Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -

 

 

 

 

USA -  Teil 2                                

 

 

 

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14.-17.12.2011

Nachdem wir die Carlsbader Höhlen noch ein zweites Mal besucht haben, ging es dann auf nach Texas. Grenzstädte sind wohl nie faszinierend und so haben wir es auch nicht geschafft uns in El Paso lange aufzuhalten.

 

Es war Freitag Nachmittag als wir ankamen und ein fürchterlicher Verkehr, lahme Amis, die an jedem Stop Schild auf eine Einladung zum Weiterfahren brauchen und hupende Mexikaner, die uns verfluchen, weil wir NUR mit 80 km/h fahren. Es gibt mehrere Walmarts, doch nirgends geht es ruhig zu. Wir haben uns noch zweimal überlegt, ob es denn nicht der 23. Dezember ist, denn die Parkplätze sind voll, alle Kassen offen und überall Schlangen von Einkaufswägen mit Horden von Familienmitglieder dahinter und Fahrräder, Plasmafernseher und China-Plastik-Spielzeug neben blinkender Deko im Wagen. Und so machten wir uns am nächsten Morgen auf zur Grenze. Ein Schild weniger Meter vor der Grenze weist auf Ciudad Juarez, Mexico hin und schon sehen wir die Autoschlange, die versucht in die USA auszureisen. Nach Mexico geht es mit voller Geschwindigkeit, aber Moment, wo ist da ein Officer, wo ein Häuschen, wo wir unsere Pässe vorzeigen können. Nirgends, so halten wir auf der äußersten rechten LKW Spur und ich springe über die Straße und die Absperrung und hoffe nicht wieder angemotzt zu werden. Der Officer winkt allerdings freundlich und lässt sich mein Problem erklären. Wo stempel ich mich aus, wie wird registriert das wir das Land verlassen haben und nicht nach Ablauf des Visums noch in den USA sind. Es gibt keine Registrierung, wir sollen durchfahren. Auch nach mehrmaligem unsicheren Fragen, wir sollen einfach weiterfahren. Ob das wirklich so sein muss? Kein Wunder, dass man sich illegal in den USA aufhalten kann, wenn man nicht gerade in ne Polizeikontrolle gerät, checkt ja niemand die Pässe. Wenn das mal wieder gut geht, wenn wir einreisen wollen.....

....aber erst einmal erwartet uns Mexico!

 

8.-13.12.2011

 

ALTE INDIANERRUINEN

Hovenweed Nationalmonument - Das haben wir auf unserer Landkarte gelesen, als wir uns von Moab auf in den Süden machten. Bernhard war nie da, es lag ziemlich gut auf unserem Weg, also nichts wie hin. Und das hat sich gelohnt, hier hätten wir noch einige Ruinen mehr anschauen können, denn in diesem Monument, wie im daneben gelegenen Canyons of the Ancient National Monument gibt es viele alte Indianersiedlungen. Diese hier waren neu für uns, viele Turmbauten, Rundbauten, an oder in kleineren Schluchten gelegen, in ausgehöhlten Steinen oder Felsen oder Felsspalten.

Das Gebiet ist auch recht groß und so haben wir den 2 Meilen Rundweg gemacht und anschließend noch eine der 4 anderen Stellen mit Häuserresten angeschaut. Der Park ist eher wenig frequentiert, was wohl daran liegt, dass die meisten zum nahe gelegenen Mesa Verde gehen. Mesa Verda ist schon beeindruckend mit den Häuserresten in den großen Felsspalten, aber interessant sich ganz bestimmt beide. Von der Caja Ruine konnte man sogar entfernt Monument Valley sehen, zwar mit Gegenlicht, aber am Horizont zeichneten sich die verschiedenen Monumente ab.

Wir waren natürlich schon wieder spät dran und somit haben wir uns die Straße an den Four Corners, dem Kreuzpunkt der 4 Staaten Arizona, Colorado, Utah und New Mexico, gespart und sind während es dunkler wurde bis nach Farmington, am Shiprock vorbei, den man über eine Stunde immer wieder gut sah, der Fels schwarz, der Himmel dunkellila.
Die Aztec Ruinen und Salmon Ruinen liegen in den Nähe von Farmington, wobei wir uns nur Zeit für erste nahmen. Die Aztecen Ruinen sind die Überbleibsel von einer Ansiedlung Steinhäuser aus dem 13. Jahrhundert. Hier gibt es mehrere Rundhäuser, Kiwas, in denen wahrscheinlich Zeremonien abgehalten wurden.

 

Das in der Mitte gelegene Rundhaus war recht gut erhalten und wurde von Archeologen komplett nachgebaut. In dem kleinen dazugehörenden Museum kann man Fundstücke von Holz, Keramik und Bauwerkzeugen anschauen, sowie einen Film anschauen, wie womöglich die Einwohner damals von Süden eher nach Norden zogen. Es wird vermutete, dass sie von dieser offenen Stelle in die Felshöhlen, wie man sie in Mesa Verde zieht, zogen.

 

Die Nachtfahrt lohnt sich im Moment aber auch zum Sightseeing, denn immer mehr Amerikaner schmücken ihre Häuser weihnachtlich und da das ja immer bunt ist und meist mit Leuchtketten zu tun hat, sieht man das am besten in der dunklen Nacht.

Farmington ist riesig und natürlich suchten wir hier den McDonalds an, Anlaufstelle für Bernhards Magen und unsere Computer. Bernhard recherchiert wieder fleissig, wo es denn als nächstes hier in dieser Gegend hingehen soll. Was wir uns davon anschauen, werdet ihr hier wieder lesen können.
 
 
WILDNIS
 
Von Farmington suchten wir doch mal das Weite.....bzw. die Wärme. Doch je südlicher wir fuhren, desto mehr Schnee sahen wir rechts und links der Straße. Auch die Temperaturen versprachen keine Besserung. Wir hielten noch einmal für 2 Nächte in der Bisti Wilderness. Die Landschaft verspricht auf den ersten Blick nichts Spannendes, wenn man jedoch genauer hinschaut, was ein bisschen mal in diese Schlucht oder hinter jenen Hügel wandern bedeutet, kan man so einiges Entdecken. Es wimmelt hier nur von Hooddoos, unseren geliebten Steinpilzen. Ab und an hätte ich die aber doch lieber in der Pfanne. Naja, ich kann nicht meckern, auf dem Weg raus aus Farmington haben wir eine Pizza und für Bernhard fritierte Hühnchenteile, u.a. Flügelchen gekauft. Das reichte für 2 Tage. Und Flügelchen gab es auch gleich am ersten Abend zu entdecken. Leider ist von dem großen Flügel, WING, ein Teil abgebrochen, so dass er nicht mehr so gigantisch wirkt, wie das letzte Mal als Bernhard hier war.
   
Zum Sonnenuntergang kam dann noch der FAST VOLLMOND hervor und das ausgerechnet in einem Gebiet voll von Hoodoos und Säulen. Das musste natürlich fotografiert werden und der "Nach-Hause-Weg" von 2 km war dann auch dank Mond nicht mehr so dunkel. Und am nächsten Tag gab es noch so einiges zu sehen. Wir wanderten von einem GPS Punkt zum nächsten und schauten auch so mal nach rechts und links und entdeckten für Bernhard Neues, für mich sowieso, schließlich ist das mein erstes Mal hier in dieser bizarren Gegend.
So waren neben den Pilzen, die überall aus dem Boden spriesten auch ein paar Fenster und Bögen zu sehen.
Außerdem besuchten wir die wohl bekannteste Stelle, trafen dort aber auf niemanden, auch nicht auf frische Fussspuren. Dafür auf die geknackten Eier, cracked eggs, die auch manch einer als Austern bezeichnen möchte. Eine sieht auch aus wie eine Wespe, ein anderes Ei eher wie eine Schildkröte. Wie ihr seht ist Fantasie gefragt. 
 
                                 Hühnchen, dass gerade aus dem Ei schlüpfte
Und noch etwas Spannendes - versteinerte Bäume überall, manchmal nur Holzsplitter als hätte gerade jemand Feuerholz gespalten, manchmal Meterlange Baumstämme.
 
Am letzten Morgen in der Bisti Wildernis haben wir noch den "Fantasiegarten" unmittelbar neben unserem Übernachtungsplatz aufgesucht. Neben versteinertem Holz gab es unendlich viel Steinfiguren.
                                
Neben Walen, Dinosaurierschädel, Nashörnern und Monstern auch noch fliegende Fische, die man auch als Schildkröte ansehen könnte. Stolze Hunde und Tausendfüssler. Und da solche Gebiete ein großer Spielplatz für Bernhard sind, gibt es ganz spezielle noch Bernhards THRON (s.u.)!
Der stolze Dackel (1), der Tausendfüssler (2),
                                
der fliegende Fisch (3, Schwanzflosse links im Bild, Kopf rechts) die schwimmende Schildkröte (3, Kopf mit Auge links im Bild sichtbar, Panzer rechts im Bild) u.a.
    
Nach all dem Märchenland kam die Ernüchterung. 2 lange Fahrtage durch New Mexico mit Ziel Carlsbad am südöstlichen Ende dieses Staates, unweit von Texas und Mexico. Wer denkt, dass es nun wärmer wurde auf der 1000 km langen Fahrt, die meist Richtung Süden geht, der täuscht sich, genauso wie wir. Es wurde ungemütlicher, mehr Schnee auf den Straßen, der Wetterbericht brachte einen Schneesturm, dem wir aber entflohen, dafür hatten wir graue Wolken. Schlussendlich war es WÄRMER in Carlsbad, aber 10°C mehr, dafür nasskalt mit Nieselregen sind fast noch unerträglicher als die kalten trockenen Minusgrade! 
Das meiste was wir an den 2 Tagen sahen waren Straße, Ebenen und ein paar Hügel, Felder, Bäume und Gestrüpp. Ein Großteil der Straße war früher einmal die alte und so berühmte Route 66!
Doch ab und an muss man sich ja auch was anschauen und so machten wir einen kurzen Halt im Bosque del Apache Wildlife Refuge, wo es unendlich viele Vögel zu beobachten gibt. Hier sassen dann auch tausende von weißen Schneegänsen, Enten und sonstige Gänse auf den Wiesen rum.
Nicht so viele wie normal, da die Seen zugefroren waren, was ungewöhnlich sein soll und sich einige aufgemacht haben zum nahe gelegenen Rio Grande. Ja, hier sind bereits viele Namen auf Spanisch und nicht auf Englisch, so kann ich mich gleich einmal wieder daran gewöhnen.
  
Unterwegs feierte Robbie so eine Art GEBURTSTAG, denn er überschritt die 40! Also eigentlich die 400.000 km Grenze! Und er durfte dafür nicht einmal stehen bleiben und mit einem Schlückchen Sekt anstossen! Dafür gab es dann an der nächsten großen Tankstelle so viel er schlucken konnte!
Auf dieser Strecke gab es ungemein viele State Parks und Historische Punkte, für was auch immer. Für uns die Interessantesten waren wohl der Smokey Bear State Park den wir schlussendlich nicht besuchten, nur kurz im Ort Halt machten und die Geschichte in Erfahrung brachten. Dass der berühmte Bär, der in den Nationalparks und vor allem Wäldern als DAS WARNSIGNAL zu erkennen ist. So grüßt einem an vielen Parks der hölzerne Bär und zeigt einem auf einer Tafel wie hoch die Feuergefahr ist und warnt vor dem Entfachen von Lagerfeuern. Den Smokeybären gab es wirklich....und zwar kam er von hier. Bei einem Feuer in 1950 hat es über 17.000 ha Wald gekostet, einige Menschen waren in einer Höhle eingeschlossen, kamen aber ohne Verletzungen nach Tagen wieder frei, und ein kleines Bärenjunges wurde mit verkokelten Füssen gefunden und von einem Ranger aufgezogen. Diesen nannten sie später Smokeybär und als er als Haustier zu groß wurde, kam er in einen Zoo. Dieser Smokey ist der Auslöser für das Nationaltier von New Mexico, von Postkarten und wie gesagt DER Feuerindikatorbär für alle Parks in den USA. Sein Grab gibt es wohl auch hier im Ort zu sehen, denn als er schlussendlich 1976 im Zoo starb, leider ohne Nachkommen produziert zu haben, haben sie ihn wieder hierher zurückgebracht.
Unterwegs gab es noch ein paar Dinge zu fotografieren, aber bei dem Wetter war das auch alles nicht so der Hit. Leider muss ich bei einem dieser Fotos, wahrscheinlich dem der Kutsche, wobei ich mich gefragt habe, woher soll jetzt hier bitte eine Kutsche herkommen, denn hier war weit und breit nichts ausser einem kleinen Geisterstädtchen und ein paar Farmen mit alten rostigen Autos im Garten, meine Mütze und Handschuhe aus Peru verloren haben. Sie waren 100 km weiter nicht mehr aufzufinden, leider. Bernhard wollte ja im Dunkeln zurückfahren und sie suchen, aber 200 km UMWEG und das auch noch ins Ungewisse, denn wo ich die Mütze verloren habe und ob sie noch dort liegt, ist doch sehr fraglich. Billy the Kids Grab kann auch etwas abseits in der Pampa besucht werden, doch so große Western Fans sind wir nun nicht. Per Zufall fuhren wir durch das Dorf, wo er das letzte Mal entkommen ist und dies natürlich auch gleich mit Schild angemerkt werden musste, sonst hat das Dorf auch nichts anderes zu bieten.
                                                 

   

UFOS

 

In Rosswell hab ich das festgestellt, so dass ich mich an dem vielen UFO Kitsch gar nicht richtig freuen konnte. Hier wollte man mal wieder unser Auto abkaufen und an der Tankstelle kam Bernhard mit einem Mann ins Gespräch, der uns über unsere Reise ausquetschte und meinte wir wären sicherlich in Roswell, um das UFO-Museum zu besuchen. Bernhard scherzte, jaja, das UFO Museum haben wir gesehen, UFOS aber nicht. Der Mann sagte doch ernsthaft, dass es dafür noch zu früh wäre und schaute an den Himmel. Wir sollten es wenn es später ist und dunkel etwas ausserhalb des Ortes versuchen, da sieht man immer komische Lichter. Ups, der schien so NORMAL zu sein.....aber vielleicht wird man ja so, wenn man hier lebt.

Im nächsten Ort sahen wir allerdings viele ungewöhnliche Lichter. Lichter in einer Reihe aus dem Himmel herunterkommend, oder hinaufsteigende Lichter an den unendlich vielen Fabrikschloten, je nachdem wie man das sehen will. Und das große gespenstische goldenen M, das uns ja schon seit Monaten mit seinen gelben Bögen verfolgt................uahhhh, ist das unheimlich!

                           

 HÖHLE
Die wohl gigantischste Höhle der Welt - Carlsbad Cavern! Bernhard hat von dieser Höhle schon so lange geschwärmt, doch diese Dimension ist einfach nicht zu beschreiben. Wir haben den ganzen Tag in dem Höhlensystem verbracht. Im Sommer kommen tausende von Fledermäusen hierher und hängen an den Decken (von einem geschützten Bereich, der für Besucher gesperrt ist) und man kann das Schauspiel wie sie zum Sonnenuntergang aus der Höhle fliegen und den Himmel verdunkeln von einem Amphitheater beobachten. Im Winter sind so gut wie keine Fledermäuse da. Wir liefen einen der großen Natureingänge in die Höhle hinein bzw. hinab und das für viele hunderte von Meter Weg und fast 200 Höhenmeter.
Unten angekommen läuft man noch einmal einen fast 3 km langen Rundweg, wenn man denn will, in der großen Höhlenhalle, die ein paar Verzweigungen hat. Es gibt noch eine untere Höhle und einige große Schächte, die man nur mit Tour oder wohl nur als Forscher erkunden kann. Vieles ist noch komplett unerforscht und wird spannend bleiben.
                                                   
Es gibt Stalagmiten und -titen und Strukturen, die als Popcorn bezeichnet werden, Säulen und Stalagmitenknubbel, die mal wieder märchenhafte Formen angenommen haben. Das Schöne ist man kann allein laufen, Fotos machen und im Winter ist kaum etwas los, so dass nicht zu viele Leute unterwegs sind und man die Ruhe und das regelmässige Blubb der Tropfen genießen kann.
 
 
 
2.-7.12.2011
              RUND UM MOAB
Von Escalante ging es weiter......auf wunderschönen Straßen durch verschiedene Schluchten hindurch, hinauf und hinunter, was für ein zerklüftetes Land das hier ist. Aber da wir uns auf dem Highway befinden sind die Straßen gut und wir kommen schnell voran. Trotzdem sind wir ziemlich spät dran, als wir im Capital Reef Nationalpark ankommen. Der Wetterbericht für die kommenden Tagen verheisst nichts Gutes, es sollen mehr Wolken aufkommen und je nach Höhe regnen oder schneien. Deshalb schauen wir uns nicht viel im Park an, nur das was sowieso auf der Durchgangsstraße liegt, eine alte Dorfschule aus der Pinierzeit und Petriglypen frühere Indianerkulturen, die sehr deutlich an der roten Felswand zu sehen sind.
Wir fahren noch weiter und in Hanksville mussten wir uns entscheiden, nach links über Goblin Valley nach Moab zum Arches oder nach rechts zu Little Egypt und vielen Slotcanyons, die weniger bekannt sind, so dass wir uns dort unten entscheiden müssen, ob es noch nach Moab hoch gehen soll. Da wir schon mehrmals in Goblin Valley waren, ich jedoch nie in Little Egypt und Slot Canyons auch immer toll sind, viel die Entscheidung auf RECHTS. Pünktlich zum Sonnenuntergang kamen wir bei Little Egypt an, mit uns auch der Wind. Der Sturm hörte nachts nicht auf, wir hörten es von überall her pfeifen, aber Robbie stand gut geschützt in einer Senke, so dass es seltenst schaukelte. Ich stieg abends nur kurz aus, um ein paar Fotos zu machen, aber der eiskalte Wind lies mich nicht lange aushalten und am nächsten Morgen war es bewölkt, grau, windig und eisekalt, so dass wir nicht einmal ein weiteres Bild machen wollten.

Die schönen Slotcanyons haben wir dann aber auch ausgelassen. Fotos wären sowieso nicht gut geworden und wandern bei der Kälte und dem Wind? So blieben wir doch die meiste Zeit im warmen Robbie sitzen und fuhren weiter. Irgendwann gab es einen kurzen Abstecher in den kleinen Nationalpark Natural Bridges, wo es schöne Naturbrücken gibt. Zu diesen hätte man auch runterwandern können, aber brrrrrr......jaja, zu kalt.

Leider sehen die Brücken nicht so beeindruckend aus, wie von unten mit blauem Himmel dahinter. Somit ist es schwierig die Steinbrücke auf dem Foto zu erkennen, was sicherlich auch an meiner Kamera liegen mag oder an der Art wie ich fotografiere. Und dann ging es wieder weiter, es fing an zu schneien, es wurde dunkler und wir kamen schlussendlich doch noch in Moab an. Das war ein kleiner Umweg, aber trotzdem haben wir ein paar schöne Dinge gesehen, so dass es sich wiederum gelohnt hat, so zu fahren.

Die nächsten Tage haben wir in Moab und dessen Umgebung verbracht. Wie schon vom Wetterbericht angekündigt, hatten wir erst einmal Wolken zu erwarten, eventuell auch Regen. Wir machten uns auf eine kleine Rundreise auf, die uns über eine steinige Schotterstraße zum Canyonlands Nationalpark bringen sollte, doch wir brachen früher ab, wollten wir Robbie bei dem Wetter auch nicht die steile steinige Straße antun, auch er sollte etwas Erholung bekommen. Aber die ersten 20 km sind geteert und diese lohnen sich auf jeden Fall. Man fährt am schönen Colorado entlang und es gibt einiges zu sehen. Petriglyphen, direkt neben der Straße zum Beispiel, steile Felsen, die senkrecht nacho ben gehen und so manchen Kletterer anlocken. Dann gab es noch ein paar Dinosaurierspuren und Bögen zu sehen.
 
 
 
An so mancher Stelle am Himmel konnte man blaue Flecken sehen und so kam dann auch die Sonne noch ein kleines bisschen durch. Deshalb fuhren wir kurz in den Arches Nationalpark rein. Der liegt unweit von Moab entfernt, doch zieht sich das Gebiet natürlich über viele Kilometer. Wir fuhren an Bögen durch, am Steinopa, der uns an die Reise mit Bernhards Eltern erinnerten, der Adler sah heute ganz anders aus, doch der Balancing Rock balancierte immer noch weit oben auf seinem Sockel, im Hintergrund wartet der Hinkelstein auf den schlafenden Obelix. Wir liefen zu den Nord und Südfenstern, einem Bogen, der irgendwas mit T heisst, dessen Namen ich vergessen habe, der knapp daneben ist und aussieht wie ein Türbogen mit einem kleinen Fenster nebenan. Ich ging noch zum Doppelbogen, der fast aussieht wie ein Dreifachbogen, wenn man davor steht. Bernhard blieb im Auto, waren doch all seine Kameraakkus in den letzten Tagen leer gegangen, ohne dass sie wieder aufgeladen wurden.
Wir haben das recht neue Visitorcenter kurz besucht, uns aufgewärmt, bevor es zurück nach Moab ging, die 2. Nacht im Auto auf einem Supermarktparkplatz. Dieses Mal mit internet vor der Wäscherei, die 24h offen hatte. Dort hatten wir dann auch Toiletten und es war schön kuschlig warm und es roch auch noch so gut....... Das erinnerte uns, dass nach so vielen Tagen (seit Elko?) eine Dusche nötig wäre. Der Tag sollte schlechter werden als der vorige, aber danach gäbe es wieder sonnige kalte Wintertage. Das heisst, dass wir schon noch einen Tag aushalten sollten. Wir machten uns auf in das Hostel der Stadt, wo wir uns den Luxus eines warmen Doppelzimmer gönnten. Darin gibt es zwar Betten, die ausreichen für 4 Personen, aber wir haben das Zimmer für uns alleine. Es gibt mehrere kleine Häuser mit unterschiedlich großen Zimmern, Badezimmer, Küchen und Fernsehräume, so dass man es sich hier schon gemütlich machen kann. Der Tag wurde zwar wettertechnisch schöner als der vorige, aber wir hielten uns vor allem beim Hostel auf.

Die Wäsche wurde gewaschen und getrocknet, Robbie bekam einen Ölwechsel und so manche kleine ausstehende Reparatur sollte auch erledigt werden. Das Geschirr wurde gewaschen und was ja noch viel wichtiger ist WIR SELBST. Eine herrlich HEIßE DUSCHE gab es hier, da wollte Bernhard gar kein Bett mehr. Wenn möglich, wäre er die ganze Nacht unter der Dusche geblieben.

Doch es war zu verlockend als wir hörten, dass heute außer einem Wintermarathonlauf noch eine Lichterparade stattfinden sollte. Lichterparade, keine Ahnung was man sich darunter vorstellen sollten. Wir waren schon fast zu spät, haben schon ein paar der Umzugsteilnehmer wegfahren sehen, doch noch gab es einige Fahrzeuge zu bestaunen. Traktoren, Lastwägen, Feuerwehrautos, Anhänger, Fahrräder und sonstige Gefährten fuhren an uns vorbei, mit vielen bunten kitschigen Lichtern geschmückt. Smokey, der Bär von BLM winkte uns vom beleuchteten Feuerwehrauto zu, ein Allradkrankenwagen blinkte vorbei, der Weihnachtsmann war auch da und irgendwo gab es leuchtende Rentiere. Das ist erst der Anfang, in den nächsten Wochen werden die Häuser so vor sich herblinken.

Abends haben wir es uns in unserem sehr warmen Zimmer gemütlich gemacht....oder auch nicht wirklich "gemütlich". Es war zwar kuschelig warm, aber wir waren mit Robbies Tacho beschäftigt vor allem Bernhard und man(n) war dabei natürlich am Fluchen. Auf dem Ziffernblatt hat sich zum zweiten Mal eine Schraube gelöst und leider ist es etwas schwierig daran zu kommen, alle Einzelteile zusammenzulassen und das ganze wieder zuzubekommen. Mit Zange und Hammer wurde der Metallring zugemacht und durch das viele Klopfen hat sich die gerade festgezogene wieder leicht gelöst, doch leider zusätzlich noch die, die vorher gar nicht lose war. ....und täglich grüßt das Murmeltier.... auf ein NEUES.

Nach einem weiteren Tag RUHEPAUSE im Hostel ging es wieder raus in die Kälte. Bernhard hatte im internet recherchiert und uns ein neues Highlight (noch n Stein würde Felix sagen, wenn er hier wäre) rausgesucht, dass wir beide noch nicht gesehen haben.

Es ging zuerst durch das Sandflat Recreational Area, wo vor allem Mountainbiker und Allradfahrer ihren Spaß haben können. Es gibt ein paar halbrunde Hügel und Steine, über die so mancher Verrückter fahren oder auch abrutschen kann, je nachdem was einem wohl mehr Spaß macht. Wir fuhren nur durch, denn die Straße führte uns nach 20 km von Moab aus zu unserem GPS Parkplatzpunkt.

Elivs Hammer, so heisst der Stein zu dem wir wollen, wie man ihn ein paar Kurven vorher von der Straße aus sehen kann. Von der Straße läuft man dann durch das Gestrüpp auf den GPS Punkt zu über einen Hügel, von dem aus man dann den Fels sieht. Es gibt keinen Wanderweg, war aber trotzdem recht gut zu finden und gut zu erreichen. Von hier aus sieht der Fels anders aus und wird auch anders benannt und zwar Olympische Fakel.

Es gibt in diesem Gebiet noch ein paar andere beeindruckende Felsen und wenn es nicht so kalt gewesen wäre, da oben auf über 2000 Höhenmeter, hätten wir uns vielleicht auch noch über den nächsten Berg in das Gnomtal aufgemacht. Ein anderes Mal, wenn man im Sommer der Hitze Moabs entfliehen musst vielleicht.

 

Am Nachmittag war dann noch ein bisschen Zeit und bei so strahlend blauem Himmel mussten wir einfach noch einmal die gleiche Tour durch den Arches Nationalpark machen, wie 3 Tage zuvor mit Wolken. Die Abendsonne ließ die Felsen glühen und wir hatten Spaß daran die Nord und Südfenster von allen Richtungen zu fotografieren.

Hier trafen wir per Zufall wieder auf Andy, dem Fotografen, den wir bei den White Pockets angetroffen hatten. 2 Tage später war die House Rock Road bei Schneeregen wohl doch sehr rutschig und schlammig und überhaupt nicht leicht zu befahren. Wie gut, dass wir so gut wie nichts an Schnee oder Regen mitbekommen haben.

Wir machten uns zu zweit noch einen gemütlichen Abend in der Pizzeria, wo wir internet hatten und uns wenigstens ein bisschen aufwärmen konnten. Im Sommer sind die Lokale hier wegen der Klimaanlage eisig, im Winter ist es aber auch mit Heizung ziemlich frisch. Die Getränke werden egal zu welcher Jahreszeit mit viel Eis geliefert......so ganz können wir das einfach nicht verstehen.

 


Die erste Nacht im Auto nach der Zeit im Hostel war wieder eisig kalt, die Temperaturen nachts sind sicherlich wieder unter -10°C und wir haben wieder alle Decken "an Bord".

Der nächste Tag war auch wieder klar und sonnig und nach einer Aufwärmzeit sind wir in den Canyonland Nationalpark gefahren. Hier haben wir die zerklüftete Landschaft von oben angeschaut, sind zu dem Mesa Arch gelaufen, der nur unweit von der Hauptstraße des Parks entfernt ist, jedoch das letzte Mal noch nicht ausgeschildert. Somit war auch dieser neu für uns.

Auf dem Rückweg trafen wir wieder auf Andy, der dieses Mal mit seinen Eltern hier unterwegs war.....wir sind mal gespannt, ob das nun ein tägliches Treffen geben wird, aber so ist ds manchmal - man trifft mehrere Tage in Folge auf die gleichen Leute und dann verliert man sich wieder aus den Augen....

Wir haben einige der Aussichtspunkte angefahren und rechts und links in die Schluchten gesehen.

 

 

 Eine sehr kalte und klare Luft, die Pfützen sind zugefroren, Schnee liegt allerdings nur ganz vereinzelt in Schattenlöcher von Bäumen, so richtig hat es auch hier noch nicht geschneit in diesem Winter.

Es war schon früher Nachmittag als wir den Nationalpark verließen und zu spät, um noch etwas Größeres in Angriff zu nehmen. So fuhren wir noch schnell in dem nebenangelegenen Dead Horse Point State Park, wo wir bei der immer tiefer liegenden Sonne in die rote Schlucht herabsahen.

Anschließend ging es wieder zurück nach Moab. Man kann hier einfach am Abend (d.h. bei uns ab 17:20 Uhr wenn es dunkel und noch kälter ist) mehr machen als irgendwo da draußen in der Pampa. So sitzen wir bei Burger King oder McDonalds rum und nutzen das internet, bummeln durch die warmen Geschäfte bis wir uns dann früh in den Schlafsack verkriechen. 

 Bluebird - Auf diesen kleinen Gefährten treffen wir auch des Öfteren.

Normalerweise ist er allerdings schneller weggeflogen

als man ihn fotografieren kann.

An diesem Tag haben wir ihn allerdings mehrmals zu Gesicht bekommen,

so dass er sogar auf mehreren Fotos gelandet ist.

Nachdem es Bernhard gestern bei seiner täglichen internet Recherche in den Fingern gejuckt hat, konnte er heute früh ab halb 6 auch nicht mehr schlafen und hat uns dann auch noch im Dunkel wieder zurück in den Canyonlands Nationalpark gefahren. Ich durfte die 60 km noch in meinem Schlafsack eingekuschelt bleiben, denn wie ihr euch das jetzt schon denken könnt, war es auch in dieser Nacht wieder eisig kalt. Doch dann blieb mir nichts anderes übrig, wenn ich den Mesa Arch von unten durch das erste Sonnenlicht des Tages angestrahlt sehen möchte, dann muss auch ich raus, in meine kalte Hose und Schuhe steigen und zu dem Bogen hinlaufen.

Dort hat sich die Fotografen-Tourgruppe, die wir die letzten Tage immer mal wieder getroffen haben, auch schon eingefunden. Sie standen in Reihe nebeneinander am besten Punkt. Zumindest dachten sie dass es der beste Punkt war, denn keiner wollte seinen Platz aufgeben. Bernhard und ich sind links und rechts um die beiden rumherum und haben von verschiedenen Winkel mit unterschiedlicher Perspektive Fotos gemacht. Vielleicht ja sogar bessere?!

 

Suchbild: Wo steht Bernhard?

Auflösung: In der rechten Felsspalte/höhle, an der linken unteren Kante des Schattens. Gefunden? Von dort aus ist das nächste Foto aufgenommen.

Nach diesem Highlight und noch ein paar kurz angefahrenen Aussichtspunkte, wie auch bereits am Vortag, nur dieses Mal mit anderem Licht, machten wir uns auf den Weg Richtung Whale Rock. Hier hatte Bernhard einen GPS Punkt (der allerdings falsch war) und ein Foto im internet gesehen, und das war was er sich nicht entgehen lassen wollte. Der Mesa Arch war vor Jahren als zwar bekannt, doch nicht ausgeschildert wie jetzt. Der Weg zu dem Fallen Kiwa, wo es jetzt hingehen sollte, ist auch bereits ein Trampelpfad, doch noch weisst kein Schild darauf hin, was das Ziel ist.

Wir gingen den Weg bis zur Felskante, dann ging es etwas steiler und gerölliger nach unten. Die Felsspalte, in der sich vor vielen vielen Jahren Indianer ein Zuhause gebaut hatten mit einer gigantischen Aussicht, hatten wir bald gesichtet. Doch dahin sah es für mich noch gerölliger und steiler aus, dass ich es vorzog, Bernhard vorausgehen zu lassen. 

Er berichtete mir später, dass es nur steil aussieht, aber dann doch recht gut zu gehen ist......ein wenig jammert er jetzt allerdings über Muskelkater. Die Sicht hatte ich auch von meinem Punkt, nur eben ohne Felshöhle und Überreste der Indianerbehausung. Bernhard kam jedoch überglücklich zurück und freute sich den ganzen Tag darüber, dass es so etwas tolles sehen hat dürfen.

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Doch das blieb nicht unsere einzige kleine Wanderung des Tages. Nach dem Besuch im Canyonlands sind wir mal wieder in den Arches Nationalpark gefahren. Dieses Mal war es noch früh genug, so dass wir nicht wieder zu den Fenstern sind, sondern bis ans Ende des Parks, wo der Weg zum Devilsgarden, Teufelsgarten, anfängt. Den sind wir zwar nicht ganz gegangen, ist doch im Winter sehr schattig und kühl und dafür dann weit zu gehen, aber bis zum Landscape Arch.

Der Weg ist neu und gut, ging er das letzte Mal doch zwischen Gestrüpp und durch Sand, so war es jetzt einfacher die 1,5 km dorthin zu gehen. Leider war der Bogen schon im Schatten und bis hin darf man auch nicht mehr. Auf dem Rückweg schauten wir uns noch ein paar der kleineren Bögen an, wie den Skyline Arch oder den Sanddune Arch...
Dann machten wir uns aber noch schnell auf zum Delicate Arch (Rundweg knapp 5 km), im Winter ist das immer ein Gerenne gegen die Zeit, dafür nicht mit hängender Zunge, die ständig Wasser verlangt, das es ihr zu heiss wird. Es wird eher zu kalt und so liefen wir mit mehreren Lagen Hosen und Pullis, Mütze und Handschuhen durch die Landschaft in der es einem im Sommer selbst in kurzer Hose und T-Shirt zu heiß ist.
 

Megagigantischer-Delicate-Arch? ODER Bernhard als Zwerg?

 

 

Mini-Delicate-Arch? ODER Jasmin als Riese?

 

Wir kamen genau zur richtigen Uhrzeit beim Delicate Arch an. Der Mond war aufgegangen, die Sonne fast am Untergehen, so dass es mit jeder Minute rötlicher wurde. Es war zum ersten Mal dort oben nicht windig und so recht angenehm auf dem warmen Sandstein zu sitzen und diese berauschende Sicht zu genießen. Zum Sonnenuntergang machten wir uns wieder an den Abstieg und gönnten uns in Moab einen weiteren Restaurantbesuch zum Abschluß dieser schönen Tage in dieser Gegend.

 
 
25.11.-01.12.2011

Page und der Lake Powell:

In Page, schön gelegen am Lake Powell und neben der Glen Canyon Staumauer, wo man doch immer wieder gerne die Aussichtspunkte besucht, haben wir meist am Walmart Parkplatz gecampt und nebenan bei McDonalds das internet genutzt, wo wir auch eine email von Erika und Herbert empfangen haben, die 2 Stunden vor uns im McDonalds sassen, die wir bereits aus Kanab kennen. Auch sie haben die Nacht auf dem Walmart Parkplatz übernachtet und so wurde dann mal wieder Reisetratsch ausgetauscht am nächsten Morgen als wir alle aus dem warmen Bettchen krochen, sobald die ersten Sonnenstrahlen anfangen die Außentemperaturen zu erhöhen. Nachts ist es immer noch recht frisch, unsere Scheiben von innen beschlagen und eingefroren, doch tagsüber sehr angenehm sobald die Sonne herauskommt. So lässt sich das Aushalten, nachts im Schlafsack und tagsüber in der Gegend umherwandern, was es jetzt im Winter leichter macht im Vergleich zu den 35-45°C heißen Sommertagen in dieser Gegend.

Landschaftlich ist es hier ja im Winter genauso schön. Ein weiterer Vorteil es gibt weniger Reisende, außer eben in der Thanksgiving Woche, in der wir hier unterwegs waren, anschließend hat sich das gelegt.

Um Page gibt es viel zu sehen. Einige tolle Plätze haben wir aus Zeitmangel ausgelassen, da wir sie ja schon von unseren früheren Besuchen kennen (Bsp.: Horseshoe Bend, Toadstools).

Thousand Pockets:

Weiß-graue Hügel mit Gehirnstruktur, die zwischen sich tiefe Löcher bilden, in denen sich teilweise Wasser oder Sand ansammeln. In unmittelbarer Umgebung gibt es auch noch viel zu erkunden.

So trifft man immer wieder auf Steinformationen, wie zum Beispiel der Schildkröte. Wir haben ja viele Informationen von Synnatschkes Seite, die Bernhard schon seit Jahren begeistert studiert. Er hatte sich hierher mal unter gewittrigen Bedingungen aufgemacht und musste sich wegen Regen unterstellen. Die Felsspalte hat er dann Masacre Cave genannt, da man darin, wie wir aber auch schon überall in dem Gebiet und auch in anderen Gebieten, rote Flecken auf den Felsen sehen kann, die doch arg an Blutspuren oder Blutspritzer erinnern.

Auch die Masakerhöhle haben wir gefunden, eine Rutschbahn, Steinfratzen, Badewannen und noch viel mehr. Nachdem man es mal auf den Berg hochgeschafft hat, befindet man sich auf einem Steinespielplatz, der zum Entdecken einlädt.
            

Stud Horse Point:

Dieser Aussichtspunkt mit tollen Hoodoos ist auch nicht weit weg von Page. Als wir ankamen waren wir da ganz alleine, aber auf dem Rückweg trafen wir auf 5 weitere Fahrzeuge, die zum Sonnenuntergang dorthin unterwegs waren. Also doch recht frequentiert. Man hat nicht nur die Hoodoos zu bestaunen, sondern auch noch einen gigantischen Blick auf den Lake Powell. Man kann die letzten 500 Meter auch zu Fuß gehen, wo die Straße am Zaun aufhört, oder den Weg steil nach unten und steil sandig wieder nach oben, um den Zaun herum.

Für Robbie kein Problem, aber auf dem Rückweg trafen wir an dem unteren Punkt auf eine amerikanischer Familie, die wir bei der Lotterie in Kanab bereits gesehen haben. Sie steckten fest. Sie müssen kurz nach uns gekommen sein, denn wir waren knapp 20 Minuten da hinten und sie haben sich schon so eingebuddelt und wieder die Reifen rausgeschaufelt und mit Steinen unterlegt, dass das nach viel Arbeit aussah. Aber so ging nichts. Ohne Allrad hätte er den Hang schon gar nicht runterfahren sollen, aber als er unten ankam und den sandigen Aufstieg sah, wollte er dort in der Kurve drehen und blieb im Sand stecken. Mit Hilfe von Robbie und unserem Abschleppseil kam er leicht raus und hat es dann auch alleine wieder den Berg hochgeschafft. So war für uns die Straße frei und all die, die oben warteten oder gerade angefahren kamen.

White Pockets:

Es sollte ein sonniger Tag werden, also fuhren wir doch noch zu den White Pockets. Noch einmal Wasser auftanken, etwas zu Essen einkaufen und ab auf die sandige Straße, die wir bis zur Flat Ranch an Pawhole vorbei schon bereits von der Fahrt mit Felix im September kannten.

Sie war immer noch sandig, welch Wunder, aber laut Bernhard besser zu befahren. Nun begann der unbekannte Teil der Straße und uns war natürlich schon etwas mulmig, kommen doch kaum Leute nach da hinten. Aber so schlimm war es nicht, es gab ein paar sandige Stellen und einen Hügel, laut Bernhard 2 Hügel, die rückzus steil werden könnten und daher schwierig. Aber kurz bevor wir ankamen trafen wir auf 2 Jeeps mit Familien und am Parkplatz der White Pockets stand noch ein kleiner Suzuki. Die Suzukis haben zwar auch Allrad, aber wie der das geschafft hat, haben wir uns trotzdem gefragt. Die Leute kamen gerade zurück und wir haben gefragt welchen Weg sie genommen haben, bis zur Flat Ranch einen anderen, der besser sein soll….aber den Rest haben sie auch ohne Probleme geschafft. Nancy und Steve mit Hund Marly wollten nicht wie wir über Nacht bleiben, hatten sie auch außer 2 Liter Wasser nichts weiter dabei. Sie hatten noch daran gedacht, zur Not Schlafsäcke mitzunehmen, es aber dieses Mal doch nicht getan. Besser wäre es gewesen MIT Schlafsäcken, denn nach 2 Meilen streikte ihr Auto bzw. qualmte und stank und kein Gang funktionierte mehr. Wahrscheinlich war die Kupplung kaputt. Sie liefen zu unserem Auto zurück und suchten uns zwischen den Gehirnförmigen Strukturen der White Pockets und trafen auf Bernhard. Ich war noch etwas weiter bei rotweißen Wellen und Tipis und sonstigen Knubbeln.

 

Für uns war es zu spät wieder auf der auch für uns unheimlichen Straße zurückzufahren, außerdem hatten wir ja noch gar nichts wirklich gesehen. Wir haben ja auch nicht noch wirklich Platz für 3 weitere Passagiere, aber irgendwie werden wir ihnen schon helfen. Erst einmal schauten Steve und Bernhard nach dem Auto, doch machen konnten sie nichts, zur Not drumherumfahren oder doch versuchen auf die Seite abzuschleppen oder zu schieben. Wir liehen den beiden Schlafsack und Decke, ein paar Pullis und gaben ihnen noch Sandwiches und etwas zu trinken auf den Weg. Doch es war wirklich kalt in der Nacht. Sie haben jede Stunde den Motor und die Heizung angemacht, aber geschlafen nicht wirklich. Sie sagten sie würden am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang zum Fotomachen vorbeikommen, dann entscheiden wir wie es weitergeht, vielleicht wären ja auch noch andere Fahrzeuge da. In der Nacht kam tatsächlich noch ein Verrückter im Dunkeln angefahren. Ich stieg aus und schlotterte ne Runde während ich mit Andy redete, der zwar viel Platz im Auto hatte, aber 2 Nächte hier bleiben wollte. Am nächsten Morgen ging Andy, der Fotograf ist, schon vor Sonnenaufgang zu den White Pockets. Ich war auch bald unterwegs und Bernhard blieb noch ne halbe Stunde länger im Schlafsack.

Später trafen ein paar Japaner ein, nur einer von Ihnen konnte Englisch. Sie erklärten Bernhard so etwas ähnliches wie Andy später mir, dass die Japaner mit einer Tour herkamen und der Tourguide, ein Navajo, hat den Suzuki auf die Seite geschleppt, die Japaner abgeliefert und ist mit Steve und Nancy auf einen Hügel gefahren, wo es Handyempfang gab. So konnten sie zumindest in ihrem gemieteten Häuschen, bei dem sie auschecken hätten sollen, Bescheid geben, dass es einen Tag länger dauert. Wir trafen die 3 dann später am Parkplatz, als wir gerade losfahren wollten. Der Tourguide würde sie um 15 Uhr mit seinen Japaner nach Page mit zurücknehmen.

Das klang gut für uns, da wir ja kaum Platz hatten und weder nach Page noch nach Kanab zurückfahren wollten.

     Leben und Tod in der Wüste!       

 

Wir wollten noch einen kurzen Abstecher bei den Coyote Buttes Süd, Cottonwood Cove, machen. Auch wenn wir kein Permit dafür hatten, aber noch einmal nach Kanab fahren (über 100 km) und die sandige Straße wieder zurück, das war uns zu viel. So liefen wir zwischen den bunten Felsen und Steinen für ca. 3 Stunden um die Gegend.

Coyote Buttes South:  

Nach dem Gatter haben es sich 2 Camper gemütlich gemacht, die aber gar nicht wirklich freundlich aussahen, nicht einmal zurückgrüßten. Wir parkten Robbie wieder auf unserem alten Parkplatz und machten uns in das Gebiet auf. Es begrüßte uns nach der ersten Tipibesteigung die schleimige Schnecke, später trafen wir auf den Scheibenmann und auf Harry Potters sprechenden Hut, den wir jetzt als Magier Edgar Hut umtauften. Alles kam uns so vertraut vor und sah doch wieder faszinierend aus. Ein paar neue Gegenden erkundeten wir noch schnell andere ließen wir aus.

Zurück bei Robbie hatten wir einen Zettel an der Windschutzscheibe. Von einem Ranger, da wir kein Permit ausliegen hatten. NOCH keinen Strafzettel, wir würden aber in naher Zukunft von ihnen hören. Tja, einmal im Monat wird vielleicht kontrolliert und uns trifft es gerade heute. Wir vermuteten die unfreundlichen Camper, doch als wir wieder bei ihnen vorbeifuhren, war keiner "zu Hause" und auch sie hatten den schönen Zettel an der Windschutzscheibe. Naja, mit einem deutschen Nummernschild alleine kann man noch nicht so viel anfangen.

Ich vermutete den allein fahrenden weißen Jeep mit grimmigem Mann, dem wir kurz vor der Ranch begegnet sind. Und genau diesen sahen wir bei Pawhole wieder. Wir hielten dort nicht an, als wir aber an den Abzweig der besseren Straße kamen, parkte dort der weiße und fuhr kurz vor uns wieder an.

Wir hielten beim State Line Campground, wo man umsonst campen kann. Dort kam keine 10 Minuten später ein Rangerteam mit offiziellem Fahrzeug und fragte uns viele viele Fragen. Wir erzählten ihnen von White Pocket und auch dass wir bei dem Cottonwood Cove waren. Was sie ja sowieso schon wussten. Sie notierten sich Bernhards Daten und verwarnten uns dieses Mal noch ohne Geldstrafe. Uff, da sollten wir uns so schnell nicht mehr ohne Permit blicken lassen.

Cottonwood Canyon Road:

Diese Straße sind wir ja nun schon ein paar Mal gefahren, aber nie hatten wir Zeit für eine kleine Wanderung. Dieses Mal sollet es zum gelben Fels - Yellow Rock- gehen. Dieser sieht so fehl am Platz aus in dieser rot-weißen Landschaft aus Zacken und Ecken, Hahnenkämme und Knubbel und Hügeln. Der Weg war verdammt steil und geröllig, aber oben angekommen, sah man den großen runden Felsen, der von weitem so gelb aussieht, von nahem aber doch viele weiße und rötliche Schlieren hat, die teilweise aussahen wie Wege. Das er verdammt groß ist kann man auch an dem rechten Bild sehen, da ist Bernhard nicht einmal halb oben und doch so winzig!
Die Cottonwood Canyon Road ist soweit ganz gut zu befahren, momentan auch mit 2WD, aber wenn es nass wird, könnte es an so mancher Stelle verdammt rutschig werden. Außerdem gibt es einige weggespülte Stellen, die wir so nicht von September im Kopf haben. Gegen Nachmittag fuhren wir dann noch auf einen kurzen Abstecher zum Grosvenor Arch, ein Doppelbogen, der einfach genial aussieht und so leicht zu erreichen ist.

 

Escalante – Hole in the Rock Road:

Escalante scheint sehr ausgestorben, obwohl das hier ein Touristenort ist, gibt es eigentlich nicht sonderlich viel in der Stadt. Die meisten machen von hier einen Ausflug auf der Hole in the Rock Straße, die schlussendlich nach mehr als 3 Stunden Schotter an einem Zweig des Lake Powell endet, wo es ein Loch in einem Fels gibt. So weit sind wir nicht gefahren, aber ein paar Zwischenstops haben wir auf dieser Straße eingelegt. Mehrmals waren wir zum Beispiel im Teufelsgarten - Devils Garden, haben uns die Steinformationen und Brücken ohne Sonne, mit Sonne, zum Sonnenuntergang und nach Sonnenuntergang und auch noch bei Sonnenaufgang angesehen.

Immer wieder gab es ein anderes Licht und die Gegend mit den vielen Felsen ist wirklich wie ein Spielplatz für große Kinder.

Natürlich gibt es bescheuerte Leute, die meinen so eine Steinbrücke hält ja ewig, oder zumindest so lange er da ist und das reicht ja auch, und muss deshalb darüber laufen und drauf rumhüpfen.

In dieser zerklüfteten Gegend gibt es sehr viele Canyons und davon auch noch einige schöne enge (Slot) Canyons. Ein Wanderweg führt zu den 4 Dry Fork Slot Canyons, wovon wir 2 besucht haben. Die Zeit hat für alle nicht ausgereicht und das Wetter hielt sich in Grenzen. Ich habe mich auch noch "verlaufen", nachdem ich den Steinhaufenwegweisern gefolgt bin, die sicherlich alle 20 Meter kamen, doch leider wo anders hingeführt hatten, so dass ich 2 steile Berge wieder hoch musste und mir irgendwie den Weg durchs Gebüsch schlagen musste, um nicht noch den 3 steilen Berg zurücklaufen zu müssen.

 

Der Peek-a-Boo-Canyon war aber dafür dann sehr beeindruckend. Wir haben an einer Stelle auch unsere Rucksäcke zurückgelassen, damit wir nicht zwischen den engen Felsen stecken bleiben oder gar nicht erst weiterkommen können.

Wir hatten im Visitor Center gehört, dass nicht nur wir oder unser Elefant sondern viel viel früher auch mal Dinosaurier durch diese Gegend getrampelt sind, und diesen wollten wir uns auf die Fersen machen. Früher war die Gengend hier mal schlammig-sandig und so wie unsere Fussspuren im feuchten Bachbett zurückbleiben, blieben auch ihre Fussspuren zurück. Auf einem Felsplateau (20 Mile Wash – Dinosaur Track) soll man über 500 Spuren von verschiedenen Dinosauriern sehen. Leider sind die Spuren nicht ganz so deutlich zu erkennen gewesen, wie wir sie schon in anderen Gebieten gesehen haben. Spaß gemacht hat es trotzdem, die Spuren aufzufinden, Spuren zu deuten (wie zum Beispiel Schlangenlinien, die vom hinterhergezogenen Schwanz kommen könnten) oder gar die Richtung der Spuren zu deuten.
  

 

14.11.-24.11.2011
Einmal schnell durch Nevada.... Ein Sturm kommt auf, das schrieben uns Ann und Bill auf einen Zettel am Freitag morgen an dem wir Elko verlassen wollten. Ann und Bill planten nach Salt Lake City zu fahren und verließen das Haus früher als geplant. Wir konnten uns nicht einmal richtig verabschieden, nachdem wir ihre Gastfreundschaft so lange genossen haben. Wir machten uns dann gegen 10 Uhr morgens auf den Weg....einmal durch Nevada, mal schaun wie weit wir kommen. Wir fuhren an den Ruby Mountains vorbei über den Secret Pass, der einigen Pionieren, vor allem denen der Donner Party, Ärger erspart hätte. Die Straße war gut, der Wind nahm zu. Doch zu unserem Glück erst als wir uns wieder auf der Teerstraße befunden haben, so dass es uns kein Sand und Schotter entgegenbließ, dafür umso mehr Luft, so dass Robbie ganz schön was zu schaffen hatte und aus allen Löchern pfiff....oder war das der Wind zwischen dem Gerümpel auf dem Dach?
So schafften wir es bis nach Panaca, was kurz vor der Grenze zu Utah liegt. Es wurde langsam dunkel, so haben wir es uns im Auto an einer Tankstelle gemütlich gemacht. Die Nacht war nicht so kalt und es hat uns ein Schlafsack gereicht ohne weitere Decken. Am nächsten Morgen fuhren wir ein paar Kilometer zurück, denn da gab es einen State Park. Hier hatten wir gelesen, dass man über den Aussichtspunkt Miller Point auch so in den Canyon wandern kann.
 CATHEDRAL GORGE STATE PARK
Die Aussicht vom Aussichtspunkt war schon beeindruckend, so dass wir uns doch die Zeit nahmen und die Stufen runter in den Canyon liefen, dann der Schlucht entlang, bis man im eigentlichen Park (7 Dollar Eintritt PRO FAHRZEUG) war. Dort gibt es einige "Höhlen", kleine kurze Slotcanyons in die man hineinlaufen kann.
  
Doch dann ging es wieder los, viele viele Kilometer fahren, dieses Mal ohne Wind, so dass wir von dem eigentlichen Sturm wohl verschont blieben. Kurz vor St. George, wo wir das letzte Mal mit Felix waren, haben wir noch ein paar Aussichten auf die roten Klippen, Red Cliffs, genossen, denn es schien schön warm die Sonne und das Licht ließ alles Rot erleuchten.
  
Dann ging es zum Zion Nationalpark. Hier kamen wir gegen 16:30 Uhr an, das ist wieder einmal kurz vor Sonnenuntergang. Die letzten Strahlen an den Felsen wurden festgehalten, der Hirsch der uns da ganz unschüchtern über den Weg lief, doch weiter als zum Visitor Center kamen wir an dem Tag nicht.
Hier haben wir uns informiert, wie man zur Subway kommt. Tickets gab es noch, denn im Moment will da keiner hin.....außer vielleicht Bernhard, der die freundliche Rangerin angrinste und das Ticket auch gleich kaufen wollte. Ob es nun an der Rangerin lag oder doch eher an mangelndem Verständnis, ich habe abgeblockt und gesagt, wir würden eine Nacht drüber schlafen und darüber nachdenken. Da werden jetzt nicht grad 20 Leute kommen, die so ganz spontan auch alle zur Subway, einem Röhrenförmigen Abschnitt in der Schlucht des Left Fork Creek. Draußen angekommen, hab ich Bernhard gefragt, warum er denn unbedingt zur Subway will. Da wäre es schön. Naja, schön schon aber verdammt kalt. So hat sich herausgestellt, dass Bernhard einige wichtige englische Worte nicht verstanden hat. Wie zum Beispiel hüfttiefes Wasser oder eisbedeckte Felsen, die RUTSCHIG sein könnten. Die Rangerin meinte, man kann das schon machen, jetzt, aber es wäre draußen verdammt kalt, in der Schlucht noch kälter und es bliese vor allem bei der Subway ein eisiger Wind. Die Regenwahrscheinlichkeit wäre am nächsten Tag hoch, so dass es auch mal schnell eine Eisschicht auf den Felsen, über die man klettern muss, geben kann. Laut ihr sind 80% des Weges IM Wasser. Das hatten wir ja schon mit Bernhards Eltern im Virigin River, doch da hatten wir draußen 30°C, so dass das kalte Wasser nciht so störend war. Das Wasserniveau ist nicht höher oder niedriger im Moment als Normal, aber es kann von den Knöcheln, zum Oberschenkel oder der HÜFTE reichen. Bei einer 6-8 Stunden Wanderung wären das 5-6 Stunden im sehr kalten Wasser mit Außentemperaturen unter 15 °C und OHNE SONNE im Canyon.....brrrrrrrrrrrrrrr.....

Wir sind dann doch nicht zur Subway gelaufen! Dafür haben wir uns in Ruhe ein paar schöne Plätze angesehen und sind so langsam aus der Schlucht durch den Tunnel wieder rausgefahren.

 

Hier haben wir das letzte Mal vor einigen Jahren mit Bernhards Eltern eine Wanderung durch den Virgin River gemacht. Dieser war dieses Mal nicht kälter als das letzte Mal, aber die Außentemperaturen sicherlich um 20 Grad schon.
Am Abend, mal wieder gegen 16 Uhr sind wir an unserem Ziel angekommen. Kanab. Denn hierher haben sie seit letzter Woche das Lotteriespiel zur Vergabe von Coyote Buttes Permits gelegt. Also eine Erlaubnis, die man sich für 5 Dollar kauft, um am nächsten Tag in das nördliche oder das südliche Gebiet der Coyote Buttes zu gehen. Das Spiel haben wir ja das letzte Mal schon mit Felix mitgemacht, damals nicht das beliebte NorthPermit gewonnen, so dass wir nicht zur WELLE laufen konnten. Dafür sind wir mit Robbie durch die sandige Piste zu dem südlichen Teil. Das war sehr sehr beeindruckend und wird von den meisten Leuten als spektakulärer angesehen. Dafür braucht man allerdings wirklich ein Allradfahrzeug und es hat eben nicht DIE STRUKTUR DER WELLE. Der Hype nach der "WANDERUNG ZUR WELLE" wird immer Größer und so waren an diesem Tag 23 Gruppen anwesend. Eine Gruppe besteht aus 1-6 Personen und bei uns waren fast ausschließlich 4-6 er Gruppen Asiaten da. Leider wurde unsere Nummer, schon das 2. Mal die Nummer Eins, nicht gewählt. Dafür wieder die Nummer 13 und 14. Bin mal gespannt, ob das nun Zufall war oder morgen wieder so sein wird! 

 

Auf jeden Fall hatten wir bei über 80 Leuten kein Glück, eins der 10 Tickets zu bekommen. So mussten wir uns ein Alternativprogramm ausdenken. Doch die Gegend hier ist sagenhaft udn es gibt so viele andere Dinge anzuschauen. Leider war das Wetter nicht so gut. Morgens bis 10 Uhr noch sonnig, dann mit grauen Wolken bedeckt, die ab und an aufrissen. Später hatten wir auch noch ein bisschen Regen, aber im Großen und Ganzen war es ok. Wir fuhren die Jackson Canyon Road (geteert) entlang, die zwar fast nur Privatgebiete links und rechts der Straße hat, aber super schöne rote Berge zum ANSCHAUEN.
Darauf folgten wir zig Kilometer der Skutumpah Road. Diese begann mit einer breiten Schotterstraße mit viel Schotter, recht breit und eben. Sie ging jedoch über in eine lehmige, hügelige Straße. Und der letzte Teil war rutschig, lehmiges Wellblech in Rot. Wir hielten nicht am Lick Wash Canyon an und liefen dementsprechend auch nicht in den schönen SlotCanyon hinein, da uns zum einen gesagt wurde, dass man für manche Passagen besser Seile zum Klettern dabeihaben sollte und da sich die graue Wolkendecke mehr und mehr zuzog.
Wir fuhren weiter und hielten bei der Bull Valley Gorge. Dort führt der Wanderweg erst einmal oberhalb an der super engen und tiefen Schlucht entlang und nach einer Weile ist man an deren Anfang, wo man auch leicht hineinklettern könnte....das nächste Mal, wenn es etwas wärmer ist!
Der nächste Halt war dann am WillsCreek. Dieser kleine Bach enthielt sogar ein bisschen Wasser, durch das man ab und an lief, mal war die Schlucht breit, dann wieder ein Stückchen durch hohe Felsen verengt. Leider setzte hier der Regen ein, so dass wir nicht bis zu deren Ende liefen und lieber wieder zurück zu Robbie kehrten. Diese Schlucht ist jedoch die leicht zugänglichste. Man kann sie auch recht schnell von Cannonville erreichen, wo wir anschließend hinfuhren, an unserem gemütlichen Übernachtungsplatz vorbei, wo wir das letzte Mal mit Felix mit toller Sicht ins Tal und auf den Kodak State Park gecampt haben. Dieses Mal mussten wir ja zurück nach Kanab, um am nächsten Tag wieder an der Lotterie teilzunehmen, sonst hätten wir es uns vielleicht dort gemütlich gemacht.
           
Hier mussten wir uns entscheiden, zurück? Die selbe Strecke ist immer langweilig. Nach rechts die CottonwoodRoad, die wir mit Felix gefahren sind. Da gibt es noch viele schöne Sachen zu sehen, doch das Wetter ist ja nicht so der Hit. Nach links? Übern Bryce Canyon und Red Canyon nach Kanab fahren, diese Straße ist fast genausolang wie über die Cottonwood Road, aber dafür geteert! Doch da waren die größeren grauen Wolken und es sah nach Schnee aus.

Aber einen Blick in den Bryce Canyon werfen, wäre auch schön, so mit ein bisschen Schnee auf den Zipfeln. Und genau das haben wir dann schlußendlich auch gemacht. Und wer sagt es denn, nach einer Weile gab es ein paar Löcher in der grauen Decke und ein paar Sonnenstrahlen fielen durch. Nach weiteren Minuten wurde es noch richtig gut.

Es sah teilweise so aus, als würde jemand da oben sitzen und mit einem SPOTLIGHT bestimmte Stellen des Bryce Canyons hervorheben wollten. Schaut mal, da sitzt eine Kugel auf einem Stift, und jetzt hierherüber, da gibt es ein herzförmiges Fenster, dann wieder zu einer Kathedrale aus Sandstein, zum nächsten Berg und wieder zurück. Bis schlussendlich fast der ganze Canyon noch einmal rot glühte und alle gemeinsam strahlten. Sogar Bernhard!

                            
 
Am nächsten Tag versuchten wir erneut unser Glück bei der Lotterie, doch es waren mindestens genauso viele Leute da und auch ein paar Gruppen. Mit uns noch 2 andere Langzeitreisenden, mit denen wir anschließend noch eine Weile gequatscht haben, doch keiner von uns wurde gezogen. Dieses Mal ging es verdammt schnell. Wir waren Nummer 12, doch auch mit dieser hatten wir kein Glück. Es wurde Nummer 9 oder 10 zuerst gezogen, das waren dann schon 5 Leute. Die zweite Nummer war die 4 und das war eine 6er Gruppe, die dann zwar offiziell nur zu fünft gehen durfte, um die 10 Permits zu erfüllen, aber für uns hieß es.....vorbei! Wir sind an diesem sonnigen Tag noch bis zum Nordrand des Grand Canyon gefahren, ca. 130km, mal kurz zum Ausflugsziel. Der GrandCanyon hat noch offen, die Straße war auch frei, bis auf 2 oder 3 schattige Stellen. Im Park war dann nur eine Straße, die zum Visitorcenter offen, wo wir mal kurz in die große Schlucht runtergeschaut haben. Hier trafen wir die 2 aus Massachusetts wieder, die uns morgens auf Deutsch gegrüßt hatten. Sie hatten auch kein Glück bei der Lotterie und haben einen Ausflug hierher gemacht, um am nächsten Tag noch einmal ihr Glück in Kanab zu versuchen.
Wir jedoch sind vom Grand Canyon nicht wieder nach Kanab zurückgefahren, sondern haben uns in die Coyote Buttes Gegend aufgemacht. Dort waren wir noch einmal kurz bei den Pawholes, wo wir mit Felix bereits im September waren. Dieses Mal war das Licht, da kurz vor Sonnenuntergang, einmalig. Die Straße war laut Bernhard noch besser zu fahren, der Sand war recht fest und zu dieser Jahreszeit fahren öfter einmal ein paar Leute nach da hinten. Es war zu spät für die White Pockets oder für Cottonwood Cove.
                                             
So sind wir zum Parkplatz des WirePass gefahren. Ein weiteres Fahrzeug war da, wir haben gesehen wie sie Holz zusammensammeln und die Nacht im Zelt verbringen müssen. Wir hatten es in Robbie doch noch ein paar Grad wärmer. Trotzdem war Eis am Fenster am nächsten Morgen, wie fast an jedem Morgen. Wir standen früh auf, aber nicht so früh wie geplant. Kurz bevor sich die Sonne zeigte, haben wir uns auf den Weg gemacht, es war kurz nach 7. Der Weg ging erst einmal im Flussbett entlang, bis es dann den Hügel hoch ging, wo das Schild stand, dass das das Gebiet Coyote Buttes war und man nur mit Permit weiter darf. Es gab auch ca. 1/2 Meile später einen Personenzähler, zumindest klickte es als Bernhard durchlief und interessiert wie er war, studierte er das Kästchen etwas länger und fuhr mit der Hand von links nach rechts, so dass es noch einmal klickte. Wenn er das noch 100 Mal macht, dann denken die dass heute statt der erlaubten 20, 120 in das Gebiet sind!!!!
Bernhard erinnerte sich gut an den Weg und so war es auch ohne Wegbeschreibungszettel gut zu finden. Da es ziemlich kalt ist hier und selbst in der Sonne frisch, waren wir auch schneller unterwegs als so mancher im Sommer. Gegen 8:30 Uhr waren wir dann an der Welle, die Sonne allerdings noch nicht. So haben wir nach unzähligen Fotos ein paar andere Dinge auf dem Plateau über der Welle angeschaut, bis die Sonne sich gezeigt hat. Da kam auch schon ein anderes Pärchen, das allerdings nach ein paar Fotos weiter ging. Gut für uns, denn nach weiteren 10 Minuten war die Sonne perfekt und wir wieder alleine. So haben wir noch einmal hunderte von Fotos gemacht von dieser tollen farbenfrohen Gesteinsformation.

Auch wenn es im südlichen Teil der Coyote Buttes ein tolleres Farbenspiel gibt, skurilere Strukturen und das Gebiet als viel schöner eingestuft wird, DIE WELLE ist schon eine einzigartige Formation. Und die Wanderung dahin einzigartig.

Welche Unterschiede in den Farbe die Sonne ausmacht, könnt ihr vor allem auf diesen beiden Fotos sehen. Das eine Morgen gegen 9 Uhr aufgenommen (links), dass andere eher gegen 11 Uhr (unten). Nicht direkt vom gleichen Punkt, aber man kann gut sehen, welche Veränderung Sonnenlicht bewirkt. Abends war dann in der Welle zwar noch Licht, aber auch viel Schatten! Im Winter hat man weniger viele Sonnenstunden INNERHALB der Welle, dafür sehr schönes intensives Licht! 

Aber es gibt nicht nur die Welle, die es sich anzuschauen lohnt, da ist noch so viel mehr. Irrwitzige Gesteinsformationen (Beispiel unten Mitte), Murmelartige Steine, die sich auf dem Plateau in Steinritzen oder im Murmelspielfeld befinden (Bild unten links). Einzelne trockene Grashalme formen Muster in den Sand (Bild unten rechts). Auch die Fastfoodkette mit dem goldenen M scheint sich hier in Stein verewigt zu haben. So findet man den großen BigMäc auf einer Anhöhe, wo man das Sandwich mit dem mittleren Brötchenteil und 2 Fleischpatties erkennen kann. Ganz eindeutig ist auch der Cheeseburger, der mir doch zu groß und sandsteinig war, um richtig reinzubeißen (siehe Foto weiter unten).
   
Bernhard unternahm noch eine Kletterpartie mit mir. Es ging eine steile Wand verdammt lange bergauf. An und für sich geht das auch ganz gut, da es viele schräge Sandsteinrillen gibt, in denen man zick zack nach oben laufen kann. Etwas schwieriger war nur eine Passage, für Bernhard auch kein Problem, für mich schon, ich hatte nömlich ziemlich Angst, da abzurutschen und tiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeef zu fallen. Laut Bernhard ist Sandstein griffig und so stand er auch äußerst schräg da und gab mir die Hand, um mir hochzuhelfen, und das über mehrere Meter. Auf dem Weg nach unten, war mir dann aber doch mein Hinterteil lieber als die Beschaffenheit von Sandstein genauer zu erforschen, denn der Winkel bei diesen Metern war mir doch zu steil und mir reichten die weitaus größere Passage davor und danach, um meine Wanderschuhe zu testen. 
Diese, sei gleich mal hier erwähnt, sind schon einmal geklebt worden. Ich hatte sie vielleicht 3 Mal an, da hat sich die Sohle abgelöst. Mit Knappkleber hält das bombenfest, sagte Bernhard. Leider nicht ewig. So oft wurden sie nun auch nicht von mir benutzt, aber schon bei der Welle haben wir gesehen, dass der Gummi ziemlich porös ist. Bernhards Kommentar lautete, dass ich bis heute Abend keine Sohle mehr haben werde. Und so war das dann auch. Gaaaaaaaaaaaaaaaanz da oben angekommen, schlabberte die rechte Sohle davon, nur noch am vordersten Zipfel hängend, mit einem Gummiband und Plasitktüten haben wir eine Befestigung für den hinteren Teil gebastelt. Doch das hielt auch nicht ewig. So blieb mir nichts anderes übrig, als ohne Sohle zu laufen. Da hab ich dann zwar den harten Gummi auch noch abgelaufen bis zum Ende des Tages und er war etwas rutschiger als normal, doch es ging irgendwie. Rechter Fuß 2 cm weniger Sohle....sah wohl sehr humpelig aus. Die linke Sohle hielt durch, löste sich aber auch verdächtig ab und wurde dann zur Sicherheit auch noch einmal mit dem Gummiband gestützt.
Aber nun was gab es da oben zu sehen. Bernhard versprach ja eine Überraschung. Es gab natürlich viele verschiedene Gesteinsformationen und das große Murmelfeld war auch auf dem Plateau. Aber das durchaus interessanteste und am wenigsten besuchte ist wohl ein einzigartiger Felsen. Ein paar Sandkörnchen haben hier in den Fels ein Loch gebohrt, diese wurden dort vom Wind im Kreis herumgefegt und haben eine Art Hohlkugel geformt und auf der gegenüberliegenden Seite ein weiteres Loch. Diese Struktur wird wohl Melody Arch genannt, hört sich schön an und so war es auch, wunderschön. Durch das Fenster kann man runter ins Tal auf weiter rote und weiße Gesteinsformatioenn sehen. Der Bogen selbst hat uns an den Elephant Rock im Valley of Fire erinnert, nur in weiß eben. 

Melody Arch: Steinbogen mit Fenster,

in dem Bernhard die Aussicht genießt.

Blick aus dem Fenster, auf die Tippi-Indianersiedlung

und zum BigMäc hinüber

 
Hier hab ich ein bisschen auf Bernhard gewartet, der zum BigMäc rübergelaufen ist. Ich hab mich erholt und meine Sohlen geschohnt. Ein paar Echsen haben sich zu mir gesellt, so daß es mir in der "öden" Landschaft nicht langweilig wurde. Dann ging es wieder steil bergab und es hieß den richtigen Weg zu finden.
Unten angekommen haben wir die zweite Welle, second wave, fotografieren wollen. Durften dann aber noch eine Pause einlegen, da sie von der 8er Gruppe Asiaten in Beschlag genommen wurde. Jeder fotografiert jeden und dann jedes Pärchen, alle zusammen, mit Jacke, ohne Hut und dann doch wieder mit, ab und an mal ein Peacezeichen und das kann dauern. Dann waren wir dran und auch gleich schon wieder fertig. Zurück zur Welle, wo bereits fast überall wieder Schatten war, hab ich nocheinmal auf Bernhard gewartet, der die Wespe aufsuchen wollte. Doch entweder hat er sie nicht richtig gefunden oder jemand oder etwas hat sie zerstört, denn sie sieht nicht mehr so aus.
Zum Abschluß gab es noch ein paar Fotos an der Welle bis auch hier überall Schatten war. Dann ging es die sandige Piste hinunter. Für Bernhard auch zu spät für den Racetrack. Da merkt man den Unterschied zwischen Sommer und Winter. Im Winter ist es kalt und einfacher zu laufen, aber das Sonnenfenster ist verdammt klein. Im Sommer ist alles anstrengender und man braucht mehr Zeit und Wasser, dafür hat man doppelt so viele Sonnenstunden.  
         
So ging es zurück. Der Weg war erst einmal gut zu finden. Vor uns war das Pärchen mit dem Hund, das auch den Weg wusste, hinter uns das Pärchen, dass morgens früh kurz nach uns an der Welle ankam. Eigentlich kann man sich nicht verlaufen. Den ersten Abschnitt findet man sehr gut und den zweiten, der etwas schwieriger ist auch, da mittlerweile ein Pfosten von den Rangern aufgestellt wurde. Dort begegneten wir noch einer 6 köpfigen Familie, die entgegengesetzt lief....seltsam um diese Uhrzeit. Aber ich glaube, sie wollten einfach nur mal gucken, ob sie die Welle nicht schon von weitem sehen konnten. Nach einer halben Stunde kamen auch sie zurück an den Parkplatz. Wir haben uns noch eine Weile mit ein paar Leuten unterhalten, unsere restlichen Brote gegessen und sind dann noch bevor es richtig dunkel wurde, aber schon kalt war, in unsere Schlafsäcke gehüpft.

Am nächsten Tag haben wir ausgeschlafen. Da Thanksgiving war, waren auch äußerst viele Autos über Nacht hier und sind noch mehr morgens eingetroffen. Da sich die Sonne zum Sonnenschein zeigte, danach aber gleich hinter aufkommenden Wolken verschwand, haben wir uns für einen ruhigen Tag in Page entschieden. Wir fuhren also zurück zur Straße, wo wir noch einmal dem Paar aus Massachusetts begegnet sind, die tags zuvor das Glück hatten bei der Lotterie gezogen worden zu sein. Sie waren ganz schön spät dran, aber ihnen reicht es wahrscheinlich die Welle anzuschauen und wieder zurückzugehen.

Wir wollten den Staudamm des Lake Powell anschauen, doch wegen Feiertags war auch dieser, wie bereits davor das Visitorcenter geschlossen. Somit ging es zum Aufwärmen in den Walmart.

Hier werden gerade die Regelzwischenräume mit großen Kartons befüllt, die wieder mit einer schwarzen Abdeckfolie verdeckt werden. Das sind wohl die großen Weihnachtsgeschenke, wie LCD Fernseher, Fahrräder, Spielekonsolen, die dann bald für Weihnachten eingekauft werden dürfen. Wohl aber erst nach Thanksgiving. Auf den Kartons stehen Uhrzeiten, wir fragen uns, ob wohl der RUN so groß ist, dass sie die Kartons um bestimmte Uhrzeiten erst öffnen dürfen.

Bei McDonalds gab es Pommes, Doubleburger und internet. Danach kam auch wieder die Sonne raus und Bernhards Hummeln im Hintern kamen in Bewegung. Wir müssen jetzt los, sonst hätten wir den Tag vergeudet. Er kann halt nicht wirklich EINEN TAG RUHEN und schon gar nicht einmal die Woche. Auf dem Weg raus aus Page viel ihm dann ein mir sagen zu müssen, dass wir 1 1/2 bis 2 Stunden zu dem Aussichtspunkt am Lake Powell über Schotterpisten müssten, zu dem er gedachte hinzufahren. Als ich ihm erklärte, dass das nur wieder eine Hetztour wird und wir mit der Zeit rennen, da gerade mal noch 2 Stunden bis Sonnenuntergang wären, brachen wir die Tour ab.

So ging es NUR zum Aussichtspunkt Lone Rock am Lake Powell, der auch wunderschön war. Schon vom Berg oben sahen wir, dass da ein braunes Reisemobil am Strand steht. Das waren Waltraud und Jürgen, die wir schon in Kanab kennengelernt hatten. So haben wir es uns bis zum Sonnenuntergang gemütlich gemacht und viel gequatscht, Fotos gezeigt, Karten angeschaut und Bärengeschichten erzählt.

Nach Sonnenuntergang sind wir wieder zurück nach Page gefahren, denn wir wollten noch ein bisschen im internet schnoren und da wir ja ohne Heizung und Toilette im Auto leben den lieben Walmart nutzen. Der Himmel färbte sich noch einmal schön Rosa, so dass wir doch noch zu einem weiteren Aussichtspunkt auf den Lake Powell und die Staumauer abgebogen sind.

 
 
 
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04.11.-13.11.2011
 
Diese Woche fuhren wir durch mehrere Bundesstaaten - Nevada, Idaho, Wyoming und Utah. Das Foto hier ist in Idaho aufgenommen, der Vollmond geht gerade auf, das letzte Sonnenlicht färbt die abgeernteten Felder, die ganz Idaho zu bedecken scheinen, in einen schönen Goldton. Und so rauschen wir mit Robbie (Schatten) durch die Landschaft!
 
Aber nun von vorne, was war diese Woche los: Freitag musste das Auto wieder in Ordnung gebracht werden, alles durchchecken, die vielen von Bernhard eingekauften Süssigkeiten verstauen und das nahm kein Ende. Somit war klar, dass wir hier erst einmal nicht aufbrechen werden. Deshalb gingen wir zusammen mit Ann und Bill am Abend, nach dem freitäglichen mexikanischen Dinner zu einem Vortrag über die Pioneere ins California Trail Visitor Center bei Elko. Der Vortrag war sehr gut und unterhaltsam mit vielen schönen Bildern und das neugebaute Besucherzentrum sehr informativ.
                                 
Samstag war allerdings das Auto auch noch nicht fertig geladen, so dass wir auch an diesem Tag noch nicht von Elko weg kamen. Dafür kam eins meiner bestellten Pakete an, auf die ich schon gewartet habe. Leider nur das KFZ-Ladegerät mit Ersatzakku für meine neue Kamera, die noch immer nicht geliefert wurde. Abends gab es ein spezielles Abendessen, dass von Ann und anderen Frauen organisiert wurde. Cocktails und Dessert wurden in 2 verschiedenen Häusern serviert, dazwischen gab es Abendessen aufgeteilt in 8er bis 16er Gruppen. Davon wurde ein von Ann bekocht. Ich konnte ihr beim Zubereiten helfen, Bernhard später beim Servieren. So gab es ein hawaianisches Hühnchen-Curry mit 13 Zutaten und 13 weiteren Möglichkeiten dieses selbst zu verfeinern. Man musste nur darauf aufpassen, dass man eine ungerade Zahl wählt, denn sonst würde es Pech bringen. Zum Dessert sind wir auch noch mitgegangen und haben uns gut unterhalten und vor allem diese Wahnsinnsauswahl an Leckereien angetan....
                                                
Sonntag war dann aber Aufbruchtag. Denn Bernhard wollte unbedingt Büffel im Yellowstone im Schnee sehen. So fuhren wir fast den ganzen Tag durch Idaho bis wir abends kurz vor Sonnenuntergang was ja schon um 5 Uhr ist in Idaho Falls ankamen. Dort wärmten wir uns im Walmart auf und schliefen in Robbie auf dem Parkplatz. Wir waren nicht die einzigen Camper auf dem Parkplatz. Es war eine kalte Nacht, die Scheiben gefroren von innen ein, da sie immer nass werden durch unseren Atem. Aber mit all den warmen Decken und Schlafsäcken war es auszuhalten.
                        
Gegen Mittag kamen wir dann in West Yellowstone an, dem kleinen verschneiten Örtchen kurz vor dem Westeingang zum Nationalpark. An der Tankstelle füllten wir noch den Tank auf, da die Distanzen im Park weit sind und die Tankstellen teuer. Doch dann erfuhren wir, dass einen Tag zuvor der Park geschlossen hatte und ert am 15.11. zur Wintersaison mit geführten Schneemobiltouren wieder aufmachen würde. Der ganze Weg umsonst! Wir mussten einen Großteil der schnee/eisbedeckten Straße wieder zurückfahren, natürlich mit sehr viel Enttäuschung! Einen Tag zu spät.
          
Wir fuhren nach Jackson, wobei der 2. Pass verschneiter war als der Pass vor dem Yellowstone. Auf der anderen Seite angekommen im Jackson Hole Tal lag hingegen so gut wie gar kein Schnee. Natürlich war auch der Südeingang zum Yellowstone geschlossen, aber wir fragten noch einmal sicherheitshalber im Visitor Center nach, denn hier schien die Sonne, die Straßen waren alle frei, warum konnten sie denn nur den Park nicht offen lassen? Nördlich von Jackson liegt das Elk Refuge und daran grenzend, südlich vom Yellowstone, der Grand Teton Nationalpark. Wir hofften darauf hier ein paar Tiere sehen zu können. Doch leider vergeblich. Wir fuhren etliche Male die Straßen auf und ab, aber keine Hirsche oder Elche ließen sich blicken. Eigentlich gut so, denn sonst wären sie erschossen worden. Es war Jagdsaison von Oktober bis Dezember und da darf auch so ein schöner Hirsch geschossen werden. Die einzigen Tiere, die wir zu sehen bekommen, die größer als ein Hase waren, waren die Gänse und die ausgestopften Tiere im Visitor Center! Ok, dem kuschligen Grizzly wär ich auch nicht allzugern begegnet.

Ab Dienstag wurde das Wetter auch besser, es klarte immer mehr auf, obwohl wir hier gar keinen weiteren Schneefall mehr hatten, dafür wurde es kälter. Die Berge, die Tetons, haben wir schön klar sehen können, teilweise rosa angestrahlt vom Abendlicht! Wir besuchten die kleine Kapelle, von dessen Altarfenster man die Berge auch bei der Predigt im Blick hatte. Nebenan gibt es eine nachgebaute Fähre, die früher der Farmer hier für seine Tiere oder auch zum Transport von Personen und Wägen über den gerade niedrigen Fluss nutzte.
 
Die kleine Stadt Jackson wirkte eher verschlafen, viele Touristenhotelburgen gibt es dort, aber die Wintersaison hat noch nicht angefangen. Die ersten Schneepistolen schießen Pulverschnee auf die Skihänge, so dass in einer Woche wahrscheinlich Hochbetrieb herrschen wird. Wir waren ein bisschen shoppen, zum Aufwärmen natürlich, liefen durch den Park, der von 4 Bögen aus Hirschgeweihen begrenzt wird. Hier kommen im Winter hunderte, wenn nicht tausende Hirsche ins Tal, die ja alle ihre Geweihe abschmeißen......so sind sie sinnvoll und dekorativ genutzt worden. Man sieht auch mancherorts Kronleuchter oder Bänke aus Geweih. Die Nächte waren bibbbbbber bitter kalt.....laut Wetteranzeige hatten wir tagsüber knapp um die 0°C und nachts war es sogar weit unter -13°C. Die Scheiben von innen durch unseren Atem beschlagen und am nächsten Morgen durften wir dann von INNEN kratzen. Außen ist es so trocken, dass wir die Scheiben nicht vereist wurden.

 

Von Jackson fuhren wir nach Montpelier....auf den Spuren des Oregon/California Trails. In Montpelier gibt es auch ein Besucherzentrum, dass laut Bernhard ganz toll sein soll, doch leider hatte das für den Winter so gut wie alles geschlossen und keine Shows.

  Wir besuchten eine Familie, die Bernhard auf seiner ersten Reise kennengelernt hat. Am ersten Tag waren sie nicht zu Hause, so schliefen wir vor ihrem Haus im Auto. Am nächsten Tag haben wir dann sehr viel geredet und es war ein herzlicher Empfang und eine große Überraschung für sie. Die Rigbys sind sehr sehr nette Leute, eine herzliche Familie mit 12 Kindern, einem Adoptivkinder und viele viele Menschen, die sie aufgenommen haben für eine kurze oder längere Zeit. Keene und Dellene haben sich sehr über unseren Überraschungsbesuch gefreut und wir uns sehr sie zu treffen, ich besonders sie kennenzulernen, denn ich habe ja schon viel über ihre Familie gelesen. Bernhard bekommt seit über 10 Jahren jedes Jahr zu Weihnachten Post, was ihn über die Familie auf dem Laufenden hält. Diesen hab ich ihm immer übersetzt. Für Bernhard war das das 4. Treffen.
                       
Hier steht überall Zeugs rum im Haus und drumherum, was sehr lustig ist und die Menschen so speziell macht. Wir konnten im doll room (Puppenzimmer) übernachten, wo Meter große Puppen und viele kleine Porzelanpuppen rumstanden. Da war es natürlich sehr gemütlich und vor allem WARM. Am nächsten Morgen haben wir noch die Tochter Alisa mit ihrer Familie kennengelernt, denn wir sind alle zusammen zu einem leckeren Frühstück in ein Truckstop gefahren. Die Portionen waren gigantisch, das reichte dann für den ganzen Tag. Anschließend zeigte uns Dellene ein paar historische Marker in der Gegend. Wagenspuren vom Oregontrail, eine alte Hütte von dessen Besitzer sie uns am Abend vorher erzählt hatte und noch einiges anderes, über das wir bereits Geschichten gehört haben.
   
 

Schlussendlich mussten wir aber doch Abschied nehmen und sind von Montpelier durch Idaho, Utah wieder nach Nevada gefahren. Es lag noch ein langer Weg vor uns, unterwegs gab es einige alte Dörfer mit alten fast zusammengefallenen Holzhütten zusehen, dann wieder Felder, wo man hinschaute und schlußendlich in weiter Ferne die große Salzwüste nördlich des Salzsees. Wir hatten tags zuvor bemerkt, dass unser Abblendlicht nicht mehr funktionierte und so hofften wir noch bei Tageslicht anzukommen. Dafür sind wir allerdings zu spät losgefahren, so hatten wir zwei Möglichkeiten, entweder den Gegenverkehr blenden oder irgendwo zu übernachten, sobald es dunkel wird. Wir fuhren auf einer 200 km langen einsamen Straße, wo uns gerade mal 2 Autos begegneten und auf den letzten 5 km vor der interstate noch einmal 3, letzte wurden von uns geblendet. Doch was nun auf der interstate? Wir fuhren gerade auf die Auffahrt da testete Bernhard das Abblendlicht noch einmal und es funktionierte wieder. Wahnsinn, perfektes Timing. Nun beim Tanken haben wir weder Licht noch Motor ausgemacht, nur nicht riskieren, dass es wieder nicht funktionierte und so sind wir dann doch noch um 19 Uhr in Elko angekommen.    

Nach einer weiteren warmen Nacht bei Nisbets haben wir uns wieder gut von der langen Fahrt erholt. Zum Frühstück ging es zum Comercial Casino, eins der ältesten hier, wo wir schon einmal waren und den Polarbär bestaunt haben. Das Essen reicht dann auch heute wieder für den ganzen Tag. Wir haben heute zum ersten Mal die heiße Quelle von Elko besucht, die leider gar nicht wirklich genutzt wird und das große Becken kaum noch Wasser hat und abgezäunt ist. Es soll auch zu heiß sein, um darin wirklich zu baden. Das was im Fluss ankommt, hat aber eine gute Temperatur und Bernhard wird sich überlegen, ob er das nächste Mal nicht doch dort schwimmen geht. Eine weiter warme angezapfte Quelle wird genutzt, um einige Gebäude zu beheizen, das hat uns Ann gut beschrieben und Bill auch gleich gezeigt. Abends ging es dann zu einem Konzert mit dem doch sehr amerikanischen Thema Salute to the Veterans. Der Sonntag war wie fast jeder Sonntag gestaltet, Kirche, zusammensitzen und reden, nach Lamoille fahren, Essen, Computer, Fotos anschauen usw.

  

 
28.10.- 03.11.2011              Zurück in die Staaten:
Der Flug von Stuttgart nach Atlanta war lang, aber ganz ok. In Atlanta bestand uns erst einmal die Einreise in die USA vor. Wir waren ja dieses Mal vorbereitet, mit Rückflugticket, Kontoauszügen, Fahrzeugpapieren, Verschiffungsangeboten und allem Möglichen. Auf jede Frage vorbereitet, um uns zu verteidigen. Die erste Frage bei Abgabe des Passes war, ob wir verheiratet seien. Nein, die Antwort. Daraufhin kam gleich ein lustiges Gespräch zustanden, während die Beamtin die Pässe, Augen und Finger scanne, über das Nichtmehrheiratenwollen in Deutschland und Varianten eines Heiratsantrags. Es war äußerst lustig und endete mit Stempel im Pass für 90 Tage Visum ohne irgendeine der Standardfragen gestellt bekommen zu haben.
Das war der Hammer! Wir wieder mit 90 Tagen in den USA, SUPER! Danach musste man sein Gepäck am Fließband holen und wieder bei einem anderen Band aufgeben. Unser Gepäck war da und mit einem Scherz über das Gewicht und die Farben auch gleich wieder aufgegeben. Somit hatten wir nun fast 5 Stunden Zeit in Atlanta im Flughafen zu bummeln. Das war allerdings gar nicht so leicht, denn Bernhards 20kg Handgepäck tragen sich nicht zu angenehm für eine so lange Zeit. Und so fuhren wir von einem Terminal zum nächsten bis wir internet hatten und es uns gemütlich machten.
Der Flug von Atlanta nach Salt Lake ging verhältnismässig schnell um, vor allem da es schon spät war und ich doch noch eingeschlafen bin. In Saltz Lake war es dann 22:30 Uhr beim Landen und wir mussten wieder unser Gepäck vom Fließband abholen. Dafür verlässt man auch den Sicherheitsbereich des Flughafens, was bedeutet wir müssen wieder das Handgepäck wie auch in Atlanta  kontrollieren lassen. Aber zuerst einmal mussten wir einen Nachtschalter finden. Die Tickets für den frühen Morgenflug nach Elko haben wir gleich ausgestellt bekommen, aber unser Gepäck darf erst ab Mitternacht aufgegben werden, da wir ja am NÄCHSTEN Tag erst fliegen, was für bescheuerte Sicherheitsbestimmungen, denn Mitternacht war nur 45 min entfernt. So warteten wir die 45 Minuten neben dem Schalter auf einer Bank und gingen um 0:00 Uhr wieder zum Schalter. unser Gepäck wurde in Deutschland akzeptiert, aber da in USA 50 Pfund nur zugelassen sind, was etwas weniger als 23kg sind, war es eigentlich zu schwer. Die beiden Mädels fanden uns aber ziemlich lustig und unsere schweren bunten Säcke ebenfalls, so dass die es trotzdem akzeptierten. Wir mussten auch nichts mehr bezahlen. Jetzt war es nach Mitternacht und an der Handgepäckkontrolle nichts los, so dass wir um 0:30 Uhr bereits ein Plätzchen zum Schlafen finden konnten. Es halten sich nicht viele Leute nachts dort auf, so haben wir uns auf den Boden gelegt und ein bisschen geschlafen, ab und an mal den Computer angemacht, da man hier überall freies internet hatte, doch in Deutschland war ja auch nichts los und so gab es nicht wirklich was zu tun.
Über die Minenstadt Elko, ihre Vorfahren, Gräber, gehängte Leute, Geister und das nicht nur an Halloween:
Die Nacht haben wir am Flughafen von Salt Lake City verbracht, dort war nichts los, aber typisch amerikanisch eisekalt dank der Klimaanlage. Nach ein paar Stunden Schlaf und ein paar Stunden surfen im internet, ging dann auch der Flieger um 7:50 Uhr nach Elko weiter. An Bord, ein Kapitän, eine Flugbegleiterin und außer uns noch ein Passagier. Was für ein Privatjet. Die Sonne war noch nicht ganz aufgeangen und schon flogen wir über den großen Salzsee über die Staatsgrenze von Utah nach Nevada und landeten um 7:45 Uhr, 5 Minuten früher als wir eingestiegen sind.... wie praktisch!
                  
Am Flughafen kam dann auch unser Gepäck an, welch Überraschung bei so vielen Passagieren und so viel Zeit es zu sortieren. Ann und Bill holten uns am Flughafen ab. Wir waren ziemlich müde, aber wollten ja den Tag tapfer durchhalten. Sogleich gab es volles Programm. Zuerst holten wir Robbie aus der Garage und er startete auch ganz gut. Hier ist ziemlich kalt, so dass das schon ok war, dass er nicht sofort nach dem Schlüsselumdrehen angesprungen ist.
Der Nationalfeiertag Nevadas, der eigentlich auf Halloween fällt, wurde dieses Jahr vorverlegt und so gab es eine Parade durch den Ort mit vielen bunt geschmückten Fahrzeugen, ein paar Oltimer und Pferde und vielen kostümierten Kindern und Erwachsenen, die Süssigkeiten aus dem Auto wurfen oder am Straßenrand ganz gesittet, mit viel Abstand auffangten. Das ist nichts im Vergleich zu Fastnacht bei uns. Die Straßen sind breit, die Fahrzeuge kriechen, es sind fast keine Leute im Publikum, da es in dem kleinen Städtchen über 2 lange Straßen geht. Die Fahrzeugfahrer sind angehalten GANZ GENAU aufzupassen, damit ja kein Kind unter die Räder kommt und die Eltern kriegen schon fast einen Herzinfakt, wenn sich das Kind um einen Meter von ihnen Richtung Fahrzeug bewegt......was übrigens immer noch 3 Meter Distanz zum 5km/h schnellen Fahrzeug ausmacht!!!  Das ist nicht übertrieben! Die Amerikaner sind eben sehr auf Sicherheit bedacht!
                                                                                                                    
        
 
Am Abend hatten wir vor ins Theater zu gehen. Ein Stück über einen Geist, der seine Mörder vielleicht verrückt gemacht hat und schließlich verraten hat, falls sie es denn wirklich waren, wofür sie ins Gefängnis kam und natürlich gehängt wurden. Mrs. Potts Ghost wurde an dem Tag zum ersten Mal aufgeführt. Doch nach einem ausgiebigen Essen beim Mexikaner waren wir zu spät für Tickets. Da wir zu müde für die spätere Vorstellung waren, haben wir uns Tickets für den folgenden Tag besorgt, sind nach Hause gefahren und haben uns um 20 Uhr ins Bett verkrochen. Am nächsten Tag schliefen wir dann auch etwas länger und waren wieder einigermassen frisch. So fuhren wir nach Lamoille zum Frühstücken. Mal wieder Hashbrowns mit Eiern, Speck und Co.
Anschließend statteten wir dem Häuschen von Ann einen Besuch ab und schauten nach dem Rechten. In einem Vorgarten erspähten Bernhard und ich beim Spaziergang einen großen Plastikhirsch....ups, doch nicht aus Plastik, er bewegte sich dann doch! Es gab am Wochenende zuvor eine Eröffnung eines neuen Wanderwegs im Lamoille Canyon, der allerdings noch nicht fertig war, so fuhren wir an dem frischen sonnigen Samstag dorthin. Nach wenigen Metern und schöner Aussicht drehten wir allerdings schon wieder um und fuhren zurück nach Elko. Nach einem kurzen frühen Abendessen gingen wir dann um 18 Uhr zur Theatervorstellung. 
 
      
Das Theater war wieder ausverkauft, für alle 5 Shows waren mehr als 100 Tickets weg. Das Theater ist klein mit drehendem Publikum und 4 verschiedenen Bühnen. Bei dem kurzen Stück von 1 h wurden allerdings nur 3 Bühnen verwendet.
Bei dem Stück wurde erzählt, dass es Sonntag die jährliche Friedhofsbegehung geben wird. Eine der Schauspielerinnen stellt die Gräber vor und erzählt ein bisschen was über das Leben der Verstorbenen. So sollte auch das Grab der gehängten Potts gezeigt werden. Wir gingen nach der Kirche dorthin. Allerdings war Vieles für uns weniger spektakulär und ich hab zwischendurch einen Ausflug in die umliegenden Wohnviertel gemacht, um HalloweenDekorationen vor den Häusern zu fotografieren.
  
Das Grab der Potts hat keinen Grabstein, wurde aber per Wünschelrute ausfindig gemacht, sehr amüsant. Nach 1 1/2 Stunden sind wir allerdings dann doch gegangen, denn es galt das Essen (ja, schon wieder Essen) vorzubereiten.
Dieses Mal wollten wir für Ann und Bill etwas vorbereiten. Wir haben Dr. Winch, bei dem wir das letzte Mal eingeladen waren, mit Enkel zu uns eingeladen. Und so fuhren wir noch schnell einkaufen und richteten typsisch deutsches Abendessen mit Brot, Wurst und Käse. Dafür haben wir ja schließlich auch Schwarzwälder Schinken, Landjäger und Dosenbauernwurst mitgebracht. Wir haben alles schön dekoriert und uns dann die Mägen vollgeschlagen. Anschließend gab es noch Linzertorte und Weihnachtsgebäck, ebenfalls von uns persönlich aus Deutschland importiert. Hab ja gesagt, dass unser Gepäck mit vielen Leckereinen vollgestopft wurde!
 
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    spooky HAllOwEEn
Wir haben uns mehr von Halloween versprochen, erst recht wenn man hört, dass es in Deutschland immer mehr Ausmass annimmt. Es gibt hier einige verrückte Häuser, jedes 20. ist geschmückt. Manche übertreiben auch mit blinkendem Schmuck, Styrophorgrabsteinen und Spinnweben, so dass man gar nichts mehr vom Grundstück oder dem Haus sieht. Seit Freitag finden irgendwo Halloweenparties statt und immer wieder trifft man sowohl Erwachsene als auch Kinder, die verkleidet sind. Ob das nun der kleine Frosch im Kinderwagen ist, das Ehepaar, das Shirts trägt, die mit Kürbissen verziert sind oder der Frankenstein im Pickup nebenan an der Ampel....

Im Convention Center gibt es eine Trick and Treat Street, die die Kinder Sonntag und Montag Abend besuchen können. Sie bekommen dort in einer SICHEREN Umgebung Süssigkeiten. Hierfür wurde in der Halle eine Straße nachgebaut mit kleinen Häuschen in dessen Türen Freiwillige sitzen, die Süssigkeiten an die Kinder geben. So ist gewährleistet, dass die Kinder nicht wörtlich unter die Räder kommen und auch keine gefährlichen Süssigkeiten bekommen. Anscheinend wurden vor ein paar Jahren Süssigkeiten ausgegeben, in denen jemand Spritzen, Rasierklingen oder Scherben versteckt hatte.

Und so sieht man auf der Straße auch nicht wirklich viele Kinder durch die Gegend laufen.

Jim, Bills Sohn mit Frau, bei dem Häuschen der Freiwilligen Feuerwehr auf der Trick and Treat Street!

Die meisten werden von Haus zu Haus gefahren, da sowieso nicht bei jedem Haus ein Licht brennt, was als Zeichen gilt, hier Süssigkeiten zu bekommen. Ann bereitet unser Abendessen im Keller vor, damit wir auf keinen Fall Besucher bekommen, aber ich glaube mehr als 3 wären auch nicht wirklich gekommen. Aber im Keller mit Kaminfeuer war es auch nicht so ungemütlich. Die Kinder, die wir bei den Nachbarn gesehen haben, hielten gar nicht bei uns an. Sie waren mit Leuchtketten und Armbändern ausgestattet und meist als Geistern oder Hexen verkleidet.
 Zwei Tage lang waren wir auf der Suche nach Reifen für Robbie, sowie Filter und schlußendlich auch noch nach einem Werkzeug zum Wechseln des neu gekauften Lüfters. Die Reifen waren hier überall teurer als in Grass Valley, so dass wir uns sogar überlegten noch einmal hunderte von Kilometer zurückzufahren. Schlußendlich haben wir ein gutes Angebot bekommen und müssten diese Mittwoch geliefert bekommen. Die Filter gestalteten sich ebenfalls als schwierig, da es hier keine Übereinstimmung mit unseren gesammelten Nummern verschiedener Hersteller gab. Ölfilter haben wir schlußendlich und einen mehr oder weniger passenden Luftfilter, den wir aber dann erst einmal noch nicht gekauft haben. Hierfür waren wir sicherlich bereits bei 7 verschiedenen Autoteil-Geschäften. Doch dann begann die Suche von Neuem und wir haben sowohl all die Teilehändler, wie auch Mechaniker, Werkstätten und sonstige Läden durchgemacht, um einen 32er Schlüssel zu finden. Dieser wäre in Europa in jedem Baumarkt erhältlich, aber hier führen sie meist nur Größen bis 30mm und bei den Autohändlern, Toyota, Crystler, Dodge und Co. führen sie meist nur 36er! Wir haben 2 32er Schlüssel gefunden, die dann aber leider so dick waren, dass sie nicht in die Lücke passen, die ziemlich schmal ist, um den Lüfter herauszubekommen. Am 2. Tag war Bernhard nah dran einen kleineren Schlüssel zu kaufen und ihn so lange mit der Feile zu bearbeiten bis er einen 32er daraus gemacht hat, egal wie teuer und auch egal ob wir ihn nur einmal für 5 min bräuchten. Das war dann in einem Laden, in dem wir bereits zweimal waren und ein Mitarbeiter war bereits das erste Mal super hilfreich. Er hätte gerne so einen Landrover Defender, "wenn er mal groß ist", und hat schon wegen den Filtern überall angerufen. Schlußendlich kam er auf die Idee, dass sie ja einen ganzen Satz an Werkzeug zum Verleihen hätten. Wir müssten lediglich Pfand dafür bezahlen. Diese Werkzeuge sind eigentlich auch zu groß, aber wenn man ein 4mm Metallstück dazwischenlegt, könnte es funktionieren. Einen Versuch ist das Wert.
Am nächsten Tag haben wir uns das Set ausgeliehen und waren noch ein letztes Mal auf der Suche nach einem richtigen 32er Schlüssel, als wir an einer Mülltonne mit Metallschrott durchfuhren. Ich sagte zu Bernhard, dass wir doch anhalten sollen, vllt finden wir dort ein 4mm Stück. Auf dem Hof standen ein paar Arbeiter, also haben wir höflicherweise gefragt. Der Chef war dabei und hat auch sogleich geholfen, ein Stück weggeflext und uns angeboten, dass sein Mitarbeiter es uns an das ausgeliehen Werkzeug anschleifen könnte. So haben wir das machen lassen und nicht einmal etwas bezahlen müssen. Vielen Dank, Patrick! Damit hat dann auch alles wunderbar geklappt. Zusammen mit einem anderen Schlüssel aus dem ausgeliehenen Set hat Bernhard den Lüfter aufbekommen und ausgewechselt. Er war danach ganz euphorisch! Sogleich hat er noch alle Schläuche erneuert, die wir mitgebracht haben eingebaut, mit neuen Manschetten und eine Probefahrt gemacht. Robbie fährt wieder toll und es scheint ihm auch weniger die Puste auszugehen. Leider kann man das nicht so genau sagen, da es hier verdammt kalt wurde, hat sogar nachts geschneit. Wir werden es bald sehen, wenn es wieder wärmer und anstrengender wird für ihn.
Mittwoch haben wir einen Ausflug gemacht, um noch einmal die heißen Quellen im Ruby Valley zu besuchen und gleichzeitig Robbie zu testen. Einen Unterschied im Verbrauch konnten wir leider nicht feststellen, da die Außentemperaturen sicherlich 20 Grad weniger sind als das letzte Mal wo wir über den Pass gefahren sind, kann man nicht direkt vergleich, ob es nun an den neuen Schläuchen liegt, dass Robbie nicht heiß wird, aber er wird es wenigstens nicht. Der große Unterschied den Bernhard erkennt ist, dass er endlich wieder mehr Power hat, er zieht im 5. Gang gut an und den Berg kommen wir auch wieder leichter hoch. So hat es zumindest schon mal etwas gebracht. Die heißen Quellen haben wir wieder ganz allein genießen dürfen. Dieses Mal musste man auch nicht nach 10 Minuten raus, sondern wollte eher drin bleiben. Die Wassertemperaturen waren optimal, dafür war es draußen verdammt frisch, manche Grashalme und Pfützen waren noch gefroren.
Donnerstag morgen waren wir auf dem Weg die ausgeliehenen Werkzeuge zurückzubringen. Da dies in der Nähe der großen Supermarktketten lag, gingen wir dort noch schnell vorbei, was natürlich doch wieder länger dauerte, denn die Halloween-Süssigkeiten wie Mars, Twix, KitKat und Co. waren zu 75 % heruntergesetzt, nicht das diese sich wirklich von den anderen Packungen untescheiden würden, aber Halloween war nun mal vorbei. So haben wir236g, 634g Packungen oder gar 916g Packungen für  1-1,5 Dollar kaufen können.....natürlich zu viele. Nachmittags ging es dann zum Reifenhändler. Dort wurden gestern 4, heute ein weiterer Reifen geliefert. Zu viert haben sie in Rekordgeschwindigkeit angefangen die alten Reifen runterzunehmen. Wir hätten eigentlich nicht in der Werkstatt bleiben dürfen, aber gut war, dass wir doch geblieben sind. Denn wir bekommen 3 Reifen aus der gleichen Produktion von letztem Jahr und 2 Reifen, die gerade mal 6 Wochen alt waren, also neu und mit weichem Gummi. Das wollten wir natürlich nicht. Schlussendlich gab es noch 2 andere Reifen, leider unterschiedlichen Alters, jedoch weit näher an den anderen 3 liegend, so dass wir die neuen nicht nehmen mussten. Jetzt hat Robbie wieder neue Schuhe, aber wir auch ein weiteres Problem. Denn das vordere linke Rad schien doch etwas stark zu wackeln und zu Hause hat Bernhard die große Schraube nachgezogen, die es dann leider nicht war. Jetzt sind die wasweissichbearings doch ziemlich kaputt, die schon vor einigen tausend Kilometer nicht mehr so top waren. Bernhard hat diese bereits in Deutschland bestellt und sie waren ebenfalls in unserer Schatztruhe namens Gepäck. Nur das mit dem Ausbauen, das will nicht so werden, die alten wollen einfach nicht ausgeschraubt werden....und so sitzt Bernhard unten im Keller an Bills Schraubstock und schimpft mit dem Gewinde. Nicht mal die leckere Pizza, die es zum Abendessen gab, konnte er so richtig genießen. Wir dafür schon und haben mit den beiden Krankenpflegerauszubildenden, die hier gerade wohnen, mein Filmchen über unsere Reise in Kolumbien angeschaut. Sie haben sich sehr darüber gefreut, vor allem, weil die eine ursprünglich aus Kolumbien kommt und ihr Land doch sehr vermisst......wer täte das nicht. Kolumbien ist halt einfach wunderschön!