Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -

 

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                                  COSTA RICA

 

23.04.-26.04.2011
Für die Osterfeiertage wollten wir uns ein perfektes Plätzchen suchen. Perfektes Plätzchen, sagt Bernhard, wäre ein Platz, wo wir unser Zelt aufbauen können, am besten direkt am Strand, ruhig und wenig Leute, Restaurant und Supermärkte, eine Kirche und vor allem internet, damit wir nach Hause telefonieren können. Aber wir sind ja mal gar nicht anspruchsvoll. Nach dem perfekten Plätzchen sah es in dem Ort El Coco erst einmal gar nicht aus, eine langgezogene Tourimeile, die am Parkplatz vor dem Strand endet, überall Leute, überall Autos, klar, wir sind ja nicht die einzigen bei denen Ostern vor der Tür liegt. Einen Strand weitergefahren....dort sieht es nicht anders aus. Freier Stellplatz am Strand und Ruhe, das findet man hier wohl nicht. Noch eine letzte Stelle angefahren, von der anderen Seite in El Coco zu einem großen Parkplatz am Strand. So sah dieser zumindest am Karfreitag aus....ok, andere haben hier auch schon Zelte aufgebaut, dann bleiben wir hier halt ne Nacht. Es fuhren erstaunlich viele Fahrzeuge wieder nach Dunkelheit weg, wenige blieben da, die Lautstärke der Musik von weit weg erträglich. Am nächsten Tag erwarteten wir wieder einen Ansturm, der blieb am nächsten Morgen aus....dann vielleicht der Nachmittagsansturm, nachdem die Leute in ihren Hotels ausgeschlafen haben, doch auch nachmittags stürmten keine Massen zum Strand. Vielleicht zum Sonnenuntergang, oh, nein, das Gegenteil, die letzten Zelte werden sogar zusammengepackt und wir sind fast allein. Was mal für uns nach Parkplatz aussah, ist nur noch Schotterstraße und Strand.
Nun gut, der Strand heißt Playa del Coco, da kann man dann wenigstens meckern, dass es keine Kokospalmen gibt oder halt nur wenige davon, dafür viele andere Bäume, die Schatten spenden, zusätzlich zu unserem Sonnensegel. Obwohl die Gegend hier am Pazifik sehr karg und trocken ist und wohl zu einer der trockensten des Landes gehört. Wie war das nun mit der Ruhe, die war wohl eingekehrt, eine Kirche, in Miniformat, gab es auch, eine Karfreitagprozession und Messen ebenfalls, auch wenn man(n) nichts verstand. Die Restaurants nicht billig, aber auch nicht überteuert, da vor allem einheimische Touristen hierher finden, in der Nähe, der Supermarkt, der für morgens, mittags und abends, frische blutige Steaks für den Anti-Vegetarier kühl hält, ebenfalls. Was gibt es dann noch was diesen Strandplatz vom perfekten Plätzchen fern hält? Internet--- damit konnte es sogar auch noch dienen, zum einen gab es im Supermarkt, bei Klimaanlage und Stromanschluß, freies internet mit eigenem Computer, aber auch an unserem Plätzchen, 2 m von der Welle entfernt, hatten wir internet Empfang, ganz kostenlos. Am besten auf dem linken Kotflügel von Robbie. Perfekt, was?
                                 
An diesem schönen Platz haben wir es uns gemütlich gemacht, waren dann auch schon im Dorf bekannt und ohne Robbie zu erkennen und blieben bis Ostermontag und ließen uns brutzeln, nachdem wir ausgiebigst salzige Bäder genommen und uns in sandiger Wienerschnitzelpanade gewälzt haben.
                                 
Oder doch nicht genug? Bevor wir das Land verlassen, wollten wir doch den von so vielen Reisenden empfohlenen Strand in der Bucht Bahia Salinas, kurz vor der Grenze, aufsuchen. Eine schlechte Straße, Schotter, brachte uns in ca. 20 km zur Bahia Salinas, mit vielen Abzweigen, so dass wir nicht so recht wussten, ob das nun der empfohlene Strand war oder nicht. Wieder sehr trockene Gegend, wieder alles nicht so toll, nicht so perfekt.....Wir fanden auch gleich 2 Möglichkeiten zu stehen und entschieden uns für die große Bucht mit vielen Stellmöglichkeiten und Bäumen. Und täglich grüßte uns das Murmeltier, aufstehen, ausziehen, Bad nehmen, Sand wälzen, Sonne bruzeln, in Schatten sitzen, Steak in die Pfanne hauen, Sterne gucken, schlafen gehen.... ach wie herrlich.
 
Bernhard hat sich tatsächlich überlegt in diesem schimmligen Zelt, dass nass für mehrere Monate auf dem Dach rumdümpelte, zu übernachten.. Erst nachdem er die durch den Schimmel entstandenen Löcher gesehen hat, hat er es sich genauer überlegt. Der Gestank und der Schimmel selbst hätten ihn nicht gestört, die eindringenden Moskitos schon.
Was diesen Strand dann noch einzigartig für uns machte, waren die von Bernhard gehörten Pferdehufe des nachts, die sich dann tags als Schildkrötenspur kund tat. Wir haben sie leider verpasst, die Schildkröte, die wir nicht erwartet hatten, doch ihre Spur aus dem Wasser, unter den Baum und wieder zurück, hat uns sehr beeindruckt. Ein kaputtes Ei lag neben dem Loch, wir hoffen jedoch sehr, dass sie nicht gestört wurde und unter dem Sand noch jede Menge mehr liegen und es davon auch einige schaffen zu schlüpfen, zum Meer zu kommen und zu überleben.

 

 

17.-23.04.2011
Der letzte Bericht war über unsere Zeit an der Karibikküste Costa Ricas. Dieser wird über das Inland sein, in dem für uns am interessantesten die Vulkane waren. Costa Rica ist eines der teuersten Länder, da sehr touristisch. Man trifft hier jede Menge Amis und Europäer, die Urlaub machen. Natürlich auch haufenweise Deutsche, die sich und uns fragen wie denn das Auto hierherkommt. Die Urlauber haben vielleicht mehr Budget für 2 bis 3 Wochen Urlaub, oder sind eher bereit Geld auszugeben. Wir schauen dann doch, dass wir zwar die Natur sehen, aber vielleicht die Naturparks, bei denen man Eintritt bezahlen muss, auszulassen, denn wir reisen lieber länger mit dem Geld als jede Ecke, die im Reiseführer erwähnt wird, gesehen zu haben. So kosten hier recht häufig die Nationalparks 10 Dollar Eintritt. Und das nur für Ausländer, für Einheimische sind die Preise mal wieder günstiger, obwohl die Leute, die hier diese Ausflüge machen, nicht arm sind, eher wohl das Gegenteil. Darüber kann man sich schon ärgern. Wer einen neuen Schlitten fährt, teure Klamotten und Schmuck an hat, an jedem Kiosk seinen Kindern ein Eis oder ein Getränk kaufen kann, der hätte doch eigentlich genug Geld, um den gleichen Eintrittspreis wie Ausländer zu bezahlen. Nun gut, dann gehen wir eben da nicht rein. Die 10 Dollar Eintritt wären vielleicht noch in Ordnung, wenn auch nicht jeden Tag, aber da gibt es doch tatsächlich PrivatNaturParks bei denen man nur mit Führer für eine Stunde wandern darf, wofür man 85 Dollar pro Tag bezahlt. Oder eine heiße Quelle (ohne Massage, Saune, das würde extra kosten) mit Mittagsmenüs für 65 Dollar. Und das sind nicht die Ausnahmen oder die LuxusLuxusLuxusvarianten... OK, das musste jetzt mal gesagt sein, dass wir Langzeitreisenden unseren Geldbeutel anders einsetzen. Aber trotzdem kommt auch günstig durch das Land, wir gehen nicht mehr so viel essen, wir campen nicht auf teuren Campingplätzen - hier ist freies campen am Strand erlaubt und sicher, man bekommt Gemüse recht günstig, vor allem Obst (im Moment Mangos 3-4 Kilo für 1000 Colones = 1,4 Euro), und so kann man schon gut und günstig leben, hat trotzdem etwas von der Tierwelt gesehen, die Landschaften bestaunt, Vulkane rauchen sehen und meist mehr Ruhe als in den Parks, vor allem da jetzt gerade in der Karwoche viele Leute Urlaub haben.
                    
So, jetzt aber über das was wir gesehen haben. Da wäre zum einen das Nationalmonument Guayabo zu erwähnen. In dieses ist nur Bernhard rein, man kann einen kurzen Rundgang durch eine alte Stadt machen, von der noch die Grundmauern oder Pflastersteinstraße vorhanden sind. Dort konnte man auch gemütlich im Wald campen, wo ich es mir gemütlich gemacht habe. Am nächsten Tag ging es weiter und als wir durch das Städtchen Turrialba durchfuhren, war gerade ein Umzug im Gange. Pferde oder alles was Pferdestärken hat und hier auf dem Land eingesetzt wird, zeigte sich auf der Straße. Mit Nummer beklebt, aber nicht mit einem Grinsen, zogen sie dann von oben nach unten durch s Dorf, ohne erkennbare Ordnung oder ein System. Nach dem 200. Pferd war aber auch für uns langsam genug, so spannend nun auch wieder nicht. Am interessantesten waren dann noch die schnittigen, jungen Burschen mit ihren Lassos.
Auf schottrigen Pfaden fuhren wir zum ersten Vulkan (Vulkan Turrialba), 17 km bergauf, um 1 km davor festzustellen, dass der Reiseführer Recht hat und der Park seit 2008 geschlossen ist. Doch andere haben uns erzählt sie wären dort gewesen, was wohl eher dort in der Nähe bedeutet hat. So waren wir eben auch dort in der Nähe davor. Bernhard lief noch durch das geschlossene Dorf, um nach einem Rangerhäuschen zu schauen, aber er fand nichts vor außer komisch riechende Dämpfe. Und genau die sind wohl der Grund, wie wir später erfahren haben, dass der Park geschlossen ist, denn die Dämpfe sind giftig. Wir haben die Vulkanspitze noch  erahnen können zwischen den Wolken, nahmen aber lieber den Pfad zum nächsten Vulkan. Bei dem Vulkan Irazú kamen wir dann noch gerade so bei Sonnenuntergang an, nachdem wir fast 20 km durch Nebel/Wolken gefahren sind, waren wir auch über diesen. Die Wolken färbten sich noch einmal schön rosa und ich machte mich auf den Weg, ein Stück weiter einen Weg hochzulaufen, der ausserhalb des Nationalparks liegt, in der Hoffnung den Vulkan Turrialba zu sehen. Dieser soll ja rauchen, der hier hat ausgetrocknete Vulkankrater und einen Vulkankratersee. In einem der ausgetrockneten vor dem Eingang haben wir unser Zelt aufgeschlagen udn auf 3400m Höhe wurde es dann auch mal eine Nacht richtig frisch. Am nächsten Morgen lief Bernhard den Weg nach oben und hatte tatsächlich Glück, denn die Wolken waren wieder unter uns, und bei dem anderen Vulkan ebenfalls, so dass er ihn rauchen sehen hat. Kurze Zeit später waren wir wieder eingehüllt und ohne Sicht. Da der Parkeingang für Ausländer 10 Dollar kostet,  super viele Einheimische da waren und sowieso nur 150 Autos reingelassen werden, da man nur zum Aussichtpunkt gehen kann, fuhren wir lieber bergab. Landeten dann später im sonnigen Cartago. Ein Pilgerort mit großer Basilika, diese wurde, wie auch das meiste in der Stadt schon mehrmals erbaut, da das meiste immer wieder von Erdbeben zerstört wurde.  In Cartago bzw. bei dem Einkaufszentrum zwischen Cartago und Paraiso haben wir ein nettes Niederländisches Pärchen getroffen, wieder mal von Nord nach Süd unterwegs. Und da man dort auf dem Parkplatz nicht nur gut stehen kann, sondern noch freies internet hat, haben wir uns beide beschlossen, nachdem alles mit dem Chef abgeklärt wurde, die Nacht dort zu verbringen und natürlich wieder einmal viel zu quatschen und Infos auszutauschen, so dass es am nächsten Morgen nicht allzufrüh los ging. 
 
Schlußendlich haben wir uns auf den Weg in das Vulkan Arenal Gebiet aufgemacht. Zwischendurch gab es Stops in kleineren Dörfern, die auf der kurvigen Straße lagen und uns ins Auge gefallen sind. Zum Beispiel hat der Stadtgärtner diesen Ort wirklich verschönert und läßst nicht nur uns anhalten, um die Heckenfiguren zu bestaunen. Oder ab und an sieht man noch einen bunt bemalten Ochsenkarren, die typisch sind für diese Region, jedoch seltens für die Landwirtschaft mehr eingesetzt werden. 
                                 
 
Einen Abend verbrachten wir im Touriörtchen La Fortuna, so viel war da aber nicht los, obwohl es nur aus Hotel und Restaurants besteht. Wir parkten in einer ruhigen Seitenstraße zum übernachten und hatten von dort am nächsten Morgen eine schöne Sicht auf die bewaldete Seite des Vulkans Arenal. Wenn man zum Stausee Arenal fahren möchte, fährt man rechterhand des Vulkans entlang und ab einem bestimmten Punkt sieht man die Grenze des Baumwachstums. Es ist wirklich genau die Hälfte des Vulkans. Eine Seite hat dichten Wald, die andere karges Gestein durch die vielen größeren und kleineren Ausbrüche, die die Lava nach unten fließen lassen. Es gibt auch heute einen aktiven Teil des Vulkans, aber so aktiv auch wieder nicht, dass Lava zu sehen ist.
 
Links: ich von La Fortuna aus mit bewaldetem Vulkan im Hintergrund
Mitte: zwar bewölkt aber linke Seite des Vulkans mit Wald sichtbar, recht steinig
Rechts: Bernhard von der Staumauer aus mit kargem Vulkan im Hintergrund
Dafür gibt es viele heiße Quellen, doch bei 20 Dollar fängt der Spaß an, da gehen wir nicht hin. Wir wissen von einem besseren Plätzchen, jetzt in der Osterwoche wissen davon allerdings auch noch zig Einheimische davon. Neben dem teuersten Thermalbad fließt ein Fluss, bestehend aus heißem Wasser. Hier kann man in ein paar Steinpools sitzen oder zur Massage in der Strömung. Am zweiten Tag haben Leute auch noch einige unterschiedliche Becken mit kühlerem Wasser gebaut, in dem sie den kalten Nachbarbach mit einfließen lassen haben. Morgens war noch nicht so viel los, da war es eher entspannend, aber wenn man mehr Ruhe braucht, dann muss man nur einfach einige Meter den Fluß auf oder abwärts laufen und sich eine schöne Stelle im dichten Wald suchen.

Am Stausee fuhren wir entlang, teilweise mit toller Sicht auf den Vulkan bis zum Örtchen Nuevo Arenal, dort gibt es eine deutsche Bäckerei mit Restaurant. The german bakery macht auch schon 20 km davor Werbung und so ist es einfach zu finden. Es gibt 2 Brotsorten, Kuchen, Weißwürste, Spätzle, Sauerkraut, Braten und viele andere deutsche und auch einheimische Sachen zu kaufen. Wir fragen nach Brezeln, die gibt es tatsächlich, aber für 1,40 Dollar und in halber gewohnter Größe einfach zu teuer. Wir gehen wieder aus dem Laden raus, werden von Thomas, deutscher Besitzer, abgefangen, der uns aber schnell loswerden will, als wir sagen uns ist es zu teuer. "Ihr seid die ersten seit 20 Jahren, die hierher kommen und nichts kaufen und sagen es wäre zu teuer, die meisten kaufen lieber etwas, da sie das sonst NIRGENS bekommen". Darauf sage ich ihm, dass wir nicht die einzigen sind, sondern die ersten von denen er es direkt hört, denn uns wurde gesagt, wir brauchen gar nicht anhalten, es würde sich nicht lohnen, außer wir wollen viel Geld ausgeben" Ups, da war er platt, aber zwar deutlich angepisst, hielt er die Fassung und verabschiedete sich. Es war ja nicht bös gemeint, aber Costa Rica ist super teuer im Vergleich zu den anderen Ländern und wenn er so Geld verdient, wenn die Leute für einen Kaffe und Kuchen 7 Dollar bezahlen, ist das auch in Ordnung, soll er doch so sein Geschäft machen. Hab ich kein Problem damit, nur kauf ich halt nichts in seinem Laden. Zum Übernachten sind wir wieder zurück gefahren, obwohl es hier am Nuevo Arenal Gemeindesseeplatz kostenlos ginge und viel Platz vorhandne ist. Allerdings sieht man den Vulkan nicht und bei dem kleineren Plätzchen gegenüber der Staumauer, sehe ich See, Staumauer und Vulkan und das sogar zeitweise frei. Hier haben noch ein paar andere gecampt oder die Nacht verbracht, leider auch welche die früh morgens (zwischen 3 und 4 wahrscheinlich) genau neben unserem Zelt gequatscht haben.

 

13.-16.04.2011

Wir haben den einfacheren Grenzübergang von Panama nach Costa Rica gewählt, denn früh genug werden wir zu spüren bekommen, dass es in Zentralamerika schwieriger wird über die Landesgrenze zu kommen, schwieriger im Sinne von langwieriger und kostspieliger. Hier am Grenzübergang Sixaola ist nicht viel los, so ging die Ausreise aus Panama recht zügig voran, man musste 3 Dollar keine Ahnung was an Gebühr bezahlen, wofür man auch einen Aufkleber in den Pass bekommen hat. Der Grenzübergang ist einspurig, Platz zum Parken eigentlich auch nicht da, aber viel Verkehr ist auch nicht. Die meisten reisen per Bus und die müssen sowieso zu Fuß über die Holzlattenbrücke laufen, wofür nicht viel Platz ist. Wenn wir mit Robbie ankommen, geht das ja noch, aber wenn dann mal so ein Lastwagen darüber fährt, müssen die Fussgänge sich ganz schön ans Geländer schmiegen.

Auf der anderen Seite, Costa Rica. Dort waren sie recht freundlich, obwohl wir an unserem letzten Tag in Panama das Gleiche über die Leute dort sagen könnten, selbst Polizisten und Zöllner waren nett. In Costa Rica war die Einreise für uns und der Stempel im Pass einfach zu bekommen und dauerte keine 2 Minuten. Mit dem Auto war es etwas komplizierter, wenn auch nicht wirklich. Zuerst sind wir zur ADUANA, die Frau sagte uns wir bräuchten erst eine Versicherung, dafür sollten wir zu Fuß einige Meter weiter laufen, links wäre eine kleine Brücke, die zu einer Apotheke führt. In der Farmacia kann man die Versicherung kaufen, außerdem Kopien machen und von dies und das bräuchten wir für sie eine Kopie. Also gut, zur Farmacia, nette Frau, füllte alles aus, 15 Dollar für 3 Monate KFZ Versicherung sind auch ok, Kopien für 10 cent etwas teuer, aber so viele waren es auch wieder nicht. Dann verabschiedeten wir uns von ihr höflich, doch sie meinte nur, wir sehen uns gleich wieder. Ok, warum das denn? Zurück bei der Zöllnerin dauerte es eine Weile bis sie den Kampf mit dem Computer gewann. Die 2. Kampfrunde mit dem Drucker ging auch schlußendlich an sie und so erfuhren wir, warum wir wieder zur Apotheke zurück mussten. Eine Kopie des Formulars, nachdem sie es unterschrieben hatte. Supi! Wieder Kopien machen, zurück zur Aduana, dann haben wir es geschafft. War gar nicht so schlimm. Die Zöllnerin meinte wir wären nun fertig. Draußen grinste uns ein Zöllner an, ja kein Problem wir könnten fahren und auch noch Fotos machen, nachdem Bernhard danach gefragt hatte. Dann fuhren wir, 5 Meter, eine Schranke ging herunter, ich musste das Fenster hochkurbeln und ein paar Spritzer Wasser von unten desinfizierten angeblich Robbie. Na ob das reicht? Nein, reicht nicht, weder zum Desinfizieren, noch zum Weiterfahren. Wir bekamen einen Zettel, darauf stand, dass wir 5,50 Dollar bei der Bank oder der Farmacia einzahlen müssen, mit der Quittung zurückkommen müssten. Ok, auch das noch, die Quittung gab es dann gleich 3 Mal. Ich reichte eine davon dem Desinfizierabspritzer, der aber alle 3 wollte, anschließend alles wieder in den PC eintippte und mir dann einen Ausdruck als Quittung gab, die ich behalten durfte und endlich waren wir wirklich fertig mit der Grenze. Ok, es ist wirklich aufwendiger, vor allem der ganze Papierkopienkram, den man auch leider nicht vorbereiten kann, da man ja alle gestempelten Papiere kopieren muss. Wieviel Wälder dafür wohl schon geholzt wurden? Und das in unserer Computerzeit! Verrückt, aber es wird laut allen anderen Reisenden noch verrückter!

Aber es war noch nicht zu spät und wir konnten an den Strand fahren. Von Michael und Tanja haben wir den Tipp mit Manzanillo bekommen. Und so fuhren wir dahin. Cahuita und Puerto Viejo sind typische Touristenorte hier an der Karibik. Durch Puerto Viejo fuhren wir durch, nette kleine bunte Häuschen, die entweder Restaurants oder Hostals sind, der Standard, der Tourismus sowie die Preise höher als in Panama....aber auch freundlicher, wenn auch niemals mit Kolumbien konkurrierend. Die Straße führt noch einige Kilometer im Wald oder am Strand weiter, endet dann in Manzanillo, ein kleiner Fischerort, der noch weitestgehend so geblieben ist, bis auf vielleicht 3 Restauranthütten und 2 Hostals am Anfang des Ortes. Trotzdem kommen jeden Tag einige Touristen angereist, um sich an dem schönen Strand zu sonnen, an den Riffs zu schnorcheln oder eine kleine Wanderung am Strand oder durch den Wald zu machen. Dort findet man schöne Buchten, Felsen und kann auch wenn man Glück hat einige Tiere, wie zum Beispiel Affen, beobachten.

                                 

Wir haben uns am Ende der Straße mit Robbie und Zelt hingestellt, übernachteten dort 3 Nächte, hatten tagsüber einen Aufpasser, der uns nur nett grüßte, aber nie etwas gegen das Zelten, übernachten hatte und auch nie nach Geld gefragt hat. Zeitweise kamen mal ein paar Polizisten dabei, die uns jedoch auch nicht angesprochen haben. Dafür einige deutsche Touristen, die natürlich über ein deutsches Auto hier am Strand überrascht waren. Ansonsten war es sehr ruhig und angenehm dort. An einem Abend und Morgen haben wir auch wieder das Gebrüll der Brüllaffen bestaunen können, diese kleinen Äffchen können wirklich einen Höllenlärm machen. Die Hunde im Dorf sind auch gleich mit in den Kanon eingestiegen.

                        

 

Es waren sehr erholsame, sonnige Tage für uns in Manzanillo. Als wir morgens zusammenpackten, waren wir jedoch froh, dass wir nun am 4. Tag aufbrechen wollten. Denn da kam ein verbeultes Auto angefahren, es lief Countrymusik und er baute ein Partyzelt auf. Das erste Mal jedoch, dass wir davor angesprochen und hingewiesen wurden, dass es an dem Wochenende lauter werden könnte und wir uns ja arrangieren könnten, wer wo zeltet, wenn wir es nicht so laut möchten. Wie gut das wir gehen wollten. So fuhren wir nach Cahuita, ein etwas größere Touriort, aber immer noch recht klein. Der Strand ist nicht so schön wie in Manzanillo, man könnte aber auch ein Plätzchen zum frei stehen finden. Wir jedoch hatten nach 5 Tagen nur Salzwasser mal wieder ne Dusche nötig, unsere Klamotten wollten ebenfalls gewaschen werden und wenn schon Camping, dann wäre internet auch nicht schlecht. So suchten wir nach einem geeigneten Plätzchen und fanden dies schließlich in der ReggaeBar. Perfekt vielleicht auch nicht, aber Duschen gibt es, Wäsche können wir waschen, internet ebenfalls, zum Strand muss man nur über die Schotterstraße, denn hier in Costa Rica, darf nicht direkt an den Strand gebaut werden. Was uns unsicher gemacht hat, war als wir erfuhren, dass am Abend eine Liveband spielt. Doch dazu muss man mal sagen, dass wir da was ganz anderes erwartet haben, schon in Ecuador oder Kolumbien, erst recht hier in Zentralamerika, dachten wir dass zumindest am Wochenende die halbe Nacht Party gemacht wird. Aber bis auf weniger Ausnahmen hat sich bisher immer die Lautstärke in Grenzen gehalten und vor allem ging es fast nie bis nach Mitternacht. Also wirklich noch ok zum Schlafen. Und so haben wir uns für diesen Campingplatz entschieden. So richtig viele Leute sind sowieso nicht in Cahuita und da wird das nciht so schlimm werden. Die Band spielt auch recht gut, der Sänger kann singen und obwohl es laut ist, ist es ganz ok und hört sogar noch vor 23 Uhr auf. Gute Nacht!

Nationalpark Cahuita:

Heute haben wir uns morgens auf den Weg gemacht und sind vom Dorfende in den Nationalpark Cahuita gelaufen. Dort gibt es einen ca. 9 km langen Wanderweg, bis man auf der anderen Seite des Parks in einen Bus einsteigen könnte, um nach Cahuita zurückzufahren. Wir sind diese 9 km nicht ganz bis zum Ende gelaufen, dafür lieber wieder den Weg zurück. Es gibt wunderschöne Strände dort, typisch karibisch, wie man sich das vorstellt, mit Palmen, weißem Sandstrand, türkisblauem Wasser. Man könnte auch schnorcheln und viele Fische sehen, teilweise auch Schildlkröten. Zum Schutz der Riffs allerdings nur mit Führer. Wir haben sowieso kein Schnorchelzeug dabei, schwimmen kann man aber auch an vielen Stellen und das Wasser ist angenehm warm, es gibt auch kaum Wellen, so dass man zum Entspannen einfach ins Wasser liegen kann.

                                 

...und nicht nur Affen  klettern hier auf den Palmen herum.....

Wir haben anfangs weniger Tiere gesehen. Kleine Echsen, Krebse, Vögel, das schon, aber größere Tiere eher weniger. Später hat sich das dann aber geändert. Affen haben wir einige gesehen. Und gehört. Manchmal musste man sich auch in Acht nehmen, denn da kam dann mal ne Frucht von oben auf einem herunter, oder man wurde gar gemeinen Pinkel- oder Scheißattacken ausgesetzt. Freche Affen, das sind die Kapuzineräffchen, ist aber auch gemein, wenn man vor Ihnen leckere Salzstangen ißt. Doch so zeigten sie uns die Zähne und beschimpften uns - in ihrer Sprache. Diese hier haben nichts von den Salzstangen abbekommen, aber später, nachdem wir fast die ganze Packung gegessen hatten, kam mal wieder ein Äffchen vorbei, grabschte an meine Hand, danach vom Baum aus an Bernhards Hut und irgendwann war er dann blitzschnell auf dem Boden, einmal um Bernhard drumherum und auf dem Rucksack. In Sekundenschnelle hat er sich die Packung aus der Seitentasche geklaut und verschwand auf dem nächsten Baum, unerreichbar für uns. Dort aß er dann gemütlich ein Stengelchen nach dem anderen. Ihm scheint es auch geschmeckt zu haben.....dabei wachsen doch so leckere Früchte hier, die viel besser wären.

                         

Einige Tiere hatten Nachwuchs. So sahen wir von den giftigen Schlangen auch nur die Babys, von Geckos, Echsen und Iguanas konnten wir ebenfalls Jungtiere beobachten. Aber am schönsten sind doch die kleinen Äffchen. Die Kapuzineräffchen trugen ihre Kleines auf dem Rücken (Foto links), die Brüllaffen vorn am Bauch (leider kein scharfes Foto vorhanden). Ein Faultier mit Baby (Foto rechts)haben wir auch gesehen, das klammerte sich ebenfalls an den Bauch der Mama und wurde mit den 3 Fingern gekrault.

                                 

Die Brüllaffen haben uns auch noch ein paar Mal ein schönes lautes Konzert geliefert, ansonsten sind diese Kameraden eher scheu und bleiben oben in ihren Bäumen. Davon gibt es demnächst ein Video in den Bildergalerien....

Zwischendurch sahen wir dann mal ein paar Eichörnchen und Waschbären. Wenn man den Waldweg entlang geht, sieht man immer wieder Ameisenautobahnen, Echsen über den Weg ins Gebüsch huschen, Krebse aus ihren Löchern schauen oder sich bewegende Muscheln. Die Einsiedlerkrebse ziehen sich zurück in das Schneckenhaus, doch da keine Gefahr lauert, kommen sie meist bald wieder heraus und krabblen weiter. 

                      

                                                                       

                                                                                                                          

Dort hat uns ein Ranger angesprochen, ob wir schon große Iguans gesehen hätten oder Schlangen, was wir leider oder gottseidank verneinen mussten. Er muss jetzt allen, die noch weiter hinten sind Bescheid geben, dass der Park um 5 schließst und sie sich auf den Rückweg machen sollen. Wenn er uns auf seinem Rückweg begegnet, dann zeigt er uns eine der giftigsten Schlangen hier in Costa Rica, wenn auch nur die Minibabyschlange von dieser Art. Wir haben ihn später wieder getroffen, als wir gerade am baden waren und dann noch einmal nachdem wir gerade durch den Bach gewatschelt waren. Dort zeigte er uns ein Waschbär, dann ganz viele Faultiere und wir liefen die letzten 1,5 km mit ihm zurück. Es gesellten sich noch 2 Kanadier dazu und wir waren alle ganz angetan von den Adleraugen des Rangers. Was er alles blitzschnell sah. Vor allem, die sich kaum bewegenden Faultiere, die weit oben in den Bäumen wie graue Wollknäuel sitzen. Für uns kaum auszumachen, wenn er uns zeigte wo, und schon gar nicht, ob das nun ein zweifingriges oder dreifingriges Faultier ist. Wir lauschten interessanten Geschichten über Riesenschlangen, Schildkröten und Pumas. Immer wieder zeigte er uns Tiere, wies andere Leute am Strand darauf hin, das gleich geschlossen wird, erzählte über die Bäume und zeigte uns die Termitenkanäle....

So haben wir in der halben Stunde wahrscheinlich viel mehr gesehen, als den ganzen Tag. Natürlich die Affen, die rumspringen, hätten wir auch gesehen, die scheuen Waschbären vielleicht auch, aber die Faultiere, die Schlangen und die Iguanas wahrscheinlich eher nicht. Schade nur, dass es für meine Kamera schon fast zu dunkel war, um Fotos zu machen, obwohl mir die Kanadier noch Akkus liehen, denn nach so vielen Affenfotos waren auch meine Ersatzbatterien leer.

 Anschließend gingen wir dann endlich etwas essen und trinken. Wie gestern (gestern allerdings als Vorspeise, denn anschließend gab es ja noch Garnelenspieße vom Grill in der Reggaebar) gab es für Bernhard wieder 2 Portionen Hamburger mit Pommes, immer zum Erstaunen der sonst wortkargen Kellnerin. Wie gut das es Bernhards NATIONALspeise in so ziemlich jedem Land bisher gab. Für mich gab es heute ein Bohnenburrito. Ab jetzt gibt es wohl Bohnen in allen Varianten zu essen, denn hier gibt es Reis mit Bohnen, Bohnenempanadas, Bohnensalat und so weiter, wo weiter südlich noch die Bananen mit Reis gegessen wurden. Obwohl es hier von Bananen natürlich in der "Bananenrepublik Costa Rica" nur so wimmelt.