Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken. 

- Karl Heinrich Waggerl -

 

 

 

 

 

 

Kaktus- und Weinregionen Argentiniens und Chiles

15.04.10

Die Tage zuvor vielen uns schwer voranzukommen.

Die Landschaft ist atemberaubend, es gibt viele Schluchten, Berge, Felsen in allen Rottönen. Vor allem die Gegend nach Cafayate war toll, hier gibt es Felsen, die Schloß, Kröte, Mönch, Teufelsschlund und Amphitheater benannt sind, aber auch einige sandige Pfade abseits, die unser Robbie gut gemeistert hat, um einige weniger besuchte Felsen zu beklettern und zu entdecken. Hier werden wir noch einmal zurück fahren und einen anderen Loop nach Salta über eine Schotterstraße an Indianderdörfern vorbei zurück zu fahren.

12.04.10

So fühlen wir uns so manches Mal..... ob die Post wohl ankommt?

Wir waren heute bei den Ruinen von Quilmes, die früher einmal eine Stadt war mit ca. 6000 Einwohner. Die Indianer haben mittlerweile ihr Land wieder bekommen. Jetzt kann man die Ruinen besichtigen, die uns schon beeindruckt haben. Vielleicht mag das in Peru noch spektakulärer werden, aber wenn man hier auf die Berge hochwandert und immer mehr und mehr Häusermauern vorfindet und nach unten blickt, bekommt man einen sehr guten Eindruck wie groß diese Ansiedlung einmal gewesen sein muss. Zur Begrüßung liefen uns dann auch ein paar Lamas vor den Weg, die es sich später im Schatten der Kakteen zwischen den Häusermauern gemütlich gemacht haben.

Natürlich sieht man "außer Mauern" nicht viel, aber uns interessiert so etwas schon sehr. Es gibt noch im Ort zuvor ein interessantes Museum, dass man auch gerne besichtigen kann, hier wurden Skulpturen neu aufgebaut, jedoch in der Art wie früher die Indianer dieser Gegend. Außerdem kann man einige Originale (Tontöpfe etc.) in dem Museum zu gesicht bekommen.

10.04.10

Nach einer ganzen Woche in Mendoza, sind wir wieder on the road. Wir konnten uns sehr gut entspannen bei der Familie Perez und werden diese gemeinsame Woche nie vergessen. Wir haben Robbie zweimal in die Werkstatt von Darío gebracht, der sich liebevoll um unseren Ele gekümmert hat. Nun kann Robbie – endlich mit Thermostat- alle Berge erklimmen.

Wir trafen auch einen andere Landyfahrer und seine nette Frau, die uns zum Mittagessen in ihrem Patio einluden. Wir konnten uns auf Englisch gut unterhalten (sie haben mehrere Jahre in NY city gelebt). Wir wären gerne länger geblieben, aber die Zeit rennt uns davon…

Uspallata:

Die letzten 4 Tage sind wir viele Kilometer gefahren, was nicht immer leicht fällt. Denn hier gibt es super viel zu sehen. Bernhard könnte Wochen hier verbringen und zwischen den roten Hügeln und Berge wandern gehen. Aber wir wollen ja noch mehr sehen und so ziehen wir weiter.

Vorgestern haben wir auch ne Schotterabfahrt zu roten Steinen und gelbem Fluss und gelbem Canyon genommen, die verlief dann aber fast ausschließlich im gelbem Fluss, so dass wir uns die letzten 5 km nach 200 m Fluss bis Sackgassenende geschenkt haben.

Heute bleiben wir einen Tag an einem Platz, der uns gut gefällt. Es ist ein einfacher Campingplatz, an dem wir jedoch Schatten, rote Felswände um uns herum, Tisch und Bänke haben, unser Zelt auch gut unter einem Baum steht und wir ab und an die die Thermalwasserbadewanne springen. Und so genießen wir den Tag. Dieser rote Canyon liegt bei Hualfin, ca 380 km südlich von Salta. Hier kommen momentan fast keine Touristen und so sind wir ziemlich alleine. Ab und an kommen ein paar Leute zum Duschen/Baden aus dem Dorf und laufen, reiten, fahren nach ner halben Stunde wieder zurück. Es zwitschern ein paar Vögel, ab und zu hört man ein paar Esel in der Ferne und das Echo zwischen den Felswänden. Sehr idyllisch!

 

01.04.2010

Wir haben heute wieder einmal einen Tag in ner Werkstatt verbracht, dieses Mal in einer sehr netten. Darío ist wirklich zu empfehlen, hat viel erklärt, was ich versucht habe zu übersetzen und hat super sauber gearbeitet. Wir haben staunend festgestellt, dass die vielen Mercedes Sprinter alle den exakt gleichen Motor haben und da er total viele vor der Tür stehen hat zum Reparieren war unser Landy kein Problem für ihn, alle Ersatzteile haben wir auch sofort bekommen. Jetzt haben wir wieder einen Thermostat, den ja irgendjemand früher einmal abgesägt hat, aus welchem Grund auch immer, neue Filter, neues Öl, neues Kühlmittel und einen sauberen Motor.

Die Werkstatt wurde uns von Carlos empfohlen, der unser Auto selbst gerade nicht reparieren kann, da er am Samstag einen Unfall hatte und jetzt ziemlich übel dran ist, mit blauen Flecken, Schwindelanfällen und Atembeschwerden. Und das bei der Hitze. Nach einem Tag im Krankenhaus haben sie ihn wieder nach Hause geschickt, was vielleicht auch viel besser ist, denn das Krankenhaus ist voll, Operationen werden teilweise im Gang gemacht und Betten haben sie auch wohl nicht genug. Seine Frau sorgt sich ganz liebevoll um ihn und momentan auch um uns. Wir sind bis zum Platzen voll mit Leckereien, selbstgemachte Pizza, Nudeln, Sosse, Tortas. Natürlich gibt es zur Abkühlung ein bisschen süssen Wein oder Absinth mit Limonensaft und Sprite oder Mate-Tee! Wir campieren bei der netten Familie, die wir vor 4 Wochen hier in der Nähe an einem See getroffen haben. Und zu ihrer Überraschung und Freude haben wir trotz verpasster SMS den Weg zu ihrem kleinen Haus gefunden. So herzlich wie wir hier empfangen werden, wissen wir gar nicht mit umzugehen! Vielleicht bleiben wir noch diese Karwoche bei Ihnen, aber das entscheiden wir später.

30.03.2010

Küken wieder gut in Deutschland angekommen! Jetzt müssen wir leider wieder zu zweit weiterreisen! Es war eine tolle Zeit und wir vermissen Angelina schon ein bisschen, aber das haben wohl die Lieben zu Hause die letzten 3 Wochen auch getan. Vielleicht hat es ihr ja so gut gefallen, dass sie uns (trotz all der Minuspunkte, harter Matraze auf dem Boden, Geschirrwaschen und Staub überall wo es nur geht) wieder besuchen kommt!

Wir sind jetzt wieder in Argentinien, das wievielte Mal?! Nachdem wir gestern Angelina zum Flughafen gebracht haben, wollten wir nun endlich nach Mendoza, um dem Problem mit der Motortemperatur auf den Grund zu gehen. Wir kennen mittlerweile ein paar Leute in Mendoza und hoffen, dass sie unser und die des kleinen weißen Elefanten annehmen werden. Doch dieser hat sich gleich mal bemerktbar gemacht. War wohl doch ne lange Zeit, in der wir mit dem Problem durch die Gegend gefahren sind. Denn auf dem Weg zum Pass hatten wir gleich mal ein größeres Problem. Vorbei an 2 Baustellen, an denen wir immer warten mussten, haben den Motor ausgemacht und danach ist die Temperatur dermaßen hochgegangen, wie noch nie. Beim Anhalten haben wir es blubbern gehört und sind ganz schnell ein paar Kilometer nach unten gefahren. Dort haben wir eine Pause gemacht, Wasser gecheckt und festgestellt das was fehlt, aufgefüllt und wieder ein Stück bergauf. Doch sofort hat es wieder angefangen zu kochen. Wir haben dann eine lange Pause gemacht, immer wieder Wasser nachgefüllt, so dass wir dachten, der Motor wäre kaputt und würde Wasser schlucken. Nach ca. 2 Stunden, wo wir durch den kalten Wind den Motor abkühlen ließen, haben wir den Test gewagt und sind weiter bergauf. Die schlimmste Strecke kommt ja erst noch mit 28 Serpentinen direkt hintereinander und wahrscheinlich ca. 1000 Höhenmeter. Doch der Motor blieb auf mittlerer Temperatur und wir kamen gut oben an und auch wieder ein Stück nach unten.

Da es schon dunkel war haben wir uns dann auf einen großen Platz gestellt, wo auch schon ein deutscher LKW stand, wie wir heute früh feststellen konnten mit netten Deutschen ursprünglich aus Hamburg, die seit über 14 Jahren hier in Südamerika unterwegs sind. Jetzt hab ich einen ganzen Stapel deutscher Bücher mehr im Gepäck und die Lücke ausgefüllt, die vorher mit den Sachen voll war, die nun Angelina mit nach Deutschland nehmen konnte.

Da unser kleiner Elefant vielleicht doch nicht einfach nur kleiner weißer Elefant heißen möchte und uns das mit seinen Problemchen zu zeigen gibt, haben wir uns überlegt, dass er doch mal einen RICHTIGEN NAMEN bekommen soll. Und so heißt unser Kleiner nun ab sofort ROBBIE! Ich hoffe der Name gefällt ihm auch wirklich gut!

 

29.03.2010

Jetzt ist es hier kurz nach Mitternacht und wir haben unser kleines Zelt an der Shell Tankstelle in der Nähe des Flughafens von Santiago, um morgen Angelina dort wohlbehalten und pünktlich abzuliefern. Heute hatten wir einen sonnigen, lustigen Tag in Santiago. Haben auch gleich bei der Kathedrale Klaus, René und Tomas getroffen (Motorradfahrer, deren Bike in Valpo schon aufgegeben wurde), welch Zufall! Anschließend waren wir in der Markthalle bummeln, die uns jedoch nicht so sehr gefallen hat. In der Kathedrale und in oder vor manch anderer Kirche waren wir auch. Gestern war Palmsonntag und so gab es hier eine Art Palmwedel überall zu kaufen. Das hab ich dann für Bernhard auch gleich getan und nun haben wir einen chilenischen Palmwedel im Auto. Bei unserem ersten Teil der Reise Marokko Hin und Zurück hatten wir ja 2 von Angelinas Mutter dabei mit Schwarz, Rot, Gold Streifen dran.

Da Sonntag oder vielleicht auch nur Siesta-Zeit war, waren viele Geschäfte in der Fussgängerzone geschlossen, trotzdem haben wir einen guten Überblick über die Stadt bekommen. Erst recht dann oben vom Cerro San Cristobal, wo man erst einmal sieht wie gigantisch groß die Stadt ist und wie nah die Berge sind. Zum Abschluß der Reise hat uns Angelina noch lecker zum Essen eingeladen und wir haben auch ein gutes Lokal im Stadtteil Bella Vista gefunden, wo es ganz ganz viele zur Auswahl gibt. Dort sass ein Chilene neben uns, der schon mal für 6 Monate in Berlin war und gut deutsch konnte und später kam noch ein Typ aus Heidelberg, der schon seit 5 Jahren in Brasilien wohnt und so war es auch eine gute Unterhaltung über 3 Tische hinweg.

27.03.2010

Heute Nacht haben wir wild gecampt im Canyon del Maipo in der Nähe von Santiago und hatten noch einmal einen ruhigen Abend in der Natur mit vielen Sternen am Himmel, jedoch durch den hellen Mond nicht so viele wie vor 2 Wochen. Jetzt sind wir ein Stückchen weitergefahren und haben uns auf einem gemütlichen Campingplatz einquartiert. Angelina und ich waren schon im eiskalten Pool schwimmen, naja, frieren und am Rand rumhängen wäre die bessere Bezeichnung.

Aber draußen ist es sehr warm. Hier im Schatten sortieren wir nach dem späten Mittagessen Angelinas Koffer aus und um. Ob da wohl noch Zeugs von uns reinpasst? Wozu braucht sie denn noch zu Hause Sonnencreme, ist ja eh kalt, Shampoo, gibt es zu Hause doch auch wieder zu kaufen....eigentlich würden wir ja auch die Socken, Schuhe, Hosen, T-Shirts da lassen, nicht weil Bernhard und ich sie gebrauchen könnten, sondern damit wir mehr von unserem Krempel mitgeben können. Warum kommt denn auch jemand zu Besuch und kauft Souvenirs für die Leute zu Hause? Da müssen wir uns überlegen, ob wir uns SO EINEN BESUCH nocheinmal einladen.

Morgen wollen wir dann noch einen ganzen Tag in Santiago in der Stadt verbringen, bevor wir Angelina Montag früh zum Flughafen fahren und uns selbst wieder über die Grenze nach Argentinien. Aber solange genießen wir den heutigen Aufräum-Ruhe-Tag!

 

26.03.2010

Gestern haben wir uns ein bisschen die Fuesse platt gelaufen. Seit langem waren wir ja nicht mehr in so einer grossen Stadt. Vor allem hier muss man (oder kann man, wenn man nicht den Bus oder eine "Seilbahn" nimmt) viel viel laufen, berg hoch und wieder runter, Treppen hoch hoch hoch hoch, wieder runter. Leider liegt Valpo momentan gerade in einer dicken Wolkensuppe, so dass man nicht so einen tollen Ueberblick auf die vielen bunten Haeuserhuegel hat. Auch fuer die Fotos ist das natuerlich schade, denn die Farben und die Groesse kann man so nicht richtig wieder geben. Zwischendurch sind wir noch mit der Linien 612 oder O genannt durch die Gegend getuckert, auf der kurvigen Avenida Alemania mit Affentempo. Ich dachte zwischendurch wir knallen bei der naechsten Kurve gegen die Hauswand! In Vina del Mar sind wir ausgestiegen, haben uns die Nachbarcity angeschaut, waren aber nicht so begeistert und fuhren mit dem Bus wieder zurueck nach Valpo. Dort sind wir abends noch ein bisschen bergauf marschiert und haben uns von aussen das Pablo Neruda Haus angeschaut bevor es irgendwoanders wieder an bunten Haeusern vorbei bergab ging, am Hafen vorbei und auf den Huegel wo unsere Pension steht wieder Treppen und Strassen rauf. Angelina und ich haben uns spaeter noch nen Tomaten-Ziegenkaese-Salat gemacht und uns mit dem Computer beschaeftigt in unserer super Luxusunterkunft. Wir können die Pension (schon eher Hotel!) absolut empfehlen, einen so angenehmen Aufenthalt hatten wir ja schon lange nicht mehr. Wollt ihr mal auf die Homepage schauen oder selbst herkommen? La Casa de Henao!

 

24.03.2010 zum Zweiten:

So schnell wird aber garantiert nicht mehr aktualisiert wie heute. Wir sind nach vergeblicher Campingplatzsuche nördlich von Vina del Mar oder Valparaiso doch in die Stadt gefahren und so haben wir abends um 18 Uhr ein wunderschönes kleines Hotel in Valparaiso gefunden. Angelina und ich haben auch noch ein paar bergige Straßen hinter uns (nach unten), ne Pizza gegessen und ein Dessert auf der Straße und ließen uns dann per Bus wieder hochschaukeln. Valparaiso erinnert mich sehr an San Francisco, nicht nur wegen den vielen Hügeln und Bergaufbergab-Straßen, sondern auch die vielen bunten Häuser im alten Stil. Diese Stadt ist auch sehr multikulti und sehr offen, so ganz anders wie bisher gehabt. Morgen folgt dann vielleicht noch mehr, wenn wir auch bei Tag die Stadt erkundet haben, vorab schon einmal ein Foto mit Abendstimmung.

24.03.2010

Ojeoje, das artet ja schon in Stress aus...wie gut dass Angelina bald wieder nach Hause fliegt. Dann wollen ihre Kollegen hoffentlich nicht mehr so häufig Berichte lesen. Aber ich tu Euch mal den Gefallen und halt euch auf dem Laufenden! :-)

Wir haben gestern noch einen schönen Nationalpark besucht im Valle El Encanto und uns auf die Suche nach Petroglyphen begeben, die wir aber nicht immer so gut erkennen konnten. Ansonsten war das hier mal was ganz anderes, sah eher so aus, als ob Marsmännchen in Steine geritzt wurden. Dazu gab es am Ende des kleinen Wanderweges noch Banos del Inca, also große Badewannen in noch größeren Steinen, wo wir gut zu dritt Platz gehabt hätten, wäre man da gut hoch und rein und vor allem wieder raus gekommen.

Außerdem haben wir unseren 2 Landy in Südamerika gesehen, wieder ein Franzose. Wo sind wohl all die anderen? So gab es noch einen lustigen Abend in englisch/französisch Kauderwelsch, im Park bei den vielen Picknickstellen, die wir komplett für uns hatten, selbst der Ranger ging um 20 Uhr und hat uns gezeigt wo der Schlüssel hinterlegt ist.

Doch heute sind wir früh aufgestanden. Naja, wir wollten noch früher, Angelinas leiser Handywecker ging schon um 7 Uhr los, doch wir drehten uns noch einmal um. Dafür hat uns Angelina nach 10 weiteren Minuten gezeigt wie das Aufstehen wirklich geht, und vor allem das Wecken, denn sie hat vergessen die Alarmanlage auszuschalten. Somit gab es einen extrem lauten Wecker als sie die Autotür aufschloss, nicht nur für uns, sondern auch für die netten Franzosen. War aber nicht so schlimm, so kamen wir alles aus den Federn und sind um 8:30 Uhr dann gemeinsam zum Parkausgang gefahren.

Heute wollen wir noch ein großes Stück fahren und sind auf der Panamericana Richtung Valparaiso unterwegs, ab und an sieht man die Küste, die vor allem felsig ist, aber auch ein paar Sandstrände zu bieten hat, sonst ist die Landschaft von Kakteen geprägt und eher wenig abwechslungsreich.

So, zufrieden, genug Infos?

23.03.2010

Wir verlassen jetzt La Serena und Coquimbo mit 2 Tüten voll Fisch frisch vom Markt. Hier haben wir nicht nur riesige Pelikane gesehen, sondern auch einige Seelöwen, die es sich bei den vielen Fischabfällen gut gehen lassen. Ansonsten sind die beiden Städte ganz angenehm, es verbindet sie einige Kilometer an schönem Sandstrand. In La Serena haben wir Souvenirs eingekauft, die Stadt ist ziemlich alt und hat einen spanischen Flair. In Coquimbo waren wir auf dem Fischmarkt, Angelina hat eine Schüssel voll Muschel/Krabbenfleisch gegessen und anschließend auf dem Cruz III Millenium, das von nahem sehr hässlich aussieht, großes Betonkreuz mit Kirche und Aussichtsplattform. Anschließend bei der Mezquina auf einem anderen Hügel, jedoch war diese schon geschlossen. Nachdem gestern Abend die Campingplatzsuche erfolglos war, sind wir wieder ein paar Kilometer zurück nach La Serena auf den Hipocampo, wo wir die Nacht zuvor die einzigen Gäste waren. Unterwegs haben wir die Stuttgarter Uli und Ursel wiedergetroffen, die uns dann später auf den Camping gefolgt sind und so hatten wir wieder einen netten Abend unter Reisenden!

21.03.2010

Heute schreibe ich schon wieder einen kleinen Bericht. Warum das denn? Ja, es scheint gerade sehr viel Interesse an unserer Reise zu bestehen, wohl vor allem wegen unserem Besuch. Und damit ihr alle wisst, dass wir auf "das Küken" namens Angelina aufpassen ein Beweisfoto.

Wir hatten hier in Vicuna einen schönen Abend, mit Souvenir-Shopping, kurzem Abkühlen im Pool und anschließendem abendlichen Sternengucken. Zwar mussten wir ewig auf eine absolut schlechte Pizza warten, doch dann ging es zur Sternwarte und wir haben einen tollen Bericht auf englisch über die Sterne, Planeten, Galaxien gehört und danach noch durch ein kleineres und ein großes Teleskop schauen dürfen. So haben wir Millionen über Millionen von Sternen gesehen. Das war sehr interessant. Auf dem Campingplatz haben wir auch sehr gut geschlafen, der ist sehr zu empfehlen, auch wenn er leider keine warmen Duschen hat. Und so haben wir uns heute früh noch gleich zum Morgensport in den Pool begeben, anschließend um 11:30 gefrühstückt/mittaggegessen/gebruncht mit einer großen Portion Bratkartoffeln und noch ne Runde Tischtennis gespielt. So haben wir den Campingplatz komplett ausgenutzt und die Zeit genossen. Jetzt haben wir noch schnell einen Vorrat an Postkarten gekauft, die waren ja Mangelware in letzter Zeit, so dass wir bald mal wieder welche verschicken können.

20.03.2010

Nach dem Ischigualasto Park wollten wir zum Talampaya, doch mit ca. 20 Euro war uns der Eintritts-/Tourpreis für 2 -3 Stunden Bustour durch den roten Canyon zu viel. Wir finden immer wieder tolle Schluchten, rote Felswände und viele unterschiedliche Steinknubbelwubbels unterwegs, die wir dann nur für uns haben und nicht mit vielen Leuten teilen müssen.

Bei Villa Union haben wir uns bei der ACA Tankstelle im Schatten mit Picknickstelle einquartiert und hatten einen lustigen Abend (bis 2 Uhr früh) mit 2 Holländern und einem Franzosen, die mit ihrem Radel unterwegs sind. Am nächsten Tag haben wir dann die österreichischen Radfahrer wiedergetroffen, welch Zufall, haben kurz Infos ausgetauscht und sind noch weitergefahren. Eine tolle Landschaft, sehr trocken, ab und an gibt es mal einen Fluss, aber ansonsten ist alles eher in Braun- und Rottönen gehalten.

Die nächste Nacht war grauenvoll, wir konnten nicht mehr Richtung Pass fahren, da wir um 18 Uhr vorm Zollhäuschen ankamen und man nur bis 17 Uhr durchgelassen wird. Uns wurde gesagt, wir sollen bei der Tankstelle campen, da gäbe es Dusche, Klo und ein kleines Restaurant, sonst könnten wir auch beim Zoll selbst campen. Doch leider war das eine Fehlentscheidung: das Restaurant war schön, Essen günstig und akzeptabel und wir haben unsere Daten auf die Festplatte speichern können, da es dort Stromanschluss gab, haben gewürfelt und gekniffelt. Dann kam aber die Nacht und die Jungs von der Tankstelle pflegen wohl ne lange Diskonacht zu machen. Lautsprecher außerhalb des Gebäudes mit voller Beschallung. Auch auf das Bitten etwas leisere Musik zu hören, sind sie nur mit Grinsen minimal eingegangen. Nachts um 3 Uhr bin ich dann wieder raus aus dem Zelt, es war weit und breit niemand zu sehen. Ich musste mehrmals an einer offenen Tür zum Computerraum anklopfen bis einer kam. Ich bat darum die Lautsprecher auszumachen und widerwillig hat er das dann gemacht. Drinnen hört man übrigens nichts von der Musik. Pure Absicht.

Man hat kaum geschlafen, da fing um Punkt 7 Uhr wieder das Disko-Gezappel an, wie nervig. Ich bin nochmals raus und hab mich anpaulen lassen dürfen, dass wir ja auch wo anders campen könnten und sie machen die Musik nicht aus. Auch der Polizist gegenüber hat kein Auge zugetan, hat sich schon oft beschwert, doch da die Tankstelle privat ist, dürfen die werten Herren tun und lassen was sie wohl wollen.

Wir sind dann genervt zum Zoll gefahren, übermüdet den Pass von 4700m hoch, wo der Motor heiss und die Außentemperaturen kalt wurden. Landschaftlich war die chilenische Seite dann super schön. Wir haben einige Gletscherreste von nahem gesehen und viele bunte Berge, ebenfalls sehr kahl.

Die letzte Nacht haben wir dann an einem Fluss inmitten von viel hohem Bambus in Rivadavia super gut geschlafen. Sind schon um 22 Uhr schlafen gegangen und haben bis 10 Uhr durchgepennt!

Heute früh bin ich dann noch schnell in den Fluss zum baden, war sehr erfrischend und danach sind wir ein bißchen Souvenirshoppen gegangen, denn davon gab es in letzter Zeit wenig Möglichkeiten. Postkarten sind uns seit Wochen schon nicht mehr unter die Nase gekommen, obwohl wir mal gerne wieder welche kaufen und schreiben wollten.

17.03.2010

Seit 2 Tagen bereisen wir den Mond! Wir sind im Valle de la Luna (Mondtal), das hier in Argentinien auch Nationalpark Ischigualasto heisst! Gestern hatten wir eine fast geschlossene Wolkendecke, die nur ab und zu aufgerissen hat. Heute sieht es ganz gut aus und da auch der Wind nachgelassen hat, konnten wir heute noch einmal die Tour durch die mehr oder weniger nach Mond aussehende Landschaft bestreiten ohne unsere Kameras komplett durch den Sand zu ruinieren.

Man faehrt hier 40km mit seinem Auto, meist hinter einem Fuehrer her, durch abwechslungsreiche Landschaft. Zuerst noch graubraune Huegelchen mit Buschbewachsung, dann zu grossen Felsen, die WURM genannt wurden. Weiter geht es zu einem Aussichtspunkt ueber das Mondtal mit grau-weiss-rosa-roten Huegeln so weit das Auge reicht. Beim naechsten Punkt kann man sich dann mal ein bisschen bewegen und laeuft an einer Sphinx-Statue vorbei ueber skurile andere Statuen zu kugelfoermigen Steinen. Der letzte Punkt ist ein riesiger Steinpilz....oh waer das jetzt lecker, gebratene Steinpilze zum Mittagessen! Die letzten 20km fahren die meisten einfach so zurueck, wir lassen uns dabei wieder ausgiebig Zeit und fotografieren Zwerge, Gesichter und Monster. Dinosaurierfunde gab es hier auch so einige, wohl auch das aelteste Dinosaurier, dass bisher gefunden wurde.

Der Campingplatz ist auch nicht schlecht, es hat uns gottseidank nicht weggewindet! Warme Duschen und Klos gibt es auch und das fuer unter 1 Euro pro Person!

Landschaften wie diese gibt es ausserhalb des Parks auch noch einige, vielleicht nicht so grossflaechig, aber es gibt sie. Ist nur immer schwierig zu finden oder hinzukommen.

15.03.2010

Wir frühstücken noch schnell auf einem nicht so ganz gemütlichen Campingplatz als einzige „Gäste“, der ab nächster Woche zugemacht wird und komplett renoviert wird. Ich bin schon eine Runde im großen Swimmingpool geschwommen und nachher machen wir Großeinkauf in San Juan.

Um San Juan ist wieder Weinanbaugebiet, aber ansonsten hatten wir eine sehr karge Stein-Wüsten-Landschaft. Wir haben im Nationalpark El Leoncito ein Observatorium angeschaut, was uns allerdings nicht so begeistert hat. Der kleine Park an sich war es jedoch wert 2 Nächte zu übernachten. Der Campingplatz war umsonst, die Ranger waren super nett, es gab Klos und Duschen mit warmem Wasser, Parkeintritt hat es auch nicht gekostet. Außerdem gab es in der Nähe einen kleinen Fluss, der über einen Wasserfall in einem kleinen Pool landete. Das Wasser war eiskalt, aber wir haben uns trotzdem dort abgekühlt.

Davor haben wir in Uspallata übernachtet, wo Brad Pitt und Co 7 Jahre in Tibet gedreht haben. In der Nähe gab es an roten Steinfelsen Petroglyphen, die jedoch schwer auszumachen waren, was davon aus neuerer Zeit stammt und welche doch einige hundert Jahre alt sind. Außerdem gibt es in der Gegend viele Minen, in denen früher und teils heute noch Kupfer, Gold, Silber abgebaut wurde. Eine alte Mine wird gerade wieder „wie Original“ hergestellt.

11.03.2010

Heute sind wir zu dritt gut in Argentinien angekommen. Wir sind von Mendoza mal kurz nach Santiago de Chile rüber, um Angelina abzuholen. Das hat auch gut geklappt und jetzt reiten wir für 3 Wochen zu dritt den Elefanten.

Nach Mendoza haben wir an einem schönen Stausee übernachtet und waren kaum dort, als wir schon auf unser Auto angesprochen wurden. Wir hatten dann mit der Familie aus Mendoza einen super schönen Abend. Gladys hatte noch Geburtstag und sich sehr über unsere Bekanntschaft gefreut. Wir ebenfalls über ihre und die ihres Mannes und der sehr netten Kinder (19-24). Erst einmal gab es gemütlich Mate, dann später noch Abendessen und gegen 23 Uhr sind sie dann wieder nach Hause gefahren. Wir hoffen wir können sie bald mal besuchen.

Über den Pass lief der Ele ganz gut, ab und an gab es ein paar Mal hohe Temperaturen, aber wahrscheinlich spinnt nur die Anzeige. Wir haben auch unterwegs einen Landybesitzer getroffen, der schon Vermutungen angestellt hat woran es lag und uns ebenfalls eingeladen hat zum landyclub in Mendoza.

In Santiago am Flughafen sind wir am Tag bevor Angelina landet angekommen und haben alles angeguckt.Das hab ich dort geschrieben, aber noch nicht online gesetzt:

Santiago-Aeropuerto-09.03.2010

Ich sitze gerade bei der Gendamerie am Flughafen. Wir sind gestern Abend über den Pass gefahren, erst auf den alten Pass von 3862m hoch, dann wieder runter, durch den Tunnel nach Chile. Nach einem komplizierten Grenzübergang, da sie mal wieder nicht so recht wussten, was man für Formulare für deutsche Autos braucht und prompt alle Stempel auf dem falschen Papier gemacht haben, so dass ich wieder von vorne anfangen habe musste. Doch nach ner Stunde waren wir dann auch durch, der Schnüffelhund fand zwar unser Auto äußerst lecker, aber nach der normalen Durchsuchung nach Lebensmittel, konnten wir weiterfahren. Mittlerweile war es schon 20 Uhr und es gab einige Höhenmeter zwischen den Bergen, die wir runterfuhren. Bei einer kleinen Copec-Tankstelle haben wir dann gefragt, ob wir bleiben könnten und haben uns dann mit den LKW Fahrer auf den Parkplatz gestellt. Wir mit unserem Auto hatten einen super Platz, zwischen 2 Bäumen, direkt am Fluss und von der Tankstelle konnten wir auch den Bad-(Klo, Dusche)Service nutzen.

Morgens haben wir uns dann erst einmal auf den Weg gemacht nach Los Andes, haben ein Shoppingcenter besucht und eingekauft. Mit einer neuen Karte für den Raum um Santiago sind wir dann auf die Autobahn, um zum Flughafen zu kommen. Wir bekommen nämlich Besuch für ca. 3 Wochen. So ganz war ja die letzten Tage nicht klar, ob nun alles mit dem Flug nach Santiago klappen wird, denn der Flughafen war ja wegen dem Erdbeben bis letzten Dienstag gesperrt. Es fliegen wohl immer noch weniger Flüge als gewöhnlich, aber er ist wieder geöffnet. Auf dem Weg nach Santiago haben wir auch erstmals so richtig das verheerende Ausmaß des Erdbebens gesehen. Teile der Autobahn waren nicht befahrbar, manche hatten Risse, Brücken waren nur einspurig oder gar nicht befahrbar, oft waren die Fußgängerbrücken über die großen Straßen zusammengestürzt, Gebäude/Dächer zerstört.

Hier der Flughafen ist auch nicht ganz so intakt. Die Gebäude werden für die Öffentlichkeit nicht genutzt, es gibt auf dem großen Parkplatz Zelte für die Ankunft einmal internationaler einmal nationaler Flüge, sowie Zelte in denen die Abflüge organisiert werden. Wartebänke aus dem Flughafengebäude stehen im Schatten der Zelte oder der überdachten Parkplätze. Aber alles geht sehr ruhig zu, hier gibt es keine Hektik, als wäre alles normal. Nein nicht normal, es gibt diese Flughafenhektik gar nicht, es ist eher ein gemütliches Warten. Ob das wohl an den angenehmen Temperaturen und der frischen Luft liegt?

Wir haben hier einen schattigen Parkplatz außerhalb der Express-Parkzone gesucht und da wir auch übernachten wollen, haben wir bei der Gendarmerie nachgefragt. Die Leute sind super nett und nachdem sie etwas seltsam über die Frage geschaut haben, war es kein Problem. So stehen wir auf dem Polizeiparkplatz, können davor auf der Wiese im Schatten sitzen und den Tag gemütlich verbringen. Ich zumindest, gemütlich draußen mit internet oder hier drinnen bei der Polizei, um an der Steckdose den Laptop aufzuladen (ab morgen haben wir dann hoffentlich wieder ein KFZ-Stecker)! Bernhard ist am Aufräumen, der arme hat ja nie Zeit dazu und MUSS deshalb alles auf den einzigen freien Sitz im Auto werfen. Aber morgen ist der Sitz nicht mehr für Bernhards Gerümpel frei, sondern von Angelina besetzt. Morgen früh um 9 Uhr irgendwas werden wir sie vorne hoffentlich im internationalen Ankunftszelt empfangen.

So und heute sind wir über den gleichen Pass wieder rüber nach Argentinien. Haben gestern Nacht wieder, wie auch auf dem Hinweg, an einer kleinen Copec-Tankstelle übernachtet und es uns gestern Abend dort noch gemütlich gemacht.

Heute sind wir dann immer hoch und höher gefahren, haben auf dem Weg zum Pass an einer Lagune Mittagspause gemacht, wo wir auch gleich 4 Mal Nachbeben gespürt haben. Aber auch die Tage zuvor gab es immer mal wieder schwächere Nachbeben, von denen man aber auf deutschen internet-Seiten nichts mehr zu lesen bekommen hat. Heute vielleicht auch nur, weil Westerwelle sich hier aufhält.

Das Wetter war super und so haben wir einige schöne Fotos gemacht, auch wieder von der Puente del Inca eine Steinbrücke, bei der es heisse Thermen mit hohem Schwefelgehalt gibt, die bereits die Incas genutzt haben. Sowie auch den alten Pass von fast 4000m, den die Incas und später die Spanier benutzt haben, mittlerweile gibt es jedoch ein Tunnel, so dass man nur noch auf ca. 3500m hoch muss. In einem kleinen Nationalpark sind wir noch ne Runde zu 2 Lagunen gelaufen, wo man eine sehr gute Sicht auf den höchsten Berg Südamerikas (angeblich auch den höchsten außerhalb des Himalayas) hat.

07.03.2010

Wir sind mittlerweile in Mendoza angekommen. Haben die letzten Tage bei San Rafael verbracht. Die Gegend ist super schön, es gibt viele Staudämme, die in mehreren tollen Canyons liegen. Der Canyon del Atuel hat es uns sehr angetan, schöne Felsen in unterschiedlichen Rottönen, manchmal gab es auch graue und grüne Knubbel. Man fährt ca. 50km durch die Schlucht hindurch, von dort gibt es auch immer wieder Slotcanyons, die davon weggehen, einen davon sind wir auch ein Stück gelaufen. Im Fluss haben wir uns auch wieder mal gebadet, denn das Wasser war schön warm, Bernhard hat es Whirlpool genannt!

Die Gegend um San Rafael und jetzt auch Mendoza ist stark geprägt vom Weinbau. Wir haben auch schon guten Wein gekostet. Hier in Mendoza gab es gestern Abend und heute früh einen Umzug mit winkenden Weinköniginnen der Provinz. Das haben wir allerdings verpasst. Jetzt sind wir am Campingplatz und haben wieder alte Gesichter getroffen und heute Abend wird hier in der Nähe das Weinfest weitergehen.

Das Weinfest war ganz anders als bei uns. Hier gab es eine große Show, die schon Musicalmäßig aufgebaut war. Wir sassen mit ca. 10.000 anderen auf den Hügeln über dem Amphitheater, wo weitere 40.000 Menschen sassen und von zu Hause am TV haben sich wohl noch jede Menge mehr die Show und die Wahl der schönsten Weinkönigin angeschaut. Letzteres fanden wir langweilig und sind zurück zum Camping und haben uns dort noch das Abschlussfeuerwerk angeschaut. Feuerwerk war natürlich speziell für Bernhard gemacht.

Die Show hat über 2 Stunden die Geschichte Südamerikas und Argentiniens gezeigt. War super gemacht, mit vielen vielen Tänzern und ner Band, bunten Lichtern und mehrere Bühnen! Super!

 

03.03.2010

Sind jetzt in San Rafael und kaufen ein paar Ersatzteile für den Landy, die wir ja leider nicht von Deutschland bestellen konnten so schnell. Jedoch ist ja auch noch nicht klar, ob Angelina uns besuchen kommen kann, je nachdem ob der Flughafen Santiago wieder Flugverkehr aufnimmt.