Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -


 

 

 


ECUADOR - Land der nicht sichtbaren Vulkane 

 

 

 FROHE WEIHNACHTEN und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 

 

Wer sind "unsere deutschen Auswanderer" hier mit denen wir gerade so viel unternehmen in den letzten Wochen? Hier mal eine kurze Aufklärung?

Hier entsteht gerade die Hacienda La Herradura mit Pferden, Hippotherapie, Cabanas und auch einem Zeltplatz und zwar von "unseren Auswanderen", die das garantiert viel viel besser und professioneller machen mit dem Auswandern als 95% der Leute, die man so bei den Auswanderersendungen im deutschen Fernsehen sieht! Hans-Jörg und Patricia haben sich hier am Yahuarcocha-See bei Ibarra (rechtes Foto: hier sieht man den See und ganz recht unten im Bild bis das erste große Kaktusblatt anfängt, ihr Grundstück; linkes Foto: Hans-Jörg und Patricia vor der gerade frisch gestrichenen Toreinfahrt) ein über 30 ha großes Grundstück gekauft.

       

Seit Juli sind die beiden mit Tochter Jördis (10), die natürlich fleißig zur Schule gehen und sich wohl erst noch mit der Sprache, dem Land und dem anderen Leben anfreunden muss, hierhergezogen. Momentan wohnen sie in Santa Rosa in einem Ferienhaus eines Engländers, der mit einer Ecuadorianerin verheiratet ist. Dort waren wir in letzter Zeit auch des öfteren zum Spielen und zum Grillen. Natürlich ist das Haus auch sehr nett, die Sicht ebenfalls toll, aber es ist eben nicht ihr eigenes zu Hause. Und so müssen die 3 mit den Arbeitern noch jede Menge auf dem Grundstück sich erarbeiten, erst einmal muss das Land urbar gemacht werden, denn da wächst alles was und wie es will. Hier sollen irgendwann mal ein paar Häuschen stehen, ihr eigenes, das Angestelltenhaus, ein Pferdestall für die Pferde, die da mal noch kommen, zum Ausreiten, sowie für die Hippotherapie mit behinderten Kindern und auch für Touristen wird das ganze attraktiv gestaltet. Es soll ein paar Cabanas geben, die man sich mieten kann, natürlich mit tollem Seeblick! Auch werden Reisende wie wir hier eine Möglichkeit finden auf einem Campingplatz zu übernachten. Der ideale Platz vor oder nach der Grenze zu/von Kolumbien. Wer darüber mehr wissen will, kann uns ja eine email schreiben. Wenn es dann mal soweit ist, wird mir Hans-Jörg noch den website-link geben, so dass ich diesen hier verlinken kann.

Es gibt sie nun, die Website für die Finca, mittlerweile von Herradura umbenannt in SOMMERWIND: www.finca-sommerwind.com.

 

 

 

 

28.12.10 - 01.01.11                            FROHES NEUES JAHR EUCH ALLEN!

Jaja, immer noch in Ibarra. Wir haben Ausflüge in die Gegend gemacht und vor allem hat Bernhard den Dachgepäckträger abgebaut, den Rost entfernt und mit schwarzer Farbe (das ist nicht schwarz und matt, sondern dunkelgrau und glänzende :-( ) angemalt. Das Dachbrett wurde wieder mit Leinöl eingeschmiert, die Kisten gewaschen, nur hat es sich nicht von alleine wieder auf das Dach gezaubert, so werden wir wohl noch morgen hier bleiben.

    

Am 31.12 sind wir zusammen mit Hans-Jörg, Patricia und Jördis nach Cotacachi gefahren. Schon auf dem Weg haben wir die Silvestervorbereitungen gesehen. Masken und Puppen, die verkauft werden oder gerade aufgebaut werden, um um Mitternacht verbrannt zu werden. Es wurden auch etliche Hütten und Musikboxen aufgebaut, wo nachts getanzt werden wird.

     

Außerdem gab es auch schon die ersten Straßenblockaden, bei denen die Autos per Seil angehalten werden und man ein paar Cent bezahlen muss/soll. Dazu tanzen dann noch ein paar Leute maskiert, meist Männer in schicken Frauenkleidern, vorm Auto rum, bis man durchgelassen wird.

Wir waren dann den ganzen Nachmittag in den Ledergeschäften von Cotacachi, wofür dieser kleine Ort berühmt ist. Deshalb hat man hier auch sehr viele Ausländer, vor allem Amerikaner angetroffen. Ist auch alles billig dort, Lederjacke für 80 Dollar, Hut für 12-30 Dollar, wer mag auch einen Pferdesattel ab 300 Dollar. Tja, wir haben wieder für all das kein Platz, trotzdem war es ein schöner Shoppingbummel.

             

Auf dem Rückweg haben wir dann noch 500 Liter Wasser auf die ersten Pflanzen auf dem Grundstück der Deutschen vergossen, bevor es dann zurück ging, um das Abendessen vorzubereiten.

Es gab dann schlussendlich einen leckeren türkischen Gemüseauflauf, Tsatsiki, Salat, Würstchen und Chuletas bevor wir uns wieder auf den Weg in die Stadt gemacht haben. In der Stadt war gar nicht so viel los wie wir dachten, immer bei den Musikhütten und Straßensperren, doch es ging relativ ruhig zu.

Uns wurde ja gesagt, dass es viel mehr Straßensperren vor einigen Jahren gab und kaum durchkommen war, sowie dass unendlich viel Alkohol floss, doch das ging wirklich, wir haben keine extrem besoffene gesehen, kamen auch mit 5-6 Straßensperren und paar Feuer auf den Straßen gut davon. Es war interessant zu sehen was manche Gruppen an Puppen aufgebaut hatten. Männer mit Schallplattenspieler und einfache Puppen, ob nun gruselig oder recht normal, sind so die Puppen, die vor Wohnungen oder kleinen Geschäften stehen. Dann gibt es aber noch Bühnen mit Puppen zu einem bestimmten Thema, die an den Straßen aufgebaut sind. Da kann man dann die Minenarbeiter von Chile, die dieses Jahr verschüttet wurden, vorfinden, Busgesellschaften oder Politiker. Man verbrennt mit diesen Puppen das Schlechte des Jahres, um es nicht mit ins neue Jahr nehmen zu müssen. Anschließend fuhren wir durch die Straßen im Zickzack oder machten Umwege um den Parties und Feuern auszuweichen. Dann haben wir noch ein kurzes Spiel mit Jördis gespielt bevor wir selbst gegen 2:30 Uhr ins Bettchen gingen. 50 m weiter lief allerdings noch die Musikbox bis um 7 Uhr früh, doch die Jugendlichen waren ganz lustig drauf und es war nicht zu laut.

  Weihnachtsillumination in Ibarra

lustig verkleidete Menschen auch in/auf ihren Fahrzeugen

Puppenscheiterhaufen - davon gab es so viele in allen Straßen, es gab große und kleine Feuer

24.-27.12.2010

Wie haben wir nun die Feiertage verbracht? Am 23.12. waren wir abends wieder zurück in Ibarra und haben uns den Sand aus den Haaren und Ohren entfernt. Am nächsten Tag hab ich dann all meine Tüten voll Muscheln von Las Penas ausgepackt und gewaschen. Vor allem in den großen Schnecken im tiefen Inneren befanden sich noch allerhand kleine Muscheln und unendlich viel Sand. Dann habe ich sie schön der Größe nach sortiert und muss mich nun entscheiden welche ich davon mitnehmen will bzw. kann.

 

 

Bernhard hat sich währenddessen mal wieder mit Robbie beschäftigt. Am Abend zuvor hat er noch alle Filter ausgewechselt und eine große Sauerei verursacht und dabei mal wieder Defekte festgestellt. Nun musste das Auto von unten gesäubert werden und er hat versucht den Fehler der Dieselhandpumpe festzustellen bzw. wollte herausfinden, wie man das Problem wieder beheben kann, dann wurde noch das Auto von unten mit Grahams Wasserstrahler abgespritzt und wieder mit Öl versiegelt.

Am späten Nachmittag sind wir dann endlich mal los und haben uns durch den Supermaxi geschlagen, wie so viele andere auch. Dementsprechend waren viele Regale leer und wir haben nicht ganz alles bekommen was wir wollten. Das hat Bernhard dann dazu getrieben durch den Heiligabendverkehr zu weiteren kleineren Supermärkten zu fahren, um doch noch an seine heißgeliebten Champignons zu kommen. Diese gibt es aber eigentlich fast nur im Supermaxi und so hatten wir auch nach einer weiteren Stunde Stadtgondeln keine Erfolge aufzulisten. Also zurück zu Grahams Haus, der sich ja immer noch nicht sicher war, ob er mit uns den Abend verbringen will oder bei Jackies zu Hause mit Katzengeruch. Wir haben also angefangen zu kochen und dann hat Graham uns doch noch Bescheid gegeben und sagte er würde jetzt Jackie und ihre Tochter abholen.

So kamen sie dann zu uns, noch eine weitere Freundin mit deren Tochter im Schlepptau und zur Sicherheit ein paar Pizzastücke. Aber wir haben das Essen noch etwas gestreckt mit allem was wir hatten und so hat es auch ohne Pizza für alle gereicht. Es war ein sehr lustiger Abend im 3 Sprachenmix und wir waren sehr froh über den spontanen Besuch und diese nette Weihnachtsfeier - ganz ohne Weihnachtsdeko, ohne Weihnachtslieder und ohne Geschenke! Oh doch, es gab ein Geschenk für mich. Denn Jackies Tochter hatte Schneemänner auf ihren Fingern lackiert bekommen von eben dieser Freundin, die zusätzlich mitgekommen ist, die gerade auf irgendeinem Beautycollege angefangen hat zu lernen und so wollten sie mir dieses ebenfalls als Geschenk machen. Wer mich kennt, weiß ja, daß das nicht so mein Ding ist, aber nun gut, ich habe mich für die beiden Daumennägel entschieden. Jedoch war der Schneemann für jemand so altes wie mich unmöglich und ein Stern, den ich mir stattdessen gewünscht hat, noch zu schwer, so wurde in den rosa, rot und Glitzerfarbtopf gegriffen und jetzt habe ich Streifen und Blütenblätter auf meinen Daumennägel.

 

Heiligabend mit Graham, Jackie ihrer Tochter und einer Freundin mit kleiner Tochter:

   

Am ersten Weihnachtsfeiertag haben wir dann ausgeschlafen, da der Abend doch länger ging als gedacht und Bernhard um 2 Uhr ist und ich um 3 Uhr ins Bett bin. Anschließend haben wir nochmal eine Shoppingtour angestrebt, die dann aber wegen geschlossener Geschäfte (die 2 großen Supermärkte, sonst waren die meisten Geschäfte offen) kürzer ausfiel als gedacht. Am späten Nachmittag sind wir dann noch nach Santa Rosa gefahren, wo unsere deutschen Auswanderer gerade in einem der Häuser eines Briten wohnen. Dort haben wir mal wieder einen super schönen Spieleabend verbracht und da wir ja ganz sicher nicht viel zu Essen bekommen haben, aber das wohl zu Weihnachten dazugehört, dass man ständig am Essen ist, ganz lecker Tiramisu gegessen.  

 

Der 2. Weihnachtsfeiertag wurde dann am Tag zuvor spontan geplant. Wir sind zwar schon lange hier in Ibarra, aber haben noch lange nicht alle Ausflüge gemacht, die man in dieser Gegend machen könnte. Und so nahmen uns Patricia und Hans-Jörg mit. zuerst sind wir bei ihrem Grundstück vorbeigefahren und haben das neu gestrichene Eingangstor angeschaut, dann sind wir über ihrem Grundstück den Berg weit weit nach oben gefahren. Von dort hatte man eine tolle Sicht - auf der einen Seite den See Yahuarcocha, wo sie das Grundstück haben, und die Stadt Ibarra, auf der anderen Seite das Valle del Chota (Chota-Tal). Ein sehr grünes Tal, dass trotz salzhaltigen Böden für Gemüse und Obstplantagen genutzt wird. Dort ist es auch ein bisschen trockener und heißer, viele Schwarze wohnen dort. Vor allem auf dem Weg dorthin sind wir wieder unzähligen Kakteen begegnet.

Wir haben bevor wir zurück nach Ibarra fuhren dort zu Mittag gegessen, lecker Melone zum Nachtisch gekauft. Aber davor hat es uns auf dem Weg bergab in ein anderes Tal verschlagen, zu einer alten Hacienda, die früher an der Hauptstraße (jetzt: Camino antiguo) lag, verschlagen. Diese gehört mittlerweile so vielen Erben, dass keiner mehr wirklich was mit den alten Hacienda-Häusern anfängt, was deren Verfall uns zeigte. Trotz allem muss dies mal ein großes schönes Anwesen gewesen sein. Es gab sogar einen Swimmingpool, eine große Kirche, einen tollen Garten und eine Palmenallee. Trotz Verfall immer noch sehr schön anzuschauen. Es war ein toller Tag mit viel Sonnenschein und ein ganz toller Ausflug! 

             

Abends hat es dann aber mal wieder heftig angefangen zu regnen, doch da sassen wir schon mit Graham im Trockenen beim Abendessen und haben anschließend ein bisschen über das Leben hier gequatscht.

11.-23.12.2010

 

 

Die letzten Tage haben wir an der Küste verbracht - nördlich von Esmeraldas in einem kleinen Fischerörtchen, Las Penas, dass am Wochenende und in den Ferien vom Tourismus lebt. Unter der Woche war es wie ausgestorben. Wir haben unser Zelt direkt am Strand aufgebaut, Robbie daneben geparkt und sind ab und an ins Wasser gehüpft.

Der Strand ist schön, das Wasser warm und man findet viele Muscheln. Ich habe ja gedacht, dass man nur ein paar dieser großen Muschelschneckenhäuschen findet, die ich bei Graham und bei Patricia gesehen habe, doch es gab jede Menge. Und so habe ich auch etliche gesammelt und Plastiktütenweise mit nach Ibarra geschleppt. Ich werde mal alle waschen und der Größe nach sortieren, mir anschließend die schönste(n) raussuchen, denn alle werde ich leider nicht mit uns rumschleppen können.

Leider gab es auch jede Menge Sandfliegen, so dass wir ziemlich heftig zerstochene Füsse haben. Einsprühen und ausräuchern durch ein schönes Lagerfeuer hat auch nichts genutzt. Bernhard wurde auch im Wasser gepickst....von was auch immer. Es soll ja Mantarochen geben, aber das hat ihn nicht vom schwimmen abgehalten.

Der Strand ist ewig lang und man kann diesem schön im flachen Wasser entlanggehen. Die eine Seite endet mit einer Felsenküste, bei Ebbe kann man hier noch in die nächste Bucht laufen. Das habe ich zweimal gemacht, immer in Begleitung eines streunenden Hundes, der zum Schluss unseren Zeltplatz gegenüber anderen Hunden verteidigt hat, wie sein eigenes Revier.

Es gibt ein paar kleine Höhlen, die durch die Brandung entstanden sind. Obwohl so eine richtige Brandung gibt es nicht, die Wellen sind klein und flach. Nicht einmal die Fischerboote werden hier angebunden. Die Fischer lassen sie dort stehen, wo sie ankommen, am nächsten Morgen findet man sie wieder da, wo die Flut sie an den höchsten Punkt des Strandes gebracht.

Die Tage zuvor haben wir wieder viel mit den deutschen Auswanderern Patricia, Hans-Jörg und Jördis gemacht. Mal gab es wieder lecker BBQ, ein anderes Mal einen Spieleabend und am Sonntag gingen wir gemeinsam mal wieder ins Schwimmbad, in die heißen Quellen, die dieses Mal gar nicht so heiß, aber immer noch angenehm mit toller Sicht waren. Zwischendurch kamen noch andere Reisenden, zum einen die Franzosen, die über Weihnachten und Neujahr auf die Galapgos fliegen, sowie eine Familie in britischem Kastenwagen. Antonio ist Spanier, Antonella Italienerin mit hochschwangerem Bauch, das ist das 3. Kind, das dann bei ihrem Weihnachtsaufenthalt wohl in Spanien geboren wird, das erste kam in England zur Welt, das zweite auf der Reise in Mexiko. Ihr Hund Neo bleibt die 2 Monate bei Graham bzw. bei seinem Hundefreund Don Perro (Dompey).

 

30.11.-10.12.2010

"Wir haben schon lang nichts mehr von Euch gehört?" "Wo seid ihr denn gerade?" Fragen, die wir gestellt bekommen, da das update hier auf dieser website überfällig ist. Doch irgendwie vergeht die Zeit wie im Flug und wir befinden uns trotzdem noch an der gleichen Stelle....in Ibarra bei Graham. Ja, es gefällt uns gut und uns geht es gut. Es gibt hier, obwohl der Gegend (noch) wenig Beachtung in Reiseführern geschenkt wird, viel anzuschauen. Ob es nun alte Haciendas sind, die zu Hotels mit groß angelegten Wanderwegen umgebaut werden, wo man die Chancen hat die hiesigen Bären zu sehen oder Lagunen, abgelegene Dörfer, Aussichtspunkte auf den umliegenden Bergen oder schöne heiße Quellen....es gibt jede Menge hier zu unternehmen. Wir besuchen ab und an andere "Auswanderer", die schon lange hier wohnen sowie gerade frisch zugezogene, was uns eine andere Perspektive der Region gibt. Wir sind aber nicht jeden Tag unterwegs, genießen es ein Bett in einem Zimmer zu haben, eine große geräumige Küche, nette Gesellschaft und so vergeht nun mal Tag um Tag. Wiederum haben wir die Zeit genutzt und sind zum Zahnarzt gegangen, haben uns Karies entfernen lassen und eine kaputte Amalgamfüllung erneuern lassen, das kann man auch ganz gut, wenn man eben länger an einem Ort bleibt. Eigentlich haben wir beschlossen morgen weiter zu fahren.....aber zum einen wird Graham einen Ausflug ins Oriente machen, so dass wir gerne das Haus hüten (was aber nicht zwingend notwendig wäre) und zum anderen haben wir eine Grilleinladung für morgen nachmittag, die wir auch sehr gerne annehmen werden. Dementsprechend gibt es wohl noch einmal einen Bericht aus Ibarra - demnächst!

Heiße Quellen - ein toller Tag!


21.11.-29.11.

Wieder ist eine Woche vergangen. Aber für diese gibt es gar nicht so viel zu berichten. Wir hausen noch bei Graham in Ibarra. Morgens haben wir meist Sonne, doch gewöhnlich fängt es gegen 15 Uhr heftigst an zu Regnen. Laut Wetterbericht und Auskunft für kolumbianische Straßen, sieht es da im Norden noch viel schlimmer aus. Seit Monaten haben sie Regen, aber kein Monat war so schlimm, wie dieser November - seit 40 Jahren nicht mehr, heisst es. Es gibt unterspülte Straßen, zerstörte Brücken, Schlamm- und Erdrutsche. Diese sind auf eine Gebiet beschränkt, dass es am schlimmsten betroffen hat und es gäbe die Möglichkeit auszuweichen. Aber Regen scheinen wir gerade überall zu haben - in ganz Kolumbien und so war es ja bisher auch in Ecuador. Nun ist Kolumbien von vielen Reisenden als "das schönste und freundlichste Land Südamerikas" bezeichnet worden, da wollen wir uns doch auch nicht wochenlang in unseren Robbie einschließen müssen, weil es nicht mehr aufhört zu regnen. Also genießen wir Grahams Gastfreundschaft und bleiben noch einen Tag und noch einen Tag und ich weiß nicht wieviele Tage noch....im Januar soll es besser werden, für Dezember weiß das niemand so genau.

Was haben wir also alles in dieser Woche gemacht.....Urlaub vom Reisen? Robbie ausräumen, putzen, aufräumen, Wäsche waschen, sortieren, flicken, Vorräte verbrauchen, neue kaufen, kochen und essen (darin waren wir Weltmeister), ....

Bernhard, Andre und Graham wollten zum Pferdereiten gehen, da sie aber nicht angemeldet waren, gab es keine freien Pferde. Trotzdem sind sie auf der großen Hacienda rumgefahren, haben wohl mal kurz 2 Bären gesehen, die aber zu schnell weg waren um sie zu schießen....natürlich nur mit der Kamera. Auf dem Rückweg haben sie eine Schreinerei und eine Gitarrenwerkstatt besucht. Dort werden die Verzierungen für die Gitarren hergestellt und vor allem in die USA verschickt.

Bernhard hat diese Woche mal einen Alleingang gestartet. Er wollte zum 3. Mal zum Mechaniker nach Quito zurückfahren, wie ich ja schon angekündigt habe. Dieses Mal musster er alleine, er kannte ja den Weg, die Straßen, den Mechaniker etc. Nachdem er das von Björn gekaufte Ersatzteil in dessen Hostal abgeholt hatte, machte er sich auf den Weg zum Mechaniker. Dieser hat trotz Freitag Nachmittag noch eine Probefahrt mit ihm gemacht, etwas genauer hingesehen und wie beim 1. und 2. Mal gesagt, dass es nicht nötig wäre diese Kugellager, die wir gerade als Ersatzteile gekauft haben, zu ersetzen. Gut, so war Bernhard (wieder einmal) beruhigt und fuhr die 180 km wieder zurück nach Quito, stolz auf sich, alles gut alleine gemeistert zu haben. Mich hat es gefreut. Ich musste nicht Dolmetscher spielen und auch nicht Navigationshilfe geben, dafür lag ich auf dem schön geformten Holz in der Sonne (so lange sie morgens da war) und fing an das 5. Buch zu lesen, seit dem wir hier sind. Mittags hab ich dann ein bisschen auf Grahams Gitarre geklimpert, die Raul so schön und wohlklingend gebaut hat.

An diesem Sonntag findet in Ecuador eine Volkszählung statt, die Leute dürfen ihre Häuser oder zumindest Grundstücke nicht verlassen. Schüler und Studenten gehen von Haus zu Haus und füllen einen Fragebogen aus. Wir dachte, dass dies nicht für Touristen zutrifft und haben uns mit den Franzosen in ihrem Pickup auf den Weg zu einer Lagune gemacht. Doch wir sind gerade mal einen Kilometer weit gekommen, da war die erste Kontrolle. Der Polizist hat uns freundlich darauf hingewiesen, dass man weder zu Fuß noch mit dem Fahrzeug unterwegs sein darf und wir umdrehen müssten. Wir haben ihm klar gemacht, dass wir Touristen sind und dieses Fahrzeug aus Frankreich stammt, darauf rief er seinen Chef an, der aber wiederum keine Genehmigung erteilte, so dass wir wieder zurück zu Graham fahren mussten. Dort kamen am Nachmittag 2 Jungs vorbei und stellten Fragen wie zum Beispiel aus welchem Material das Haus ist, wieviele Leute hier leben u.a.

Ansonsten waren wir mal hier unten in der Stadt, Ibarra, Bernhard hat jetzt ein paar Locken weniger auf dem Kopf, was er ja zutiefst bedauert, aber wirklich notwendig war und für 1,50$ auch nicht weh tun sollte!

Gemüse und Obst haben wir gekauft. Ca. 1 1/2 kg Erdbeeren, frisch, knackig und süss für auch gerade mal einen Dollar! Natürlich gab es einen leckeren Obstsalat für mich - in Gedenken an die Tübinger Donnerstage!

 

15. -20.11.
Gestern hatten wir endlich mal wieder einen Tag ohne Regen...denn davor war es zwar ab und zu Regenfrei, doch spätestens am Nachmittag goss es wieder. Und tatsächlich haben wir gestern für kurze Zeit einen Vulkan gesehen, der eigentlich kein Schnee haben sollte, aber der Regen hat wohl da oben etwas weiß hinterlassen.

Nach dem Samstagsmarkt in Otalvalo haben wir uns einen Kratersee in der Nähe angeschaut, Laguna Mojanda. Sicherlich ein schöner Platz zum sich länger aufhalten, aber wir sind bald wieder gegangen. Hatten noch das Glück den See für eine halbe Stunde zu sehen, doch dann kamen von überall her Nebelwolkenschleier herab und da war nichts mehr mit Sicht.

Auf dem Weg zurück nach Otavala hat Bernhard beschlossen wieder nach Quito zurück, noch einmal zur Südhalbkugel...äh, nee noch einmal zur Werkstatt. Dort haben wir wieder auf dem Geländer übernachtet und am nächsten Morgen ahben sie sich auf die Suche gemacht, warum etwas bei der Lenkung immer noch leicht klappert, oder wieder. Irgendwelche Teile wurden ausgebaut und so n Gummidingsbums ausgebaut....bzw. es ließ sich nicht ausbauen, daraufhin wurde es ausgebrannt. Was natrlich zur Folge hatte, dass ein nicht allzu netter Nachbar die Feuerwehr rief, die in voller Montur eintraf, nachdem das kleine Feuerchen allerdings schon wieder erloschen war. Wenn die mal die Gesunheitsbehöre rufen würden, bei dem vielen Öl, Benzin, Diesel was da immer im Abguß landet, dann hätten die aber vielzu tun. Egal, Fazit: halber Tag Arbeit, teils in einer anderen Werkstatt, wo die Leute nur $ Zeichen in den Augen hatten, leider, und wir hatten 4 neue Gummipfropfteile eingebaut, Klappern hat man nicht mehr gehört, mag aber sein, dass das auch wo anders her kam. So sind wir noch mal einkaufen gefahren und dann wieder zurück auf die Nordhalbkugel.

Ein Stückchen weiter von Otavalo gibt es noch einmal einen schönen Kratersee, Laguna Cuicocha, dort haben wir gecampt mit noch etwas Sicht auf den See bei letztem Tageslicht. Am nächsten Morgen kamen viele Touristen, manche auch sehr nette, viele mit Guides, davon auch sehr nette. So haben wir wieder eine Werkstattadresse in Quito, da dieser Guide auch einen Landy besitzt und seine email Adresse!

 

Kurze Zeit später, gerade 1 km auf der Straße gen Norden, möchte Bernhard noch einmal zurück nach Quito, vielleicht hätten sie beim ersten Mal doch noch etwas kontrollieren sollen....vllt bestellen wir noch Ersatzteile dafür und warten 4 Tage, vielleicht sollen sie den Radstand überprüfen.

...

 

Auf und nieder, immer wieder, einmal über den Äquator und wieder zurück. Ich weiß nicht wie oft wir in letzter Zeit über diese unsichtbare Linie getreten sind. Und auch wenn ich dachte, jetzt haben wir endgültig die Südhalbkugel verlassen und reisen auf der Nordhalbkugel weiter, so fahren wir noch einmal zurück. Wie war das mit den Polen, haben wirklich nur diese eine magnetische Anziehung?

...

Schlußendlich sind wir dann 3 km in die eine 5 km in die andere und wieder zurückgefahren, so daß wir am Ende doch auf der Nordhalbkugel blieben und bis nach Ibarra weiterfahren konnten.

Dort lebt ein Australier, der eine Art Gärtnerei aufgemacht hat, oberhalb Ibarra, bei dem Reisende umsonst ausspannen können. Graham ist super nett und würde uns sicherlich noch sein letztes Hemd zur Verfügung stellen. Personifizierte Gastfreundschaft. Wir haben von anderen Reisenden von diesem Platz gehört und ich habe hier mal die überarbeitete Anfahrtsskizze, die ich von Karina und Oli hatte verlinkt, falls jemand anderes diesen Platz sucht. Richtet liebe Grüße aus an Graham! Hier sind wir die erste Nacht gleich in ein Zimmer eingeladen worden, da es natürlich geregnet hat, das sowieso frei ist. Auf dem Bett haben wir es uns nun gemütlich gemacht. Am nächsten Tag habe ich erst einmal ausgiebig Wäsche gewaschen, endlich mal nicht von Hand, sondern mit der Maschine und das erste Mal, dass wir Sonne sehen, wurde dann auch gleich genutzt, um die Wäsche zu trocknen. Nachmittags ist Graham nach Quito und da kamen schon die nächsten Camper, Franzosen, die in Canada gestartet haben, mit ihnen werden wir sicherlich noch einige Infos austauschen.

Heute ging es dann zum Supermarkt, Grahams 10% Discountkarte nutzen und jetzt sitzen wir mal wieder am PC. Die Ersatzteile in Quito sind mittlerweile bestellt, Björn wird sie wahrscheinlich für uns abholen und mitbringen, denn es wird sicherlich bald wieder ein Treffen geben, wir sind wieder ganz nah bei einander und haben ja die gleiche Tour vor uns. Danke, Björn.

Vielleicht geht es morgen noch einmal 30km zurück nach Otavalo, denn der Markt dort ist wirklich eine Fahrt wert!

Die beiden Franzosen überlegen sich welches der Tierchen auf dem Viehmarkt noch in ihren Camper passen könnte?!

Ja, da waren wir heute und hatten super tolles Wetter. Graham hat uns mit seinem Pickup hingefahren, was super lieb war von ihm. Dann waren wir auf dem Viehmarkt zusammen mit den beiden Franzosen, haben anschließend Björn getroffen, sind essen gegangen, über den Gemüse- und Souvenirmarkt gelaufen und zusammen mit den Franzosen zurück nach Ibarra mit dem Bus gefahren. Das ging auch alles erstaunlich gut, die 30 km kosten 45 US cent, die paar Kilometer zu Graham hoch 17,5 US cent pro Person.

Heute Abend gab es dann Crêpe mit Nutella und Bananen oder Käse oder was auch immer da so reingeschmiert werden hat wollen!

 

6. -14.11.

 

Die grauen Regenwolken verfolgen uns….durch ganz Ecuador!

Landschaftsaufnahmen in Ecuador. Leider hat uns auch nach 3 Wochen Aufenthalt hier, die Sonne nur wenige Tage besucht. Dafür sieht man viel grün, viele Bambushäuser und vor allem überall BANANEN!

oder die Luxus-Bambus-Variante eines Touristen-Hotelkomplexes

BANANEN überall und mitten in der Plantage Klohäuschen, wozu braucht man(n) die, fragt sich hier so mancher Mann, wohl auch Bernhard, der dann lieber nebenan pinkeln geht.

Wir sind von Guayaquil noch einmal Richtung Küste, hatten im Landesinneren sonnig-tropisch-heißes Wetter, doch 10 km vor der Küste sahen wir schon unter uns die Wolken vom Meer herziehen. In diese Suppe sind wir trotzdem gefahren. Am Meer (noch einmal die Ruta del Sol) hatten wir zwar besseres Wetter, sahen auch mal die Sonne, es war warm, aber sonst fast immer bewölkt.

Wir blieben noch einmal für ein paar Tage in Puerto Lopez, trafen nette Leute, stellten unser Zelt einfach direkt am Strand zwischen den Palmen auf. Neben uns campierte das Knochengerüst von Fritz, einem großen ausgewachsenen Wal. Den hat das Hotel Mandala dort aufgestellt, wie auch etliche Holzpaletten viersprachig beschriftet mit vielen tollen Informationen über Wale und ein paar auch über Delfine. In dem Hotel haben wir auch bei einer netten Deutschen, die wir getroffen haben, geduscht. Sie hat es ganz spontan angeboten, wir angenommen und so hat sie uns in dieses schöne Hotel eingeschleußt und wir genossen nach dem nasskalten Wetter und dem Baden im Salzwasser eine heiße Dusche, das tat wirklich sehr sehr gut. Deshalb beschlossen wir es weiter im Norden an der Küste zu versuchen und so zog es uns in die Provinz Manabi und Esmeralda. Tatsächlich war es um einiges besser, aber es dauerte einen Tag an und schon hatten wir am 2. Tag wieder die Wolken bei uns. So erging es uns dann auch, als wir endgültig von der Küste Ecuadors Abschied nahmen, in Mindo.

Campen direkt am Strand neben Fritz, dem alten Wal, in Puerto Lopez

Campen mit Sicht auf den Strand von Canoa, in der tollen Anlage Bambu.

Dort blieben wir gleich 4 Tage, am 3. Tag gab es abends Regen, am 4. dann auch tagsüber. Dafür haben wir uns im schönen Mindo, dass nicht weit von Quito entfernt liegt und von der Hauptverkehrsstraße nur 10 km in einem Tal im Nebelwald. Wir hatten das Glück in einer tollen Lodge mit super freundlichen Besitzern ein ganzes Häuschen zu bekommen. Wir waren anfangs die einzigen Gäste und so konnten wir im Garten unser Zelt aufschlagen, auf der Veranda auf der Couch sitzen, essen und zum kochen wurde uns noch eine extra Küche aufgeschlossen, im 2. Stock waren die Badezimmer. Die meisten Abende haben wir es uns entweder im 2. Stock auf dem Balkon in der Hängematte gemütlich gemacht oder im Haupthaus der Familie auf der Veranda mit Hängematten, internet und toller Sicht über Mindo (Yellow House! Sehr zu empfehlen http://ecuadormindobirds.com/) . Die weiteren Gäste wurden dann in den anderen Häusern untergebracht, doch mit einem netten deutschen Pärchen haben wir uns abends dann auch mal zum plaudern auf UNSERE VERANDA gesetzt! Wir haben uns auch auf die Suche nach Wasserfällen gemacht, doch wie immer, war uns der Eintritt einfach zu teuer! Wir sehen so viele, die wir für uns alleine haben, da können wir auch mal verzichten. Von unserer Lodge geht auf deren Land ein schöner Wanderweg mit mehreren Loops durch den Wald (bird trail). Von den vielen Vögel haben wir nur wenige gesehen, doch es war ein toller schmaler Weg durch den Dschungel mit super Aussicht auf das Tal und Mindo.

Lindo Mindo - schönes Mindo: wir campen in der RIVER LODGE mitten im Regenwald unweit des Dörfchens

Ich bin an dem Tag wohl etwas besser getarnt als Bernhard....wer findet mich?

Schlussendlich haben wir uns am Donnerstag verabschiedet und sind nach Quito gefahren. Dort haben wir die Landrover-Werkstatt aufgesucht, die uns schon bei unserem letzten Quito-Aufenthalt gezeigt wurde. Die Werkstatt ist auf Landrover spezialisiert und da stehen einige davon rum, vor allem die aus den 60ern und 70ern. Der älteste ist Baujahr 1958!

Uns wurde auch gleich geholfen und die Leute haben sich bis es dunkle wurde an die Arbeit gemacht. Wir hatten schon lange ein Geräusch gehört, wussten grob, dass es bei der Lenkung war, doch kontrollieren lassen haben wir es nicht. Wie das genau heißt, was da kaputt ist, kann ich nicht sagen, aber anscheinend drang irgendwo Wasser ein, so dass sich Rost gebildet hat, dadurch dass zu wenig Fett in dem Teil war. Dieses Teil gab es beim Händler nicht auf Vorrat ( 4 Tage Bestellzeit wäre aber auch kein Problem gewesen), doch so erfinderisch wie hier nun einmal alle Mechaniker in Südamerika sind, so hatte auch dieser eine Lösung. Wir bekamen von einem alten Landy ein großes und 2 kleine Teile und den Rest haben wir mit Benzin vom Rost befreit und anschließend gut geschmiert. So haben wir die Nacht in dem dreifüßigen Elefanten verbracht und um 6 Uhr kam der erste Mechaniker und hämmerte schon an Robbies 4. Fuß rum. Bis um 10 Uhr war dann auch alles erledigt und erst einmal hat es sich gut angehört. Jetzt werden wir schauen ob das alles hält! Wir haben uns gleich noch alle Filter besorgt, denn in Ecuador begegnen uns einige Landys, wenn auch die ältere Version von unserem, und so gibt es Ersatzteile.

 

Von Quito ging es nach Otavalo. Hier waren wir seit langem mal wieder bei einem richtig großen Markt. Es war wirklich toll. Morgens sind wir über den Viehmarkt gelaufen, ich musste ja Bernhard zurückhalten, sonst hätten wir jetzt noch n Ferkel im Auto. Anschließend ging es noch durchs Städtchen, das in fast allen Straßen Stände aufgebaut hat. Hier kaufen wir Unmengen an Gemüse und was sich dann doch nicht vermeiden lies bei dem tollen Angebot: Souvenirs! Ich besitze jetzt auch eine eigene Hängematte, yeah. Und wir beide haben einen Hut mehr in der Sammlung, Bernhard einen grünlichen aus Schafwolle….ich hab jetzt einen Panamahut, denn die kommen nicht wie man vom Namen her denkt aus Panama, sondern aus Ecuador. Durch die Orte, wo sie ursprünglich herkommen, sind wir auch schon durchgefahren, doch dort gab es sie nicht so zu kaufen wie hier auf dem Markt.

Der Samstagsmarkt von Otavalo ist wirklich lohnenswert, ein nettes kleines Örtchen, in der Region sind wieder viele traditionell gekleidet. Weniger bunt wie in Peru und Bolivien, das ist auffällig, aber dafür auch wieder einzigartig. Die Leute sind sehr freundlich, auf dem Markt nicht aufdringlich und er ist nicht mit vielen Touristen überlaufen. Klar kommen hier die 100 km von Quito viele speziell für den Markttag vorbeigefahren, so hört man viel deutsch, amerikanisch und auch so manche andere Sprache, aber wir sind ja auch Touristen und trotzdem möchte ich noch das Ursprüngliche sehen und nicht nur Souvenirstände....und dafür lohnt es sich auf alle Fälle in Otavalo vorbeizuschauen.

 

29.10. - 5.11.
Verregnetes Ecuador.....auf dem Weg Sonnenstrahlen zu finden sind wir mehrmals an die Küste gefahren, die Ruta del Sol blieb jedoch frei von Sonne und so zog es uns dann wieder weg. Zwischendurch haben wir einen Abstecher nach Guayaquil gemacht und es heute noch einmal mit einem nördlicheren Küstenabschnitt versucht. Und tatsächlich hier gab es blauen Himmel und ein paar schöne helle Sonnenstrahlen....zumindest für eine halbe Stunde. Und so sind wir nun in Canoa und warten mal den morgigen Tag ab. Hier hat es ebenso viele Touristen wie in Puerto Lopez oder Montanito, jedoch mehr Wellen, mehr Wind und ein kleines bisschen besseres Wetter!
Guayaquil: Die größte Stadt Ecuadors! Wir bummeln am Flußufer entlang, das zum Millenium neu gemacht wurde, Malecon 2000 und wirklich einladend wirkt. Es ist kurz vor Halloween und in dieser Nacht steigt wohl überall eine Party. Hier kann man die SCREAM Masken kaufen, gleich mit Blutpumpe dazu. Von diesen Masken laufen uns einige über den Weg, außerdem noch ein paar Hexen, Bienchen und Spidermännchen. Denn die Kinder bleiben hier selbstverständlich auch sehr sehr lange auf, natürlich wieder einmal mit viel Musik und blecherener Lautsprecherbeschallung. Am nächsten Tag sieht man nicht mehr, wo abends so viele Diskotheken aufgemacht haben.

22.10.-28.10.

Monika haben wir am 22. Oktober zum Flughafen gebracht und ihren Rucksack bis oben hin vollgestopft. Jetzt sind wir wieder zu zweit mit unserem Robbie unterwegs. Den Vormittag haben wir ja noch gemeinsam mit Souvenirshoppen und Packen verbracht, den Rest des Tages dann mit Aufräumen.

Abends sind wir noch einmal im Ausgehviertel um die Ecke langgeschlendert, haben uns noch ne Pizza gegönnt und am nächsten Tag, nach kurzer Suche nach ner Landywerkstatt (gefunden, Samstag geschlossen, verschoben auf das nächste Mal bei der Durchfahrt durch Quito) sind wir dann wieder Richtung Süden gefahren. Das Wetter war einigermaßen gut, aber die Sicht auf die Vulkane nicht gerade hervorragend, also wieder Vulkane verpasst! Abends wurde es noch viel schlimmer und so haben wir in dichtem Nebel die letzten Kilometer mit gerade mal 5 Meter Sicht zur Lagune Quilotoa geschafft. Wo nun die Lagune ist, wie die Straße weiterführen könnte, war nicht zu erahnen. Wir sind einfach ins nächte Restaurant, haben uns dort aufgewärmt, nette Unterhaltung gehabt, um dann die kalte Nacht auf fast 4000 Höhenmeter in unserem Auto zu verbringen. Der Morgen versprach dann bessere Sicht, wenn auch nicht Wolkenfrei. So fanden wir auch heraus, dass sich die Lagune zu unserer Rechten befindet und nicht wie im Nebel noch gedacht zu unserer Linken! So kann man sich täuschen. Bernhard hat die Lagune umrundet und seine geschätzten 2 Stunden auf 5 Stunden verlängert, natürlich trotzdem noch schnell bedenkt man seine langen Pausen. Ich habe ihn dann ein Stück begleitet, ging noch ein Stück zur Lagune hinunter, dann jedoch zog der Nebel wieder her und ich genoss lieber noch die Sicht, so lange es eine gab. In einem anderen Restaurant unter der Gaslampe haben wir uns aufgewärmt, dann jedoch sehr früh ins Auto und die Schlafsäcke verkrochen, wo wir noch eine Weile Filme auf dem Laptop angeschaut haben.

Am nächsten Morgen hat man dann 2 Vulkane, oder zumindest schneebedeckte Berge, im Hintergrund zu der Lagune gesehen, die aber nach ner halben Stunde auch schon wieder verschwanden. Wir ebenfalls und zwar soll es jetzt mal in Ecuador zur Küste gehen. Die Straße, die als schlechte Straße eingezeichnet war, entpuppte sich zur guten neuen geteerten Straße, die anschließend in unserer Karte als gute Hauptstraße eingezeichnete jedoch als der Flopp. Es war anstrengend und Robbie taten die Stoßzähne, äh, Stoßdämpfer, weh, bei den vielen Schlaglöchern und den paar Teerfetzen. Doch irgendwie mit viel Gemotze schafften wir es uns durch den „Dschungel“ zu winden. Dafür haben wir dann auch mal zwischendurch einen schönen Wasserfall gefunden und auch noch die kurz zuvor in Quito gekauften Souvenir-Steine, die eigentlich Samen einer tropischen Frucht sind und als pflanzliches Elfenbein gehandelt wird. Diese Samen-Nuss-Ansammlung ist rießig, wie man auf dem Foto sieht, hat Bernhard auch ganz schön zu kämpfen mit dem ca. 8 kg schweren Ding. An die 100 bis 200 Samensteine zu kommen, ist auch nicht so einfach. Den Zement, auf den Bernhard die Samenkapsel geschmissen hat, ist irgendwann zerbröselt und wir haben es mit Hängen und Würgen geschafft ungefähr 10 Samen zu entfernen. Manche stecken immer noch einige Zentimeter in der Außenhülle und wir hoffen, dass Trocknen etwas nützt, um sie besser zu entfernen.

Campiert haben wir dann mal wieder an einer Tankstelle, ca. 8 km vor Puertoviejo, bzw. daneben, genau vor einer Kakao-, Bananen-, Kokosplantage mit Grillengezirpe und seltsamerweise Vogelgezwitscher am späten Abend.Der nächste Tag startete dann mit wunderschönem hellblauem Himmel, keine Wolken, dafür viel Sonne. Bernhard wechselte die Reifen von vorne nach hinten oder so ähnlich und checkte Robbie ein wenig durch. Fing sich natürlich in seiner Arbeiterlatzhose einen schönen Sonnenbrand, so dass er jetzt auch immer noch Latzhosenstreifen auf dem Rücken trägt. Ich verkochte unser restliches Gemüse im Schatten, denn das Gammelt so schnell bei dieser feuchten Hitze vor sich hin. So gab es chinesisches Essen für mich, den Rest Fisch für Bernhard vom Vorabend, zum Staunen so mancher Vorbeilaufenden. So einen Kocher haben sie noch nie gesehen, vor allem nicht so einen teuren, der auch REIS kochen kann, Wahnsinn!

Am späten Abend fuhren wir weiter bis Manta, doch leider auch in die grauen Wolken hinein. Der Morgen in Manta war noch ganz ok, mit viel Wolken zwar, aber trotzdem ganz lustig. Wir verbrachten ihn am Strand, wo die Fischer ihre frische Ware ablieferten, ausnahmen und gleich verkauften. Schon eklig anzuschauen, wie da geschnippelt wird. Die armen Fische. Es gab auch Schwertwale und etliche Haie!

Auf der Weiterfahrt der Sonnenstraße – Ruta del Sol – entlang wurde es immer nebliger. Das ist wohl eher die Straße OHNE SONNE, dafür mit viel Nieselregen. Die Temperaturen sind noch recht hoch, um die 30 Grad, die Wassertemperaturen ganz ok, wie man sieht, badet Bernhard mal wieder im Meer. Die Schildkröte lag da am Strand rum als wir kamen und immer noch als wir gingen, ab und an hat sie sich mal bewegt und mit der reinkommenden Flut etwas verschoben, hat den Kopf gereckt und sich wieder überlegt ob sie liegen bleibt. Ob das normal ist, weiß ich auch nicht, aber es war die erste große freilebende Wasserschildkröte, die ich entdeckt habe. Die Strände hier sind toll, die Fahrt der Küste entlang könnte so schön sein, jedoch spielt einfach das Wetter nicht mit. In Puerto Lopez haben wir uns in einem Hotel eingenistet, waschen uns das Salz vom Körper, unsere Wäsche noch dazu und hoffen, dass wir morgen hier am tollen Strand besser Wetter und Sicht haben. Nicht nur auf die Fischer und ihre Fische, Krebse, Seesterne, sondern auch mal auf den traumhaften Strand, die Palmen und Felsen im Hintergrund.

 

17.-21.10.10

Von Riobamba haben wir uns auf den Weg nach Banos gemacht und wurden gleich zweimal von unserem netten Hostalbesitzer abgefangen. Das erste Mal war nach ca. 1km, er fuhr uns schnell hinterher, da er dachte, wir hätten den Schlüssel nicht abgegeben, das zweite Mal kam er dann nach einem weiteren Kilometer angefangen und stoppte uns, da er gesehen hat, dass wir dem Schild Banos nach rechts gefolgt sind. Was auch sonst, denn nach Banos wollen wir. Doch das Schild ist alt und die Straße nicht wirklich offen (später haben wir erfahren seit einigen Tagen schon, wenn kein starker Regen ist und nur für kleine Autos), denn diese wurde stark zerstört bei den letzten Vulkanausbrüchen. So sind wir dann dem Hinweis des Hostalbesitzers gefolgt und kamen auch in Banos an, natürlich ohne Sicht auf die Vulkane bei der Fahrt oder gar in Banos selbst. Tja, das Wetter hielt sich in Grenzen, zumindest hielt es bis abends stand, so dass wir, wie so viele einheimische Touristen auch, durch den kleinen Wallfahrtsort bummeln konnten. Von den Thermen hielten wir uns fern, wo wäre da denn noch für uns Platz gewesen?

Bernhard spielte einige Runden Schach und hatte man sehr ernst zunehmende Gegner, so dass er nicht gerade viele Spiele gewann, es ihm aber sichtlich Spaß machte und er gar nicht mehr aufhören wollte. Da aber am Abend der Regen einsetzte und über Nacht anhielt, mussten wir uns morgens umentscheiden. Und zwar gegen die Thermalquellen, die dann am Montagmorgen weniger gut besucht waren, aber uns war es einfach zu nass - von oben. Die Vulkanroute bis Quito war eigentlich geplant, doch gibt es die Vulkane wirklich? Wir waren uns nicht so sicher, sie haben sich ja bis jetzt alle geweigert zu zeigen. Also haben wir uns beschlossen, die etwas längere Route nach Quito über den Regenwald zu wählen. Naja, es heisst ja REGENwald und dementsprechend gab es auch auf dieser Route viel Regen. Am ersten Nachmittag wurde es doch noch besser, so dass wir die 60km bis Puyo auf der Wasserfallroute schönes Wetter und schön viele Wasserfälle hatten. Nass waren diese allerdings doch ganz schön, aber warum steht man wohl auch direkt hinter einen Wasserfall, warum klettert man durch enge Höhlen dem Wasserfall entgegen? Spaß hat es gemacht!

Nach Regenwald und Dschungel sah die Landschaft schon aus, doch irgendwie hat man sich das tropischer vorgestellt, vielleicht auch weniger "einfach" in das Gebiet zu kommen. Uns kam aber die gut asphaltierte Straße sehr gelegen und wir wollen uns da mal nicht beklagen. Die Nacht war dann in Puyo auch sehr warm und feucht, aber nicht zu heiß. Am nächsten Tag hat uns der Regen wieder eingeholt und fuhr auch den ganzen Tag mit uns mit (ohne zu Bezahlen!). Zwischendurch hielten wir bei den Jumandi Höhlen, durch die Moni und Bernhard erst einmal mit Badehose durchschwammen, um dann Stalagmiten und - titen anzuschauen. Am Ende des Tages der auch wieder einige Wasserfälle für uns bereit hielt, fuhren wir wieder in die Anden hoch. Kurz vor dem 4040m hohen Pass haben wir dann bei den Thermen Papallacta gecampt und den Abend in den verschiedenen heißen Pools verbracht bis um 22:30 Uhr Feierabend war. Anschließend sind wir auch hundemüde ins Bettchen gefallen.

Der Morgen fing ungewöhnlich mit viel Vogelgezwitscher an, so wussten wir schon, dass dieser nicht wieder mit Regen startet. Und tatsächlich hat sich auch der Vulkan Antisana im Glanze der Sonne gezeigt. Wir haben ihn noch bis zum Pass gesehen, doch dann ging es stets bergab nach Quito. Dort sind wir erst einmal in das 20 km entfernte Museum Inti Nan gegangen. Dieses liegt direkt in der MITTE DER WELT auf dem Äquator und man kann lustige Versuche starten.Ob das nun wirklich genau der Mitte des Äquators entspricht, weiß ich auch nicht. Unser GPS sagt ja was anderes, was aber wohl daran liegt, dass man nur bestimmte Satelliten verwenden darf, um das zu berechnen. Das eigentliche Äquatormonument steht sowieso ca. 200 Meter weiter und soll wohl eben falsch stehen. Wo nun wie genau, Äquator hin oder her, wir sind an diesem Nord ganz sicher von der Südhalbkugel auf die Nordhalbkugel gefahren und auch wieder zurück.

Die Versuche waren für Bernhard und mich sehr sehr lustig. Zum Beispiel habe ich es 3 Mal geschafft ein rohes Ei auf einen Nagel zu stellen ohne das es runter viel oder angeditscht wurde. Aber das ist wohl auf dem Äquator einfach, muss ich mal zu Hause versuchen, und so ziemlich jeder bekommt dafür ein Diplom und einen Stempel im Pass, wenn man möchte. Man kann auch den Wasserablauf auf dem Äquator und auf der Nord- und Südhalbkugel testen. Es läuft tatsächlich anders herum.....ob da nicht ein Trick dabei war? Kann 2 Meter Unterschied das ausmachen? Die Auswirkung der Korioliskraft ist diesbezüglich ja sowieso umstritten. Vielleicht muss man den Stöpsel in einem bestimmten Winkel herausziehen, um das auf die kurze Distanz zu beeinflussen. Als wir den Stöpsel selbst rausgezogen haben, wurde ein Guide auch ein wenig unfreundlich. Aber egal, es hat Spaß gemacht. Auf einer Linie zu gehen mit geschlossenen Augen ist wahrlich nicht einfach, aber am Äquator fast unmöglich. Bernhard und ich haben geschwankt als wären wir besoffen, nach 3 Schritten hat man spätestens die Linie verlassen und landet auf der Süd oder auf der Nordhalbkugel.

Die armen Leute hier, die am Äquator leben, müssen immer ihre Augen auflassen, sonst fallen sie um......hihihi. Abends sind wir noch durch das Ausgehviertel der Neustadt Quitos gebummelt, waren essen, lecker mexikanisch, wenn auch teuer. Heute wollen wir dann die Altstadt anschauen, das Wetter scheint auch gut zu werden heute. Dann stell ich nachher mal ein schönes Bild von Quito auf die Seite. Das Wetter hielt, so hatten wir viel viel Sonne. Die Altstadt ist schön, hat viele tolle Gebäude und Kirchen. Es geht wie in San Francisco auf und ab, teils verdammt steil, wie gut das Robbie da nicht hoch fahren hat müssen.

12.-16.10.10

Von Vilcabamba ging es durch das schöne, jedoch an diesem Tag verregnete Tal zurück nach Loja. Dort haben dann erst einmal unseren ersten ecuadorianischen Supermarkt geblündert. Die Preise sind recht unterschiedlich, manches ist billiger, manches teurer zu Peru. Wie in den USA sind die Preise, nicht nur in US-Dollar, was hier ja die Landeswährung ist, sondern auch ohne Mehrwertsteuer betitelt, so dass man immer schön mitrechnen muss, oder es sein lässt. Wir haben leckeres dunkles Brot und welches mit Körnern gefunden, dazu noch Greyezer Käse und Essiggurken, was will man mehr!

In der Stadt haben wir dann nach 2 Tagen Ecuador eine Autoversicherung (SOAT) abgeschlossen, was dieses Mal recht schnell und zügig ging. Die erste Versicherungsgesellschaft hatte gerade Systemausfall, außerdem war der Sachbearbeiter nicht da, dafür hat sie uns gleich mal um ein paar Ecken zur Konkurrenz geschickt, wo alles die Versicherung für knapp 65 Dollar für ein Jahr abgeschlossen werden konnten.

Die Stadt hatte nicht so viel Reiz für uns, so dass wir uns auf den Weg Richtung Zamora gemacht haben und dort zum Nationalparkeingang (Podocarpus) gefahren sind. Bei dem Parkplatz haben wir auf der Wiese mit toller Sicht auf den Bergregenwald und den reißenden Fluss unter uns gezeltet. Am nächsten Tag war leider das Wetter immer noch nicht viel besser, so dass wir erst ein paar Stunden im Zelt Karten gespielt haben, bevor wir uns dann nach oben in den Park begeben haben. Bei schönerem Wetter wäre der Park mit den meist kurzen Wanderwegen zu Wasserfällen, in denen man auch baden kann, sicherlich toll gewesen, so war es doch recht nass und frisch und wir nach ein paar Stunden wieder zurück. Die Tiere haben sich natürlich auch verkrochen, dafür gab es einige schöne Pflanzen, nasse Blätter und noch nassere Wasserfälle zu sehen.

Nach einer weiteren regnerischen Nacht im Zelt, kam dann doch die Sonne morgens zum Vorschein. Wir haben uns jedoch auf den Rückweg gemacht, in Zamora kurz angehalten und das Städtchen angeschaut und dann Felix Matt (ebenfalls aus Zell a. H. im schönen Schwarzwald) auf der Versuchsstation San Francisco einen Besuch abgestattet. Die Station liegt direkt neben der Straße und beinhaltet ein Gebiet des Nationalparks Podocarpus. Felix ist mittlerweile der Koordinator der Forschungsgruppen und arbeitet hier seit dem er seine Doktorarbeit an Fledermäusen in diesem Gebiet gemacht hat. Das DFG Projekt ist eine Kooperation verschiedener Gruppen, die sich das Ökosystem Bergregenwald genauer erforschen.

Am späten Nachmittag fuhren wir dann wieder durch Loja nach Saraguro. Dort kamen wir abends bei dem Hotel Achik Wasi an, ein Hotel der dortigen indigenen Kommune. Moni hat sich ein Zimmer genommen, hatte eine schöne Sicht auf die Stadt und wir beiden haben im Auto geschlafen. In dieser Region tragen die Leute eine besondere Tracht, die uns noch nie zuvor und auch jetzt nicht danach untergekommen ist. Schwarze lange Röcke, mit farbigem Unterrock, meist passend zur Bluse, darauf ein schwarzes Tuch oder Poncho. Manche der Frauen haben auch einen großen runden schwarzen Hut auf mit weißen Punkten, das war jedoch seltener zu sehen. Die Männer sind ebenfalls eher in schwarz, mit schwarzem Hemd, Hut, Schuhen und einer Hose, die kurz unter die Knie geht!

Weiter nördlich findet man dann wieder Trachten, die den bisher gesehenen ähneln, bunte Faltröcke, bunte Blusen, bunte Tücher, in einigen Regionen Strohhüten, in anderen Bolderhüte, Hüte, die aussehen wie grüne Jägerhüte.

In der Nähe von Saraguro gibt es Höhlen und viele Wasserfälle, die wir teils angeschaut haben, bevor es dann Richtung Norden ging.

Kurz vor Cuenca haben wir gehört soll es Thermalquellen geben. Doch Ecuador scheint seine Thermalquellen alle touristisch eingerichtet zu haben. So waren diese große Swimmingpoolanlagen, die jeweils einem Hotelkomplex angeschlossen waren und rein gar nicht mehr natürlich aussahen. Der Eintritt mit 5 US Dollar dafür dann zu teuer. Trotzdem blieben wir für den Abend in dem Ort, spielten Karten auf dem Kirchplatz, verließen diesen als die Musikbox eines Restaurants zu laut wurde. Bei einem der Hotelkomplexe mit Thermalbad haben wir es uns dann auf dem leeren Parkplatz über Nacht im Auto gemütlich gemacht und hatten es dort sehr sehr ruhig – kein Verkehr, keine Musik.

Am nächsten Morgen brachen wir früh auf, um Cuenca (Weltkulturerbe) zu besuchen. Hier gibt es tatsächlich einige schöne bunte Kolonialgebäude, eine kleine InkaFestung, die wir nur von außen angeschaut haben und viele Kirchen. Nach 2 ½ Stunden Stadtbummel hat es aber auch gereicht.

Was uns hier in Ecuador auffällt ist, dass doch recht viele Menschen dem Alkohol gut zusprechen. Es gibt viel mehr besoffene Leute, schwankend oder liegend auf der Straße, viele Likörgeschäfte, hochprozentigen Alkohol, der auch bei Dorffesten in Flaschen verkauft wird. Das war bisher noch nirgends der Fall. In Bolivien und Peru ist der Alkohol nicht so billig und viele können sich diesen vielleicht nicht leisten, in Argentinien und Chile ist Alkohol zwar super billig, jedoch wird hier eher am Mate-Tee genippelt als an der Whiskeyflasche.

Ca. 80 km von Cuenca entfernt befinden sich die größten Inka-Ruinen (Ingapirca) von Ecuador, wohl nichts im Vergleich zu vielen in Peru. Aber für Moni waren es ja die ersten Inka-Ruinen überhaupt und so schlecht ist die Anlage nicht, nicht groß, aber schön hergerichtet, mit schönen restaurierten Gebäuden/Tempel, jedoch mit 6 US Dollar recht teuer. Hier konnten wir auch mit Sicht auf die Ruinen im Zelt übernachten, jedoch wieder einmal mit Regen, der uns beim Kochen überrascht hat. Im Dorf nebenan gab es dann ein Fest mit Prozession einer Marienstatue am Nachmittag, Stierkampf in der Arena und Essensstände in den Straßen. Wir sind meist freundlich von der einheimischen Bevölkerung aufgenommen worden. Beim Fest waren keine weiteren Gringos zu sehen, bei den Ruinen jedoch zu Hauf, vor allem große deutsche Reisegruppen stachen hervor.

Heute fuhren wir nach Alausí. Von dort fährt normalerweise ein Zug einen steilen Berg hinab, die Strecke wird Teufelsnase (Nariz del Diabolo) genannt. Das Dörfchen war ziemlich ausgestorben, die Touriinfo geschlossen, am Bahnhof war alles zu. Nach Nachfragen haben wir herausgefunden, dass noch bis Ende Dezember die Strecke gesperrt ist. So haben wir uns auf den Weg nach Riobamba gemacht, denn hier gibt es jeden Samstag einen großen Wochenmarkt. Dort kamen wir noch rechtzeitig an und sind durch die vielen Obst und Gemüsestände geschlendert und haben für s Abendessen eingekauft. Außerdem hätte man Sattel, Lederware, Seile, Gummistiefel, wieder einmal Besen und noch viele andere mehr oder weniger nützliche Dinge, kaufen können. Anschließend haben wir uns noch ein paar schöne Gebäude angeschaut und jetzt machen wir es uns im Aufenthaltsraum des schönen Hostals Oasis bequem.

10.-11.10.10

Wir sind vorgestern ueber die Grenze nach Ecuador eingereist, darueber schreib ich dann das naechste Mal. Die letzte Uebernachtung in Peru haben wir im warmen Las Lomas verbracht, mit vielen Pilgern, die auf 3 Tages Wanderung sind und auf dem Plaza in Decken gehuellt geschlafen haben. Sie pilgern zu einer bestimmten Marienstatue in FlipFlops mit Kind und Kegel, Rucksack, Tasche oder Stofftuchbuendel in der Hand sind wir Ihnen auf der Teerstrasse begegnet!

 

Der Grenzübergang (La Tina - Macará) soll ja der harmlosere der beiden großen hier im Norden sein, jedoch haben es erst einmal die Peruaner genau genommen und unser Auto per Computer ausgetragen, bevor es dann Stempel hier und da gab. Dann ging es 10 Meter weiter über die Brücke und wieder anhalten. Der Beamte, der für das Auto zuständig sein sollte, war um 11:30 Uhr schon in der Mittagspause, also hieß es warten. Wir dachten es wäre eine Technik uns Geld aus der Tasche zu ziehen, wir blieben ja wie gewöhnlich geduldig und haben uns in den Schatten gesetzt. Aber tatsächlich nach einigen 10 Minuten, 5 Minuten, 10 Minuten und noch einmal 10 Minuten Warteeinheiten, kam dann einer frisch parfumiert von der Mittagspause zurück. Nahm es auch sehr genau mit Kontrolle der ChassisNummer am Auto und in den Papieren. Aber alles ging ganz gut. Genervt hat mich nur der "Beim Stempel in den Pass hauen zugucken-Beamte", denn der wollte wieder ein ausführliches Gespräch über Hitler und ob er nun toll war/ist oder nicht etc. Da das alles nicht so gut geklappt hat und die Antworten sehr dürftig ausfielen von unserer Seite, beschwerte er sich provozierend über das schlechte Spanisch von mir und überhaupt über die Ausländer. Ich musste mich dann doch zusammenreißen, nachdem mir noch rausgerutscht ist, ob er denn deutsch oder englisch spreche, dann könnten wir uns gerne weiter unterhalten. Aber schlußendlich haben sie uns reingelassen - nach Ecuador! so sind wir dann hier mal wieder bergauf und ab gefahren und haben am frühen Nachmittag in Cotacacha angehalten, einem kleinen Örtchen mit schönem Plaza. Dort haben wir uns ein luxuriöses Hotel gegönnt. Bernhard und ich hatten einen kleinen Balkon mit Sicht auf den Plaza.

Am nächsten Tag war der sonntägliche Markttag, es war zwar nicht super viel los, aber es blieb angenehm über den Markt zu bummeln und zu schauen, was die Leute aus der Region so alles einkaufen (Plastikschüsseln, Besen oder darf es vielleicht ein Eselsattel sein?) Gegen Mittag fuhren wir dann wieder auf und ab und um die Kurven herum Richtung Loja. Dort jedoch hielten wir uns nicht auf und fuhren nach Vilcabamba weiter. Man nennt es hier auch Tal der Hundertjährigen....allerdings haben wir super viele Touristen, wenig Einheimische (vor allem da Sonntag ist) und noch weniger alte Menschen gesehen. Oder sind die Hundertjährigen zwar über 100 sehen aber aus wie unter 50? Da werd ich doch morgen mal genauer hinschauen.

Am Nachmittag haben wir es uns in der Lodge zweier deutscher Brüder gemütlich gemacht, hier hat man eine tolle Sicht auf die Berge, Wälder und das Dorf Vilcabamba unter uns. Es gibt auch ein leckeres Restaurant und so mussten natürlich die Spätlzle probiert werden, ist ja wohl klar, oder? Hängematten und n Pool gibt es auch, also eigentlich nett zum entspannen!

 

Moni und ich im Restaurant mit Blick auf das Tal der Hundertjährigen!