Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -

 

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                                       HONDURAS

 

                                 

 

 

25.-30.05.2011

In der D&D Brauerei verbrachten wir dann doch insgesamt 3 Tage, Bernhard am Schrauben und Fluchen, Elektrik Klappe die 153., und ich im Pool oder am PC beim Fluchen. Mein Rechner hatte nach der Ich-Will-Nur-Noch-Ös-Schreibphase die Macke kein Wlan mehr empfangen zu wollen. Die Taste ging nicht mehr an, anders ging es auch nicht, der Wlan-Stick, den wir auch mal gekauft haben, wollte sich nicht installieren, das internet wiederum wollte keine Datei am Stück ohne Unterbrechung downloaden, so dass sich dies hinzog. Schlussendlich nach 3 Tagen funktionierte der Stick wenigstens wieder, dafür muss ich jetzt wieder alle Programme nachdem ich den Computer mehrmals platt gemacht hab, wieder neu laden. Mittlerweile geht aus irgendeinem Grund die Ö Taste wieder wie sie soll und nachdem ich zum Wiederholten Male mit dem Stick im internet war, will das Notebook doch wieder mit konkurrieren und die Tastenkombination Fn+ F11 lässt das Wlan wieder einschalten. Warum denn auch nicht gleich. Zu Bernhards Fluch, der Elektrik, sei gesagt, dass es JETZT auch wieder geht, allerdings musste noch einmal ein Vormittag damit verbracht werden, ein Wackler im Kabel und ein nicht vorhandene Kontaktstelle waren dieses Mal Schuld. Was kommt hier wohl als nächstes?

Um den Lago Yojoa gibt es so einiges anzuschauen, auch wenn wir uns dafür nicht die Zeit genommen haben. Hier gibt es einen schönen Kanal zum Baden, den See zum Kanufahren, Vögelbeobachten kann man eigentlich überall, 2 Berge zum Wandern, archeologische Ausgrabungen (Lenca-Ruinen), Wasserfälle und heiße Quellen. Was davon haben wir uns wohl angesehen. Die Ruinen dieses Mal nicht, aber den tollen Wasserfall mit dem unaussprechlichen Namen Pulhapanzak.

Ein wunderschöner Wasserfall mit toller Erholungsanlage, wenn man die 2 eingesperrten Affen und den Waschbären in ihren kleinen Betonkäfigen ignoriert. Man kann auch eine Tour hinter den Wasserfall machen und in einen der Naturpool baden, was wir dann aber doch nicht gemacht haben.

Die heißen Quellen konnten wir uns auch nicht entgehen lassen und sind dort bei der Weiterfahrt noch hingefahren. Wir haben davon ein Foto gesehen, waren uns aber nicht sicher ob es tatsächlich so aussehen wird. Da es hier zur Regenzeit (was von Mai bis Oktober bedeutet, dass es fast jeden Abend oder nachts regnet und tagsüber sonnig und schwülwarm ist) viel regnet, war das Flusswasser leider nicht so einladen, da rotbraun, die heißen Quellen sind so ziemlich überall, im Fluss, am Rand und vor allem unter einer Naturbrücke, wo es dampft und brodelt. Deshalb ist der Bereich unter der Brücke auch nicht zum Baden geeignet, sondern als Sauna anzusehen. Man kann auch im Fluss nach oben laufen und so zu einem Wasserfall gelangen. Bernhard machte sich am nächsten Morgen auf zum Vulkan, der Weg sollte einfach sein, doch irgendwann gab es eine Weggabelung und die dort arbeitenden Bauern wussten mit seinem Vulcano nichts anzufangen und er kam zurück.

                                

Lange haben wir überlegt nach Gracias zu fahren, doch da die Schotterstraße (sieht auf der Landkarte viel kürzer aus) uns überhaupt nicht empfohlen wurde, sind wir dann doch gleich zu den Ruinen von Copan. Hier in der Gegend hielten wir uns auch ein paar Tage auf. Es gab unsere ersten Maya-Ruinen. Zuerst waren wir bei El Puente, das doch nicht ne Brücke war, wie es oft beschrieben wurde, sondern 9 größere und kleinere Pyramiden, eine schöne Anlage mit Naturpfad und Fluss zum Baden.

                               

Die Ruinen von Copan sind mit 15 Dollar doch recht teuer, vor allem da man für 250m Tunnel in den Ruinen, aus einer früheren Zeitepoche wie die darüberliegenden Ruinen, noch einmal 15 Dollar bezahlen müsste. Das Museum ist auch nicht inklusive und es gibt 2 davon, eins für 3 Dollar, das andere für 7 Dollar. Also kann man hier wenn man will gleich 40 Dollar lassen, was echt super viel ist. Wir haben uns den ganzen Tag Zeit genommen NUR die Ruinen anzuschauen. Der Komplex ist groß und wenn man die vermuteten Pyramiden und Bauten der Region anschaut, hatte diese “Stadt” einen gewaltigen Umfang. Gleich am Eingang gibt es schöne bunte Aras, die frei leben und rumfliegen. Die Pyramiden sind beeindruckend und einige gut restauriert. Hier gibt es viele Hyroglyphen, Petriglyphen, in Stein gemetzte Zeichen oder wie man das nennen mag. Uns haben sie auf jeden Fall sehr gut gefallen und beeindruckt.

 

Das Städtchen Copan ist auch schön hergerichtet und man kann, wenn nicht gerade Schlammwasser die steilen Straßen hinunterfließt auch schön bummeln gehen. So gab es am gleichen Stand innerhalb 2 Tagen gleich 4 Portionen Kotelett vom Grill für Bernhard, für mich seine Beilagen, die momentan Maisfladen, schwarze Bohnenpaste und Krautsalat mit Tomaten bedeutet. Ok, ne Portion Pommes gab es heute auch noch dazu.

                          

Heiße Quellen gibt es auch hier in der Nähe und so sind wir natürlich auch noch dorthin gefahren. Der Lonely Planet sagt, dass diese 24 km und 1 Stunde Fahrzeit entfernt sind und 1,10 Dollar Eintritt kosten. Ein Mann an der Straße meinte sogar 1 1/2 h Fahrzeit, aber die Straße wäre eine gute Schotterstraße. Wir haben die Straße als sehr gute Schotterstraße, bis auf die ersten 500m im Ort, empfunden und sind sie sogar in weniger als 45 Minuten gefahren und das nicht schnell. Der Eintrittspreis hat mich dann etwas umgehauen, statt 20 Lempiras (1,10 Dollar) wollten sie 200 Lempiras. Da wollten wir schon gehen. Es wäre eine neue Anlage gebaut worden und der Preis war eben früher. Ich hab nachgefragt, ob man sich die Anlage zuerst anschauen könnte, was aber ohne zu bezahlen nicht gehen würde. Doch nach mehrmaligem Nachfragen, bekamen wir heraus, dass man für 60 Lempira zu den unteren 2 Swimmingpoolbecken mit Thermalwasser gehen kann und in den Fluss, wo ein Wasserfall mit HEIßEM Wasser angelegt ist und darunter mit Steinen im Fluss, also sehr natürlich, unterschiedliche Becken. Was wollen wir mehr. So sind wir dorthin und es war sehr angenehm. Bernhard hat sich mit Kamera auch mal nach oben geschmuggelt, bis er rausgeschmissen wurde, und konnte die obere Anlage sehen. Er sagt, die 10 Dollar ist es auf jeden Fall wert, aber uns reicht auch die 3 Dollar Variante.

             

links: im Fluß ganz links hinten sitz ich, weit weg vom Wasserfall, denn dort ist das Wasser kochend heiß!

rechts: 2 Pools mit Maya-Skulpturen

Sonntags geht man ja hier in der Stadt bummeln oder in den Dörfern sich auf den Gehsteigen versammeln. Wir sind hier in Cowboy-Land ganz eindeutig. Die Männer haben alle weiße Cowboyhüte auf, manche Jugendliche Baseballmützen, aber ansonsten trägt die Mehrheit einfach Hut. Wer nocheinmal die USA als das Land der Cowboys bezeichnet, sollte mal hierher kommen. Unter der Woche sieht man die Cowboys auch auf Pferd oder Maultier reiten und oft genug auch die Rinder damit in Schach halten.

                     

Nun sind wir 10 km von der Grenze zu Guatemala entfernt und müssen uns entscheiden, fahren wir hier rüber oder doch noch nach Gracias zurück und dann von dort über die Grenze nach El Salvador. Lassen wir El Salvador weg und nehmen die Einladung des dortigen Landroverclubs nicht an oder reisen wir von Guatemala noch einmal kurz nach El Salvador ein und wieder aus?

 

           

 

 

21.-24.05.2011

Die Einreise nach Honduras war einfach und der Grenzübertritt dauerte nicht länger als 45 Minuten. Wir warten immer noch auf die "aufdringlichen Schlepper" von denen uns so viele andere Reisenden berichtet haben. Vielleicht waren die noch nicht in Marokko, da weiß man anschließend was aufdringlich bedeutet und vor allem unübersichtlich, denn es ist kaum eine Unterscheidung von in marokkanischem Gewand gekleideten Zöllner oder Schlepper mit offiziellem Ausweis zu erkennen. Natürlich sind die Grenzen hier etwas aufwendiger und unklarer als in Südamerika, aber bis jetzt hat es uns noch keine grauen Haare gekostet.

Die Ausreise aus Nicaragua war einfach. Wir musste unseren Zettel fürs Auto abgeben, was wiederum in eine Liste eingetragen wurde, dann unsere Pässe vorzeigen, um mit dem Auto auf das Gelände zum Parken zu fahren. Dann war noch eine Gebühr von 1 Dollar für die Gemeinde fällig, wir bekamen keinen Ausreisestempel in den Pass, sondern nur einen kleinen Karton, den wir auch gleich wieder abgeben mussten, nachdem wir die Frage nach Tieren im Auto mit Nein, nur Moskitos und ein Affe beantwortet haben. Nach weniger als 10 Minuten waren wir ein paar Meter weiter in Honduras.

Dort füllten wir die Touristenkarte aus, mussten 3 Dollar bezahlen, bekamen einen Einreisestempel und 90 Tage Visa. Beim Zoll war nichts los (Sonntag) und es arbeitete nur eine Frau, die uns zum Kopienmachen schickte. 2 Kopien von Führerschein, Pass und KFZ Schein. Wir fragen uns lieber durch als den von ihr empfohlenen Schlepper damit zu beauftragen. War auch kein Problem, mussten nur wieder über die Grenze nach Nicaragua. Wieder zurück füllte sie das Formular für unser Auto aus, das kostete dann 34 Dollar, wir mussten wieder eine Kopie vom Stempel für das Auto in Bernhards Pass machen und konnten dann anschließend gehen. Eine Versicherung kann man hier an der Grenze nicht kaufen, allerdings scheint diese nicht Pflicht zu sein. Wir werden trotzdem in Danlí nach einer suchen.

Wir haben an der Grenze gehört, dass 4 weitere Reisende mit Fahrzeugen aus Deutschland und der Schweiz eine halbe Stunde vor uns über die Grenze sind. Leider haben wir sie verpasst und auch nicht mehr gesehen. In Danli war, da Sonntag, nichts los und natürlich die meisten Geschäfte zu, so auch die Versicherungsagenturen, die allerdings rar zu finden sind. Ein Büro gibt es im LA COLONIA, die hießige Supermarktkette, doch dort schließst man keine Autoversicherung ab, eventuell im Büro im Uniplaza Shoppingcenter oder in der Hauptstadt. Wir übernachteten beim Uniplaza, wo wir allerdings nachts vom Sicherheitsmann weggeschickt wurden, denn auf dem Gelände darf er niemanden stehen lassen. 2 Meter vor der Kette am Taxistand allerdings schon, so hatten wir dort eine ruhige Nacht MIT internet und Bewachung.

Soweit hat sich Honduras noch nicht viel anders gezeigt als Nicaragua. Die Leute sind auch sehr freundlich,, vielleicth ein bisschen zurückhaltender, der Verkehr ebenfalls angenehm, keine rasanten Überholmanöver, außer um die Hauptstadt, dort wird mittlerweile eine 4 spurige Autobahngebaut, deshalb gab es auch viele Baustellen, die Straßen vielleicht etwas schlechter, die Spritpreise nur leicht niedriger, dafür Lebensmittel etwas teurer. Die Landschaft kurz nach der Grenze bis Danlí war ähnlich wie gegenüber in Nicaragua, kleine spitze bewaldete Hügel, doch dann hat es sich bis weit nach der Hauptstadt in Nadelwaldberge verwandelt. Diese Berge sind wir auch ständig auf und ab gefahren, von 600 Höhenmeter rauf auf 1400m und wieder runter und wieder rauf und wieder runter.

Von der Hauptstadt, Tegucigalpa (wer hätte gedacht, dass dieses so heisst), haben wir uns nicht so viel angeschaut. Die Stadt liegt in einem Talkessel, der aber trotzdem noch sehr hügelig ist. Die Skyline sahen wir von weitem, am Stadtrand sind Häuser und Hütten an jedem Hang gebaut worden. Es gibt große Shoppingmalls, in eine sind wir dann auch rein und hatten unseren ersten WALMART zum Shoppen. Gestärkt nach ner Runde Chinese fuhren wir weiter, doch leider zog es sich wieder zu und wir haben so nur einen kurzen Abstecher in den alten Kolonialortskern von Comayagua gemacht.

                              

An die Namen muss ich mich erst noch gewöhnen, das wird jetzt wohl noch schwieriger, aber wie spricht man denn nun Tegucigalpa richtig aus oder sagt mal ganz schnell Siguatepeque oder Aguanqueterique.

                   

Gestern sind wir bei schönem orangefarbenen Sonnenuntergang den Lago Yajoa entlang gefahren, auf der anderen Seite hatte ein Amerikaner eine Brauerei aufgebaut, darum herum noch eine kleine Hoteloase für jedermann. Es soll eine Hütte mit eigenem Whirlpool geben, wie Doppelzimmer, Mehrbetthostalzimmer und auch die Möglichkeit zu campen. Der Besitzer ist nicht mehr da, aber 2 Engländer, die hier angestellt sind, zusätzlich zu den Einheimischen in der sehr amerikanischen Küche. Morgens Hashbrowns, Bacon and Eggs, Mittags und Abends dann Hamburger, Chicken Wings und Onionrings. Hier steht unser Zelt mitten im dichten Baumwuchs (wer sucht der findet...auf dem Foto), natürlich hat es mich morgens gleich in den Pool gezogen und so gibt es für Robbie und für uns ein Tag Erholung.