Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -

 

 

 

 

 

 

USA - Teil 3 -                               

 

 

Diashow: Klickt auf das folgende Bild, um die Diashow aller Fotos dieses Abschnitts anzuzeigen.

Alle Diashows sind unter Bildergalerien zu sehen.

 

18.-19.06.2012

Vom Yellowstone fahren wir einmal von unten nach oben durch Montana, eigentlich fast immer nur geradeaus, einmal durch den Lewis and Clark National Forest, aber ansonsten geradeaus an weiten Feldern vorbei. Einen Tag verbringen wir noch einmal zum shoppen in Great Falls und so haben wir noch ein paar Kilo Wurst und Fleisch mehr im Auto, etliche Colaflaschen und nur ein bisschen Obst, falls man es uns wieder an der Grenze nach Kanada abnimmt. Ein neues Zelt musste auch her, denn die beiden alten bestehen aus Flicken und Klebestreifen und werden es wohl nicht mehr lange aushalten mit uns.

Wir haben noch eine nette Deutsche getroffen, die hier wohnt und uns zu spät überlegt, ob wir Lust auf ein BBQ Wettbewerb hätten. Doch nachdem wir die Wasserfälle in Great Falls am Morgen noch einmal angesehen haben, ging es wieder auf der interstate geradeaus nach Norden bis zur Grenze nach Kanada. Zur Ausreise war natürlich wieder einmal niemand da auf US-Boden, so dass es auch keine Kontrolle gab. Mehr zur Blitzeinreise nach Kanada und unseren ersten Tagen hier in den Rockies gibt es dann demnächst zu lesen.

 

 

14.-17.06.2012

Von Montpelier ging es dann direkt nach Jackson Hole. Hier haben wir letztes Jahr im November ziemlich gefroren. Damals mit 2 Pullis, Mütze und Schal, jetzt mit T-Shirt und manch einer in kurzer Hose, bummelten wir durch das Städtchen. Bernhard ärgerte sich mal wieder, dass er hier letztes Jahr das runtergesetzte Zelt und den günstigen Benzinkocher NICHT gekauft hat, denn die Preise sind hoch gegangen. Das war doch abzusehen, oder nicht, wenn die Saison losgeht. Die Hirschgeweihe sind auch noch überall zu sehen und Hirsche begegneten uns dann später auch noch ein paar. Da sie im Winter das Geweih abwerfen, leider nicht so prächtig, wie wir das gerne hätten, eben Geweihlos!

Dann geht es in den Grand Teton Nationalpark mit klarer Sicht auf die Tetonbergspitzen! Wir halten an der kleinen Kirche, die die beste Sicht hat, die man während einer langweiligen Predigt haben könnte. Schauen uns noch schnell die Fähre an und fahren dann entlang wunderschöner Seen und der Bergkette auf der Suche nach Tieren, wie Büffel, Hirsche, Rehe oder gar Bären.

    

Wir sehen ein paar dieser Tier, aber den Atem halten wir wohl erst an, als uns diese kuschelige Familie ziemlich nahe begegnet! Ein Grizzly läuft mit 3 Jungen über die Straße. Wir haben uns diesen Punkt "gut errechnet", denn wir haben sie vorher von weitem schon auf einer Wiese mit einer Herde Hirsche rumtollen sehen. Die Hirsche haben die Bären unbeeindruckt, so ganz wohl war es den Hirschen aber glaub ich nicht.

                                            

Natürlich sammeln sich an der Straße gleich viele Autos an und der Ranger blieb nicht weit weg und schickte alle zu den Autos zurück, Bernhard vom Dach runter. Die Bären blieben gemütlich am Straßenrand und futterten ihr Gras, Gestrüpp und die Wurzeln, die sie ausbuddeln.

                   

Zum Übernachten fuhren wir kurz aus dem Park raus und fanden auch ein ruhiges Plätzchen vor einem großen Bärensicheren Müllcontainer, hoffentlich wissen die Bären auch, dass sie daran nicht rankommen und auch nicht an unsere Pork&Beans Dosen. Es blieb ruhig in der Nacht und wir wachten früh auf und machten uns gleich wieder auf den Weg in den Park.

Und da trafen wir uns wieder, die Grizzlyfamilie. Wir konnten die 4 über eine Stunde auf dieser Wiese beobachten, wie sie Wurzeln ausbuddelten und vor sich hin futterten. Dann verschwanden sie im Gebüsch und wir fuhren zur Straße, doch da ließen sie sich nicht blicken, also wieder zurück und wir fanden sie wieder, sie machten es sich zwischen all den Birken gemütlich. Nach dem vielen Essen muss man ein Nickerchen machen, so schien es. Und wie lange das dauert wussten wir nicht, also liessen wir sie in Ruhe und fuhren weiter.

 

                                                        

                                                                                   

So landeten wir im Yellowstone Nationalpark und bewunderten erst einmal viele blubbernde heiße und kalte Quellen, Schlammlöcher und Dampflöcher, sowie die tollen Seen. Viele bunte Farben gab es da für uns zu sehen!

    

                              

                             

                

Dann gab es da natürlich noch den Old Faithfull Geysir zu begrüßen. Gleich zweimal am ersten Tag und einmal am zweiten Tag sahen wir ihn spuken. Das tut er auch recht regelmässig alle 60-90 min. Doch am ersten Tag waren wir enttäuscht, kannten wir ihn doch von früher hoch und stark...naja im Alter lässt halt alles nach.

Doch am zweiten Tag hatte er wieder mehr Energie und schoß hoch in die Luft mit viel Ausdauer. Hat da jemand ne Viagra Pille eingeworfen?

Und was gab es sonst noch so zu sehen? Tiere, ja, deshalb waren wir doch auch noch da. Bären sind uns erst einmal keine begegnet, anderen schon, mal schaun, ob wir morgen einem begegnen. Hirsche gab es auch ein paar aber eher wenig. Bisons, davon gab es doch jede Menge. Eher vereinzelt, aber auch einige große Herden. Auch wenn hier der Herr Schmiedl mal wieder meinte, dass das früher alles besser war.

 

Doch wir konnten so einige von sehr nah beobachten. Die kleinen roten Knäuel sind die Jungen diesen Jahres und die waren zwischendurch putzmunter und sprangen rum, kämpften miteinander oder mit der Mutter, saugten, wenn sie Durst hatten oder kuschelten sich in eine Kuhle.

                                                

So waren wir sehr beschäftigt mit dem Zuschauen über mehrere Stunden. Manchmal lief einer oder mehrere über die Straße und so manches Mal waren wir im Weg. Einer fand das nicht so lustig und schnaubte laut und rannte los. Da war es Bernhard doch ziemlich mulmig als der von hinten ankam und rannte zum Auto zurück (ca. 3 m). Doch der Büffel rannte den Hang runter und wollte ihn wohl nur warnen.

  

Dann begegneten wir noch einem weißen Coyoten, so einen schönen haben wir noch nie gesehen.

                                                           

Außerdem gibt es hier noch einen Grand Canyon mit buntem Gestein und schöne Wasserfälle anzuschauen.

                                                                                                 

Und zwischendurch muss man auch mal ne kurze Pause einlegen und da es zum Bacon and Eggs brutzeln bei den Bisons zu windig war, haben wir das am Yellowstone Lake gemacht und dabei ein Chipmunk beobachtet, dass sich beim Futtern gar nicht stören lassen hat und lieber das Gras mochte als Bernhards Bacon oder gar meine Tofuwurst!

                                             

Abends gab es zum Abschluß noch eine Bisonherde auf einer Seite des Flusses und eine Hirschherde auf der anderen, der unseren näher gelegenen.

Wir übernachten heute wieder in West Yellowstone und werden morgen durch den Westeingang wieder in den Park gehen und zum Nordeingang rausfahren. Wenn es noch spektakuläre Bilder gibt, werden diese folgen... Spektakulär sind die Bilder nicht geworden, aber wir haben tatsächlich noch einmal Bären getroffen. Zuerst einen einzelnen Grizzly, der kurz davor über die Straße lief, dafür waren wir zu spät und haben ihn nur noch weiter hinten am Berg gesehen.

                                                  

Und später noch einmal eine Grizzlymama mit 2 Kleinen, die auf einer großen Wiese wohnen und sich dort den ganzen Tag aufhalten. Wir waren 3 Mal dort, doch jedes Mal waren sie weit weg. Wir haben sie zum Schluß trotzdem lange beobachtet, denn anfangs waren sie nur über einem Aas am Fressen gesessen, später liefen sie dann kreuz und quer umher und buddelten sich Wurzeln aus.

           So sieht das aus wenn man Bären beobachtet, man macht es sich gemütlich....auf den Autodächern oder vor den Ferngläsern. Da waren sie ja auch WEIT weg.

Diese 3 watschlen mal von links nach rechts, aber uns näher kommen wollten sie dann doch nicht....

Wir fuhren zum Nordausgang bei Mammoth Springs raus. Die Mammoths Springs Quellen sind "auch nicht mehr das was sie waren" seitdem jemand ausserhalb des Parks eine Quelle angebohrt hat, fließt dort kaum noch Wasser. Aber bei den Häusern gefällt es dafür den Tieren und so sind da ziemlich viele Hirsche zu sehen und auch ein Bison hat es sich an der Hauswand (siehe ganz hinten links der braune Knubbel) gemütlich gemacht. Auf den Schildern steht übrigens VORSICHT, näher dich nicht den wilden Tieren.....ups, da ist ja der kleine Bernhard direkt hinter dem Hirsch, na wie gut dass sie nicht Lust auf einen Kampf hatten!

 

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11.-13.06.2012 Muttertagswochenende

Wir fuhren von Elko auf der interstate über oder durch und an dem Salzsee vorbei nach Salt Lake City. Dort haben wir den Mormonentempelplatz und manche Gebäude besichtigt, sind anschließend durch die schön angelegte neue Innenstadt geschlendert und haben kurz die Aussicht vom Utah Staatsgebäude genossen. Anschließend suchten wir Siegfrieds Delicatessenladen auf, wo deutsches Essen serviert gibt, und es Brot und Käse, aber vor allem deutsche Wurst gibt. Bernhard hat sich verschiedene Leberwürste und Landjäger gegönnt, die wohl auch richtig lecker waren.

              

Dann machten wir uns auf nach Logan und durch den schönen Logancanyon nach oben und nachdem wir kurz die frische Luft mit toller Sicht auf den Bearlake genossen haben, fuhren wir zu diesem nach unten und an ihm entlang bis wir nach Sonnenuntergang in Montpelier ankamen.

                                  

Auch wenn der Bearlake Bärensee heißt, wir haben keine Bären gesehen, dafür 3 Elche und noch so einige Hirsche und Rehe, auch einen plattgefahrenen und einen lebenden Waschbären dazu.

                             

Dort haben sich die Rigbys wieder sehr über unseren Besuch gefreut und uns herzlich aufgenommen. Da einige Kinder und Enkel da sind, ist das Haus recht voll, aber wir bekommen den kompletten großen Camper vorm Haus für uns alleine, sehr gemütlich.

 

Wir waren ja erst im November letztes Jahr hier, aber es hat sich einiges getan. Der Trailer ist neu und das alte Haus indem Keene geboren wurde, wird jetzt hergerichtet.

Die Hühnerkäfige und so einiges anderes ist schon ausgeräumt worden, ein Teil des Daches geflickt. Doch noch immer findet man Sachen in den Räumen, was das durchgehen und stöbern spannend macht.

       Kuscheltier und Brief mit Poststempel vom Jahr 1969, Bernhards Geburtsjahr!

Leinsamenölkanister auf dem Fenstersims. Fenstergläser gibt es keine mehr und die Tapete fällt auch von der Wand. Als Tapete gibt es Papiertapete, Zeitungspapier mit Farbe übermalt und Stofftapete, teils mehrere Schichten übereinander. Dellene schneidet Teile der Tapete aus und wird sie nach der Restauration wieder im Bilderrahmen an die Wände hängen.

Überreste von Vorräten in der Vorratskammer. Ziegenkondesmilch, Backpulver, Waschpulver, Schokoladenwaffeln.

 

Wir gingen Sonntag früh zusammen mit der Familie in die Kirche. Die Rigbys sind Mormonen und so war es für uns das erste Mal und wohl auch gewöhnungsbedürftig, wie es in der LDS Kirche abläuft. Zum Muttertag wurden alle Frauen ganz speziell in das Gebet und die Reden eingeschlossen und wir haben auch noch kleine Geschenke bekommen. Jetzt fährt dann auch noch eine Solar-Wackel-Sonnenblume mit uns, die neben dem Wackelpinguin ihren Platz finden wird, denke ich.

Am Nachmittag kamen wir wieder zurück und die Männer haben gekocht, und wir haben alle zusammen draußen im Schatten an dem schönen sonnigen Sonntag gegessen.

                                                       

Am Abend sind Bernhard und ich noch einmal für Fotos durch die Häuser und Wohnwägen und Busse geschlendert, um Fotos zu machen. Hier auf dem Geländer gibt es jede Menge tolle Fotomotive.

da ja Muttertag war.

           

 

06.05.-11.05.2012

      

Eine Woche Elko bei Ann und Bill:

Als wir Freitag hier ankamen, war Ann schon nach Las Vegas abgereist fürs Wochenende, aber Bill war da und so haben wir Freitag wie immer bei Sergio im mexikanischen Restaurant gegessen.

Samstag fuhren wir nach Lamoille und haben nach dem Frühstück Rasen gemäht. Bernhard gefiel das gut, sein neuer Job als Rasenmähermann! Und Sonntag fuhren wir nach der Kirche gleich wieder hin, dieses Mal zum Mittagessen und überprüfen, ob die Wasserleitung, die jetzt für den Sommer angestellt wurde, auch gut hält. Anschließend fuhren wir noch in den Lamoille Canyon hoch, wo teils noch Schnee liegt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die restliche Woche ist weniger spektakulär zu erwähnen. Bernhard hat Robbie auf Vordermann gebracht, wir haben ausgeräumt, um Platz zu schaffen. Mir schein Bernhard hat ein Survival-Trip von 2 Jahren Schnee in Alaska vor, bei der Unmenge an Dosen, die wir jetzt mit unserem Elefanten durch die Landschaft tragen werden. Der rollende Supermarkt - die Bären können zum Einkaufen kommen....das ist meine größte Sorge, aber Bernhard hat wohl vor viel zu schnarchen und sie aus OberBÄRnhard auf den Dosen sitzend fernzuhalten.

Ab und an gab es noch ein Konzert, gute Unterhaltung sowieso, denn außer Ann und Bill wohnen hier jetzt noch 4 weitere Leute, so dass immer etwas los ist.

 

 

1.05.-05.05.2012

In der nächsten Stadt haben wir noch einmal bei Walmart und Co. Eingekauft und aufgetankt. Eigentlich sollte es auf langer Strecker nach Elko gehen, doch irgendwie juckte es Bernhard noch in den Fingern und Fußzehen. So hat er im internet noch einmal recherchiert und die GPS Punkte für die Anfahrt nach Little Finland rausgesucht. Somit ging es erst einmal auf der interstate Richtung Las Vegas in den Süden. Dann auf einer kleinen Teerstraße bis dessen Teerende, wo uns bereits viele Joshua Trees die Arme entgegen streckten und die ersten roten Felsen auftauchten. Hier gibt es einige mit Quad, die über die Hügel fahren, doch wir fuhren weiter, an einem großen ungewöhnlichen Sandloch, Devils Throat – Teufelskehle, vorbei,

anschließend in einem breiten ausgetrockneten Flussbett, dass zu verlassenen Mienendörfern führt, doch vorher biegen wir in ein kleines trockenes Flussbett ab und landen vor einer roten Felswand, an der Palmen kleben. Ja, richtig gehört, hier gibt es ein paar Palmen und selbst Kaulquappen hat Bernhard in einem kleinen Wasserloch gefunden. Ansonsten ist es sandig, staubig und sehr warm. Man sieht bereits auf dem „Dach der Felswand“ fragile Steinformationen und dahin machen wir uns auf. In das Phantasie- und Märchenland für Erwachsene.

 

Wir klettern durch Bögen, schauen durch Fenster, rennen vor Monstern und anderen Schreckensgespenstern davon.

        HERZBOGEN - Heart Arch                                

Selbst Robbie bleibt nicht verschont und wäre fast von diesem Monster verschlungen worden, hätten wir ihn nicht gerettet!

 

Wind und Wetter haben hier tausende von Gebilden hervorgebracht und jeder kann seine Phantasie ausleben. Doch manche sind ganz eindeutig, wie das Nashorn…

                                      

…oder der Elch…oder nicht?

         

Hier haben auch früher schon Menschen hergefunden, was die vielen Felszeichnungen, Petriglyphen, beweisen. Auf der Fahrt hierher gibt es bereits welche an den roten Steinen, die sehr denen in Valley of Fire ähneln (was nicht verwunderlich ist, ist das Feuertal doch auch noch ca. 30 km Luftlinien entfernt). Und auch auf dem Märchenplateau finden wir Zeichnungen von Antilopen und anderen Tieren, Wellenlinien, Sonnen und sonstige Linien.

Wir campen dorthin, ganz allein in der Wüste unter all den Monstern. Zum Abendessen prutzelt sich Bernhard seine frisch gekauften Rindersteaks und ich mach mir ein Käsebrot, nachdem der Steinpilz sich einfach nicht ernten und panieren lassen hat.

Am nächsten Morgen gehen wir noch mal auf Entdeckungsjagd und anschließend auf Safari mit unserem Elefanten durch die Flussbetten zurück, wo wir auch noch viele schöne Dinge sehen.

Wie zum Beispiel einen etwas kleineren Elephant Arch, jedoch wegen Morgenlicht von der anderen Seite fotografiert, wo man zwar mich und Robbie gut sieht und der Bogen schön rot ist, jedoch nicht mehr nach Elefantenrüssel aussieht.

                 

Außerdem gab es noch einen großen Bogen, der beweist dass sich in der Gegend auch Dinosaurier versteinern lassen haben und nicht nur ihre Fußabdrücke…

So kommen wir wieder auf der interstate an und es geht noch einmal mehr in Richtung Las Vegas, jedoch nicht ganz soweit, denn wir wollen doch nach Norden und nicht wieder nach Süden. Obwohl, wenn ich es mir jetzt überlege, hier oben ist es ganz schön kalt. Denn wir schaffen an diesem Tag unseren Rekord von Tubac über Phoenix zum Grand Canyon von 651 km tatsächlich noch um einen Kilometer zu übertrupfen. Dafür kommen wir auch super spät in der Nacht, fast schon wieder im Stockdunkeln wie das letztes Mal im Winter, an den heißen Quellen bei den Ruby Mountains an.

Den nächsten Tag verbringen wir im warmen Wasser oder Auto, denn draußen verdecken die Wolken die Sonne und der Wind ist kalt und hört leider nicht auf zu wehen!

         

 

Noch ein NACHTRAG:

Wie schon bei FACEBOOK geschrieben, hat uns ja ein freches Eichhörnchen am Grand Canyon den Schlüssel CASA CLUB von Nene entwendet. Aber Bernhard ist hinterher gesprungen und hat das kleine Eichhörnchen bis in die tiefen Schluchten des Grand Canyons verfolgt bis wir ihn wieder hatten. Jetzt bleibt er bei uns FÜR IMMER!

24.-30.04.2012

Nachdem wir dann den Absprung in Tubac geschafft haben, düsten wir im Sauseschritt mit unserem Elefanten über 650 km zum Grand Canyon Nationalpark. Bernhard drückte zum Schluss das Gas noch weiter durch, so dass wir pünktlich zum Sonnenuntergang vor dem Abhang der Schlucht standen. Leider hat sich die Sonne dann hinter Wolken versteckt und es war weniger spektakulär als erhofft.

                                              

Doch wir haben es geschafft, letztes Jahr waren wir hier an meinem Geburtstag, dieses Jahr an Felix Geburtstag, doch ihn haben wir weder in Phoenix am Flughafen, beim Hotel noch beim Walmart angetroffen. Schade!

Am nächsten Morgen haben sich die Wolken nicht verzogen und so blieb es ein entspannter Tag. Wir nutzen das freie internet in der gemütlichen Lobby unter Elch- und Büffelköpfen. Wir fuhren am späten Nachmittag mit dem Shuttlebus bis zu den weiter entfernt gelegenen Aussichtspunkten, doch nach Wandern war uns hier nicht, war es doch kalt, windig und sah nach Regen aus. Zum Tagesabschluss ging es dann noch einmal hinterm Visitorcenter am Rim entlang und die Sonne wollte uns doch noch sehen. Und so wurde daraus ein toller Sonnenuntergang.

                                     

Am nächsten Tag versprach der Wetterbericht 10 Grad weniger und 80% Regenwahrscheinlichkeit. Als wir um 7 Uhr aufwachten, dachten wir er hätte sich geirrt, war soweit keine Wolke zu sehen und die Sonne strahlte uns an. Ab zum Rim, dort hielt das Wetter allerdings nicht einmal bis um 9 Uhr und so hatten wir für die weiteren Aussichtspunkte, die aus dem Park raus auf unserem Weg lagen sehr wechselhaftes Wetter. Ab und an jedoch beeindruckende Bilder, nach 5 Minuten Regen, kam Sonne durch und es gab einen Regenbogen, dann wieder Gewitterwolken und nur einen Strahl Sonne, doch irgendwann holte uns der Regen komplett ein und wir machten uns aus dem Staub. Hielten jedoch nicht an den Aussichtspunkten des Little Colorado und eilten wie der Wind weiter und weiter.

        

                         

Wir fuhren über den Colorado, wo bereits die Sonne wieder schien und machten einen kurzen Abstecher zu Lees Ferry, wo man durch den Colorado waden kann und früher die Planwagen bei hohem Wasserstand über eine Fähre hinübergefahren wurde. Hier beginnen die Colorado-GrandCanyon-Boote zu starten. Heiß begehrt sind die Erlaubnisse und mittlerweile muss man darauf Monate warten. Einen Platz hätten sie sogar noch frei gehabt. Der Typ meinte er nimmt Bernhard mit und er soll mir seine Kreditkarte geben, dann hätte ich die 3 Wochen in Las Vegas genug zu tun.

Wir ritten dann doch gemeinsam mit Robbie weiter, der über die großen Steinpilze erstaunt war, die sich uns auf dem Weg zeigten. Manche davon wurden früher von Indianern zu Häusern umgewandelt.

 

                                                          

                                                                                            

                                

Am Abend kamen wir in Kanab an. Wir hatten gehofft, dass es wie letztes Jahr ist und das Permit für die Welle Freitags für Sa,So und Mo vergeben wird. Doch das hatten sie nur im Winter gemacht und seit 2 Wochen gibt es jeden Tag eine Auslosung. Somit keine besseren Chancen für uns.

Wir fuhren zum McDonalds, um das internet zu nutzen und was steht da nicht auf dem Parkplatz, genau wie letztes Jahr der selbe Wohn-LKW! Wir wussten ja dass die Drei in der Gegend waren, aber gerade hier uns wieder zu treffen? Wir trafen uns später und machten es uns mit vielen Erzählungen in ihrem Zuhause gemütlich. Am nächsten Tag gingen wir auch im gegenüberliegenden Restaurant Pizza-Salat-Buffet zusammen essen und verbrachten so noch einmal eine lange Zeit zusammen.

Wir gewannen natürlich wieder einmal NICHT die Erlaubnis zur Welle zu gehen. Und für die Erlaubnis des südlichen Teils der Coyote Buttes wurde es auch eng, aber wir bekamen noch eins für den nächsten Tag.

Aber zuerst einmal ging es auf einen Abstecher zu dem Pipe Spring National Monument, wo ich noch nicht gewesen bin. Das ist eine alte Farm von Mormonen, die hier ihr Haus auf eine Quelle gebaut haben. So floss das Wasser unter dem Gebäude hindurch und diente so zur Kühlung. In dem Lagerkeller floss es sogar durch den Raum.

                         

Hier wurde aus der Milch von mehr als 100 Kühe Butter und Käse gemacht, die mit dem Planwagen einmal im Monat in 4 Tagen nach St. George gefahren wurde. Dort waren sie gerade dabei einen neuen Mormonentempel zu bauen und somit siedelten sich immer mehr Menschen in der Region an.

                            

Am späten Nachmittag brachen wir auf, holten bei der Paria Contact Station eine Schaufel für den Fall der Fälle das wir stecken bleiben, ab und fuhren auf der sandigen Piste an PawHole vorbei in Richtung Fly Ranch, bogen dort zur Cottonwood Cove ab. Ich empfand es sandiger als letztes Jahr und ein paar Mal musste Robbie heftig schaufeln, wir jedoch nicht. Bernhard und Robbie bilden aber ein gutes Team und haben das gut gemeistert.

HouseRockValleyRoad - auch ganz schön ausgewaschen.          

      SANDPISTE zu Cottonwood Cove.

Wir verbrachten die Nacht vor dem Tor zu den Coyote Buttes South und gingen am nächsten Morgen früh hinein. So hatten wir den ganzen Tag für dieses tolle Gebiet und machten noch ausgiebiger Wanderungen als die letzten Male.

                 

 

 

Durch Sand, Sandsteinhügel hoch und wieder runter, auf der Suche nach interessanten Formationen, Tipis, Wellenlinien und das alles in den unterschiedlichsten Rottönen! Wir entdeckten alte und neue Steine, die uns immer wieder faszinieren.

                          

Das Gebiet ist fast noch interessanter als der nördliche Teil, wenn auch die WELLE super spektakulär ist. Doch hier gibt es auch eine Welle…ich nenn sie mal THE YELLOW WAVE und finde sie auch super super toll!

 

 

 

Am späten Abend fuhren wir noch weiter zu den White Pockets. Die Piste ist noch sandiger und mir war es schon ganz schön mulmig, ob wir das hin und auch wieder zurückschaffen.

                                            

Dort campten wir auf dem Parkplatz, außer uns waren noch 3 Fotografenpärchen mit voller Ausrüstung dort, die zum Sonnenuntergang wie –aufgang fotografierten.

Wir liefen in das Gebiet am nächsten Morgen und rutschten auf der Sandrutsche, kletterten zu Steinfratzen hoch, umrundeten Sandsteinkegel. Hier dominiert die Farbe Weiß, aber es gibt auch viele rote und gelbe Schlieren im Stein.

                                                           

Zurück ging es kurz an Pawhole vorbei....              

  

Am Abend ging es zurück über PawHole. Die Piste immer noch super sandig, aber für unser Empfinden nicht mehr so schlimm wie am Vortag. Und so haben wir es auch wieder rausgeschafft. Jedes Mal ein Aufatmen.

Wir campten auf dem kostenlosen Campingplatz auf der Arizona State Line, wo so viele Leute waren wie noch nie. Da es noch nicht so früh dunkel wird und wir ausnahmsweise nicht spät dran waren, gab es wieder, wie gestern schon, einen gigantisch großen Salatteller und dieses Mal noch Bratkartoffeln dazu. Lecker!

 

Am nächsten Morgen fuhren wir zurück zur Paria Contact Station, um die ausgeliehene Schaufel, die unbenutzt blieb, zurückzugeben. Anschließend wanderten wir die kurze Strecke zu den Toadstool Hoodoos hin. Sie haben sich nicht viel verändert, hoffentlich bleiben die Steinplatten noch eine Weile auf den Sansteinsäulen liegen.

                

Über Kanab fuhren wir anschließend zum Zion Nationalpark. Kurz davor bei den Büffel trafen wir auf andere Reisenden, Tchechen mit einem Toyota. Fast so lange unterwegs wie wir, nur dass sie von Marokko bis Südafrika nach unten gefahren sind, nicht ganz ungefährlich war es, anschließend wie wir von Argentinien hoch nach Kolumbien und rüber nach Panama.

                                             

Im Zion trafen wir auf Bergziegen, die mal ganz locker auf und ab über Stock und Stein und an Felskanten runter hüpften. Das war sehr sehr schön anzuschauen. Auf dem Parkplatz wurden wir dann noch angesprochen von anderen Deutschen, die beim Stöbern im Internet nach Reiseberichten auf unsere Seite gestoßen sind und uns bereits aus dem Internet kannten. Die beiden sind jetzt erst einmal durch die USA mit einem Mietwagen unterwegs und werden von Toronto demnächst mit einem rollenden Hotelbus nach Alaska fahren. Vielleicht treffen wir sie ja noch einmal auf dieser Reise.

                                                                   

Am Abend außerhalb des Parks haben wir neben einigen Amis auch noch Engländer getroffen, die mit ihrem Hippie-VW-Bus in der Weltgeschichte unterwegs sind. So ist mal alles wieder multikulti hier und jeder hat so seine Geschichten zu erzählen.

 

18.04.-24.04.2012

Wir haben uns wieder für den Übergang Nogales, Sanora nach Nogales, Arizona entschieden. Das letzte Mal ging das ja eigentlich ganz gut. Und wie uns das letzte Mal gesagt wurde, ESTA brauchen wir nicht, grünen Einreiseschein für 6 Dollar/Person nur bar bezahlen ohne Wechselgeld und unser "Vermögen" vorweisen, waren wir gut vorbereitet. Doch seltsamerweise landeten wir an einer anderen Grenze. Das letzte Mal hatten wir ja einen Platten und mussten diesen in der Stadt flicken lassen, anschließend fuhren wir den Schildern nach und standen dann schon mitten in der Stadt in einer Schlange, die zur Grenze ging, wo es keinen Parkplatz gab. Dieses Mal folgten wir den Schildern schon außerhalb der Stadt und landeten auf einer Autobahn, die uns um die Stadt führte und tatsächlich zu einem anderen Grenzposten ging. Die Schlange war weniger groß, die Beamten wussten gleich etwas mit uns anzufangen. Nach einer netten Unterhaltung mit kurzem Autocheck nach Drogen, Früchten und anderen illegalen Sachen, die aber wie immer nach 3 Schubladen endete, mussten wir zum Parkplatz fahren und durften dann ganz alleine übers Gelände zum offiziellen PERMIT Schalter gehen. Bis dahin waren die Beamten so super freundlich wie beim letzten Mal. Nur der Spruch fehlte: Jetzt seid ihr in Sicherheit!

Doch wie immer steht man dann vor dem alles entscheidenden Officer, was dieses Mal eine dunkelhaarige Tante war, die wohl mit dem falschen Bein aufsteht - jeden Tag. Das trainieren sie ihnen auch immer an.....wieviele Jahre das wohl dauert bis die Unfreundlichkeit durchdringt. Und so stellte sie mir Fragen, deren Antworten sie wohl nicht hören wollte und immer mit, Nein, so meinte ich das nicht, beantwortet. Die Fragen waren aber lediglich, ob wir schon einmal eingeflogen wären mit diesem ESTA Programm, ob wir den Zettel für das ESTA Programm nicht ausgefüllt hätten etc. Das man uns das letzte Mal sagte, an der Grenze, mit dem Kommentar dass die von der Botschaft ja gar nichts wissen, DASS MAN EBEN KEIN ESTA braucht, wollte sie auch nicht hören. Aber wir haben ja die Nummern und ja wir sind auch schon mal eingereist und ja wir haben IN UNSEREM LEBEN schon einmal den grünen Zettel ausgefüllt, nur für diese Einreise noch nicht. Sonst wurde nichts gefragt, nicht warum wir so lange reisen, was wir arbeiten, wo unser Geld herkommt und wieviel wir haben, warum wir schon wieder einreisen wollen und all die Fragen, auf die wir uns eingestellt hatten. Nichts, Stempel drauf, Datum drauf geschrieben. Moment, vom 18.April bis zum 7. August. Kann ich da jetzt nicht rechnen? 90 Tage? Ok, ICH kann nicht rechnen, denn Officer rechnen auch beim zweiten Mal richtig, 7. August, Ja (gernervt) das sind 90 Tage. I am so sorry, but das sind keine 90 Tage....Oja, Kalender her, das stimmt, das sollte 17. heißen......wie kann ich auch nur auf einen Fehler aufmerksam machen. Nun gut, auf dem grünen Zettel wurde umgekritzelt, im Pass dann richtig eingetragen. Nur leider wurde der Stempel unter amtliche Kennzeichen (auch auf englisch markiert) gestempelt....das ist wohl nicht so korrekt und SCHON WIEDER korrigieren müssen. Diese Deutschen sind aber auch penibel!

Na dann durften wir aber endlich gehen und das alles nach weniger als 30 Minuten und netten Gesprächen. Wir blieben noch in Nogales, dem Grenzstädtchen und besuchten all die vielen Supermärkte, Baumärkte und Autoteilehändler. Komisch, sind wir wirklich über der Grenze, sind wir in den USA? Das haben wir uns jedes Mal gefragt. Waren wir in Mexiko noch die Gringos, was sind wir dann jetzt, denn in JEDEM Laden werden wir auf spanisch begrüßt und bedient. Hier wohnen wohl zu 90% spanischsprechende Menschen.

So fällt uns der Abschied von Mexiko doch leichter, denn so ganz amerikanisch fühlt sich das nicht an. Außer in den Supermärkten und das nicht wegen dem Sortiment auch hier gibt es leche zu kaufen statt milk und Tortillas in allen Varianten, jedoch steht die Klimaanlage auf mindestens -20°C und wir frieren drinnen und schwitzen draußen.

Am nächsten Tag gönnen wir uns das 4,99 Dollar Pizza und Salatbuffet und schlagen uns den Magen voll. Dann geht es 40 km weiter in das kleine Künstlerdörfchen Tubac, wo wir das letzte Mal schon auf dem Campingplatz Flying W Ranch waren. Der ehemalige Flugzeugbauer leiht Bernhard seine Werkzeuge und so kann er ne Runde basteln und Öle auswechseln. Und was viel wichtiger ist, den Zahnriemen im Motor, denn dieser sollte alle 100.000 km gewechselt werden. Den mexikanischen Mechaniker haben wir dann nicht so vertraut, den amerikanischen wohl auch nicht und außerdem hätten die um die 500 Dollar gekostet. Bernhard hat die Bedienungsanleitung genauestens studiert und Danny hat noch so einiges dazu erklärt, worauf er achten muss. Doch leider war der Schlagchrauber nicht stark genug und da Danny zu seinem Bruder nach Phoenix fuhr, um das Boot zu holen, dass repariert werden musste, wurde erst mit deren Hilfe und per Hand am nächsten Tag etwas daraus. Doch dann ging die Schraube auf und Bernhard konnte sich mit rasendem Herz an die Arbeit machen. Nach einem ganzen Tag Arbeit war der neue Riemen drin und wir waren alle gespannt, was Robbie nun sagen wird. Und er lief wie eine EINS, schön rund und leise, nach unserem Befinden. Hoffen wir mal dass dieser noch lange hält. Es war auch Zeit den alten zu lösen, war er doch schon ganz schön mitgenommen am Rand.

                                                              

Am nächsten Tag räumte Bernhard Auto auf, wechselte Öle und sonstiges und wartete auf die Oberfräse, die es in Dannys Werkstatt auch geben soll. Glaube der hat mehr Werkzeug als alle mexikanischen Mechaniker zusammen. Mit dieser fräste Bernhard tiefere Rillen in die Schubladen, um neue Schaniere anzubringen, da die alten doch nicht so gut waren. Leider kosten diese hier auch so viel wie in Deutschland und in Mexiko hat er nur 2 eingekauft, wo sie ein Drittel gekostet haben, aber auch fast nicht zu bekommen waren. So konnten nur 2 der 8 Schubladen erneuert werden.

                                                      

Dann Robbie wieder einräumen. Noch ist das nicht erledigt und wo Bernhard seine 16 neue Chipspackungen unterbringen will, außer irgendwann in seinem Magen, das weiß ICH auch noch nicht. "Auf dem Dach ist noch so viel Platz". Apropos Dach, das kommt ja immer mal wieder runter und wird dann auch beflucht, wenn nicht das Dach, dann die Landroverbauer.....und das hat Bernhard dieses Mal nicht mit der 6 Niete versehen, sondern mit einer Schraube. Bis Halloween sind nur noch Löcher im Dach und Robbie geht als Gießkanne zum SWEETS einsammeln.