagons + 2 Loks vorne, 1 in der Mitte und 1 am Ende!

 

           

Ein weiteres Highlight war der Abstecher zum Emerald See, der See ist wirklich schön dunkelgrün, sicher genauso schön wie der Lake Louise nur viel weniger überlaufen.

                                                              

Und davor gab es noch eine tolle Natursteinbrücke mit Wasserfall anzuschauen. Wo es sich Bernhard nicht nehmen lassen hat, hinüberzulaufen. Was ihm gleich eine Horde anderer Besucher, viel leichtsinniger mit offener Tasche, Kamera in der Hand und Schläppchen, nachgemacht haben.

          

Glacier und Mount Revelstoke Nationalparks:

Nachts gab es ein kleines Gewitter und der nächste Morgen war auch von grauen Wolken bedeckt. Wir zogen weiter, von Golden durch den Glacier Nationalpark. Im Visitor Center verbrachten wir eine Stunde, in der Hoffnung auf Besserung, doch es blieb abwechselnd grau oder  nass. Hier schauten wir uns die ausgestopften Tiere an, zeichneten deren Spuren in den Sand (die Kiste ist eigentlich für Kinder gedacht, aber uns machte es trotzdem Spaß) und hören einen Vortrag über die immer weniger werdenden Mountain Caribus an.

Vom Glacier NP ist man fast gleich im Mount Revelstoke Nationalpark. Dazwischen liegen 17 km Privatland,wo es auch eine heiße Quelle gibt. Aber wieder einmal nur einen Swimmingpool und nichts Naturbelassenes und das für 12,50 Dollar.

Im Mount Revelstoke bestaunten wir die alten Zedern, die da teils seit 500 Jahren stehen und nicht bereits abgeholzt wurden, wie so oft an anderen Stellen.

            

Der Tag endete in der Stadt Salmon Arm, ein Arm der großen Seen hier. Eine große Stadt, in der es für uns eine Pizza am See zum Abendessen gab, danach Schwierigkeiten im Wohnviertel einen Übernachtungsplatz zu finden, denn hier scheint es nur schicke neue Häuser mit Parkgaragen zu geben und außer uns wäre niemand am Straßenrand gestanden. Doch wir fanden einen Platz, wie noch 5 andere Camper auch, auf dem Parkplatz der Picadilly Mall.