Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.
- Karl Heinrich Waggerl -
MEXIKO - 2 -
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11.-18.04.2012
Nach der Osterwoche (Semana Santa) fuhren wir über die Berge nach Guanajuato. An Leon vorbei, wo kürzlich der Papst war. Guanajuato hat uns das letzte Mal schon fasziniert und so sind wir natürlich wieder etliche Male durch die Tunnel gefahren. Aber zuerst ging es ins Mumienmuseum, das wir das letzte Mal ausgelassen haben.
Der Ort ist berühmt für seine Mumien. Als der Friedhof irgendwann voll war und es keinen weiteren Platz mehr gab, wurden die ältesten Gräber ausgehoben. Dabei hat man festgestellt, dass der Boden die Leichen mumifiziert hat. So sind teilweise noch Kleidungsstücke, Särge, Haut und Haare vorhanden.
Schon skuril, dass sie die Mumien in ein Museum in Glaskästen gesetzt haben und so laufen wir mit gemischten Gefühlen durch das Museum. Leider gefällt uns das Verhalten der Mexikaner hier gar nicht. Es sind unzählige Kinder da, es ist laut, überall rennen die Leute rum und die Kinder klopfen gegen die Glasscheiben.... Totenruhe, das Wort gibt es hier nicht, oder?!
Als diese schwangere Frau starb, starb ihr Baby im Bauch mit. Es heisst, dass der Kleine der jüngste mumifizierte Fötus wäre. |
Nach dem Museum ging es eine Runde durch die Tunnelsysteme durch die Stadt. Dann fanden wir einen perfekten Parkplatz direkt vor der Kirche im Stadtzentrum. Dort darf man allerdings nur eine Stunde parken, so dass wir eine schnelle Sightseeingtour durch die Stadt machten und anschließend wieder durch die Tunnel fuhren. Dabei hat ja Bernhard wirklich seinen Spaß, auf die Dauer wird mir das Gekurve aber doch etwas langweilig. Dann fanden wir einen Parkplatz unten im Tunnel und liefen den Rest der Stadt zu Fuß ab.
Nach fast 4 Monaten, in denen mir Bernhard erzählt hat, dass er es bereut den Lederhut nicht gekauft zu haben, da es dieses nirgends anders mehr gab, mussten wir nun in die Markthalle zurück. Doch dann hat es noch eine halbe Stunde gedauert bis der Herr sich entscheiden konnte, welcher es denn nun sein darf. Übernachtet haben wir wieder oben am Aussichtspunkt Pipila, wie das letzte Mal, mit toller Sicht über die Stadt.
Von Guanajuato ging es über die Berge, dann auf einer immer gerade aus Autobahn Richtung Norden an San Luis de Potosi vorbei bis in ein trockendes Tal, wo wir wieder den Berg hochfahren mussten auf einer laaaaaaaaaaaaaaaaaaangen gepflasterten Schotterstraße. Robbie musste ganz schön schaffen und Bernhard hat ihn gejagt, so dass er ziemlich verschwitzt vor dem 2,4 km langen einspurigen Tunnel ankam, dass uns in das Minendörfchen Real de Catorce brachte.
Real de Catorce ist noch so ein bisschen ein InsiderTipp und dieses Gebiet wurde uns von Enrique empfohlen. Erst einmal hat es uns nicht so umgehauen. Früher einmal entstand der Ort, weil es in der Gegend viel abzubauen gab und deshalb einige Minen entstanden sind, es gibt immer noch welche. Dann haben alle das Dorf verlassen und es war eine Geisterstadt.
Heutzutage ist es teils wieder bewohnt, einige Häuser sind schön hergerichtet und schicke Restaurants oder Hotels daraus gemacht worden, andere sind von Aussteigern, Hippies, Künstlern oder normalen Menschen wieder bezogen worden. So ist der Kontrast extrem. Rundum sind Berge, auf die man wandern oder mit Pferden reiten kann. Es gibt Geisterstädte und Minen zu besichtigen.
Wir übernachten im Dorf mit Sicht ins Tal. Die Wolken zogen sich schon den ganzen Abend zusammen, dann zum Sonnenuntergang kam die Sonne noch einmal durch und nachts gab es dann in weiter Ferne Blitzlichter zu sehen... Sterne eher weniger, obwohl viele dafür hierher kommen, da weit und breit keine Stadt in der Nähe ist.
Am nächsten Morgen gingen wir dann noch über den Friedhof. Hier wurden einige Leute über 100 Jahre alt. Die Friedhofskirche, von außen eher weniger spektakulär ist sagenhaft bemalt. Die Decken in bunten Farben und mit Ornamenten bedeckt.
Eine steile kurvige Schotterstraße führt hinab zur Zugstrecke, von wo aus die Mineralien per Zug abtransportiert wurden oder werden. Die Straße wird von Willys gefahren, die die Touristen über 1000 Höhenmeter nach unten bringen. Uns bringt Robbie dorthin, gut und sicher.
Nachdem wir kurz die Zugstation (Estacion) 14 (Catorce) besucht haben, fuhren wir dann auch wieder einige hundert Kilometer weiter. Viele Straßen geradeaus für 100 km oder noch länger. Gegen Abend hieß es wieder Ausschau halten nach einem Übernachtungsplatz.
Der kleine Ort Parras war in meinem Reiseführer als Oase in der Halbwüste beschrieben. Hier soll die erste Winzerei Amerikas Ende des 16. Jahrhunderts gegründet worden sein. Und so ist es dann auch, hunderte Kilometer trockenes Land, dann kommen plötzlich grüne Büsche und Bäume. Das Tal wird durch unterirdische Bäche und Quellen gespeist und so werden hier Obst- und Nussbäume angepflanzt und auch immer noch Weinreben. Hier fanden wir unseren Übernachtungsplatz bei Estanque de la luz mitten im Ort. Oben auf dem ehemaligen Vulkankegel wurde eine Kirche gebaut, zu der wir am nächsten Tag hingelaufen sind. Hier neben dem Estanque, was ein Wasserreservoirbecken für die Felder ist und durch warmes Wasser gespeist wird. Nicht ganz warm genug für Bernhard, aber eben WARM. In diesem kann man auch schwimmen, wie man hier sieht, der kleine schwimmende Punkt da auf dem Fotos, das bin ich.
Am nächsten Tag fuhren wir wieder viele hunderte Kilometer, immer Richtung Norden oder Nordwesten eher. Am Abend landeten wir in Hidalgo de Parral. Hier machten wir uns mal wieder auf Schuhmacher und Schuhladensuche. Denn Bernhard hat 2 Tage nachdem ich meine Schuhe in Cuatla reparieren lassen habe, beschlossen DOCH seine Wanderschuhe neu besohlen zu lassen. Doch bisher haben wir keinen Schuhmacher gefunden, der Wanderschuhsohlen hatte. Auch hier wurden wir nicht fündig, denn keiner hatte die Sohlen Samstag Abend da und somit hätte es noch einige Tage gedauert, die wir nun aber nicht warten wollen. Nachdem wir dann die Innenstadt gefunden haben, bummelte Bernhard durch die unzähligen Schuhgeschäfte, ohne Geld in der Tasche wie immer, und entschied sich gleich für 2 Paar neue Schuhe, innen und außen mit Leder. Als er sie schließlich kaufen wollte, hatte das eine Geschäft schon zu und so wurde das 2. Paar dann erst am nächsten Morgen gekauft.
Dann ging es aber auf zur Straße durch die unzähligen Schluchten in Richtung Kupferschlucht, wo wir bereits im Dezember waren. Die Straße war wieder genauso kurvig und landschaftlich wunderschön wie zuvor.
Am späten Nachmittag kamen wir in Creel an, wo die Leute auf den verspäteten Zug warteten. Doch irgendwie war nicht so viel los wie im Dezember. Wir fuhren noch nach Diversadero, doch unterwegs haben wir den Zug wohl verpasst. Dort waren auch fast keine Leute mehr und so kam nicht die gleiche Stimmung auf wie das letzte Mal. Wir campten im Wald direkt am Felsabsprung und hatten zum Abendessen eine tolle Sicht in die Schlucht.
Am nächsten Morgen schauten wir uns noch ein paar der Aussichtspunkte hier an. Auf der Hängebrücke wird es Bernhard immer schwindelig, aber er wagt sich trotzdem hinüber. Wir hatten ja noch unzählige Süssigkeiten, die wir seit den USA mit uns rumschleppen, nachdem Bernhard dort einen Einkaufswahn bekommen hat.
Das letzte Mal waren hier so viele Kinder und da die Region ziemlich arm ist, wollten wir ihnen eine Freude machen. Doch irgendwie waren gar nicht so viele da. Und auf den Zug am Nachmittag wollten wir wiederum nicht warten. So fuhren wir nachdem wir einige Souvenirs gekauft haben und ein paar Lollis verteilt haben, zurück nach Creel.
In der Nähe von Creel gibt es die schönen Steingebiete und so schauten wir uns die Täler der Frösche, Pilze und Mönche wieder einmal an. Verschenkten Kaugummis und Lollis, so dass Robbie eine Tonne leichter wurde.
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Bernhard hatte dabei seine wahre Freude. In einem kleinen Dorf suchten wir den Kindergarten und die Grundschule auf. Im Kindergarten leben die Kinder von Montag bis Freitag, die aus entlegeneren Dörfern kommen und die klebten am Zaun und freuten sich über den Lolli den sie bekamen. Wir schenkten der Kindergärtnerin eine Tüte voll Bälle und noch eine Tüte voll Süssigkeiten, die sie irgendwann den Kindern geben könne, wie auch dem Direktor der Grundschule, der gerade vorbeikam.
Von der Barrance del Cobre sind wir zum höchsten Wasserfall Mexikos gefahren und wer es wissen will, es ging mal wieder hunderte Kilometer kurvig auf und ab. Der Wasserfall ist der einzige in Mexiko der immer Wasser hat, aber das bisschen Wasser ist mehr Tröpfchenweise Pipi als ein WASSERFALL. Trotz alledem ist er sehr beeindruckend.
Liegt er doch in einer tollen Schlucht, hat 246 Höhenmeter und wir stehen und campen am Aussichtspunkt noch weiter 3-400 Höhenmeter weiter oben. Am nächsten Morgen gab es schöne Regenbogenfarben in dem leichten Wasserschleier. Es wäre auch ein tolles Wandergebiet, wenn wir nur genügend Zeit hätten, aber irgendwann kommen wir vielleicht auch wieder zurück.
Dann ging es wieder weiter, kurvige Kurven, durch Pinienwälder, die sich durch Laubwälder abwechselten. Später wurde es immer trockener und die Kakteen kamen hinzu, als wir tiefer waren und das Land flacher und weniger kurvig wurde, war um uns herum nur noch trockenes braunes Farmland mit dürren Rindern und Kakteen. So änderte sich die Landschaft gravierend.
Wir campen neben einer Schotterstraße, die von der Hauptstraße abging, da es wieder einmal ein langer Fahrtag war. Wir hatten gerade das Zelt aufgestellt und angefangen zu kochen, da hält ein Auto. Eine Frau mit Kind spricht uns an und bietet uns an mit ihr zur Ranch zu kommen, dort könnten wir campen, ab von der Straße und auch das Bad nutzen. Doch die Sonne geht schon fast unter und wir sind müde, wir wollen nicht noch einmal Zelt abbauen und aufbauen, so schlagen wir das tolle Angebot aus. Mit ein Grund ist, dass wir am nächsten Tag noch bis zur Grenze kommen wollen und deshalb nicht noch den Morgen dort verbringen wollen. Und so fahren wir weiter, erst einmal nach Hermosillo. Dort fahren wir natürlich in die Stadt und suchen einen Schuhmacher. Leider haben sie alle keine entsprechende Wanderschuhsohle. Dafür gibt es NOCHEINMAL einen Friseurbesuch für Bernhard. Denn die Haare sind schon wieder so lang und für 1,50 Euro werden sie ihm die Haare in den USA sicherlich nicht schneiden. Deshalb sind sie jetzt ab, Stoppelkurz, das sollte doch bis Alaska reichen, wo er dann wieder einen bärig warmen Pelz auf dem Kopf brauchen wird.
Dann ging es auf zur Grenze, Auto abmelden, Pfand zurück, Pass ausstempeln und schon waren wir ausgereist.
Mexiko war schön, beeindruckend und wir haben viele neue Freunde gewonnen. Wir werden diese Herzlichkeit und Offenheit vermissen. Adios Mexico!
28.03.- 10.04.2012
Das Abschiednehmen zog sich hin in Neza. Abschiedsparty vorbei, Auto lief wieder, nachdem der Elefant ja meinte jeden Tag noch ein Problemchen entstehen zu lassen, da fing Bernhard an zu basteln und einzuräumen. Montag war die Abschiedsfeier, Samstag früh lagen immer noch Sachen in der Wohnung rum. Was in diesen Tag gemacht wurde, war grob zusammengefasst, Kabel wieder eingebaut, gesprüht und geölt, eingeräumt und Halterungen gebastelt, um Ölkanister und Koffer von unten am Auto zu verstauen statt auf dem Dach.....eventuell habe ich auch etwas nicht registriert und jetz vergessen aufzuschreiben.
Eigentlich wollten wir Samstag zusammen in die Stadt, da aber so wieder der Abschied von Sonntag auf Montag aufgeschoben wurden, hatten wir Streit, so dass ich auch überhaupt keine Lust hatte auf einen gemeinsamen Stadtbummel. So blieb Bernhard bei dem Bauarbeiter, der gerade Nenes Tor erweitert und wurschelte weiter an Robbie rum, der dann auch blitzblank glänzte und eingeräumt war, als ich wieder zurück kam. Ich habe mir im Stadtzentrum noch ein paar Dinge angeschaut, die ich bisher noch nicht gesehen habe. So bin ich per Micro (Buschen) zur Metro gefahren, mit dieser dann in die Stadt. Das Ticket kostet 3 Pesos (weniger als 20 cent) und ich war sicherlich 1 1/2 unterwegs. Am Plaza de las Tres Culturas hab ich mir die prehispanischen Ruinen angesehen, die Kirche der Eroberer, so wie die großen Hochhäuser bestaunt, die einiges an Probleme verursacht haben, als es ein starkes Erdbeben in den 1980er gab.
Dann fuhr ich ins historische Zentrum und bummelte wieder die Straßen entlang. Am Zocalo ist immer was los und neben der Kathedrale war an diesem Samstag wieder Markt, die Arbeitssuchenden Arbeiter und dieses Mal auch eine Tanzgruppe, die Tänze aus alten Zeiten aufführte, wie auch Heiler, die verschiedene Kräuter anbieten und einem Einräuchern und Einmasieren.
Anschließend fuhr ich mit dem Microbus die Avenida Reforma entlang, wo es auf dem Seiten oder Zwischenstreifen Kunst anzuschauen gibt. Ich fotografierte die Dinosaurier aus Plastikflaschen und die Bronzeengel. Dann ging es noch auf einen kurzen Abstecher hoch zum Schloß von Chapultepec. Dort konnte ich sogar die letzte halbe Stunde umsonst ins Museum bis sie dann schlossen und ich mich wieder auf den Rückweg mit der Metro und dem Micro machte.
Als es dann Sonntag so weit war, dass wir losziehen wollten, mussten wir noch auf Nene warten, der uns mit seiner Harley aus der Stadt begleiten wollte. Damit wir auch keinen Ärger mit der Polizei bekommen. Die Pünktlichkeit in Person ist er ja nicht und so wurde aus 11 Uhr 14 Uhr. Dann schenkte er uns zum Abschluß den Torschlüssel, so dass wir auch gerne wieder kommen konnten. Wir fuhren zur Tankstelle, um Robbie vor der langen Fahrt noch einmal gut trinken zu lassen, doch wer bezahlt unsere komplette Tankfüllung und noch 2 Liter Benzin für den Kocher? Nene! Die Kreditkarte ging wohl schon vorab heimlich in die Hand des Tankwarts, der von uns kein Geld annahm. Wahnsinns Gastfreundschaft!!!!!!!!
Der Abschied fiel schon sehr schwer.
Und als dann an einer anderen Tankstelle in der Innnenstadt noch Erik und einige andere Motorradfreunde dazukamen, liefen Bernhard die Tränen. So hatten wir unsere persönliche Eskorte, Nene als der graue Wolf auf seiner Harley voraus, der Rest um uns herum, mal links, mal rechts, einer immer hinter uns. So ging es kurvig aus der Stadt heraus bis auf über 3000 Meter nach oben. Nach vielen Kilometer haben wir dann angehalten und uns wirklich endgültig verabschiedet.
Die Motorradfahrer teils nur mit T-Shirt froren da oben ganz schön und machten sich wieder auf den Heimweg und wir, wir zogen nun ALLEINE weiter.
SEMANA SANTA - Die heilige Woche (Palmsonntag bis Ostersonntag):
Valle del Bravo Ein kleines Dorf, dass mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel der Städter ist, da es jetzt einen Stausee hat, an dem man Wassersport betreiben kann und unweit der Stadt liegt. Hier fliegen im März Monarchfalter ohne Ende bis runter zur Hauptstraße, wo man aufpassen muss, dass man nicht zu viele mitnimmt. Und diese Millionen an Schmetterlinge in der Luft hätten wir gerne gesehen, doch jetzt sind sie wieder unterwegs in den Norden und wir sehen keine mehr, zu spät dran.
Am See finden wir aber ein schönes Übernachtungsplätzchen und das Dorf lädt zum Bummeln ein. Am Palmsonntag kann man vor der Kirche Schmuck kaufen. Die Taxis fahren mit diesen Bastgewebten Bebinde durch die Gegend und wir haben nun auch 2 kleine PALMEN dabei.
Am nächsten Tag sind wir auch Zeugen des menschlichen Kettenkarusells geworden. Da werd ich noch ein Filmchen hochladen, um Euch das zu zeigen. Die 4 Jungs da oben, lassen sich am Seil kreisend nach unten, dazu sitzt einer oben und spielt gleichzeitig Flöte und Trommel.
Ziel war der See Patzcuaro. Hier gibt es einige kleine Dörfer um den See und Ostern soll auch gefeiert werden. Wir haben gleich am ersten Abend ein schönes Plätzchen an einer ehemaligen Bootsanlegestelle gefunden. Der See ist zurückgegangen, so dass der Bootsanleger als Betonklotz und Treppe auf einer grünen Wiese steht und es noch einige Meter dauert bis Wasser kommt, und das auch nur, da sie mittlerweile vom See aus einen Kanal hierher gebaut haben. Umso besser für uns, den wir fuhren runter auf die grüne Wiese an den leider sehr verschmutzen braunen See und schlugen jeden Abend unser Camp dort auf. Die Polizei fuhr auch jede Nacht einmal Streife, wenn sie uns sah winkten sie, aber drehten nur ihre Runde.
Dienstag schauten wir uns die Ruinen von Tzintzuntzan an. Dieser Ort erinnert mich an den Spruch „D´sun schint schu“ und die Sonne schien wirklich wunderbar. Die Ruinenanlage heutzutage ist nicht mehr so groß, hat aber noch nie gesehene Strukturen, so dass sie auch für uns wieder interessant schien.
Am nächsten Tag gab es gleich noch einmal Ruinen, in Ihuatzio. Früher gab es hier mal 2 Coyoten in Stein gemeiselt, eine davon haben die Spanier auf den Kirchturm im Dorf gesetzt, den anderen haben die Mexikaner in ihre Sammlung des Antropologischen Museums aufgenommen.
In den Dörfern rund um den See scheint nicht viel los zu sein. Ob das an der Osterwoche liegt oder daran, dass es einfach nicht viele Leute gibt, die in die Nachmittagshitze rausgehen, wissen wir nicht. Hier in der Gegend wohnen die Purepeche, die ihre eigene Sprache sprechen.
Vor allem der Karfreitag war voll von österlichen Festivitäten, aber auch die Tage davor, gab es schon in verschiedenen Dörfern Programm.
So ritten ca. 80 Reiter als maskierte, römische Spione verkleidet um 9 Uhr morgens vom Kirchplatz aus, um nach Jesus zu suchen. Meist als 4er Gruppe ritten sie so durch jede der Dorfstraßen und trafen sich alle paar Stunden wieder an einem Platz, um etwas zu essen und trinken. Ich lief Ihnen morgens in der ersten Stunde hinterher bis sie zu Mittag aßen. Als Bernhard dann auch mal wach war, trafen wir sie an jeder Straßenecke wartend an.
Mit ihren Tonpfeifen pfiffen sie sich zu, wenn es wieder weiterging. Und so endete diese Runde dann an der Stierkampfarena, wo sie sich wieder demaskierten und eine Pause einlegten. Uns wurde gesagt, dass sie noch den ganzen Tag und Nacht weiter reiten. Und am nächsten Tag haben wir sie auch noch rumlaufen sehen, für das kommende Theaterstück waren sie dann Donnerstagabend und Freitag bis Mittag im Einsatz!
In einem anderen Dörfchen fand Mittwochabend ein Umzug statt. Hier marschierten die verkleidete Mannschaft, die etwas mit Ostern zu tun hat oder haben könnte, die Straße entlang bis zur Kirche, wo die Segnung vom Pfarrer vorgenommen wurde.
Jesus und die beiden anderen die gekreuzigt werden, zusammen mit Römern, Pharisäer, jüdischen Rabbis, einfach bis luxuriös gekleidete Frauen, eine Frau mit dem Schweißtuch mit Jesus’ Gesicht, wie auch ein mauliges Engelchen.
Zwischendurch waren wir in dem größeren Örtchen Patzcuaro, wo wir aber eher wenig vom traditionellen Ostern, außer ein paar bunt geschmückten Osterstationen, mitbekamen. Einen großen Souvenirmarkt gab es speziell in der Woche. In dieser Region werden viele Holzsachen, wie Masken und Möbel hergestellt, Bastkörbe und andere Geflechte, bestickte Blusen und Keramik.
Hier gab es an einem Tag auch traditionelle Tänze. Tanz der Alten – Dansa de los viejitos genannt. Eine Gruppe bunter Tänzer mit den schönen geschnitzten Holzmasken tanzte auf dem Hauptplatz.
Donnerstagabend gab es nach Dunkelheit eine Theatervorführung vor der Kirche in Tzintzuntzan. Zuerst eine Powerpointpräsentation, anschließend über 2 Stunden das Leben Jesus dargestellt bis hin zum letzten Abendmahl. Eine große Gruppe professioneller Schauspieler mit Hightech-Ausrüstung, die noch mehr Unterstützung von Schauspielern und Laiendarsteller (wie die viele Jugendliche als Römer) aus der Region bekamen.
Die Theatervorführung ging am nächsten Morgen weiter. Ein paar Szenen wurden wiederholt, aber schlussendlich folgte die Verurteilung und zur Kreuzigung verlor sich das Schauspielen mit der Realität.
Von der Bühne aus, wurde Jesus an die Mauer gestellt und ausgepeitscht, anschließend zogen die 3 mit den Kreuzen im Klosterinnenhof von einer Kreuzstation des Kreuzgangs zur anderen. Diese wurden morgens ganz neu und individuell von verschiedenen Gruppen geschmückt. Den Kreuztragenden von Römern ausgepeitschten folgten sowohl Schauspieler als auch die Zuschauer.
Das Ganze zog sich noch fast eine Stunde bis sie schließlich in der Kirche ankamen. Da diese zum Platzen voll war, habe ich die eigentliche Kreuzigung nicht mitbekommen. Aber dort waren schon 2 Kreuze aufgestellt und an dem dritten mittleren Kreuz wurde Jesus aufgehängt. Dieses Mal wechselte wurde der Schauspieler ausgewechselt und dafür die Holzfigur genommen, die den Rest des Jahres bis zum Kopf mit einem Tuch abgedeckt in einem Glassarg liegt und nur für dieses Ereignis für weniger als eine Stunde aus diesem geholt wird.
Der Schauspieler Jesus war zwar voll mit Filmblut, aber die Stofffetzenpeitsche schlug kräftig auf ihn ein und somit sah man deutlich rote Striemen auf seinem Rücken.
Das hier einige wirkliche Schmerzen am eigenen Leib ertragen wollen, wurde später noch deutlicher. Tagsüber liefen viele maskierte Männer mit weißem Tuch um die Hüften und metalischen Fußfesseln gestützt von 2 Helfern durch die Stadt. Das sind die Sünder oder Büßer. Da sie ein Teller mit sich führen, in das man eine Münze reinwerfen kann, dachten wir, dass es zur finanziellen Unterstützung des Festes dienen soll. Anstrengend ist es auf jeden Fall mit diesen Fesseln den ganzen Tag durch die Stadt zu humpeln, doch die Krönung kam dann in der Nacht.
Aber zuerst einmal gab es am späten Abend dann noch eine Prozession. Hierfür wurden schon im Laufe des Tages Kreuze zusammengetragen. Und zwar einfache Holzkreuze, in unterschiedlichen Farben, wie auch aus den unterschiedlichen Stadtviertel Kreuze mit Jesusfiguren. Diese wurden nach Größe geordnet mit Blumen geschmückt aufgestellt.
Die Prozession wurde angeleitet durch die Träger, die den Glassarg mit Jesus trugen, anschließend kamen Figuren, wie Maria und die Erzengel, von Frauen getragen, gefolgt von dem Reiter, dessen Sinn wir nicht so ganz verstanden. Uns wurde erklärt, dass dies den Römer darstellte, der Jesus am Kreuz mit seiner Lanze in den Körper stuch. Vor seinem Tod zu beiden Theatervorstellungen war diese Figur in Weiß gekleidet, nach der Kreuzigung das gleiche Spiel in Schwarz.
Anschließend kamen die Kreuze mit den Jesusfiguren, danach wurden von jeweils 2 Männer die Holzkreuze getragen und schlussendlich folgten die Einheimischen teils mit Kerzen.
Die Holzkreuze spielten noch eine weitere Bedeutung. Nachts (ab 21 Uhr und wohl auch bis morgens um 6 Uhr) rannten die Sünder mit ihren weißen Masken und Lendenschürzen durch die Straßen. Dieses Mal trugen sie das Kreuz allein. Die anderen Männer mit Fußfesseln humpelten den gleichen Weg entlang, den Weg, den die Prozession ging, doch blieben sie bei jeder geschmückten Häuserwand oder Ecke stehen, knieten sich hin und beteten. Doch was daraufhin folgte verdrehte mir doch den Magen. Ich hatte schon tagsüber an einem Stand gesehen, wir ein Mann Miniaturgeiseln herstellte. Ein zusammengeknotetes Seil mit mehreren Knäuel am Ende, in die Nägel gesteckt wurden. Doch naiv wie ich bin, dachte ich, dass man sich vielleicht so etwas zu Ostern kauft und mit irgendeiner Jesusstatue an die Wand nagelt. Fehlgedacht!
Diese Geiseln dienen der Selbstgeiselung und das tun diese Männer AN JEDER STATION nachdem sie gebetet haben. Wenn sie wieder in der Kirche ankommen, ist ihr Rücken wund, es fehlen Hautfetzen und das Blut färbt den Rand der weißen Lendenschürze. Und das machen sie die ganze Nacht, solange es ihnen danach ist.
Das wurde uns zu viel und wir hätten weder Tacos, Quesadillas noch sonst etwas danebensitzend essen können. Die Menschen versammelten sich vor ihren Häusern, mit Stühlen auf der Straße oder im Klosterinnenhof, einige schliefen auf Decken oder in Zelten.
Der Samstag dagegen war dann eher ruhig und wir fuhren weiter. In den 40er Jahren entstand dort ein Vulkan. Dieser Vulkan Paricutin ist nicht sehr hoch, spektakulär wurde die abgelegene, indigene Region durch das Dorf San Juan, dass von der austretenden Lava zerstört wurde. Jedoch nicht vollständig, dass die Holzhütten nicht mehr stehen, kann man sich denken, aber die Kirche steht noch, zum Teil. Man sagt, dass die Lava langsam kam, alle Dorfbewohner ihr Hab und Gut zusammenpacken konnten, dass die Lava auf das Dorf zukam und genau vor der Kirche sich gespaltet hat und somit diese umflossen hat.
Man kann über die Lavasteine zur Kirchenmauer, der Altarbereich steht und wird auch immer noch geschmückt, dann fehlt ein großer Teil der Wand, doch die vordere Front mit den 2 Kirchtürmen (von denen einer bereits im 17. Jahrhundert NICHT fertig gebaut wurde) steht noch immer. Die Eingänge sind voll mit Lava und so schaut man zum oberen Fenster raus.
Am Ostersonntag wollten wir dann weiterfahren, landeten aber mitten im Umzug. Außer uns keine Touristen, nur Parupeche-Dorfbewohner in Ancahuan. Die Frauen wunderschön angezogen, bunte Faltenröcke, bestickte Schürzen, bunte Blusen, meist Blumenschmuck im Haar.
Der Weg von der Kapelle, in der sie aus Brot und Früchten ein ganz besonderes Altarbild für Ostern hergestellt haben, bis zur Kirche wurde mit Aschesand aufgefüllt, am Wegrand kleine Bäume aufgestellt und dort reihen sich die Dorfbewohner mit Körben voll von Konfettis und Blütenblätter an einander.
Es gibt es 2 Tragegestelle mit bunt geschmückte Figuren, die von je 4 Mädchen bzw. 4 Jungs getragen werden. Diese rennen von der Kapelle bis zur Kirche und werden mit Konfettis beschmissen. Das ganze geht etliche Male und wohl auch stunden so hin und her. Dann wird ein Sarg mit Früchten geschmückt von der Kapelle von 4 Männern auf den Weg getragen und von der Kirche ausgehend eine Marienstatue. Diese bewegen sich nur sehr langsam aufeinander zu, verkürzen aber den Jungs und Mädels ihre Rennstrecke, bis sie sich schließlich alle am Kirchentor eintreffen und keinen Platz zum rennen oder tragen mehr haben. Der Sarg kommt zurück in die Kapelle, die Maria in die Kirche und mit den 2 anderen Gestellen laufen sie dann nachdem sie in der Kapelle Fotos gemacht haben, durch die Straße.
Ein älterer Mann, der uns am Tag zuvor etwas in der Kirche erklärt hat, dessen Spanisch, dass er durch seine 2 Zähne zischt, ich nur sehr schwer verstehe, erklärt irgendwas, dass wir folgen sollen und dort gibt es was zu essen. Doch irgendwann sind wir schneller als er und stellen fest, dass sie lediglich zu dem Haus laufen, in dem diese bis zum nächsten Morgen, wo das Ganze noch einmal aufgeführt wird, gelagert werden. Aber auf dem Rückweg werden wir von einem anderen Mann, der mit seiner Familie als letztes aus dem Schuppen kam, angesprochen, ob wir nicht dahin mit wollen, wo es was zu essen gibt. Naja, ok, wir wissen ja nicht was jetzt passiert. Wir sollen einfach folgen. So laufen wir mit ihnen mit und kommen in eine kleine Seitenstraße, er erklärt uns was er auf den Feldern anbaut und schon sind wir unter einer Plane neben einem Haus, wo sich ein paar Plastiktische und Stühle befinden. Hier feiert das Dorf? Nein, hier feiert wohl seine Familie und Verwandte und schon haben wir Teller mit etwas zu essen in der Hand und sollen uns setzen. So sind wir beim Ostersonntagsessen mit Hühnchenmole, Reis und Bohnen und blauen Tortillafladen gelandet. Zuerst redet nur dieser Mann mit uns, er kann spanisch, die fragen, lachen nur und antworten mir in ihrer Sprache, wenn ich sie etwas fragen.
Nach dem Essen gab es noch ein Schnäpschen mit wenig Alkohol. Der Zuckerrohrschnaps hat nämlich NUR 35%! Da werden die anderen Männer doch etwas gesprächiger und sagten nach der 2 Flasche würden sie wahrscheinlich auch tanzen und englisch reden können. Wir liefen zum Auto zurück und holten ein paar Euromünzen, denn sie wollten sehen wir sie aussehen und waren noch mehr begeistert als wir sagten, sie dürften sie behalten. Für die Kinder hatten wir eine große Tüte mit Süßigkeiten mitgebracht. Die Süßigkeiten wurden an die Kinder und Erwachsene verteilt und die Kinderaugen strahlten. ES gab kein Gezanke, ob nun einer 3 oder 4 Teile bekam, einer Kaugummi, der andere Lollis. Manche tauschten sich zwar aus, aber alle liefen fröhlich durch die Gegend.
Wir fuhren aber doch noch weiter und landeten in Pachuro, DEM Gitarrenort schlechthin. Hier soll es die besten Gitarrenbauer geben. Und es wimmelte nur von Gitarrengeschäften. In der Kirche war den ganzen Abend Gottesdienst im Akkord und auf dem Hauptplatz wurde eine Bühne aufgebaut auf der eine Musikgruppe einheimische Musik spielte. Die Saiteninstrumente waren ja nicht schlecht, die Klarinetten und das Saxophon auch ganz gut, aber sobald die Bläser dazukamen, war es nicht nur beim ersten Lied super schräg. Wir bummelten noch über den Markt, aber irgendwann war das zu viel für die Ohren.
Auf dem Weg zum Sportzentrum außerhalb des Ortes fanden wir an der Allee einen Stellplatz. Die Polizei kam nach einer halben Stunde vorbei. Die Polizei im Dorf war ja freundlich, lustig und sehr interessiert und die Jungs versammelten sich um unser Auto und bombadierten mich mit hundert Fragen. Aber ob die Straßenpolizei hier auch so nett ist? Ja, waren sie, hielten neben uns und fragten, ob wir ein Problem hätten und sie helfen könnten. Bernhard sagte ALLES IN ORDNUNG. Sie fragten ob wir heute Nacht hier bleiben wollen, Bernhard SI POSIBLE? Claro, no problema und schon waren sie wieder weg. Die restliche Nacht blieb auch ruhig, nur morgens ging es dort zu wie im Taubenschlag. Aber nicht wegen der Polizei, sondern weil wir uns wohl die Jogging und Hundegassilaufen-Strecke rausgesucht hatten.
Anschließend bummelten wir noch einmal durch die vielen Gitarrengeschäfte und kamen nicht drumrum etwas zu kaufen. Bernhard, der Kaufsüchtige von uns, der ja immer ein Plätzchen zum Verstecken findet und ich zum Meckern, wenn man wieder kein Platz im Auto ist, kaufte sich ja nur 5 Teile. 3 kleine Masken und 2 kleine Dekogitarren. Doch ich, dieses Mal ICH, hab mich von der Dekogitarre umentschieden und hab die unwesentlich teurere aber spielbare Gitarre im Kleinformat gekauft. Eine große Gitarre wäre natürlich besser gewesen und gute Gitarren gibt es hier auch günstig. Aber für eine normale wäre doch kein Platz und sie würde immer anecken. So besitze ich jetzt eine mit der ich sogar während der Fahrt spielen könnte, ohne mit der Gitarrenhals Bernhards Kopf zu rammen. Sie klingt natürlich etwas schräg, aber man kann mit ihr spielen! Und sie hat gerade mal 12 Euro gekostet, da tut mir ne Delle auch nicht so weh!
Am Nachmittag fuhren wir dann an Zamora vorbei, aus dessen Stadtzentrum eine riesengroße,hohe, spitze Kathedrale sticht und suchten das Dorf Ixtlan de los Hervores oder so ähnlich, dass zwar 36 km vorher angeschrieben stand, dann aber am Ort selbst nicht, so dass wir natürlich erst einmal 10 km weiter fuhren. Hier gibt es ein öffentliches Schwimmbad mit Geysir. Die 3 Becken haben unterschiedliche Temperaturen, das eine war eisig kalt, das 2. lauwarm und das 3. super heiß. Also semioptimal. Der Geysir ist natürlich wieder ein Metallrohr, weil man hier ja auch nichts naturbelassen lassen kann. Campen kann man auch dort und es gibt ein paar Wiesen und Bäume, Grillplätze und Bänke. Wir waren die einzigen, die über Nacht blieben und so waren abends und morgens (wenn man wollte auch nachts) die Becken unsere eigenen.
Am nächsten Morgen, gerade eben, haben wir internet entdeckt und bleiben deshalb noch einen Tag länger. So schaffe ich es endlich die letzten 2 Wochen zusammenzuschreiben. Die Becken sind heute anders gefüllt, aber ich werde abwarten bis die Massen an Menschen wieder nach Hause ziehen. Der Geysir soll ja natürlich sein und manchmal gar nicht, manchmal mehrmals am Tag sprühen. Gegen 12 Uhr heute ging er dann auch los und sprühte fast 2 Stunden lang warmes Wasser in die Luft. Teils super stark und sehr hoch, zum Schluß eher unregelmässig und nur ein paar Meter.
Was immer noch in Neza? Simple Antwort: JA
Und was macht ihr da so? Gute Frage, nächste......oder hier eine kleine Übersicht:
Parque Zoologico Nezahualcoyotl Bei "uns in Neza" gibt es einen kleinen Zoo um die Ecke und hierhin wollte ich schon die ganzen 2 Wochen einen Ausflug machen, doch bin ich nie dazu gekommen.
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Doch da ich nun seit Tagen nur noch Auto, Elefant und Ersatzteile höre, wollte ich nicht wieder hier im Haus rumsitzen. Eigentlich wollte Nene uns zu Freunden zum Essen mitnehmen. Aber er wollte mit dem Motorrad fahren und wir hätten mit seinem Pickup fahren können. Bernhards Gedanken kreisen aber immer nur um das eine (AUTO) und somit blieben wir lieber hier. Heute (äh halt an dem Tag, welcher das war weiß ich auch nicht mehr so genau) ist Bernhard gerade nicht in seinem Pausenclown-Kostüm und will keinen Unterhalter spielen. Aber damit er wenigstens ein bisschen auf andere Gedanken kommt, sind wir dann rüber in den Zoo gelaufen. Ich wäre sonst auch alleine gegangen... |
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Dort waren natürlich viele viele Leute, denn Sonntags macht jede Familie einen Ausflug. Es gab dort eine Clownshow, einen See auf dem man Ruderboot fahren konnte, was ca. 90% der Leuet nicht konnte und immer von linker Uferseite zur rechten oder gar im Kreis paddelten. Ansonsten gab es Tiere aus Mexiko wie aus der ganzen Welt. Büffel, Bisons, Giraffen, Tiger, Löwen, Gazellen, Guanacos und viele mehr. Natürlich ist es für uns viel mehr ein Erlebnis diese Tiere auf unserer Reise in der freien Natur zu erleben, aber hier sieht man sie dann doch meist sehr viel näher. |
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Es gibt auch einen Streichelzoo, wo die Kinder umsonst einen Bund Alfalfa bekommen, den sie dann an die Tiere verfüttern können. Hier gibt es Esel, eine Kuh, viele Ziegen, Schafe, Kaninchen, Hühner, wie auch ein Riesenschwein. | |
Mit dieser schönen Schlange lassen sich ganze Familien ablichten, von kleinem Baby bis zum Opa wird die Schlange über die Schultern gelegt. Naja, wer das will.... Leider zieht sich zur Zeit der Himmel nachmittags zu und es gibt eine Weile einen heftigen Regenschauer. So wurden die Tiere nach den ersten Regentropfen nach innen geholt und es gab nicht mehr so viel zu sehen. Wir sind dann bei stärker werdendem Regen auch geflüchtet. Aber für 5 Pesos (ca. 30 cent) Eintritt kann man auch noch einmal für ne weitere Stunde bei Sonnenschein vorbeischaun. |
Montag um 11 Uhr wollte der Mechaniker wieder vorbeischauen, um die verpasste letzte Ölung vorzunehmen. Pünktlich war bisher noch nie jemand, also haben wir uns erst einmal noch keine Gedanken gemacht als er eine Stunde später noch nicht da war. Allerdings dachten wir eine weitere Stunde später schon, dass er jetzt heute doch keine Lust hätte. Er hat uns ja Samstag mitgeteilt, dass der Weg für ihn immer weit ist und Montag ein Brücken/Feiertag ist und er erst am Dienstag kommen kann. Allerdings ein paar Minuten später sagte er, er hätte doch Montag Zeit und würde um 11 Uhr kommen. Zweimal gefragt, sicher? 100% sicher? Ja! Wohl doch nicht. Nach über 3 Stunden hab ich Nenes Mitarbeiter gefragt, ob sie für mich mal anrufen können. Außer einer schlechten Verbindung war nichts herauszubekommen. Später ging der Mechaniker dann gar nicht erst ran. Das fanden alle ganz normal, ist ja ein Feiertag, so wären mexikanische Mechaniker eben. Dann wird er halt morgen um 11 Uhr kommen. Dienstag, 11 Uhr nichts, Dienstag Abend nichts, Mittwoch 11 Uhr - kein Mechaniker.
Aber Montag haben wir dann ein anderes Programm organisiert. Bernhard kann das ja auch allein. Problem ist nur, für eine Person das ganze Gewicht zu halten, zu verschieben, zu stützen und so haben wir Wagenheber, Bausteine, Metallklötze besorgt und Bernhard hat sich dann alleine an die Arbeit gemacht. Das hat auch gut geklappt, allerdings 5 Mal so lange gedauert und zwar bis spät in die Nacht hinein.
Dienstag hat sich der kleine Schreiner dann an das Fertigstellen begeben und am Nachmittag kam dann wieder ein Aufschrei. Jetzt was anderes kaputt. Bisher wurde sich ja nur um die Kupplung und das Getriebe gekümmert und es war nicht os gravierend wie zuerst erwartet. Doch jetzt gehen die Hinterräder nicht, da ist was an der Transferbox kaputt, noch viel später, jetzt geht weder Hinter noch Vorderrad.....Und so haben wir mit Nene ausgemacht, dass es am nächsten Morgen eben doch noch einmal zum Mechaniker geht. Um 9:30 Uhr. Bernhard krübelte, ich chattete mit Landy-Kennern, doch wir kamen auf keinen grünen Zweig. Am nächsten Morgen steht Bernhard auf und sagt er hätte das System verstanden, vielleicht ist doch nichts kaputt, sondern das wäre alles normal. 9:30 Uhr war natürlich keiner da und gegen 10 Uhr kam Uschi online und da ihr Reinhold sich ja super mit allem auskennt, brachten wir eine skype Verbindung hin, so dass Bernhard mit ihm endlich auf Deutsch und ohne fachunkenntliche Übersetzerin alles ausdisktuieren konnte. Es ist nicht nur alles normal, sondern super ok!
Na wie wunderbar. Ich wurde zwar bei jedem Schreck ein Jahr älter, zumindest fühlt sich das so an, aber besser so, als wieder aufmachen, Teile bestellen, warten, einbauen..... Wir sind ja sowieso schon fast einen Monat hier.
Also baute Bernhard wieder alles zusammen. Dann kam auch Nene vorbei, brachte Enrqiue mit, gegen 13:30 Uhr und wir waren beruhigter, glücklicher als zuvor und gingen erst einmal ein paar Tacos essen. Anschließend baute Bernhard alles zusammen, machte ne kurze Testfahrt und war zufrieden. Dann ging es mit dem zwar dreckigen aber SUPER-HIPER-fröhlichen Bernhard noch gegen 23 Uhr Abendessen. Jaja, normal!
Die ganzen Wochen über hat Bernhard immer davon gesprochen, dass er sich die Haare erst abschneidet, wenn alles am Auto repariert ist. Und so wurden die Haare immer länger und grauseliger, der Bart ebenfalls und die tägliche Haarpflegeserie "Motoröl" hat dem ganzen noch den letzten Schliff gegeben. Da aus Mittwoch nichts wurde, kam eben der Friseurtermin am Donnerstag dran. Doch nun ist es vorbei mit dem Saubär-nhard, ich habe ihn brav zum Friseur um die Ecke gebracht und die gute Frau hat ihm die Barthaare gestutzt, die er sich selbst dann anschließend noch komplett entfernt hat und die Haare wurden per Schere gestutzt und gestutzt und noch mehr gestutzt. Zentimeter um Zentimeter, Jahr um Jahr verjüngt? Bernhard persönlich gefällt sich allerdings auf dem linken Bild besser.
Bernhard verausgabt sich auch gerne mal, um ein Foto auf dem Boden liegend zu fotografieren. Natürlich kommen die BIKES auch so viel besser zur Geltung. Es ist wirklich jedes anders! Wir sind so froh durch die Begegnung mit Enrique bei der Überfahrt von Kolumbien nach Panama einen so guten Freund kennengelernt zu haben, der uns Mexiko näher brachte, bei sich wohnen ließ, uns sein Ferienhäuschen für einen Monat überließ und uns nicht alleine auf Mechanikersuche gehen ließ.
Hierfür hat sich sein Kumpel Gildardo, Nene, eingesetzt und uns sein Haus überlassen, in dem er noch nicht eingezogen ist (seit 3 Jahren), wo wir eine ganze Wohnung für uns hatten, Robbie einen großen Innenhof und viele weitere Freunde und Freude.....täglich!!!Wir können gar nicht genug DANKE - GRACIAS sagen.
Und da nun das Auto wieder läuft und wir fast einen Monat hier sind, fahren wir dann auch gleich los. Ach nein, Moment, doch noch nicht so ganz. Erst wird eingeräumt, Werkzeug geputzt, noch mehr eingeräumt. Wer hat auch wohl so viele Sachen? Und findet ständig noch mehr Verstecke, wo man was unterschieben kann. Und wann wollen wir uns verabschieden? Wann ziehen wir weiter? Diese Frage bekomme ich gestellt. Und, wann ziehen wir weiter? Ich weiß es nicht, ausgemacht ist jetzt mal nächste Woche Montag Abend etwas zu trinken und uns zu verabschieden. Da haben wir doch auch viel Zeit bis dahin, fertig zu werdne.... Ob wir Dienstag dann losziehen, werden wir sehen... Doch nachdem das Auto wieder schön eingeräumt wurde, bis auf ein paar "Kleinigekeiten", muss Bernhard auch noch Samstag Abend bemerken, dass das Abblendlicht nicht geht. Das war schon 2 Mal so, einmal für eine halbe Stundein Oaxtepec vor 1 Monat und einmal im kalten, eisigen Winter in Montpelier für einige hundert Kilometer. Doch es ging irgendwann eben immer wieder und jetzt nicht mehr.
Bernhard war wieder am Boden zerstört und legte sich auch bald ins Bett. Nene kam mal wieder etwas später, gegen Mitternacht, um zu einer Party zu gehen. Bernhard wollte nicht mit, blieb liegen. Ich ging dann mit, unser erstes Ziel war der Hamburgerstand von Erik, bei dem wir in der Woche schon einmal waren, da er seit dieser Woche wieder offen hatte. Dort war einiges los, vor allem Freunde, die gut tranken und eher Party machten in der kleinen Bude. Aber wir trafen hier nur Ari und fuhren mit ihr gemeinsam los. Da gerade ein Konzert mit über 30.000 Besuchern zu Ende war, brauchten wir für 3 Straßen 15 Minuten, es war 1:30 Uhr und die Party noch einige Kilometer weiter weg. So wurde umbeschlossen und wir gingen auf die Party von Juan und Martha, was nicht so weit weg war. Dort standen alle vorm Haus oder in deren Werkstatt, es lief Rock´n´Roll Musik und gab natürlich auch was zu trinken. So war es ein ganz lustiger Abend, äh Nacht. Und wir kamen gegen 5 oder so wieder "zu Hause" an.
Sonntag hat Bernhard dann alles wieder ausgeräumt, das schön geputztes Werkzeug wieder ausgepackt und machte sich auf die Suche nach dem Lichtproblem. Nene kam mal vorbei und schaute nach uns, nicht mehr erstaunt, dass der Elefant schon wieder ein Problem hat. Bernhard kündete an, dass er Robbie in den nächsten Canyon fährt, dieses Mal aber über die Kante und nicht die Straße runter und trat ihm auch stark gegen das Schienbein. Das Licht ging trotzdem nicht.
Da wir ja für Montag schon unsere Abschiedsfeier angekündigt haben, hab ich mich dann auf den Weg zum Einkaufen gemacht, als Bernhard nach einem ganzen Tag SUCHEN und FLUCHEN spielen mit Robbie gegen 19:30 Uhr ins Bett ging. Ich hab mir dann nachts noch die Elektropläne reingezogen und in verschiedenen Foren gesucht, wie wir das Problem regeln können. So viele Leute haben das Problem, meist ist es nur der Regler, bei uns jedoch nicht. Die Baupläne stimmen nicht, das lese ich auch häufig, doch keiner sagt, wie sie richtig sind.
Am nächsten Morgen geht Bernhard wieder gefrustet dieses Mal als Elektriker an die Arbeit. Ich zeig ihm die Pläne und zusammen gehen wir den Kabeln entlang und finden tatsächlich die Kontaktstelle, die eben keinen Kontakt mehr aufbaut und somit keinen Strom überträgt. Mittlerweile hat Robbie kein Lenkrad mehr, kein Armaturenbrett, keine Abdeckung, so weit hätte man gar nicht auseinanderbauen müssen, aber wer wusste schon wo diese vielen blauen, blauroten, blaugrünen, blauweißen, blaurosa Kabel entlang gehen.
Jetzt geht das Licht wieder. Aber der Montag geht drauf, alles wieder einzuräumen, ein paar kaputt gemachte Dinge zu kleben. Für Bernhard.
Für mich, kochen, backen, ups der Herd geht nicht, nur 2 Grillröhren, aber der Zwiebelkuchen ist doch schon vorbereitet. Improvisieren statt Kochen. Und so gibt es belegte Brötchen (Bauernbratwurst aus der Dose, Leberwurst und Käse), Wurstsalat und Zwiebelkuchen. Zur besseren Verdauung wurden noch ein paar Spirituosen eingekauft, von allem etwas, was es hier bisher zu trinken gab.
Und als dann das Essen fertig war, Bernhard mit der Arbeit, wir beide geduscht, knurrten unsere Mägen. Hier isst man ja zu unterschiedlichen Zeiten zu Abend und geht zu noch unterschiedlicheren Uhrzeiten auf Parties. So kam dann Enrique als erster gegen 22 Uhr und der Rest trudelte auch bald darauf ein, wahrscheinlich haben sie den wieder aufgewärmten Zwiebelkuchen gerochen.
Das deutsche Essen kam wohl ganz gut an. Weniger begeistert waren wohl alle von dem Kirschwasser. Tequilla sei einfach besser. MEXIKANER! Die Flasche wurde brav rumgereicht, ob Bernhard hier wirklich die Bulle ansetzt und einen großen Schluck nimmt, bleibt ein Geheimnis.
Und je mehr Alkohol floss, desto lustiger wurde es. Und da mir ja jeder bisher gesagt hat, wenn man in Kolumbien, was äußerst selten vorkommt, um das Tanzen rumkommt, so soll es das auf keinen Fall in Mexiko sein. Bisher hab ich es geschafft, doch bei Enrique musste ich dann doch irgendwann nachgeben und ein paar Mal zu Salsa und Rock´n´Roll mit ihm tanzen. Was natürlich total bescheuert ausgesehen haben muss, aber äußerst lustig war. Hab ihn ja auch mal fast ausgeknockt, da ich mich in die andere Richtung drehen wollte, wie er es sich so gedacht hatte.... Männer, immer bestimmen müssen...
Bernhard durfte für ein Tänzchen mit Ari herhalten, die allerdings da keine Salsarhythmen erkannt hat, sondern eher Ententanz mit Walzereinlage, was natürlich beabsichtigt war und somit Bernhards einziger Tanz blieb.
Es wurde später und später und das obwohl es Montag war, ups, nein, bereits Dienstag und alle morgens arbeiten mussten. So packten sie gegen 5:30 Uhr ihren Kram zusammen und gingen eine kurze Runde schlafen oder gleich zur Arbeit. Enrique blieb hier, um sich eine Runde auf s Ohr zu legen. Doch nachdem Bernhard sich um 6 Uhr zurückzog als es gerade hell wurde, haben wir zu zweit (Enrique und ich) noch ein Gläschen getrunken, doch gegen ein zweites Glas um 8 Uhr morgens hatte ich dann endgültig was einzuwenden.
Nach 2 Stunden Schlaf bin ich wieder aufgestanden und hab die BAR aufgeräumt und geputzt. Dann waren auch Bernhard und Enrique wach, Bernhard besorgte alleine in einer tienda um die Ecke Kaffee und Zigaretten und mit den restlichen Donuts von gestern war das Frühstück perfekt. Wir haben uns noch ein paar Bilder angeschaut bis Ari und Nene dazukamen. Gegen 13 Uhr haben die sich dann aufgemacht zu ihren Büros oder Arbeitsplätzen. Wir ebenfalls, denn Robbie ist ja noch nicht fertig zusammengebaut. Bernhard hat noch was geklebt und baute erst dann den Lichtschalter wieder ein. Ja, es geht. Oh, nein, es geht nicht mehr. Wieder einen Teil abbauen, oputzen, denn er hat das Ölspray benutzt und so kam wohl ein Ölfilm zwischen die Kontakte. Wieder eingebaut. Ja, es geht. Oh, nein, es geht nicht mehr. Das ist ja zum Mäusemelken. Wackler im Relais? Auf jeden Fall geht es nach dem Austausch wieder, allerdings sowohl mit dem alten als auch dem ausgewechselten Relais.... Verstehen muss man das nicht, was kommt wohl morgen dran?
Nun fuhren wir nach Hause, Kugellager nachmessen, dann das alte, was uns neu fehlt, über einen Kollegen an Enrique übergeben lassen, der am darauffolgenden Tag wieder danach sucht. Diesen hatte er, zumindest der innere Ring, schon einmal gefunden. So war es dann auch leicht, aber eben wieder ein Tag vorbei. Und zusätzliche Kosten, da wir ja bereits für den nicht gelieferten bezahlt haben. Aber für den neuen Ring mussten wir auch nichts bezahlen, denn Enrique verrät uns nicht was er gekostet hat und weigert sich Geld anzunehmen. | |
So sieht das ständig aus, wir werden zum Essen eingeladen und dürfen nie die Rechnung übernehmen. Einmal ist es Bernhard gelungen, an der Kasse schon zwischendurch zu bezahlen. Aber das gehört zur Gastfreundschaft dazu. Nur haben wir Angst, die nach so vielen Wochen ein bisschen auszureizen! | |
Ab und an gibt es dann außer Essen noch etwas zu Trinken und immer mal wieder einen neuen Besuch, aber vor allem haben wir viel Spaß und etwas zu lachen. |
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Wir trafen uns mit Nene, einem Freund Enriques, den wir schon von seiner Party in Oaxtepec kennen, in Mexiko Stadt, besser gesagt einer Stadt daneben, die direkt an der Hauptstadt klebt und auch nur eine geringe Population von 2 Millionen Einwohner hat. Nezahualcóyotl ist wie fast alle Ortsnamen hier zungenbrecherisch; Neza reicht auch. Nene hat uns zu einem Mechaniker gebracht, der sich unser Geräusch angehört hat, was aber natürlich wieder einmal nicht da war, wenn es entdeckt werden soll. Da Bernhard darauf bestand, dass es nicht nur eine Aufhängung oder ein kleineres Problem ist, sondern das Getriebe, sind wir zu der Werkstatt des Mechanikers gefahren, wo dessen Cousin, der sich mit Getriebe auskennt, das ganze anschauen sollte. Pünktlich zum nächsten Besichtigungstermin machte Robbie sich auch laut bemerkbar. Schlußendlich haben wir uns für den nächsten Tag verabredet. Der Mechaniker kam zu Nenes Haus, in dem außer uns jetzt gerade keine wohnt, und wir einen großen Innenhof haben, wo Robbie gut und sicher steht.
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Als die Mechaniker ankamen, hat Bernhard schon fast alles selbst ausgebaut, er hat bis nachts um 3 Uhr gearbeitet und stand um 6 Uhr wieder auf, so das es nicht mehr viel Arbeit war, das große schwere Getriebe aus Robbie zu holen. Das Getriebe selbst haben sie dann mit in die Werkstatt genommen, Bernhard durfte mit und selbst werkeln, fluchen und da Getriebe auseinanderbauen. Im Getriebe selbst sind ein paar Kugellager nicht mehr die besten, aber nicht ganz kaputt. Sie mögen ein bisschen ein Rauschen verursacht haben, aber das eigentliche schlagende Geräusch kommt wohl eher von einem Kugellager hinter der Kupplung. Das Kugellager an sich ist in Ordnung, aber die Aufhängung ist ziemlich locker, da hat Landrover mal wieder bei einer Gabel nur an einem Ast eine Sicherung eingebaut (original) und die andere Seite hat sich bei uns gelockert und das Kugellager ist somit ab und an ein Stück verrutscht. Dieses Teil selbst haben wir sogar dabei, aber die Kugellager und die Gabel nicht. |
Sonntag gab es ein Motorradtreffen an der Basilika de Guadalupe, der Pilgerstätte der Marienerscheinung hier. Natürlich waren viele viele Leute da und im halben Stunden Takt werden Messen abgehalten. | |
Bei dem Verkehr haben wir natürlich lange gebraucht, um hinzukommen, aber sicher waren wir schneller mit Ari, der Freundin von Nene, mit dem Auto als mit öffentlichen Verkehrsmittel. Sie wollten uns einfach nicht alleine hinfahren lassen. Die Motorräder, Nene und seine Schwester, wie 2 Freunde, waren natürlich schon vor uns da und die offizielle Gruppe aus Neza, die das Fest vorbereitet hat schon viel länger. Auf einem kleinen Plaza standen all die Motorräder rum und um 15 Uhr gab es eine Messe speziell für die Motorradfans. Davor kam die Cowboyhuttragende Gruppe aus der neuen Basilika, von der ich aber nicht weiß, welche Gruppe sie vertritt. Sie wurde auf jeden Fall von den Motorradfahrern in Lederkluft und Kopftuch (oder auch normalem Outfit) abgelöst. | |
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Wir warfen noch einen kurzen Blick auf das Tuch mit der Marienerscheinung und dann ging es aber auch schon wieder los, zuschauen, wie all die Motorräder davonfahren.
Alles etwas hektisch, aber nach 2 Stunden Fahrerei waren wir wieder zurück in Neza, wo es auf einem Platz dann noch ein Motorradtreff mit Verkaufsständen, Essenstände und einer Bühne gab.
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Dort gab es Live-Musik und auch ein paar Shows (Willies, Reifenqualmenlassen, Motorräder vorführen). Es wurde gut getrunken, aber außnahmsweise war das Fest recht früh (23 Uhr) fertig. Ob das daran lag, dass sie die Musikanlage abbauen müssen oder am Regen, das weiß ich nicht. Bernhard war auf jeden Fall zu kühl angezogen und fror doch ziemlich an diesem Abend. |
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Aber zuerst noch ein paar Fotos von unserem Ausflug nach Xochicalco. Xochicalco ist eine der größten archeologischen Ausgrabung Mexikos und wieder einmal eine grosse Anlage auf einem Berg mit toller Sicht ins Tal auf Seen und Dörfer. |
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Es gibt einen Tunnel, der zur Beobachtungen der Jahreszeiten diente. In diesen wurden wir gefuerht, stockdunkel, nur direkt unter dem runden Loch scheint Licht, das den Astrologen zur observierung der Sonnenwende diente. Die Magie habe ich allerdings nicht wahrgenommen, die die anderen wohl in Form von einem weissen Spiegelbild gesehen haben, die ihre Hand in das Sonnenlicht gehalten haben. Das war mir zu viel Mystik.
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Wir hatten tolles Wetter und somit wieder viele Fotos in der Tasche. Es waren kaum Touristen da, so dass wir in aller Ruhe alle Pyramiden besichtigen konnten. Auch hier gab es wieder einige Ballspielfelder. Hier sieht man den kleinen Bernhard durch eins der Wurfsteine. Basketball zu Aztekenzeiten. |
Ballspielfeld Nr. 3 |
Von den einst bunt bemalten Pyramiden ist nicht mehr viel Farbe uebrig geblieben. Auch von den Reliefen gibt es nur noch wenig zu sehen. Diese jedoch vor allem an einem Tempel, sowie an einer Strasse, die gepflastert ist mit Steinen in denen Tiere eingemeiselt wurden. | |
Tonantzintla - ebenfalls ein kleines Dorf zwischen Puebla und Cholula. Hier steht für uns eine einzigartige Kirche. Klein und bunt von außen. Und innen noch viel bunter und voll von Verzierungen aus einer bunten Mischung spanischem und indigenen Stil. In anderen Reiseberichten haben wir gelesen, dass man hier keine Fotos machen darf aus Respekt vor den Betenden.
Wir trafen auf 4 Touristen und 2 Einheimische in dieser kleinen Kirche, die Touristen hörten einem der Einheimischen zu, wie er lautstark (soviel zu RESPEKT) über die einzelnen Figuren erzählte, während sein Kumpel nebenan auf dem Handy rumtippte. Draußen war groß das Schild, dass man auf keinen Fall fotografieren darf, weder mit Blitz noch ohne und zwar mit der Begründung SICHERHEIT. Was für eine Sicherheit denn? Egal, wir haben uns DRINNEN dran gehalten, aber von außen nach innen gezoomt, was natürlich nicht gerade viele Motive nahe legte. Man hätte auch Fotografien als Postkarte kaufen können, ob das nicht eher der Grund ist für das NICHTFOTOGRAFIEREN?! Trotzalledem, einzigartig und schön.
Ansonsten ist die Stadt ähnlich wie andere, nur eben größer. Es gibt die üblichen Essenstände, wo man Tacos, Tortas, Maiskolben oder Comidas corridas bekommt, sowie Stände mit Chips auf die grundsätzlich immer Chilipulver oder -sauce gemacht wird. Man bekommt leckere Früchte und Säfte. Populär sind in ganz Mexiko, wenn nicht sogar in ganz Lateinamerika, die bunte Zuckerwatte. Natürlich gibt es hier aber auch die bekannten Fastfoodketten wie auch schicke (teurere) Restaurants. Wir haben uns ein chinesisches Allyoucaneat Buffet gegönnt und saßen im 1. Stock auf der Terrasse mit Aussicht auf die Fußgängerzone.
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Und das auch noch passend am ersten Tag des neuen chinesischen Jahres (2012 Jahr des Drachen).
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Das haben wir dann im Barrio Chino mitbekommen, wo die Hölle los war und man sich an den Ständen durchquetschen mussten, die alles möMliche verkauften. Vom chinesischen Kalender bis zu irgendwelchen Wunderwurzeln. Es gab Wunderheiler, die irgendwelche Grasbüschel verbrannten, Glocken klingen ließen und die Hände auflegten, und dafür standen die Leute Schlange. In der chinesischen Restaurantstraße wurde das Gedränge noch schlimmer, was daran lag, dass dort 3 Drachenzüge ihre Tanzshow vorführten. |
In den vergangenen Tagen sind wir recht schnell von einem Ort zum nächsten, denn so richtig gut gefallen hat es uns nirgens. Nach der Nacht im kleinen Minendörfchen Mineral del Chico, wo man vielleicht gut wandern könnte, wenn was ausgeschildert wäre, fuhren wir in ein Pueblo Magioc, magisches Dörfchen - so ist die Bezeichnung für manche schöne Ortschaften in Mexico. Das Dorf Huasca war sehr klein, unter der Woche ist auch nicht viel los, und so haben wir es in 15 Minuten gesehen. Vielleicht bekam das Dorf die Auszeichnung, da sich in näherer Umgebung einige alte schöne und große Haciendas befinden. Da diese aber jedes Mal Eintritt kosten, haben wir uns nur eine von außen und oben angeschaut. Ein weiteres Highlight der Region sind die Prismas Basalticos. Das sind lange Steinsäulen in einer Schlucht, die eine 5 Eck Grundform haben. Doch um diese anzuschauen, muss man Eintritt für einen Vergnügungspark bezahlen mit Wasserrutsche und allem möglichen. Das wollten wir wiederum auch nicht, und ehe wir uns versahen waren wir schon wieder ein paar Ortschaften weiter. | |
Unterwegs gab es mal wieder im Nirgendwo neben einem Dorf Kegelhäuser zu sehen, dieses Mal weiß angestrichen. Diese haben früher auch als Wohnhäuser gedient, jetzt halten sie ihre Schafe und Ziegen darin. | |
Dann kamen wir in Tulancingo an, eine große Stadt, die um den Plaza, Jardin oder Zócatlo oder wie der Platz im Zentrum so genannt wird, eine kleine Fußgängerzone hat, einen kleinen Markt, aber ansonsten auch nicht spektakulär war. Es gab mal wieder eine Blasmusikgruppe, die im Park Musik spielte und dieses Mal sangen sogar 2 Jungs dazu. Bernhard erinnert diese Musik ja immer an die bayrische, da die Blasmusik wie auch oft mit Akkordeonbegleitung der bayrischen ähnelt. Ich finde jedoch das nicht so.....das Tempo ist doppelt so schnell und die Rhythmen nun einfach ganz anders.....nur weil es die gleichen Instrumentesind?! | |
Drei Kilometer von Tulancingo entfernt liegt Huapalco, dort gibt es eine kleine Ruine und Felszeichnungen. Es hat uns zwar gut gefallen, jedoch kamen immer wieder Jugendgruppen zum Trinken, was uns dann doch nicht so sicher zum Übernachten erschien. Somit sind wir doch noch am Abend auf die Autobahn und Richtung Mexiko Stadt gefahren. |
Ca. 30 km nördlich davon gibt es eine große Ruinenanlage. Wir haben im Dorf San Sebastian auf einem Platz in einer Seitenstraße übernachtet. Natürlich fanden uns die Nachbarn wieder komisch und riefen die Polizei, die dieses Mal aber sehr freundlich war und die Nachbarn für uns fragte, ob es in Ordnung wäre, dass wir als Touristen hier die Nacht verbringen könnten. Dann war der Rest der Nacht verhältnismässig ruhig. Bis auf die vielen Feuerwerkskörper, die hochgeschossen wurden. Es war 2 Tage vor dem Patrozinium des Sankt Sebastian und so zogen Menschen mit Blumen durch die Straße mit Feuerwerk voraus. Dieses war dann noch verstärkt in der nächsten Nacht zu hören und am eigentlich Festtag, der 20. Januar, konnten wir den ganzen Tag bis am späten Nachmittag das Krachen hören. Doch da waren wir ein Dorf weiter, San Juan de Teotihuacan. Eigentlich war uns der Zeltplatz zu teuer, doch da wir nette deutsche Motorradfahrer trafen, blieben wir mal wieder länger, sassen abends zusammen, quasselten viel und tranken Wein. Zuerst unserern chilenischen, den wir seit Ecuador (Dezember 2010) mit uns dabei haben, dann ihren hier in Mexiko gekauften.
Natürlich haben wir auch die Ruinen besucht. Da das hier eine große Ruinenanlage ist, nahmen wir uns den ganzen Tag dafür vor. Wir kamen kurz nach 8 Uhr morgens an und gingen um 17:45 Uhr (die Ruinen schließen eigentlich um 17 Uhr, doch bis dann alle draußen sind, dauert das ne Weile). Wir kamen zusammen mit Uschi und Reinhold an und trafen sie auch immer mal wieder auf der Sonnenpyramide oder beim Museum. Gegen Mittag wurde es dann richtig voll, viele Schulgruppen in weißen oder grünen Jogginganzügen, auch einige Ausländer waren anzutreffen und so hörte man vermehrt Deutsch und Englisch, Französisch und Russisch war auch zu hören.
Wir bestiegen morgens die Sonnenpyramide als erstes. Das ist die höchste Pyramide hier und um die 64 Meter nach oben zu kommen, muss man auch etliche Treppen hinaufsteigen. Von oben hat man eine gute Sicht, doch leider war es an diesem Morgen recht diesig. Als nächstes kam die kleinere 45 m hohe Mondpyramide an die Reihe, die am nördlichen Ende liegt.
Morgens AUF der Sonnenpyramide, im Hintergrund die Mondpyramide
Sonnenpyramide am Abend bevor wir die Ruinenanlage wieder verließen
Desweiteren gibt es noch einige Häuser oder Paläste, wo die Wandbemalung noch sehr gut zu sehen ist. Wir liefen kreuz und quer durch die Anlage....fanden Ausgrabungen, wo man unterirdisch in den Räumen entlang laufen kann, wo es aussah, als hätten sie sogar im Haus fließend Wasser gehabt. Ob es in deren Dusche auch warmes Wasser gab? Sonst wäre Bernhard dort sicherlich nicht eingezogen.
Man sah die unterschiedlichen Zeitepochen, denn nachdem ein neuer König an die Regierung kam, wurde der alte Tempel, egal wie schön die Verzierungen waren, überbaut und es gab somit "ein Stockwerk darüber" einen neuen Alter, eine neue Treppe, neue Verzierungen, statt Schlangenköpfe dann vielleicht Jaguarköpfe aus Stein?! Dieses konnte man bei einem kleinen Tempel anschauen, wie auch bei der Pyramide Quetzacoatl (siehe Foto), die darüberliegende Pyramide wurde entfernt....und siehe da was kommt da heraus. Steinköpfe (Schlangen, Pumas, Jaguare), sowie Muscheln, in rot und weiß gefärbt, was man nur noch an manchen Stellen erkennen kann.
Jetzt ist schon wieder mehr als ne Woche Zeit vergangen und ich bin ohne internet erst recht nicht zu einem Bericht gekommen. Und schon wieder so viel passiert über das ich berichten will: von schönen Kolonialdörfern, einem korrupten Polizisten und unendlich viel warmen Wasser.
Als erstes einmal die beeindruckende Stadt Guadanajuato. Dort sind wir am Nachmittag angekommen und für mehrere Stunden DURCH die Stadt gefahren. Die Stadt ist am Hang gebaut und da einfach kein Platz ist und der Verkehr ja nicht weniger wird, ist sie mehr als konfus zu fahren, extremer geht es gar nicht mehr. Hier fährt man nämlich in die Stadt hinein, hinaus, hinauf wie hinunter durch Tunnelgänge (laut Bernhard alte Minenschächte, ob die Auskunft zuverlässig ist, kann ich nicht sagen), wie unter der Altstadt hindurch in dem trockenen Flussbett, dass natürlich gepflastert und asphaltiert ist. Ab und an bekommt man eine Sicht auf die Häuser von unten, dann fährt man wieder ein Stück oberirdisch und das alles in wirrem rechts links mit Kreuzungen im Tunnel. Ich werde wieder ein Filmchen auf die Bildergalerie stellen, damit ihr das auch mal sehen könnt. |
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Die Straße oberhalb des Ortes, Carretera Panoramica, führt uns an vielen Aussichtsplätzen vorbei und lässt uns die Stadt von oben genießen. |
Wir parkten am Abend oben beim Aussichtspunkt Pipila und schauten dem letzten Sonnenlicht, dass den Berg gegenüber anstrahlte zu wie es verschwand und durch die Lichter der Stadt abgelöst wurde.
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Hier blieben wir über Nacht und da es uns sicher vorkam, gingen wir am nächsten Morgen zu Fuß durch die kleinen Gässchen bergab und ließen Robbie dort oben alleine. Als wir zurückkamen, kannte jeder uns schon, wir sind die Besitzer des ELEFANTE......und Robbie ging es gut. Außer den bereits gestohlenen Luftventildeckel auf der Fahrerseite war alles noch da. Wieder genossen wir die Aussicht dort oben und da Bernhard sich während des ganzen Tages nicht für noch gegen einen Lederhut entscheidne konnte, lief er noch einmal zum Markt hinunter. Er kam zurück, doch ohne Hut, er wollte ihn nun doch nicht kaufen. Das "hätte-ich-doch" kam nachdem wir in den nächsten Tagen solche Hüte nicht mehr gesehen haben. |
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Die Stadt ist auch zu Fuß beeindruckend, viele bunte Häuse, etliche Kirchen und Kathedralen udn vor allem kleine Gassen, wo Robbie sich nicht durchzwängen hätte können. Teilweise kamen wir uns vor wie in einer marrokanischen Stadt, wenn wir mal wieder in einer Sackgasse landeten oder die Stufen zu einer Eingangstür führten und wir wieder aus dem Labyrinth herausfinden mussten. Aber genau das machte Spaß. Die Gasse der Küsse war hingegen weniger beeindruckend. Sie ist die engste Gasse, wo sich die beiden Balkone schon fast berühren. Natürlich gibt es hierzu auch eine Geschichte. Angeblich hat sich die reiche Tochter des einen Hauses in den armen Sohn des Nachbarn verliebt. Da sie sich nicht mehr sehen durften hat der Minenarbeitersohn den Balkon so gebaut, dass sie beide auf dem Balkonstehend sich trotz allem küssen konnten. Oder so ähnlich, sicherlich etwas romantischer. |
Die nächste Kolonialstadt - oder hier ist Städtchen eher korrekt - auf unserer Liste war San Miguel de Alende. Bei der Fahrt durch die Stadt waren wir begeistert. Die Straßen sahen schön aus mit vor allem in rot und orange Tönen gehaltene Häuser, einige Kirchen konnten wir auch beim Vorbeifaren sehen. Doch leider fanden wir keinen guten Übernachtungsplatz. Wir hatten schon fast ein Hotelzimmer und für Robbie dort einen Parkplatz, da sagten sie uns wir müssten die Fahrzeugschlüssel abgeben, falls sie das Auto umparken müssten. Das kommt bei unserem Zeugs im Auto auf keinen Fall in Frage, schon war ich des Zimmerschlüssels entledigt und hatte mein Geld zurück. Sehr unfreundlich, nicht einmal drüber reden konnten wir, die Garage leer und Gäste wohl auch nicht in Aussicht, da hätte man auch einen Kompromiss eingehen können.
Nun gut, ein Polizist auf dem Motorrad half uns dann bei der Parkplatzsuche, da man an fast keiner Straße parken konnte oder diese Plätze bereits belegt waren. Doch auch der Polizist wusste nicht viele öffentliche Parkplätze, wo man bei unserer Höhe parken konnte. Bernhard fand aber den Preis zu teuer und über Nacht hätten wir auch nicht bleiben können. So fuhren wir 1,5 km raus zu einem Hotel, das auch einen Campingplatz für Wohnwägen haben soll. Doch leider war das Hotel sehr baufällig und mir wurde gesagt, dass die Anlage geschlossen ist und ich auch dort nicht parken könnte. Nun gut, so sollte es wohl nicht sein, dass wir uns den Ort genauer anschauen konnten. Wir fuhren zum Aussichtspunkt hoch, wo man vielleicht auch stehen bleiben hätte können, aber da sich der Himmel immer mehr zuzog, sind wir zur Shoppingmall weitergefahren (dort gab es sogar ein amerikanisches Konsulat, aber leider nachmittags geschlossen, sonst hätten wir mal wegen unserer Ausreise nachgefragt). Nun war die Frage, zum Aussichtspunkt zurück oder doch noch weiter.
Der nächste Ort Queretaro soll größer sein, aber eine gepflegte schöne Fussgängerzone haben. Also versuchen wir es dort. Es war dann leider schon Abend und das gepflegte saubere hat uns gar nicht so behagt, außerdem war auch hier nix mit Parken zu finden, so dass dies wohl eher ein schlechter Entschluss war. Schlußendlich fanden wir den Weg zum Aussichtspunkt auf das Aquedukt, das es in der Stadt gibt. Dort war nebenan ein Jugendzentrum mit Toiletten, Schwimmbad, sogar kurz internet hatten wir dort.
Am Aussichtspunkt trafen sich anfangs Familien später dann eher knutschende Pärchen. Es schien so weit ruhig zu sein. Wir schliefen dann auch ganz gut, obwohl immer wieder jemand für eine halbe Stunde neben uns parkte, manchmal mit Musik, machmal nur "die Aussicht" betrachtend. Irgendwann wurden wir geweckt. Es hielt mal wieder ein Polizeiauto neben uns und leuchtete ins Auto. Das letzte Mal war das auch kein Problem, ich hab mich kurz hinterm Vorhang gezeigt und gesagt, dass wir hier drin schlafen, dann war alles ok. Doch dieses Mal wusste der Typ einfach nicht was er mit uns anfangen sollte. Wieso schlafen die hier drin? Wo kommen die her? Und er wollte einfach nichts durch die Scheibe verstehen. Also gut, haben wir ihm aufgemacht, er meinte es wäre ja nur zur Kontrolle und er müsste einfach schauen "nur zur Sicherheit" ob wir keinen Alkohol oder Drogen hätten. Na gut, dann schau du halt. Und er schaute zwischen den Heften, unterm Sitz, den Flaschen und auch ne Schublade wollte er anschauen. Dann noch die Pässe, na gut, ist wohl alles ok. In Ordnung, danke schön, gute Nacht. Es war 5:45 Uhr! Er ging wieder, wir beide legten uns wieder hin und 5 Minuten später war er wieder da. Klopf, Klopf, Verzeichung, alles nur zur Sicherheit blabla, aber er müsste uns jetzt irgendwohin mitnehmen, wir müssten eine Strafe bezahlen. Er selbst hat damit gar nichts zu tun, dass sagt, wer auch immer, sein Chef. Wie? Strafe? Wofür? Hier gibt es kein Parkverbotsschild, wir haben nichts getrunken, nichts geraucht, nichts Verbotenes im Auto, wir haben niemanden gestört und vor 5 Minuten war da ja auch noch kein Problem. Und so fing er an mir von einem Bürgergesetz zu erzählen (was ich dann noch ungefähr 10 weitere Male hören musste), dass besagt, dass man eine Strafe bezahlen muss, wenn man von mehreren Leuten angezeigt wird. Ok, wer die Leute sind, die uns angezeigt haben, wusste er nicht. Weshalb die uns angezeigt haben, auch nicht. Aber beim ersten Mal anzeigen, müssten sie als Polizisten kontrollieren, beim zweiten Mal müssten wir mitkommen. Soweit so gut, wir würden ja mitkommen und das mit seinem Chef klären, denn wir haben nichts Falsches gemacht, also zahlen wir auch keine Strafe. Dann wollte er, dass wir mit seinem Fahrzeug fahren und unseres stehen lassen. Das wollten wir natürlich nicht, denn entweder wäre das dann weg oder leer. So ne Bezahlaktion kann ja ne Weile dauern. Nun ging es wieder hin und her und er meinte er würde nachfragen, ob wir mit dem Auto hinterher fahren könnten. Er fragte aber nie per Funk nach, egal wie oft ich ihn darum bat und fing wieder mit seinem ollen Gesetz an. Dann wollte er die Pässe, aber da er die schon kontrolliert hatte, sagten wir, er hat sie ja gesehen und wir nehmen sie mit Auto mit zu welcher Station auch immer. Nein, das ginge nicht, das Auto muss jetzt entgültig hier bleiben, Pässe müsste er sehen und durchgeben. Eine Kopie reichte ihm nicht, dann sagten wir wir zeigen ihm die Pässe wieder, aber behalten tun wir sie. Also gut, er hätte ja gar nichts damit zu tun und tut nur seine Pflicht. Er würde die Pässe nicht anfassen. Ich behielt Bernhards Pass in der Hand und klappte ihn auf, der Polizist fragte 3 Mal dämlich wie man denn nun SCHMIEDL BERNHARD DEUTSCH ausspricht und brabbelte so was wie SCHMEIL, BENHOD DEUSCH in sein Funkgerät. Meinen Pass wollte er nicht und Jasmin Doltsch war dann wohl mein Name. Warum auch immer, aber ne Passnummer gab er nicht durch und auf der anderen Seite kam keine Reaktion. Man war das nervig. Jetzt fing es wieder von vorne an, Strafe auf irgendeinam Amt zahlen, Fahrzeug hierlassen. Dieses Mal wurde er deutlicher und machte mir ein Handzeichen "Handschellen". Nein, ohne Fahrzeug gehen wir nicht. Ich fahr mit ihm und Pässen im Polizeiauto mit und Bernhard hinterher, das war der einzige Kompromiss. Und bezahlen tun wir nix! Basta! Wieder die Gesetzesleier, dann sagte ich ich würde jetzt ein Auto anhalten und die nach dem Gesetz fragen, er hielt mich auf, das Auto war weg. Jetzt redete er wieder auf Bernhard ein, denn er war der Meinung meinem Mann wäre das nicht klar......und ich müsste das olle Gesetz noch einmal deutlicher übersetzen. Mir war das zu doof. Ich kam nicht ins Auto, Bernhard konnte ja schlecht "abhauen", denn dann hatte er wirklich einen Grund und nun war schon über ne halbe Stunde um. Ich sah im Park nebenan einen Jogger in unsere Richtung kommen. Jogger - wohl eher ein gebildeter Städter, der wird mich schon verstehen. Ich ging rüber und quatschte ihn an, ob er mir helfen könne, denn der Polizist will von uns dass wir ohne Auto mit kommen und Strafe bezahlen, da uns jemand angezeigt hat, weswegen wäre mir unklar, wir hätten ja nur hier geparkt und übernachtet und der Polizist hat uns zuvor kontrolliert und alles war ok. Der Jogger sagte eigentlich nichts, und schon war auch der Polizist bei mir. Quatschte auf den Jogger ein, er würde mir hier erklären, adss ich eine Strafe zahlen müsste, wenn ich hier parken bleiben würde. Hä? Wie? Ja, dann fahr ich doch gerne weg, wie wärs da drüben zwischen all die anderen parkenden Autos, wäre das erlaubt? Ja, das wäre erlaubt. Der Polizist zum Jogger, dort wäre alles ok, aber hier hätte er jetzt die Aufgabe dafür zu sorgen, dass niemand parkt. Schon klar. Ich gab dem Polizisten die Hand, noch einmal mit der Erklärung, DA DRÜBEN HINFAHREN, dann ist alles OK? Jawohl, kam die wenig begeisterte Antwort. Der Jogger zwinkerte mir zu und schon war alles geklärt. Der Polizist stieg in sein Auto ein, sein Kumpel schlief noch immer im Beifahrersitz, was für eine tolle Nachtschicht und fuhr weg. Wir fuhren auch los, weg....und zwar nicht zum Parken, sondern raus aus dieser Stadt. Nicht das dem Polizist noch eine dritte Kontrollrunde einfiel, wir waren ja in einer Einbahnstraße und so fuhren wir die nächst rechts, da die Polizisten links fuhren, noch einmal winkend am Jogger vorbei......uff, nach einer dreiviertel Stunde war das auch geschafft! In diese Stadt kommen wir nicht so schnell zurück!
Und so fuhren wir morgens früh bis Tequisquiapan. Hier gibt es heiße Quellen, doch die sind meistens von Hotelanlagen genutzt, so dass uns hier nichts zugesagt hat. In der kleinen Kirche im Stadtzentrum soll es schöne Malereien geben, doch um 8 Uhr früh war diese noch nicht offen. Also fuhren wir weiter Richtung T!
Also fuhren wir weiter Richtung Tecozautla. Hiervon hat Bernhard über eine gute internet Seite erfahren. Wir sehen vor dem Ort das Schild zum Balneario El Geiser, das eine tolle Schwimmbadanlage mit Geysir sein soll. Der Blick von oben sieht gut aus, doch wir fragen uns zuerst zum Fluß durch, neben dem es auch heiße Quellen geben soll und das ganze umsonst. Wenn man uns nicht einmal um das ganze Dorf geschickt hätte und wir gleich von der anderen Straße gewusst hätten, dann wären uns mehr als 15 km Weg erspart geblieben und wir hätte wirklich gar nichts bezahlen müssen.
Doch so kamen wir von dem Dorf Taxidho her und da war der Preis, um in die Schlucht hinunterzuFAHREN 35 Pesos (knappe 2 Euro also auch nicht wirklich viel). Man kann so lange bleiben wir man will und auch dort unten campen. Am Wochenende ist viel los unter der Woche eher weniger. Aber egal zu welcher Uhrzeit, ob Tag oder Nacht, es kommen immer Leute. Ob sie nun zum baden, Wäsche waschen, trinken oder kiffen kommen, so ganz leer haben wir den Fluß nicht gesehen.
Aber es war dort ganz angenehm. Viele Familien waren da, die komplette Wäsche des ganzen Monats wurde gewaschen, Hosen, T-Shirts, Unterwäsche, Decken, Handtücher etc. Fische wurden auch gefangen, ob die allerdings seifig schmecken weiß ich nicht, auf dem Grill rochen sie ganz gut. Die Schlucht sah auch fantastisch aus und so hielten wir es dort 3 Tage aus. Das einzige störende ist das Wasserkraftwerk nebenan, dass fast kontinuierlich brummt, doch das überhört man auch irgendwann.
Wir nahmen den kürzeren Weg zurück zum El Geiser, was wir aber eben erst hinterher wussten. Hier bezahlt man 80 Pesos pro Person (5 Euro) Eintritt und kann bis zum nächsten Tag 12 Uhr in der Anlage bleiben. Richtig gehört, die Becken haben 24 h offen und wenn man möchte, könnte man auch die ganze Nacht durch im Becken plantschen. Da es Freitag war, wurde es auch immer voller. Morgens hatte man fast alle Becken ganz für sich alleine, am Abend waren die unteren, vor allem, die in der Nähe der Hotelanlage und des Geysirs doch sehr voll und etliche Zelte standen auf der Wiese oder zwischen den Becken und unter den Sonnenschirmen.
Der neuere Teil der Anlage liegt am Hang und verteilt sich auf viele Becken unterschiedlicher Größe, umringt von Palmen, teils per Hängebrücke zu erreichen. Es sieht fantastisch aus. Die Wassertemperatur von 60 Grad ist mir persönlich schon fast zu heiß. Einige Becken haben fast kaltes Wasser, das war auch nichts, aber immer mal wieder findet man eins, das schon ausgekühlt genug ist. Ich glaube wir haben fast jedes Becken einmal durchgemacht.
Ich ging dann um 23:30 Uhr schlafen, Bernhard blieb noch bis 2 Uhr nachts und schaute dem regen Treiben zu. Morgens wurde es noch voller, denn nun waren auch die Samstagsgäste angekommen. Da war ich ja schon fast froh, dass unser Ticket nur bis 12 Uhr galt und solange haben wir es auch noch genutzt.
Um Tecozautla gibt es mehr als 20 Schwimmbadanlagen, die meisten auch mit warmen Thermalwasser, aber mehr als die beiden haben wir uns nicht angeschaut, zumindest nicht von Innen. Dafür suchten wir noch den Weg zu einer Höhle mit Felsmalereien, wovon es viele in der Gegend geben soll, wie uns ein Mann am Fluß erzählt hatte. Er kennt auch ein paar und hat auf seinem Grundstück sowohl spanische Münzen, wie auch Mumien gefunden.
Der kleine Ort Tecozautla ist auch ganz nett anzuschauen und die Leute äußerst freundlich. Bernhard kaufte sich ein Kilo Radieschen, leckeres Brot gab es auch, einen schönen Platz mit Turm (siehe Foto), eine alte Kirche und Klosteranlage, leider etwas verfallen. Uns so machten wir es uns in einer Seitenstraße gemütlich, wo wieder einmal jeder auf dem 30 cm breiten Gehweg an unserem Auto vorbeilief und rätselte woher wir denn nur kommen.
Als nächstes ging es durch Ixmiquilpan, wo wir nur zur Besichtigung der Kathedrale hielten. Hier gibt es einzigartige Wandmalereien, die von den Indigenas gemalt wurden. Mir wurde nicht ganz klar, was sie eigentlich alles zeigten, aber viele abgetrennte Köpfe habe ich gesehen....schon gruselig.
Von hier aus ging es zu einer Schlucht und dort natürlich mal wieder zu ...... ja , wer sagt es ....... zu heißen Quellen. Die Barranca de Tolantongo sieht von oben sehr beeindruckend aus und von hier aus geht es dann 500 Höhenmeter auf einer kurvigen dreckigen Straße nach unten. Für die Anlage bezahlt man 100 Pesos pro Person am Tag und 20 Pesos fürs Auto (also ca. 6 Euro pro Person).
Die Grutas de Tolantongo toppen alles bisher gesehene. Der Fluß sieht schön milchig blau aus und fliesst über mehrere (angelegte) Kaskaden bergab. Man kann dort unten campen und natürlich darin baden, sich mit weichem sandigen Schlamm einschmoddern oder in einen natürlichen Whirlpool liegen.
Am Berghang wurden Becken gebaut über diese heißes/warmes Thermalwasser fließt. Von einem Pool in den nächsten, über Wasserfälle oder Rampen. Es gibt noch mehr Wasserfälle zu sehen, mit kaltem und warmen Wasser.
Es gibt auch "normale" Schwimmbeckenanlagen, mit Rutsche oder Tauchbecken mit Sprungbrettern, wer eher dazu Lust hat und es weniger NATURBELASSEN haben möchte.
Aber das absolute Highlight sind die GRUTAS, die Höhlen und Tunnel. Zum Tunnel geht man durch einen kalten Wasserfall in einen 40 Meter langen Schacht hinein, aus dem warmes Wasser fließt. In dem Tunnel gibt es auch etwas tiefere Stellen in denen man baden kann, je tiefer man drin ist, desto dunkler und dampfiger ist es, dementsprechend wird es auch Dampftunnel genannt. Ich mag es warm und dampfig nicht, deshalb hat mir ein Besuch gereicht, Bernhard war aber mehrmals darin. Für mich war die Höhle darunter das Beste. Man geht ebenfalls unter dem kalten Wasserfall hindurch in einen großen Pool. Die Höhle darin ist so groß, dass sicherlich hundert Menschen Platz hätten, wenn nicht sogar mehr. Mitten in der Höhle schießt von oben ein gigantischer starker Wasserstrahl warmen Wassers, an den Wänden findet man Tropfsteinartige Ablagerungen, man kann hier in kleinere Nieschen oder Höhlen eintauchen, es kommt an mehreren Stellen Wasser in Tropfen oder heftigen Fällen aus dem Fels heraus. Und hinter einem weiteren Wasserfall kann man durch eine ein Meter breite Öffnung in eine weitere Höhle ins Dunkle, dort könnte man noch weiter hinein, aber der Wasserstrahl der aus der nächsten Höhle im Dunkeln fließt, ist zu stark, so dass es nicht erwünscht ist. Ein Filmchen dazu werde ich auch wieder in die Bildergalerie stellen.
Als wir ankamen war es gerade Sonntag und die meisten Leute in Aufbruchstimmung, überall standen Zelte, die Pools und der Fluss war voller Menschen, doch bereits am Abend war es fast leer und Montag dann am Zeltplatz noch 3 Familien wo vorher hunderte Zelte dicht an dicht standen und Dienstag dann außer uns niemand. Montag Nachmittag hatten wir zeitweise die Höhle für uns ganz alleine. Wir wollten eigentlich über kleine Bergstraßen weiterfahren, doch so richtig gefunden haben wir diese nicht. Dementsprechend ging es über Ixmiquilpan zurück und per Autobahn über Pachuca weiter. Von dort aus in die Pinienwälder hoch über 2900 m wieder hinunter in das kleine Minendorf Mineral del Chico. Seit 1898 ist die Gegend ein Naturpakr, hier gibt es Wanderwege, Felsen für Kletterer, Wasserfälle und Seen. Wir sind allerdings nicht zu weit gekommen, eigentlich nur zum Hauptplatz des Dorfes, denn hier fanden wir endlich mal wieder freies internet. Das Dorf ist winzig und unter der Woche nichts los. Von oben sieht es sehr schön aus, der Hauptplatz auch von unten mit bunten Häusern und einer schönen Kathedrale, die jedoch sehr kahl von innen ist.
Zoquite und Tacoaleche: Unweit entfernt von Zacatecas und Guatelupe sieht man von der Hauptstraße bei der Abfahrt nach Zoquite diese komischen Kegel stehen. Weitere und noch mehr findet man auch ca. 6 km entfernt im Dorf Tacoalche. Teilweise sind diese kegelartigen Gebäude verfallen, andere werden als Lagerhaus genutzt, wieder andere als Wohnhäuser und Bernhard wurde sogar von ein paar netten Jungs die Diskothek in einer geöffnet, um sie sich anzuschauen. Aber was das jetzt wirklich für Gebäude sind, wissen wir immer noch nicht. Wir spekulieren zwischen Öfen, die beim Abbau von Silber oder sonstigem in den umliegenden Minen gebraucht wurden. Dann lesen wir wieder dass es mysteriöse indigene Geschichten zu dessen Urspungs gibt. Also denkt Euch selbst was aus oder falls es jemand sicher weiß, darf er es uns auch gerne verraten.
Aguacalientes: Diese Stadt scheint uns schon ziemlich gut hergemacht, um nicht wieder westlich sagen zu müssen. Es gibt eine Fussgängerzone, die erst am Abend belebt ist, denn hier gibt es Restaurants und Bars, in diesen werden zwar Tacos, Gorditas, Tortas wie immer verkauft und Bier und Tequila (1 Liter Becher zwischen 1,75 und 3 Euro) ausgeschenkt.
Dafür allerdings in nettem Ambiente und man kann auf Bambussessel vor dem Restaurant sitzen und die Leute beobachten. Einen kleinen "Weihnachtsmarkt" finden wir auch neben der Kathedrale, wo man Süssigkeiten, Schal und Wollmütze, sowie Plastikspielkram kaufen kann.
Wir bummelten ein wenig durch die Straßen, haben uns die vielen Hochzeiten, die gerade stattfinden angeschaut, auch wie ein Polizist dem Hochzeitsauto vor der Kirche einen Strafzettel verpasst hat. Damit auch bezahlt wird, wird immer ein Nummernschild abgeschraubt und man bekommt es erst zurück, wenn man nachweisen kann, dass man bezahlt hat. Es wird hier hart durchgegriffen, keine Ausnahme, nicht einmal ein Hochzeitsauto direkt vor der Kirche, wo das Brautpaar und die Gäste noch daneben stehen. Bernhard hatte an Dreikönig auch einer Hochzeit beigewohnt. Er verfolgte eine Blasmusikkapelle, wusste nicht genau, was die da machen und wo die Leute alle hingingen. Hatte dann schnell ein kleines Tontässchen umgehängt bekommen, dass natürlich mehrmals mit Tequila aufgefüllt wurde. Die Prozession endete auf einem großen Platz, nachdem es bergauf und -ab ging und die Blasmusik blies egal wie anstrenged es war. Auf dem Platz wurde das Hochzeitspaar auf eine Couch gesetzt und ein Trauzeuge hat sie dort getraut. Bernhard sagte es dauerte über 10 Minuten bis alle Unterschriften getätigt waren, da waren schon die erten Gäste am Buffet am Essen. Da er ja mit seinen Spanischkenntnissen nicht gerade als DAZUGEHÖRIG wirkte, kam er dann doch wieder und brutzelte sich ein oder zwei Steakburger.
FROHE WEIHNACHTEN!
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Durango, Mexiko, 2011 |
Mexiko |
Am 2. Weihnachtsfeiertag war dann wieder normales Treiben in der Stadt, alle Geschäfte offen, der Alltag war wieder eingetroffen. Wir blieben noch ein paar Tage hier, Bernhard werkelte wieder am Auto rum und schaute sich zum 5. Mal Hüte und Cowboystiefel an, er kann sich mal wieder nicht entscheiden ob er nun kaufen soll oder nicht und wenn das was und/oder welche. Immer diese Entscheidungen.
24.12.2011
Aussichtspunkt Piedra volando- der Stein auf dem das Pärchen steht, hoch über der Schlucht wird irgendwann "fliegen", aber bisher wackelt er nur vor sich hin und die Leute haben dabei Spaß.....solange sich niemand weh tut! | |