Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -

 

 

 

 

 

USA                                

 

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23.09.-27.09.2011
Wir wollten ursprünglich ja nur nach Elko, doch nachdem wir uns wieder von Bill und Ann am Topaz Lake verabschiedet haben, sind wir wieder alleine in Robbie weitergezogen, nicht ganz auf direktem Weg über Elko und vor allem nicht so schnell wie sie. Die drei kamen abends um 23 Uhr in Elko an, nachdem sie auf der Autobahn durchgefahren sind, wir sind nicht einmal 100 km weiter zum Sonnenuntergang in einer Kleinstadt geblieben. Der Supermarktparkplatz erschien uns der ideale Übernachtungsplatz. Walmart hat wieder 24 h offen, bei Burger King gab es freies Netzt und so konnten wir surfen und shoppen gehen, schließlich muss ja der Rucksack für den Heimflug auch mit Chunkfood gefüllt werden.....und ein zwei T-Shirts wurden auch noch mal schnell eingekauft, aber beim Sommerschlussverkauf für 1 Dollar oder 3 Dollar kann man einfach nicht darauf verzichten.
Am nächsten Morgen wussten wir, dass es noch ein anstrengender Fahrtag mit fast 500 km geben wird, da wir abends bei heißen Quellen übernachten wollten. Doch auf dem Weg gab es noch Petroglyphen und Höhlen zu begutachten, die wir noch nicht gesehen haben. Wir trafen einen Archeologen, der uns etwas darüber erzählte und liefen anschließend durch das Steingebiet auf Suche nach 1000 Jahre alten Zeichen. Viele fanden wir, einige auch mit Hinweisschildern gekennzeichnet, aber sicher nicht alle, denn es soll über 1000 Felszeichnungen in der Gegend geben.
                          
Später kamen wir beim Shoetree an, einem Baum, wo einst einmal jemand ein paar Schuhe hochgeschmissen hat was Folgen hatte. Der Schuh hing vor einigen Jahren als wir dort waren voll mit Schuhen, doch wie wir aus dem internet wussten, haben irgendwelche Idioten den großen Baum komplett abgesägt. So befindet sich an dessen Stelle eine Holztafel, ein kleines neugepflanztes Bäumchen und jede Menge toter Äste mit gammeligen Schuhen. Einige Meter weiter gibt es noch einen anderen großen Baum bereits in diesem haben neue alte Schuhe Platz gefunden. Man fragt sich schon manchmal wie sie gaaaaaaaanz da oben ins Geäst kommen. Per Schleuder oder wagt gar einer so weit hoch zu klettern? Wir trafen noch eine Harley Gruppe unterwegs zum Treffen in Reno, die ursprünglich auch aus Elko kommen, vielleicht sieht man sich dort ja wieder.
            
Dann ging es weiter und weiter und irgendwann nach hunderten Kilometer fast nur gerade aus auf der Lonliest Road, der einsamsten Straße Amerikas, die gar nicht mehr so einsam ist, auf eine wirkliche einsame Schotterstraße, die auch immer noch einsamer wurde und früher vom Ponyexpress beritten wurde, um Post in 10 Tagen vom Osten in den Westen zu bringen über tausende von Kilometern. Diese kleine Straße war holprig und äußerst selten befahren. Da die Sonne sich schon orangerot gefärbt hatte und nicht mehr lange Tageslicht blieb, hofften wir darauf bald wieder auf eine größere Straße zu treffen, was auch gelungen ist. Dann war es jedoch wirklich dunkel und gestaltete sich schwierig die heißen Quellen zu finden. Zumal diese nirgends angeschrieben sind und auch kaum jemand kennt. Doch Bernhard fand den Weg, dank seinem Gedächtnis und des GPS Geräts, dass auch schon einmal hier war, und trotz neuer Farmen und Häuser, neuen Straßen und Straßenschildern. Wir sind auch nicht in einem Matschloch gelandet und die sonst sandige Piste war trocken und fest dank kürzlichem Regen. Wir stellten unser Zelt in der Nähe einer heißen Quelle auf und Bernhard ging auch noch gleich im Dunkeln das Schlammbad genießen. Ich zog es vor unschlammig ins Bett zu gehen und den nächsten Tag lieber mit Sicht ins Wasser zu gehen, da ich hier ja schon einmal unbekleidet und barfuss eine Begegnung mit einer großen Schlange hatte, knapp neben meinen Schuhen. Kurze Zeit später sah man Scheinwerfer, die sich uns näherten, ebenfalls auf der Suche nach der richtigen Straße, nach dem richtigen Abzweig. Sie landeten bei dem unteren größeren Pool und die 2 Pärchen machten es sich auch gemütlich. Wo wir waren wussten sie nicht, aber unsere Stimmen hatten sie gehört und uns zugerufen. Später, wohl auch nach einigen Flaschen Bier, wurden die Einladungen immer anzüglicher, aber schlußendlich sind sie dann wieder ganz friedlich verschwunden und wir blieben die Rest der Nacht allein. Ach nein, doch nicht. Wir bekamen noch Besuch von dem Landbesitzer, zumindest denkt dieser er wäre der Eigentümer des Landes. Und wir bauen auch noch unser Zelt neben der Toilette auf.
                 
Bernhard hatte schon das letzte Mal Bekanntschaft mit ihm gemacht und nachts nicht die Tür aufgemacht und lieber ausgeharrt, da half auch sein Schnaufen nichts, er muss sein Land mit uns teilen. Dieser Landbesitzer ist Mr. Horse, ein Pferd, das dort frei lebt und gewisse Plätze regelmässig aufsucht, wie wir Menschen die Toilette und so spürten wir auf dem Boden schon wie es angaloppiert kam und hörten ihm zu wie er empört über unser Besuch war und sich darüber laut mit Schimpfen und Schnaupen bemerkbar machte. Als die Sonne aufging, war es dann aber auch schon weg und wir wissen demnach immer noch nicht ob Mr. Horse ein dunkler starker Hengst ist oder doch nur ne schüchterne Stute! Wir plantschten dann noch ein bisschen in den unterschiedlich warmen und mehr oder weniger schlammigen Quellen rum, jedoch empfanden wir sie schon fast zu heiß. Dann haben wir noch zu Mittag gekocht und gegessen und uns schließlich am späten Nachmittag auf den Weg über die Ruby Mountains nach Elko aufgemacht. Dort sind wir wieder herzlich von Ann und Bill in Empfang genommen worden. Wir dürfen natürlich wieder bei ihnen im großen Haus übernachten. Am nächsten Tag haben wir Robbie aus und aufgeräumt, sind nach Lamoille zum späten Mittagessen gefahren, waren noch eine Weile in Anns Cottagehäuschen bevor wir wieder zurück sind und noch einmal zum Shoppen zu den Supermärkten fuhren. Wir bekamen noch eine Einladung von Dr. Winch, den wir beim Memorial kennengelernt hatten, so gab es am nächsten Tag wieder viel zu essen. Zuerst in einem gut besuchten Hotel, das älteste der Stadt, und abends noch einmal in der Kunstgespickten Wohnung von Dr. Winch mit gutem Wein und exklusiven Burger und spezieller Macaroni&Cheese Version für mich. Doch dann mussten wir wirklich endgültig zu Ende packen, denn am nächsten Morgen ging es, nachdem wir Robbie in einer Garage des Map House, wo Bill arbeitet, parken konnten, zum Flughafen von Elko. Der Flughafen ist winzig, gerade mal 2 Schalter, die nicht besetzt sind und man sich per Klingel aufmerksam machen muss. Zur Handgepäckkontrolle kommt der Polizist mal schnell per Polizeiauto vorbeigefahren....so oft fliegt hier halt auch kein Flieger ab, dass es sich lohnen würde, permanent jemanden anzustellen, oder wie? Per Propellermaschine ging es dann in 40 min nach Salt Lake, dort stiegen wir um in einen Flieger nach Paris und betraten dort wieder europäischen Boden. Von Paris geht es weiter nach Stuttgart und davon berichte ich das nächste Mal!
 
09.08.-22.09.2011 
Von San Francisco ging es über die neblige Golden Gate Bridge raus aus der Stadt, dann auf Sacramento zu und daran vorbei. Irgendwann zweigt ein kleiner Highway nach Grass Valley ab und wir denken wir sind mitten in den Pinienwäldern. Es gehen von hier zwar viele kleine Schotterstraßen ab, aber Häuser direkt sieht man nicht, nur etliche Briefkästen, die am highway stehen, lassen vermuten, dass hier in der Gegend jede Menge Menschen wohnen. Nach längerem Suchen kommen wir auch in der Welsh Lane an und werden von Mary herzlichst empfangen. Keegan liegt mit Fieber im Bett, hat nachher aber doch noch Lust ein paar Spiele mit uns zu spielen. Michael ist leider nicht zu Hause, ihn haben wir erst ein paar Tage später wiedergetroffen. Michael und Mary mit ihrem Sohn Keegan haben wir auf der Catamaran-Überfahrt von Kolumbien nach Panama mit Stop auf den San Blas Inseln kennengelernt. Wir hatten immer eine Menge Spaß, ob nun auf dem Boot, im Netz, beim Spielen, beim Schnorcheln oder neuen Stranderkundungen, es war einfach nett mit ihnen. Sie sind seit kurzem wieder in ihrem Zuhause, nachdem ihre 7 monatige Weltreise zu Ende gegangen ist und so haben wir sie hier besucht. Wir hatten hier ein eigenes Zuhause, welch Luxus. Uns wurde dieser große Trailer angeboten, voll ausgestattet mit Küche, Bad, Wohnzimmer, Schlafzimmer. Sogar internet hatten wir freies vom Nachbarn und Passwortgeschütztes von ihnen oben. Das Haus war auch nicht weit weg, irgendwo ein paar Meter weiter oben zwischen den Pinien und dort sind wir dann immer mal wieder auf ein Spielenachmittag oder Abend vorbeigekommen oder einfach nur zum gemeinsam quatschen. Wir haben uns eine gute Woche erholt, das Auto aufgeräumt, Wäsche gewaschne, Dinge repariert und getestet und uns mal wieder sesshaft gefühlt.
  Trailer - neues Zuhause? 
Ich hätte da noch ein paar Wochen bleiben können, in meinem neuen eigenen Zuhause, bis die Reise weitergeht, aber da Bernhard Flüge für uns beide "nach Hause" nach Deutschland gebucht hat, brachen wir wieder auf und fuhren von California nach Nevada zurück.
Wir blieben am Lake Tahoe und fanden doch tatsächlich einen Campingplatz ohne Gebühr, 3 Meilen im Land. Am See selbst ist alles verbaut, meist privat oder Hotelanlagen. Ein paar Campingplätze gibt es auch, aber billig sind diese nicht.
                 
Wir haben es uns dafür auf unserem ruhigen Campingplatz auf der Wiese gemütlich gemacht, dieses Mal die Bärbox gefüllt, damit es Robbie auch ruhig hatte in der Nacht. Und ruhig war es wirklich, als es dunkle wurde hat man noch ein paar Eulen gehört, dann gar nichts mehr, nicht einmal Grillen. Die Bären hielten sich auch fern oder zeigten sich uns einfach nicht. Am nächsten Tag haben wir noch einen Versuch gestartet Picknick am See einzulegen, doch entweder muss man Gebühr bezahlen, oder es gehört der Marina und man darf nicht parken oder man muss weit laufen.
                         
Somit fuhren wir weiter und haben dann erst ein spätes, windiges Picknick mit Aussicht auf das Tal mit dem Topaz Lake, wo wir Bill und Ann abends treffen wollten, gemacht.
Bill, Ann und ein Bekannter kamen von Elko angereist, um am nächsten Tag bei der 60 Jahrfeier eines Marine Trainingscamp teilzunehmen. Wir haben abends noch eine Weile im Restaurant zusammengesessen und uns wieder für den nächsten Morgen verabredet. Wir sind zusammen mit Bill dorthin gefahren, haben Reden angehört und Leute getroffen, die tatsächlich vor 60 Jahren oder weniger dort zu eisigen Temperaturen (im Winter) trainiert oder ausgebildet haben. Ein kleines Museum wurde eröffnet und anschließend gab es BBQ Mittagessen. Nachmittags konnte man dann das Equipment anschauen, in der Kletterhalle klettern oder einer Gruppe im Wald beim Training zuschauen. Wir sind jedoch bald aufgebrochen, da die drei ja noch bis Elko (5-7 Stunden entfernt) fahren mussten.
                    
Wir sind nur bis zum Hotel mitgefahren und haben es dann auch nicht so weit geschafft, wir wollen erst Samstag Abend in Elko ankommen und davor noch zu den heißen Quellen bei den Ruby Mountains gehen.
28.08.-08.09.2011

Für den Zion Nationalpark hatten wir keine Zeit, aber durchgefahren sind wir durch die gigantische Schlucht trotzdem und haben ein paar kurze Fotostops gemacht.
                                 
 
 
   
Anschließend ging es auf Las Vegas zu. Doch zuvor fuhren wir noch zum Valley of Fire. Hier kamen wir gerade zum Sonnenuntergang an und das Tal stand wirklich in Feuer. Die Felsen leuchteten feuerrot. Es war noch Platz frei auf dem Campingplatz und endlich gab es mal wieder eine Dusche, eine super heiße sogar, bei den Außentemperaturen zwar nicht erwünscht, doch besser als nichts. So wuschen wir uns und unsere Wäsche bis das Wasser eher die Farbe von Cola angenommen hatte. Die Wäsche war in einer Stunde trocken, auch wenn die Sonne bereits untergegangen war. Diese Nacht war die heißeste. Bernhard schlief auf der Campingbank, Felix und ich auf der glühenden Erde mit offener Zelttür, wir beide fanden fast keinen Schlaf.
                                                                                                         
Am nächsten Morgen waren wir dementsprechend schon früh auf und fuhren zum Sonnenaufgang zu ein paar schönen Felsformationen. Die erste, welle genannt, war doch eher eine Abendlocation, zu der wir mal besser am Abend zuvor hätten fahren sollen. Wir fuhren am späten Nachmittag noch einmal hin.
Dazwischen haben wir uns Bögen, Felsmalereien und versteinerte Bäume angeschaut.
                       
Am späten Nachmittag fuhren wir weiter nach Las Vegas. Hier hatten wir ein Hotel gebucht, dass unweit vom Strip entfenrt liegt und auch für Robbie eine Parkmöglichkeit bietet. Bernhard schlief ne Runde, während Felix und ich in den erstaunlicherweise kühlen Pool sprangen. Anschließend ging es noch zum Supermarkt, dann parkten wir im Venetian, wo wir eigentlich mit der Höhe nicht reinfahren hätten dürfen, aber es gab gleich am Anfang einen Parkplatz mit genug Platz für uns. Im Venetian haben wir uns die Gondoleure angeschaut. Außerdem sind wir noch zu den nächsten umstehenden Casinos gelaufen. In den Casinos hatte Felix gar keine Probleme, auch kleinere Kinder liefen da rum, man darf nur nicht zu nah an die Spieltische kommen, dann ist es kein Problem. Die Show bei Treasure Island haben wir nicht verpasst, dafür die im Caesars Palace, was aber nicht so schlimm war. Nachts sind wir den Strip entlang gefahren und hundemüde gegen Mitternacht in s Bett gefallen.
Bei Tag und bei Nacht!          
Am nächsten Morgen haben wir uns zu Fuß auf den Weg gemacht. So weit sind wir gar nicht gekommen. Die ersten Casinos, MGM, Tropicana, New York, Excalibur haben uns schon in Anspruch genommen. Dann haben wir uns fast 3 Stunden die Bäuche beim Allyoucaneat Buffet vollgeschlagen und musste uns anschließend weiterschleppen. Abends waren wir beim Bellagio, Monte Carlo, Paris bis wir doch müde wieder nach Hause trotteten. Man läuft sich einfach die Füsse platt.
                                 
Wir wollten ja auch ein bisschen entspannen, aber es gibt zu viel zu sehen und zu viel zu tun. Doch an diesem Tag war erst einmal shoppen angesagt. Wir sind mit Felix zu Hollister gefahren, wo er ca. 2 Stunden in dem kleinen Laden verbracht hat und 160 Dollar gelassen hat. Dafür kam er aber auch mit 2 vollen Tüten (3 Pullis, 2 T-Shirts, 2 Jeans) wieder raus.
 
Dann ging es noch einmal groß shoppen, Walmart, Saveway und Smiths und wieder zurück zum Hotel. Leider wurde der Pool gerade geputzt und ich konnte nicht mehr reinspringen. Am späten Nachmittag fuhren wir nach downtown, wo Bernhard noch einmal ein Allyoucaneat Buffet aufsuchte und Felix und ich gemeinsam ne Pizza verdrückten, da wir garantiert nicht mehr so viel essen konnten wie am Tag zuvor. Ab 20 Uhr gibt es dann stündlich eine Lazershow und in der Fussgängerzone ist die Hölle los. Dieses Jahr oder diesen Monat scheint das Motta 80er Jahre Musik zu sein, so wurde jede Show einer Band gewidmet. (The Doors, Queen...). Eine neue Attraktion ist es per Seil unterhalb der Lazerwand entlangzusaussen, doch für 20 Dollar einfach zu viel, die Leute machen das trotzdem!
                                                       
BVon Las Vegas nach California fuhren wir durch das Tal des Todes (Death Valley). Hier hatten wir über 45 Grad und beim rausfahren, geht es geradeaus aber steil nach oben, da wurde Robbie wieder mal warm. Unser momentanes Problem, keine Kraft, Anzeige kaputt und er wird heiß. Wir waren am tiefsten Punkt der USA mit 85,5 Meter unter Meereshöhe, haben uns die Kutsche der 20 Mulizugs angeschaut, die früher Borax aus einer Mine im Tal geholt haben. 
         
Der Weg war lang und wir länger unterwegs als geplant, so dass wir früher als geplant uns ein Übernachtungsplätzchen suchen mussten. Das war dann mal wieder in den schönen Alabama Hills mit Blick auf den höchsten Berg der USA, nachdem wir ja grad am tiefsten Punkt waren. Dort haben wir am nächsten Tag Schweizer kennengelernt, die seit 4 1/2 Jahren in USA und Canada unterwegs sind und uns etwas lange verquatscht, so dass wir erst gegen Mittag loskamen und das Frühstück ausgelassen haben. Dafür gab es dann Burger bei McDonalds für die Jungs, die sich ja immer noch über ein und dieselben Burger freuen können.
                     
Schlußendlich kamen wir am Mono Lake  an, doch es war von hier aus zu spät für den Yosemite und zu spät für Bodie. So haben wir uns die Tuffsteine des salzigen Sees angeschaut, viele Vögel gesehen und sind hoch in die Berge zum campen. An dem Zeltplatz gibt es 2 Plätze mit Bärboxen zum verstauen von Essen, Bärschilder hängen auch, doch wir waren auch schon 2 Mal hier und haben keine gesehen. Das war wohl der Grund warum Bernhard die Getränke draußen stehen lassen hat, dazwischen leider eine Packung Lays, die keine Chips sondern Schokolade enthielten. Der Bär fand die nachts wohl lecker und knackte ne Pepsi und die Schokolade, bis wir die Alarmanlage des Autos anschalteten und das Licht ihn dann iritiert hat. Er zog gemütlich mit breitem pelzigen Hintern am Auto vorbei (in das er übrigens vorher laut Abdruck, den wir morgens entdeckte, schon reingesehen hatte, jedoch nicht aufbrach zu unserem Glück) und war nicht mehr gesehen. Unser Campingplatznachbar lies morgens auch mal ein lautes O SHIT verlauten, woraus wohl zu schließen ist, dass der Bär sich auch bei ihm zuschaffen gemacht hat. Vielleicht hat er ja unsere Schokoladenpapierchen bei ihm ausgekotzt, denn jegliche Verpackungsreste waren zu finden, aber nicht die von Ritter Sport Rum!
                                 
Am nächsten Morgen waren wir Punkt 9:00 vor den Toren Bodies und damit die ersten Gäste, die zur Geisterstadt reingelassen wurden. Es ist Labor Day Weekend und überall viel los, daran müssen wir uns gewöhnen, im Yosemite wird es sicherlich noch voller, so kamen auch pro Minute 2 weiter Fahrzeuge und es wurde ziemlich voll. Wir haben uns die nächsten 2 Stunden die alten halbzerfallenen Häuser, Autos und Minen angeschaut und uns so einen Eindruck des Lebens damals zu den Goldboomzeiten verschafft.
   
Schlussendlich ging es in den Yosemite Natinalpark, der so groß ist, dass man erst einmal Stunden fährt bis man unten im Tal ankommt. Davor gibt es ein paar schöne Aussichten und einen kleinen Rundweg an Sequoia Mammutbäumen vorbei. Nur zu Fuß, wo früher noch per Auto drüber oder durchgefahren werden konnte.
                                
Im Park war bereits jeder Campingplatz ausgebucht, so dass wir wussten, wir müssten rausfahren, dadurch war alles noch etwas stressiger und die vielen Fahrzeuge und das StopandGo im Tal fast unerträglich. Nicht wirklich entspannend. Der nächste Tag war da schon etwas besser und wir haben die Wasserfälle angesehen und sind zum Aussichtspunkt hoch gefahren, um einen Blick über das Tal, den Half Dome zu bekommen. Dort oben haben wir auch Hamburger geprutzelt und mit der tollen Aussicht zu Mittag gegessen, so gegen 15 Uhr! Dann ging es wieder runter ins Tal, noch mal kurz, sehr kurz, internet für Felix, bevor wir dann aus dem Tal rausfuhren in Richtung San Francisco. Auch für dies Nacht haben wir im National Forest eine gute Campingmöglichkeit gefunden. Doch nun war wieder ne Woche um und weder bei den offiziellen noch inoffiziellen Campingplätzen eine Dusche in Sicht. Und für San Francisco hatten wir ja auch noch kein Hotel....
                           
Aber erst einmal haben wir in einem kleinen Dörfchen in einer typischen Dorfkneipen-Restaurant-Kombination angehalten und typisches deftiges Frühstück gegessen. Bacon, Eggs, Toast, Hashbrowns, Pancakes.... lecker! Aber sättigend. Vollgefressen fuhren wir weiter, da war nicht einmal mehr das große goldene M oder der König interessant für einen Burger zwischendurch.
Und schlußendlich kamen wir in San Francisco an, haben uns mit tausenden anderen AUTOS zum Aussichtsturm hochgequält, da ja Labor Day war und viele frei hatten, keine besonders geschickte Wahl. Die Oaklandbay-Brücke war sehr spektakulär mit toller Sicht auf die Skyline, auf Treaure Island haben wir noch kurz einen Stop eingelegt, da war es schon verdammt kalt mit der frischen Seeluft. Die Golden Gate Brücke war leider leicht im Nebel und dann auch noch mit Gegenlicht, so dass wir nicht lange verweilten. Bernhard hatte natürlich wieder viel Spaß den kurvigen Teil der Lombardstreet runterzufahren. Erst mit Untersetzung ganz ohne Bremse, das zweite Mal dann mit quietschenden Bremsen, was einige Inder mit erhobenem Daumen und breitem Grinsen toll fanden und riefen: Yes, do this one more time, I want to hear the real brake sound!
                   
Schlußendlich gab es noch Stress, da Bernhard jegliches Hotel der nächsten Stunden, das wir angefahren haben, zu teuer war. Felix und ich wollten wenigstens irgendetwas haben und waren froh über ein Angebot eines Hotels, das noch sehr zentral lag. So haben wir es schlußendlich nach 2 vergeudeten Stunden genommen, geduscht und das gute schnelle internet genutzt. Für noch einmal in die Stadt waren wir zu kaputt und später war es dann schon zu spät und alle Geschäfte oder Restaurants um die Ecke geschlossen, so dass wir wieder zurück ins Hotelzimmer gingen und unsere 3 Pullis auszogen. Es war verdammt kalt in San Francisco, das waren wir gar nicht gewohnt! Am nächsten Morgen ging es dann los, erst einmal mit Bus bis zur Market Street, dann in Geschäften bummeln, vor allem bei Felix neuem Lieblingsgeschäft Hollister. Die Cable Car fährt auch von hier, eine große Schlange wartet um einzusteigen, wir machen uns jedoch zu Fuß durch die Stadt. Erst einmal ChinaTown mit jeglichem KlimBim zum Kaufen, dann durch das Bankenviertel mit seinen Wolkenkratzer und schlußendlich zur Fishermens Wharf und dem Pier mit Seelöwen. Dann am kalten Strand zurück, wo doch tatsächlich einige durchtrainierte Schwimmer zum Sonnenuntergang ihre Runden drehen. Brr...kalt.
                    
Im Hotel war es warm und so haben wir den Koffer zu Ende gepackt und sind schlafen gegangen. Um 4 Uhr mussten wir ja schon wieder aufstehen, um Felix zum Flughafen zu bringen. Alles hat gut geklappt und Felix ist mittlerweile wieder in Deutschland. Schade, hätte gerne länger bleiben können! Bernhard und ich verweilen noch eine Weile in San Francisco. Haben erst einmal ausgeschlafen im Hotel, konnten Robbie noch ein paar Stunden parken lassen, während wir noch einmal zum Hafen runtergingen. Dann sind wir zur Golden Gate, da gerade mal für eine Stunde Sonne da war und kein Nebel. Am Strand haben wir in einer Seitenstraße im Auto geschlafen. Hier am Strand etwas ausserhalb gibt es viele viele Surfer, die sich auch den ganzen Tag in die kalten Wellen schmeißen!
                     
23.-27.08.2011
Mit Felix zusammen haben wir schon ein stressiges Programm und langsam kann er wahrscheinlich keine Steine, egal welcher Farbe, mehr sehen. Von Bernhard kommt jede Minute der Ausspruch: "oh wie schön, das sieht aus wie ein Ufo....oder wie eine Schnecke....ein Indianer...", von Felix "ach, das da, ....mmmmh, wieder ein Stein" und ich siedel mich da irgendwo in der Mitte an. Doch nach einer Woche Dauerprogramm bei sonniger Hitze ohne Dusche wäre eine Erholung auch nicht ganz so schlecht. Aber für Las Vegas wollen wir nun 3 Nächte ein Hotel buchen, ob es dort entspannter wird oder gar kälter?....das mag ich doch bezweifeln. Also dann in Kürze was wir uns alles angeschaut haben. Ich habe heute zwar bei Regen internet in der Lobby der Bryce Canyon Lodge, doch der PC ist heiß begehrt und es stehen ja nun ein paar Tage aus und dafür tausende von Fotos.... wie ihr Euch denken könnt, deshalb nur die Kurzversion.
Nach dem Grand Canyon sind wir bergab gefahren, haben uns noch einen Aussichtspunkt des Little Colorado Rivers angeschaut. Dann noch den Abzweig zum Colemine Canyon, wo wir bereits mit Bernhards Eltern schon einmal hingefunden haben. Unweit von einer Hauptdurchgangsstraße  und davon fast unsichtbar gibt es einen tollen Canyon mit weißen und roten Felsen, weggewaschen durch Wind und Wasser.
 
Anschließend begaben wir uns alle drei auf neue Entdeckungstour zu einem Naturphänomen, das auch nicht weit vom Schuss ist, dafür auf einer Schotterstraße, die nicht viele Leute fahren. So rumpelte Robbie durch die Landschaft und wir sahen dann schon die roten Felsen in der Ferne. Doch erst einmal wurden wir durch einen kleinen Fluss gestört. Dieser hatte nicht viel Wasser, aber das Flussbett war ziemlich schlammig und machte schlurf schlurf beim Laufen, wo man doch ein paar Zentimeter einsank. Robbie mit seinen 3 Tonnen dann vielleicht mehr? Bernhard überlegte, suchte sich eine bestimmte Stelle aus, wie er ne Kurve nach links, dann nach rechts fahren konnte. Ich war mir da nicht so sicher, ob ich das sehen will. Dann hab ich ein Auto von weitem kommen sehen. Das hat sich rausgestellt, dass es Navajo Indianer waren, wir alle auf Hopi-Gebiet ohne Erlaubnis, aber das schien allen egal, doch die Straße fahren sie nicht weiter. Sie sind nur gekommen, um den Schlamm aus dem Fluss zu holen, den sie dann für das Bauen einer Lehmhütte verwenden wollen. Er war bei der Army sogar 18 Monate in Würzburg und erinnerte sich an ein paar Brocken Deutsch, an den leckeren Kartoffelsalat und die deutschen Würstchen. Wir haben sogar eine Einladung zu ihnen nach Hause bekommen, doch sie waren am Fluss nicht lange beschäftigt und wir dann schlussendlich noch bei den roten Baby Rocks, wie er sie nannte und uns die Indianergeschichte zu den eingefrorenen Menschen erzählt hat, so dass wir die Einladung nicht mehr annehmen konnten.
   
Wir haben dort in aller Ruhe Fotos zum Sonnenuntergang mit super Lichtverhältnissen gemacht und anschließend gecampt. Am nächsten Morgen haben wir noch einmal das Gebiet erkundet und sind dann der Rest der Straße bis zur Asphaltstraße gefahren, die mehr Wellblech hatte und auch mehr Sand, aber sonst ganz ok war.
                              
Wieder auf der Hauptstraße und schon wieder ab, die nächste Straße war dann ebenfalls geteert, auch wenn alle Karten Schotter anzeigten, was uns nur recht war. Hier suchten wir noch einmal nach einem Punkt, den Bernhard noch nie besucht hatte und wurden nach einer schottrigen Fahrt auch fündig. Der White Mesa Arch ist ein toller riesiger weißer Steinbogen, zu dem man allerdings am besten morgens geht, denn sonst steht er im Schatten. Den kürzeren Weg haben wir dann zurückgefunden, der war ebenfalls gut und mit 15 km Schotter statt 20 km Schotter plus 50km Asphalt, auch wirklich eine Abkürzung.
Dann gab es noch einmal eine alte Indianersiedlung im Felsen zu sehen. Das war das Navajo National Monument. Dort hätte man auch umsonst campen können, doch wir sind noch weitergefahren, haben kurz supermarktgeshoppt, Felix mit McBurgers und internet versorgt und sind doch noch pünktlich zum Sonnenuntergang am Monument Valley angekommen. Dort haben wir auch wieder jede Menge deutschsprechende Leute getroffen, ein paar Tipps verteilt und anschließend auf dem Campingplatz gecampt, mit toller Sicht auf das berühmte Tal. Bernhard war zwar etwas angepxxst, da sie den anderen Campingplatz nicht mehr haben, sondern ein neues Hotel an dieser STelle, aber von diesem war die Sicht ebenfalls erstaunlich. Pünktlich zum Sonnenaufgang zwischen den Monumenten sind wir aufgestanden, haben Fotos gemacht (Felix leider nicht mehr, da seine 2 Akkus leer sind und sein Ladegerät kaputt gegangen ist) und anschließend die Rundfahrt mit verschiedenen Aussichtspunkten.
    
 
Vom Monument Valley musste sich Bernhard für eine Route entscheiden und seine Entscheidung war, die Straße wieder zurückzufahren und nach Page weiter. Auf dieser Strecke ist dann sogar Felix über 100 km mit Robbie gefahren, was ihm wohl auch Spaß gemacht hat mit so nem Traktor über  amerikanische Straßen zu tuckern. In Page wurde kurz eingekauft, im internet gesurft, noch ein paar Burger verspeist, wir haben uns die Horseshoe Bend - Schleife des Colorado , den gigantischen Damm des Lake Powels haben wir uns angeschaut, bevor uns dann Bernhard raus aus Page gefahren hat.
                                 
Gecampt haben wir abseits der Straße. Am nächsten Morgen fuhren wir die letzten Kilometer zur Rangerstation wo jeden Morgen um 9 Uhr zu Utahs Uhrzeit (Arizona 8 Uhr) das Lotterieverfahren für die Vergabe der WAVE-Permits stattfindet. Dort waren wir überpünktlich, da wir mittlerweile gar nicht mehr verstehen, wann welche Uhrzeit herrscht. Es kamen noch alte Bekannte vom Monument Valley dazu, doch keiner von uns war unter den 10 Glücklichen. Wir haben uns dann entschieden wir nehmen das Permit für den südlichen Teil, der sogar schöner sein soll, aber nicht DIE EINZIGARTIGE WELLE aufzuweisen hat, weswegen alle Leute in den Nordteil wollen. Dafür braucht man allerdings ein Allradfahrzeug und wir waren auch die einzigen , die an dem Tag ein Permit für den Süden haben wollten. Verständlich, die Straße ist tief sandig und an einer Stelle müssen vor allem tiefe Autos vorsichtig sein. Schlussendlich ahaen uns Bernhard und Robbie da gut durchgebracht, auch wenn mir so manches Mal übel war. Felix hat das Sandgeschaukele gut getan und er hat hinten drin geschlafen und nichts mitbekommen.
        
        
              
Am nächsten Morgen war es dann bewölkt und durch ein paar Tropfen Regen nachts war die Straße trockener und fester, so dass wir wieder gut durchkamen. Natürlich war da noch keine Entspannung in Sicht. Bei der netten Rangerin haben wir wieder die geliehene Schaufel, unbenutzt, abgegeben uns noch mit Leuten aus New Mexico unterhalten, dann ging es weiter zu den Toodstools. Dort war sogar ich schon 2 Mal mit Bernhard, aber dieses Mal gibt es zu dem großen Parkplatz auch noch Flyer und ein Schild an der Straße. Man läuft nur ca. 15 Minuten dorthin und kann ein paar tolle weiße und auch rote Hoodoos bestaunen.
      
Anschließend fuhren wir, da wir ja nun mit einem Allradfahrzeug unterwegs waren, noch eine Straße zu einem anderen Canyon mit Hoodoos und Steinformationen, da war Felix zu platt für alles.
Danach ging es auf der Cottonwoodroad Richtung. Hier gibt es viele Schönheiten zu sehen, ob es nun gelbe Felsen sind, Felsen, die Hahnenkamm genannt werden oder rote Spitzen, Steinbögen (Gorvenor Arch) oder ähnliches.

Abends waren wir dann nahe an Cannonville und haben auf einer Anhöhe auf BLM Land mit toller Aussciht gecampt, die Nacht war etwas frischer und Bernhard hat sogar ein Lagerfeuer angeschmissen.
    
Am nächsten Morgen sind wir zwar durch typisch verschlafene Farmerstädtchen durchgefahren, aber das typische Frühstücksrestaurant haben wir nicht gefunden und mussten uns dann mit nem touristischen Restaurant zufrieden geben, satt waren wir anschließend trotzdem.  Dann ging es zum Bryce Canyon, hier sitzen wir mit Computer in der Lodge. Ich bin mal am Rim spazierengegangen, aber der Regen hat mich voll erwischt, aber nachher, werden wir mal noch ein bisschen in die rosa Schlucht schauen.
                                 
 
20.-22.08.2011
Felix ist gut in Phoenix gelandet. Wir konnten ihn gar nicht so überraschen wie damals in Marokko mit Pappkarton "elephant tours", obwohl wir dieses Mal mit Amiflaggen und Flaggen-T-Shirt mit Summer 2011 Aufschrift am Flughafen standen. Er war schon da, Flugzeug ist 20 Mintuen zu früh gelandet und er war auch schon bei der Gepäckausgabe, zu der jeder reinkann, wo ich ihn dann gleich habe. Abends wurde noch mal Walmart-geshoppt, bevor wir alle hundemüde im Hotel ins Bett fielen. Am nächsten Morgen nach selbstgemachten Waffeln im Frühstücksraum wären wir fast im Pool untergegangen, so schwer lagen die mit Sirup im Magen. Doch dann ging es los, ein langer Fahrtag mit einigen Besichtigungen stand auf dem Programm.  Zuerst beim Montezuma Castle.
                       
Dann sind wir bei Sadona durch das RedRock Gebiet gefahren. Bernhard war immer sprachlos, was sich da alles getan hat. Nicht nur, dass sich der Verkehr verzehnfacht hat, sondern auch die Häuser und Menschen, die da jetzt leben, wo früher NICHTS war. Ihm gefällt die USA schon gar nicht mehr so sehr.
          
Dann kamen wir abends am Grand Canyon und haben uns den Sonnenuntergang angeschaut. Wir hatten Glück, dass wir einen Campingplatz vorreserviert hatten, denn es war spät und da es Samstag vor Schulanfang war, war der Campingplatz auch schon ausgebucht. Unser Plätzchen war natürlich umringt von anderen deutschen Touristen. Deutsch, Schweizerdeutsch, Französisch und Italienisch dominieren hier sogar noch vor Amienglisch.
Am nächsten Tag gab es dann neue Schuhe vor meinem Zelt, welch Üerraschung (Geburtstagsgeschenk oder Schuhfee?). So sind haben wir den Tag am Grand Canyon verbracht, sind hier und dort entlang gefahren und gewandert und haben die Schlucht von verschiedenen Aussichtspunkten bestaunt.
13.08.-19.08.2011
Wir haben es uns wirklich gemütlich gemacht bei Jiff in Tubac und doch war Bernhard jeden Tag am rumwerkeln, Robbie auf Vordermann bringen, Zeugs ausmisten, Tisch oder Stuhl reparieren und ein Ende war nicht in Sicht. Doch irgendwann mussten wir hier unsere Zelte abbrechen und endlich wieder auf Touren gehen. Und so fuhren wir zum nahe gelegenen Madera Canyon. Da Wochenende war, waren auch einige Leute unterwegs. Die Schlucht mag schön sein zum Wandern, aber für uns war es lediglich ein kurzer Stop, um zu Übernachten. Hier gibt es Braunbären und somit am Campingplatz die berühmten Bärboxen, in die wir unsere frischen Lebensmittel gebracht haben, aber Robbie ganz ausräumen, das haben wir uns gespart, denn zu diesem Zeitpunkt, sollte es keine Gefahr geben....und so haben wir auch keinen Bären gesehen. Die Nacht war etwas frischer da oben und wir haben gut geschlafen.
                       
Am nächsten Tag stand Tombstone auf dem Programm. Wir waren bereits früh unterwegs und anscheinend noch früher als gedacht, denn irgendwo wurden mal wieder die Uhren umgestellt, so ganz verstehen wir das jetzt auch nicht, da wir ja immer noch in Arizona sind, aber egal, wir leben sowieso meist zeitlos. In Tombstone haben wir den Friedhof besucht. Bernhard erinnert sich noch an andere Zeiten des Friedhofs, natürlich nicht wie es wirklich im 19. Jahrhundert war, aber vor 20 Jahren gab es noch alte, unleserliche Holzschilder, jetzt sind die meisten aus Metall und frisch bepinselt. Die Gräber sind auch etwas ordentlicher hergerichtet und es herrscht ein reges Treiben. Ob der Humor noch geblieben ist oder wirklich alles todernst zu nehmen ist, mag jedem selbst überlassen sein.
Galgenhumor?
 Man kann auch jegliche Art von STERBEN hier finden, ob es nun "killed playing cards" ist oder von Indianern erstochen, dem Sheriff erschossen, gelyncht oder ein Selbstmord war, an einem wirklich natürlichen Tod sind hier wohl die wenigsten gestorben, dafür lag wohl die Pistole zu locker im Halfter. 
                   
     Auch in der Stadt haben sie Humor!
In dem Städtchen Tombstone gab es auch ein bisschen Programm. So wurden ein paar Schießerei- und Saloonszenen auf der Straße nachgespielt. Die Dorfbewohner laufen auch in den alten Kostümen rum, wenn da mal nicht die schicken Boutigen und Souvenirgeschäfte in den Wildwestgebäuden zu finden wären, würde man sich wirklich in eine andere Zeit versetzt fühlen.
 
Anschließend wollten wir im Chiricahua National Monument die Steinformationen erkunden und dort übernachten. Aber da Juni heftiges Feuer einiges in diesem Gebiet zerstört hat und jetzt in der Regenzeit Überflutungen und Bergrutsche geben könnte, ist die Straße ab dem Visitorcenter, sowie der Campingplatz geschlossen. Schade.
So mussten wir es in Kauf nehmen zurückzufahren und uns irgendwo anders einen Platz zu suchen. Der Campingplatz im empfohlenen Coronado National Forest war jedoch auch geschlossen, was für uns dieses Mal nicht so schlimm war, denn wir haben dort ein sehr schönes Plätzchen gefunden. Und da es gerade nicht so früh dunkel wird, konnten wir noch ein bisschen faulenzen.
Auch unterwegs gab es immer wieder faszinierende Landschaften zu bestaunden. Viel jedoch privates Land, das uns keinen Eintritt gewährt, nur den Blick übern Zaun. 
         
Im Saguaro National Park bei Tucson wollten wir die großen Saguaro Kakteen bestaunen und dort nächtigen. Doch leider gibt es keinen Campingplatz und es ist auch nicht mehr gestattet sich in dem Gebiet nach Sonnenuntergang aufzuhalten. Die Saguaros sind hier auch stark zurückgegangen, was zum einen an der nahe gelegenen Stadt, die jedes Jahr mehr expandiert liegt, wie auch an kalten Wintern. Wir waren somit etwas enttäuscht, haben uns dann fast 2 Stunden durch den Stadtverkehr (man denkt nicht, dass es so viel Verkehr hier gibt!!!) geschlagen.
   
Und dann wo wir es nicht mehr erwartet hätten, gab es Landschaften, die übersät waren mit hunderten von Saguaros und wir haben auch noch eine kleine Seitenstraße gefunden, wo wir unsere Ruhe und Saguaros für uns hatten. Es gab natürlich rings um uns das alltägliche Gewitter mit Blitzen, jedoch wenig Regen.
                 
Aber somit hatten wir tolle Regenbögen und zum Sonnenuntergang einen schönen verfärbten Himmel. Den Stuhl haben wir übrigens nicht in die Pampa gestellt, der tauchte plötzlich nach einer Weile über Stock und Stein laufen, auf.                           
                        
Nun kamen wir in eine Gegend, wo auch Bernhard noch nicht war und sie war wirklich toll. Saguaros und andere Kakteen wuchsen überall, rote Felsen und karges Land. Die Temperaturen gingen noch ein paar Grad nach oben, dafür nahm die Luftfeuchtigkeit ab und der Anteil an Moskitos schrumpfte auf Null. Wir kamen beim Tonto National Forest an. Dort gibt es auch das Tonto National Monument beim Roosevelt Stausee. Eine alte Felsenbesiedelung der hier lebenden Indianer, von denen noch Teile der Häuser in den Felsspalten intakt sind. Von dort oben hat man eine tolle Sicht auf den Rooseveltstausee.
An diesem haben wir bei der Hitze den Nachmittag verbracht, baden gingen wir nicht, dafür gab es eine super heiße (ohne Strom oder Gas) Dusche. Wir haben unsere Wäsche gewaschen und nach 5 Minuten an der Leine trocken wieder abgehängt. Abends wieder einmal Gewitter und Blitze, die man gerne aus der Ferne sieht... über die Brücke sind wir kurz gefahren, dann haben wir uns noch die gigantische Staumauer angeschaut und fuhren vom Roosevelt Stausee über eine tolle Schotterstraße mit schönen Aussichten zum Apache Stausee..
                                  
Tonto National Forest - Apache Stausee, Camping Apache Resort:
Hier haben wir das neue Zelt, das wir in der Mülltonne beim letzten Campingplatz gefunden hatten, aufgebaut. Es ist nagelneu, jedoch hat wohl der Wind 2 Zeltstangen zerbrochen. Das hat es bei unserem auch schon etliche Male und Bernhard repariert diese regelmässig und so haben wir ein neues Zelt mit allen Stangen. Die Mülltonne war zwar fast leer, aber die paar Bierdosen haben ein paar Spritzer und Gestank hinterlassen. So haben wir es gewaschen und ausgelüftet, jetzt ist es wieder ok. Probeliegen gab es dann auch gleich noch, jedoch war die Nacht so heiß, dass wir mit offener Tür geschlafen haben, es war kaum ein Windzug zu spüren und unter 30 Grad sank die Temperatur gewiss nicht.
                  
Tonto National Forest - durch wunderschöne Schluchten ging es dann auf Phoenix zu. Saguaros standen auch überall rum, Bernhard versuchte einen zu erklimmen (siehe Bild rechts), aber die sind zu hoch und zu stachelig.
                                 
Kurz vor Phoenix kam noch eine Geisterstadt kurz vor Apache Junction, die jetzt sehr touristisch vermarktet wird, aber trotzdem schön gelegen ist und gut aussah. Eine Abkühlung gab es auch unter der "Dusche" (siehe rechtes Foto).
                         
06.08.-12.08.2011
Ok, diese Woche sind wir nicht weit gekommen. Aber das soll nicht heißen, dass wir nichts gemacht hätten. Wir haben uns von Tag zu Tag wohler gefühlt in Tubac und immer wieder um einen weiteren Tag verlängert, bis wir das Angebot 7 Nächte für 6 doch noch in Anspruch genommen haben. Jiff und Danny (http://flyingwrvranch.com) sind einfach super nett, leihen uns ihr Werkzeug und etliche Maschinen und vor allem lassen sie uns hier alles am Auto machen was wir wollen. Wir haben eine riesengroße Wiese für uns, ein Bad für uns, da keine anderen Camper da sind, natürlich mit heißem Wasser, so dass sich Herr Schmiedl auch freut, aber das müsste man ja in den USA nicht extra erwähnen. Den Pool im Gewächshaus dürfen wir jetzt auch benutzen, so dass wir uns ins kalte 30 °C Wasser begeben, wenn das nachmittägliche Gewitter einsetzt.
Und so wechselt Bernhard alle Öle und Filter, macht einen Rundumcheck und kuschelt täglich ne Runde mit Robbie, wäscht ihn von oben und unten und massiert ihn mit Öl und Pflegemittel ein.
Tubac Camping Flying W Ranch:
              
Am ersten Tag in den Staaten haben wir natürlich gleich mal 40 km zum nächsten Walmart, Safeway und sonstigen Geschäften fahren müssen. Nicht dass es so große und neue Geschäfte nicht auch in Mexiko gegeben hätte, aber das gehört einfach in den USA dazu. Und außer Klamotten und Süssigkeiten kaufen, stand ja vor allem Motoröl auf der Liste. Denn hier sollte Robbie es gut haben, Motoröl, Getriebeöl, Kühlflüssigkeit und ich weiß nicht was noch für Flüssigkeiten wurden gekauft. Bernhard war ja etwas getrübt, obwohl er sonst immer in Shoppingstimmung ist, so dass wir bereits nach 3 Stunden den Walmart verließen. Denn man hat ihm den letzten Kanister Öl vor der Nase weggeschnappt, dabei stand er doch nur 30 Minuten davor und hat sich überlegt, ob er es nun nehmen soll, oder besser ein anderes.
Das Städtchen Tubac ist auch sehr nett, eine Kombination aus Kunst und Geschichte. Hier gibt es ein National Historic Park mit Schule und Kirche und andere Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, was ja für amerikanische Verhältnisse saualt ist. Darüberhinaus gibt es fast so viele Künstler und Kunsthändler wie Häuser im Dorf, die Töpfe und Schmiedkunst anbieten.
                                 
Einen weiteren Ausflug haben wir auch gemacht. Zurück in das letzte Dorf vor Tubac. Dort haben wir unseren Jahrespass für die Nationalparks gekauft und unseren ersten Park angeschaut. Dieser war Tumacacori, eine alte Klosteranlage. Wir hatten Glück mit dem Wetter und so gab es schöne Fotos mit strahlend blauem Himmel, einige Infos der älteren Dame im Geschäft und für Bernhard, den Jäger und Sammler, einen "neuen" Nationalparkpass, wo er nun die Stempel in jedem einzelnen Park, den wir besuchen werden, sammeln kann.
                                

Da wir nicht damit gerechnet haben so lange hier zu bleiben und die Tagestemperaturen noch nicht unter 30°C gesunken sind, haben wir nicht allzuviele frische Lebensmittel eingekauft gehabt. Aber zum Glück gibt es einen kleinen Laden in Tubac, wo man auch alles bekommt (etwas teurer), so daß wir nicht verhungern müssen. Einen Sack Kartoffeln hatten wir bereits eingekauft und so gab es Bratkartoffeln, gefüllte Paprika mit Kartoffeln und Käse, kleine Pommes und gestern sogar Kartoffelsalat mit Essiggurken. Ja, richtig gehört, Essiggurken. Die gibt es in USA zwar auch, aber wer die kennt, weiß dass diese Pickles fürchtelich sauer sind und nicht mal annäherend wie unsere deutschen Essiggurken schmecken. Doch wir haben es endlich geschafft, das Glas deutscher Essiggurken, importiert nach Kolumbien, das wir von Manfred in Villa de Leyva geschenkt bekommen haben, zu opfern. Natürlich zu gutem Zweck - unsere Mägen sagen DANKE. Mmmmmmh,  sind die lecker.... Danke Mmmmmmmanfred!

Jasmin - im nächsten Ölputzlumpen-Tshirt, das aber noch als Arbeits-T-Shirt zum Einsatz kommt, -beim Kartoffelsalat vorbereiten mit leckeren deutschen Essiggurken!