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Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -

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             Belize

 

29.06.-01.07.2011

   Schilderkreativität

Eigentlich haben wir uns Belize ganz anders vorgestellt....und vielleicht tun wir dem Land auch unrecht (bis auf das alles teurer ist als es sein müsste). Das Wetter ist nur bedingt gut. Bereits in Dangriga hatten wir es sehr stürmisch, doch von Tag zu Tag wird der Wind stärker, leider ist es trotzdem sehr schwülwarm und die Moskitos bleiben auch nicht fern. So ist das ganze etwas ungemütlich und läd nicht zum Verweilen ein. Das andere ist, dass es uns auch einfach nicht so gut gefällt,  entweder vergammelte Häuser und Müll oder gleich Millonärswohnkomplexe, die alles zu pflastern. So sind wir auf der Suche nach DER KARIBIK gewesen, die wir hier erwartet haben und uns schon so lange darauf freuen. Doch nirgends ist es so wie erhofft und so fahren wir von einem Ort zum nächsten und landen schlussendlich doch kurz vor Belize City. Nun gut, dann sollte es das wohl nicht sein hier.

                

              Das nennt sich hier übrigens Highway Manantee (Autobahn Mananta?)   

Über Belize City hört man immer Warnungen, dass es gefährlich sein soll, aber ganz ehrlich, es fühlte sich an wie ein größeres Provinzdorf. Hier erhofften wir uns Shoppingmalls und FastFoodketten, wie in den anderen Ländern, doch der GRÖßTE Supermarkt war zwar mal keiner in Chinesenhand und nicht zu klein, aber dafür noch teurer als die kleinen Länden und außer demunterkühlt kamen wir nicht in Einkaufsstimmung.

Dafür war es bei der Marina doch netter als es anfangs aussah. Hier gibt es ein paar der britischen Defender und einen netten gesprächigen Mechaniker, mit dem man sich gut unterhalten konnte, der uns noch Ringe gab, die wir bei Graham nicht mehr bekommen konnten. Außerdem wurden wir auf ein kleines Privatkonzert auf einem hölzernen Xylophon (Marimba) des Putzmannes (Guatemalteke) eingeladen, worüber er sich sichtlich freute und uns ein Stückchen nach dem anderen vorspielte.

                            

Wir bauten unser Zelt einigermaßen windgeschützt zwischen den Booten an Land auf und fuhren am nächsten Tag in die Stadt. Es gab allerdings nur Sightseeing an Bord von Robbie, denn so richtig was zu sehen gab es nicht. Da Belize City nicht mehr die Hauptstadt ist, sind viele der Botschaften, die in alten viktorianischen Gebäuden ansässig waren, umgezogen und viele der Gebäude verfallen jetzt. So waren wir wieder schneller zurück als gedacht. Räumten auf, insofern das der Wind zu ließ und wuschen Wäsche, die dank dem Wind und der Sonne in weniger als 1 Stunde trocken waren. So muffeln unsere Schlafmatten und Bernhards Schlafsack nicht mehr und die Kissenbezüge sind auch wieder frisch, auch wenn sie nie wieder richtig weiß sein werden.

   Die Hauptstraße (Southern Highway) führt so direkt in die Stadt, auf alle Seiten und manchmal noch auf einem Grünstreifen in der Mitter GRÄBER.... die Straße wurde übern Friedhof gebaut, dabei gibt es hier doch soviel Platz. Vielleicht auch nicht, denn oft ist Sumpfgebiet direkt neben dem Highway, also nicht mal schnell abfahren.

Von Belize City ging es nach Norden. Noch einmal gönnten wir uns einen Abstecher zu Ruinen. Hier führt der Weg nach der einzigen Mautbrücke entlang eines Flusses, dann durch eine große Mennonithengemeinde, wo angeblich eher deutsch als englisch gesprochen wird. Hier sieht man zwar schon Traktoren und andere elektrische Gerätschaften, die Leute sind allerdings per Kutsche oder Pferd unterwegs. Fast alle sind blond. Die Männer in schwarzen Latzhosen und blauen oder weißen Hemden mit Strohhut. Die Frauen in langen Kleidern, teils dicker schwarzer Stoff. Die jungen Frauen haben ein weißes Tuch auf dem Kopf, die älteren ein schwarzes und manchmal noch einen Samthut. An einer Schule sind wir auch vorbeigefahren. Es gibt einen Raum, in diesem sitzen rechts die Jungs, links die Mädchen. Auf dem Gelände gibt es 2 Klohäuschen. Ratet mal, rechts außen eins für Jungs, wo auch alle in der Pause, bewacht von einem Lehrer, zum Klo gehen und links außen das gleiche Spiel bei den Mädchen mit einer Lehrerin. Eine andere Welt!

                

Bei den Ruinen angekommen, wurden wir mal wieder bös zerstochen. Die Biester hängen an einem egal ob man sich mit Insektenmittel eingesprüht hat oder nicht. Und so hören wir bei 100 auf zu zählen, denn wir sind übersät wie Streuselkuchen. Die Ruinen waren trotzdem schön. Die meisten kommen per Boot als Tagesausflug (merh als 50 US pro Person) wir in 1 Stunde per Auto. Es gibt 3 große Tempel mit Fratzen, die bereits ausgegraben sind. Von der höchsten hat man auch einen tollen Überblick über das Farmland in der Ferne und der dichte Dschungel um einem herum, sowie der breite Fluss. An diesem übernachten wir dann auch, nachdem sie uns weder an den Ruinen noch beim Hotel übernachten lassen wollten. Da war es zwar ebenfalls voll von Moskitos, aber schön. Abends machte die Nachttour Krach, wie soll man bei dem lauten Motorboot Tiere sehen, haben wir uns gefragt. Krokodile soll es geben, wir haben keins gesehen, Bernhard hat trotzdem gebadet....denn das Wasser war warm. Die Strecke fuhren wir zurück und über Orange Walk nach Corazol, was zwar schön am Meer gelegen ist, dafür auch immer noch super windig. Da beschlossen wir noch heute über die Grenze zu gehen und Belize den Rück zuzukehren. Ob wir wiederkommen ist fraglich, es kann schön sein, aber es gibt auch andere schönere Orte.

25.-28.06.2011

Samstag früh bummelten wir über einen Markt in San Ignacio. Ziemlich klein, eher wie ein Dorfmarkt, auf den ersten Blick weniger spektakulär, hier ein bisschen Gemüse, da ein paar Jeans und Sandalen, dann wieder einer der kleine Pflänzchen verkäuft zwischen Flohmarktständchen. Wenn man genauer hinschaut, erkennt man den Reiz des Markts. Kein Touristen und man sieht den kunderbunten Mix von Belize, Briten und Amerikaner, die hier wohnen, Amish/Mennonithen (meist extremst große blonde Männer mit Bart in schwarzer Stoffhose, blauem Hemd und Strohhut), sowie Chinesen, Maya und Gaifuna. Wir haben uns etwas an Obst und Gemüse eingekauft, das preislich ginge. Später im Supermarkt sind wir um Käse und Wurst nicht drumrumgekommen und noch 2 Flaschen 1 Liter Cola (das sind die größten Flaschen und außer Coca-Cola-Produkten gibt es hier keine Billigvarianten oder die von Pepsi).

Mit einer Fähre setzt man über zur Ruine Xunantunich, fast schon wieder an der Grenze zu Guatemala. Der Ruinenkomplex ist nicht sehr groß, aber sehr schön.

                            

Und zum ersten Mal sehen wir und können uns jetzt besser vorstellen, wie die Tempel verziert waren. Hier gibt es noch ein paar Überreste und Rekonstruktionen von den Verzierungen, Hyroglyphen.

                                                           

Am nächsten Tag gab es gleich wieder Ruinen, nachdem wir auf einer Schotterstraße durch Kieferwald (Pine Ridge Mountains) gefahren sind. Die Straße war sehr wellig, wobei der Herr Schmiedl ziemlich geflucht hat und Robbie dahingeklappert ist. Zuerst war es sehr trocken, dann hat es einen kurzen Schauer gegeben und die Straßen waren ziemlich rutschig zu fahren. 

                                 

An der Militärgrenzstation Douglas da Silva muss man sich registrieren, hier darf man nur tagsüber durchfahren. Alle haben hier Angst vor den Guatemalteken, die mit ihrer Machete illegal Pflanzen klauen und einem überfallen können. Deshalb gibt es eigentlich auch einen Konvor morgens um 9:30 Uhr hin zu den Ruinen und um 14:30 Uhr wieder zurück. Doch da das Fahrzeug kaputt ist, geht das nicht. Und da gerade das britische Militär im Dschungel trainiert, ist es eigentlich auch sicher, so dass man alleine fahren kann. Das britische Militär hat kein Problem, wenn wir uns auch auf dem Campingplatz niederlassen, der Belizianer allerdings schon. Es ist aber schon zu spät um zurückzufahren, so frag ich ob es nicht ne andere Möglichkeit gibt. Ich solle den Officer vom Forest Department fragen und schickt mich weg. Dort ist niemand, sagen mir die Leute vom kleinen Geschäft nebenan, denn am Wochenende ist da niemand da, aber sie hätten kein Problem, andere campen auch, wir sollen uns da zwischen die Bäume stellen. Das tun wir auch, und der Offizier ist einverstanden, jetzt wo wir das ok von den anderen haben, komisch, sogar für 2 Nächte. Egal, man muss nicht jeden verstehen wollen.

                                 

Wir fuhren morgens um 8 Uhr los und waren dann gegen 9 Uhr da, da die erste Strecke schreckliche Wellpiste ist und man nur langsam voran kommt, dafür die letzten Kilometer auf bereits zuwachsendem Asphalt gut zu fahren sind. Für die Asphaltierung zu der Ruine Caracol gab es von einer US Institution Geld, dass sich jedoch ein korrupter Politiker eingesteckt hat und von 80 km 20 km Teer ausreichend fand....und das am Ende!! Zuerst hatten wir die Ruinen für uns alleine, dann gesellten sich für vielleicht 2 Stunden andere Touristen meist mit Führer dazu.

Hier bei den Caracol Ruinen gibt es auch wieder öfter Verzierungen zu sehen, die teils noch gut erhalten gefunden wurden. Diese müssen einmal farbig gewesen sein. Aus weißem Sandstein zusammengekleistert und mit roter Farbe verziert, ist das was wir noch zu sehen bekommen haben. Es gibt hier einige Tempel auf verschiedenen Plazas, die gut ausgegraben wurden, aber auch noch viele die mit Erde und Pflanzen bedeckt sind. 2 Ballspielfelder mit Steinen, auf denen man lesen kann (wer das halt so kann) in welchem Mayajahr welche Spiele miteinander gespielt haben und wer gewonnen hat. Hier wurden wohl auch Spiele gegen Tikal ausgeführt und gewonnen. Noch weiß man nicht, ob die Gewinner oder die Verlierer dem König geopfert wurden. Was da wohl besser ist?

        

Über den Rückweg muss ich auch noch etwas schreiben. Wir sind als letzte gefahren, haben dann aber kurz nach der Teerstraße die chin.-amerikanischen Touristen überholt. Beim Überqueren der Brücke badeten wieder einmal ein paar Soldaten darin und wir hatten anschließend einen der britischen Landys hinter uns, sowie 2 rote Jeeps. Und so fuhren wir doch in Kolonne. Wir voran, bis wir von einem HUBSCHRAUBER aufgehalten wurden. Dieser stand mitten auf der Straße und hatte wohl gerade etwas abgeliefert. Bernhards Plan war DRUNTER DURCH ZU FAHREN, fand ich nicht so toll. Er blieb dann doch stehen, wollte aber so nah wie möglich ran, da kann man auch sagen was man will. Bernhard stieg aus zum Foto machen, der Copilot stieg ein und flog los. Was passierte da wohl? Ein großer Sandsturm wirbelte Sand und Steine auf, die natürlich bei unserem kurzen Abstand Bernhard und Robbie trafen. Ich sass im Auto, mir machte das nichts, Bernhard schützte gleich seine Kamera, aber Robbie blieb nicht verschont. Vor allem an der so heiligen Windschutzscheibe, die seit 2 Jahren jeden Tag geputzt wird und bei jedem LKW, der Sand oder Steine geladen hat, mit Vorsicht das Überholmanöver geplant wird........die traf es böse. Jetzt haben wir wieder Punkte, vllt so viele wie Sterne am Himmel und einen BERNHARD, der sich in den Arsch beißen könnte. Wenn er es denn nur mal machen würde, das wär doch mal ein schönes Foto, um Euch zu zeigen.

Der Rest des Abends war es ruhig, wir kochten uns eine große Portion Spaghetti mit TofuTomatenSauce und legten uns ins Zelt. Am nächsten Morgen auf dem Rückweg zur Hauptstraße hielten wir noch kurz bei 2 Wasserfällen an und bei den rio on Pools. Der Fluss heisst On, deshalb der komische Name. Die Pools laden eigentlich ein zum Baden, doch irgendwie der graue Himmel nicht. Trotzdem sehen sie schön aus, die Pools.

 

                     

Aber da wir nie lange verweilten, fuhren wir weiter, tankten an einer der großen Tankstellen Wasser und Luf auf. Das war übrigens bei dem kleinen Ort Belmopan (Einwohner: ca. 16.000), das jetzt die HAUPTSTADT ist, nicht Belize City (die nicht einmal 1 Million Einwohner hat, doch wegen eines Hurricans wurde die Hauptstadt verlegt).

Unser Weg führte uns allerdings zur Küste, den Hummingbird Highway (Kolibri Autobahn) entlang. Das klingt schön und sieht auch ganz schön aus, fast kontinuierlich fährt die Straße mit wenig Verkehr durch Dschungel, doch kurz vor der Küste, ist fast alles gerodet. Dann gibt es wieder große Obstplantagen, wo vor allem Orangen angebaut werden. Diese duften so herrlich, da die Bäume gerade anfangen zu blühen. Wenn nur etwas dieses wunderbaren Dufts in meine Klamotten ginge, die muffeln nämlich schon ganz schön. Hab ich schon erwähnt, dass es hier ziemlich schwül-warm ist. Im Auto meist um die 40°C, draußen dann eher zwischen 30 und 35°C aber mit über 75% Luftfeuchtigkeit.....bäh.

                                  

So kamen wir dann wieder an der Karibik an, sind bei Dangriga nach Süden abgebogen und bis nach Placencia gefahren. Das war bis vor einigen Jahren nur per Boot zugänglich und ein beschauliches Dörfchen. Jetzt führt eine Straße dahin und auf diesem schmalen Streifen zwischen links und rechts Wasser haben sie eine Straße gebaut und jeweils links und rechts Platz für ein Grundstück. Diese stehen auch der Reihe nach zum Verkauf und es wird gebaut was das Zeug hält. Große Villen, tolle Strandhäuser, Hotelanlagen und Residenzkomplexe. Das wird in wenigen Jahren ganz schrecklich aussehen! In Placencia selbst ist wenig los. Hier leben einige Amerikaner und Europäern, in den Luxushäuschen oder besitzen Hotels oder Restaurants, sowie einige Einheimische, die meist Schwarze sind und zu den Garifunas gehören. Das hier soll ein Reggaeort sein, jedoch ist hier Winter ( als Winter werden die feuchtheißen Monate mit Regen bezeichnet, als Sommer die restlichen 6 Monate, die heiß und trocken sind). Wir können gegenüber der Feuerwehr/Polizeistation campen und das Auto stehen lassen. Hier ist alles ruhig und ungefährlich. So bummeln wir durch den Ort, sind aber der Meinung das reicht jetzt auch und so fahren wir weiter. vielleicht finden wir noch etwas anderes was mehr nach KARIBIK aussieht - für uns. 

                                 

 

KARIBIK: Romantik pur - weißer Strand, Palmen, verliebtes Pärchen mit Hund und Gitarre?

 

22.-24.06.2011

Die Ausreise aus Guatemala war sehr einfach. Auto abspritzen lassen, wofür sie einen Wucherpreis von 40 Quetzales oder 5 US Dollar haben wollten, dann Ausreisestempel in den Pass, wofür angeblich weitere 20 Q fällig waren, da wir aber nur noch 15 pro Person hatten, haben sie sich auch mit diesen zufrieden gegeben. War wohl doch eher Schmiergeld, oder? Dann das Auto auschecken, was schnell ging, Stempel von einem Zöllner, der eigentlich ne Kopie wollte, die Frau am Schalter jedoch gab sich mit dem Original und Durchschlag zufrieden, so dass wir zum ersten Mal nicht von A nach B rennen mussten, um Kopien zu machen. Dann rüber nach Belize. So viel schönes haben wir gehört vom Land und waren zuerst einmal positiv über den leeren, geordneten und beschilderten Grenzübergang überrascht. Der Einreisestempler war auch sehr nett, sprach uns mit Guaten Tag an und stempelte uns 30 Tage in den Pass, erklärte uns, dass man in jeder Stadt für weitere 30 Tage verlängern könnte. Doch dann kam der Zoll, um das Auto einzuführen. Hier kamen wir uns vor wie bei der Einreise in die USA, wohin wollt ihr, wie lange bleibt ihr da, nur Urlaub, warum schon so lange unterwegs, schon einmal dagewesen, warum wir einreisen wollen, warum nicht früher schon einmal, ob wir nicht arbeiten würden usw. und das alles in einem unfreundlichen, teils unverschämten Ton. So mussten wir uns für alles rechtfertigen. Währenddessen haben sie sporadisch die "Fussgänger" kontrolliert, wobei da wohl auch einiges an Bestechung abfiel für sie. Ein Mann mit 2 Säcken voll Plastikware, Sparschweine, Fussbälle und Aufbewahrungsboxen, musste eine Box abgeben, durfte dann passieren.

Dann hatten wir endlich die Papiere und es hieß, dass ich das Gebäude verlassen muss, da nur der Besitzer durch die Schranke fahren kann, auf der anderen Seite sollte ich warten. Ich sah dann Bernhard zur Schranke fahren, doch dann kam noch ein Beamter, der das Auto kontrollieren wollte. Wir hatten ja schon gehört, dass wir keine frischen LEbensmittel einführen dürfen, so hatte Bernhard noch die letzte Banane verspeist. Doch dem Zollbeamten gefiel unsere frisch gekaufte Packung 6 x 3 L Cola. Somit mussten wir sie da lassen. Bernhard wollte sie anschließend trinken oder verschenken, doch da lief der Beamte davon und sagte, dass sei verboten. Gelandet ist das Paket dann unter dem Tisch der nervigen Zöllnerinnen zuvor. Ich bin noch einmal rein, auch wenn da Eintritt verboten von dieser Seite stand und hab mich beschwert, worauf ich nur ein unhöfliches: Wenn Dir unser Land und unsere Sitten nicht gefallen, dann reis doch gleich wieder aus! zurückbekommen habe.

Das hätte ich am liebsten getan, ich hoffe mal, dass Belice nicht diesen EINDRUCK weiterhin vermittelt. Im nächsten Häuschen, um die Versicherung abzuschließen, erzählten wir die Geschichte und bekamen dann zu hören, dass das normal sei und es ihnen leid täte, dass wir so unhöflich behandelt wurden.

Die Leute am Straßenrand oder denen wir noch begegneten waren allerdings sehr freundlich...nur mit einem Buenas tardes konnte niemand mehr was anfangen. Hier ist ENGLISCH angesagt, die 1. Landessprache, so sind auch alle Werbeplakate, Namen, Gebäude, Campingplätze, Hotels, Restaurants auf Englisch. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Wir wussten von einem Landroverhändler, den wir anfahren wollten. Graham und seine Frau, ursprünglich aus England, haben aber schon so manche andere Länder bewohnt, haben sich jetzt hier niedergelassen und eine Werkstatt, Ersatzteilgeschäft, sowie seit neustem eine Plantage zur Produktion von Biodiesel aufgebaut. Hier wollen wir noch einmal alles durchchecken und nötige oder auch unnötige, um das Gewissen zu beruhigen, Ersatzteile kaufen. Denn von hier bis in den Norden werden wir wohl nicht mehr so einfach an Teile rankommen. Einfach scheint es für Graham auch nicht zu sein, denn angeblich gibt es hier keinen Frachthafen für große Schiffe und so muss die Fracht in der Dom Rep umgeladen werden, was es etwas umständlicher und kostspieliger macht. Da es schon spät ist, unterhalten wir uns nur eine Weile, suchen dann allerdings einen Campingplatz in der Nähe aus. Wieder zurück Richtung Grenze, durch San Ignacio durch, auf der anderen Seite der Stadt gibt es einen. Vorbei an den bunten Villen und auf Stelzen stehenden Holzhäusern. Alles sieht so anders aus hier in Belice.

Am nächsten Tag haben wir uns mit Liste aller Dinge, die wir mit Graham durchsprechen wollen, zur Werkstatt zurückbegeben und sind diese durchgegangen. Am Nachmittag haben wir noch einen Ausflug zum spanish lookout gemacht, das wohl doch kein Aussichtspunkt ist, sondern eher die ausgelagerte Hochburg an Autozubehörartikel und Farmgerätschaften. So ging es mit einer kleinen, handbetriebenen Fähre über einen Fluss.

                   

Dann auf Schotterstraße einige Meilen meist geradeaus bis die 90 Gradkurve kommt und es wieder geradeaus geht weiter. Irgendwo da hinten soll die Straße enden. Wir sind im Mennonitengebiet, so sieht man viele blonde Männer mit blauen Augen in Latzhosen. Man fährt vorbei an Farmland und plötzlich kommt eine geteerte Straße, die teilweise 2 spurig ist, seltsam, dann große neue Banken und nagelneue Geschäfte. Alles sehr ungewöhnlich, man fühlt sich nicht nur vom Aussehen in die USA versetzt, auch die tiefen Temperaturen in den Geschäften versetzt einem in ein anderes Land. Belice ist anders, wie schon gesagt.

                   

Wir haben verschiedene Flüssigkeiten für Robbie gekauft, damit er auch mal was besonderes bekommt und fuhren wieder zurück über den Fluss, kurz in den Supermarkt, wo es uns doch umgehauen hat bei den Preisen. Alle sagen Belice sei so teuer und sie haben recht. Die Lebensmittel sind viel teurer, der Sprit auch, mit über 5 Dollar die Gallone, was ca. 1 Euro pro Liter entspricht, ist es das teuerste Land unserer Reise.