Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken. 

- Karl Heinrich Waggerl -


 

 

Atacama/Chile

07.05.10

In den letzten beiden Tagen sind wir von 4800m max. bis auf 0 Meter runtergefahren. Uns hat es überhaupt nichts ausgemacht, aber der arme Ele musste hochwärts ganz schön schnauben und runterwärts ganz schön bremsen. Jetzt sind wir in Iquique und schauen aufs Meer. Salziges Wasser hatten wir ja auch die letzte Zeit, sowohl auf 2000 als auch auf 4000 m Höhe.

            

Die 2 Tage beim welthöchsten Geysirfeld El Tatio waren beeindruckend! Wir haben die Geysire rauchen und blubbern gesehen und gehört, haben in einem der Pools gebadet. Den ersten Tag hatten wir ganz für uns alleine, denn eigentlich war die Straße noch gesperrt, es hatte ja 2 Tage geschneit, was man auch auf der Straße an Schnee-Eis-Feldern gesehen hat.

 

Doch am nächsten Morgen kamen dann die ganzen Scharen an Touribussen, die alle um 4 Uhr in San Pedro losfahren und über die Schotterpiste heizen, damit sie zum Sonnenaufgang bei den Geysiren sind. Natürlich ist das am spektakulärsten! So schauen sie sich für eine halbe Stunde die Geysire an, dann gibt es Frühstück und anschließend springen sie in den Pool, bevor es wieder nach San Pedro geht. Wir haben ein bisschen länger die Geysire angeschaut, die vielen Leute im Pool und nachdem die Scharen weg waren, waren wir ganz alleine und so haben wir den frühen Morgen und Nachmittag den Pool und die Geysire für uns gehabt.

                                                     

Nachmittags Pool für uns allein - Abends Pool für uns allein - Morgens ist für eine Stunde alles VOLL - anschließend wieder: Pool für uns allein!

Wir haben uns dann doch wieder am Nachmittag auf den Rückweg nach San Pedro gemacht, dort noch einmal ein Bummel durch die Stadt und dann im Dunklen auf die Suche nach der Laguna Cejar. Dort haben wir übernachtet und am nächsten Morgen die schönen Lagunen auf dem Salzsee, leider mit wenig Tieren, angeschaut. Es war uns dann doch noch frisch von der Nacht, so dass wir nicht in das lauwarme Wasser gehüpft sind, sondern wieder in den Ele und ab über die Berge, an der größten Kupfermine der Welt, bis ans Meer.

04.05.10

San Pedro de Atacama: San Pedro de Atacama ist ein wirklich kleines Dorf (hat ungefähr 2000 Einwohner), da hätten wir uns von dieser bekannten Wüstenstadt doch eher mehr erwartet. in der Hauptstraße reiht sich Souvenirgeschäft an Restaurant an Hostel , die Preise sind sehr teuer, aber trotzdem ist es ganz angenehm hier entlang zu schlendern. Heute sieht man von der Stadt aus auch auf die Berge und Vulkane, ein sehr schöner Anblick. Die kleine Kirche, mal wieder mit viel Kaktusholz hergestellt, ist auch sehr schön.

Wir haben uns die Ruinen (Pukara de Quitor) nur von außen angeschaut, denn der Eintritt war uns erst einmal zu teuer, obwohl die Sicht von da oben beeindruckend ist. Wir sind durch die Schlucht, zu deren Eingang 2002 ein Torbogen und 2 Indianergesichter in den Fels gehauen wurden, gelaufen und nachdem Bernhard Stativ und Taschenlampe geholt hat, hat er noch eine Stunde länger als ich darin verbracht. Die Schlucht ist super eng und dunkel und auch sehr kalt, aber super interessant. Abends ging es dann noch durch das Tal des Todes, auf Sanddünen hinauf, zu Aussichtspunkten, um einen guten Platz für den Sonnenuntergang bzw. die Verfärbungen auf der anderen Seite, der Vulkanseite, zu finden. Das haben wir schlussendlich auch und uns entschlossen dort auch zu übernachten. Die Nacht war ruhig, mit Sicht auf die beleuchtete Stadt und man konnte anhand der Autolichter auch die Passstraßen ausfindig machen. Der Sonnenaufgang heute früh war weniger bunt, nur hell.

Salar de Atacama:

                 

Vom Salzsee der Atacama Wüste haben wir uns was anderes vorgestelllt, man sieht in der Weite keinen weißen See, alles ist braun. Beim näher hinfahren stellt man dann fest, dass diese zackigen Gebilder in braun ausschließlich aus Salz bestehen und von dem San der Umgebung überdeckt wurden. So gehen wir bei seltenem Wetter, nämlich Nieselregen in einer der trockensten Regionen der Welt, zum Salzsee. In den kleinen Seen, die Wasser enthalten, befinden sich verschiedene Vogelarten, vor allem jedoch Flamingos. Diese bestaunen und fotografieren wir fleißig und das Wetter wird etwas besser, so dass man die Vulkane der Umgebung erahnen kann. Es liegt Schnee auf dem Berg von dem wir runtergekommen sind, wir hatten nur Schneeregen, jedoch war oben noch gar nichts weiß.

  

Abends fuhren wir zum Valle de la Luna, aber da es bewölkt, windig und die Luft voll Sand war, fuhren wir nur durch. Es gab zum Sonnenuntergang, den man natürlich wegen der Wolken nicht sehen konnte, trotzdem noch einen schönen Regenbogen. Übernachtet haben wir dann direkt vorm Parkeingang und morgens konnten wir dann schon früh reingehen.

Valle de la Luna:

Gestern waren wir den ganzen Tag im Valle de la Luna, noch einmal ein Mondtal, dieses Mal in Chile. Aber ganz anders als in Argentinien. Hier gibt es weniger rotes Gestein, eher gelblich, es gibt viele viele Salzkristallformationen, die jedoch nur ab und an hell glitzern, sonst meist mit braunem Sand überdeckt sind, es gibt viele Sanddünen, Hügel und einige schöne Canyons. Hoodoos haben wir auch einige gefunden, nicht so große wie in den USA, aber trotzdem wunderschöne. Hier hat Bernhard auch endlich mal wieder einen tollen Slot Canyon gefunden. Durch den sind wir erst gelaufen, dann im Dunklen gekrochen und später hat Bernhard noch ne Taschenlampe geholt und ist die nächste Höhle entlang gegangen, dann war es nicht mehr dunkel und es ging irgendwann wieder ans Tageslicht hinaus. Wir haben den ganzen Tag genutzt, das Wetter war besser, über uns blauer Himmel und kleine weiße Wolken, Richtung Gebirge allerdings war es sehr bewölkt. Das hat sich abends zum Sonnenuntergang dann geändert und wir haben eine schöne Verfärbung und die nahen Vulkane gesehen. Das ist schon sehr beeindruckend.

          

 

01.05.10

Atacama: Wir haben heute Argentinien verlassen, nun sind wir in San Pedro de Atacama. Und was das für eine Fahrt war. Gestern haben wir auf 3600m unser Nachtlager am Grande Salar in Argentinien aufgeschlagen, hinter dem einzigen Dornenbusch im Umkreis von 100km! Genau hier waren wir einige Tage zuvor auch schon mal, das war die Straße der Vicunas. Und diese haben wir heute auch wieder gesehen, aber OHNE Sandsturm. Man konnte sich das gar nicht mehr vorstellen, dass es so gewindet hat und alles zerkratzt hat am Auto. Es war fast windstill und der Sand blieb brav liegen. Von dort aus ging es dann Richtung Pass, der auf 4200m Höhe liegt, doch das war nicht alles. Nach dem Zoll wurde es sehr „hügelig“ in Chile, mal waren wir auf 4800m, dann wieder auf 4200m, wieder hoch auf 4700m, runter auf 4500m usw. Zum Abschluss ging es dann runter, runter, runter…interhalb von ca. 40km ist Robbie von 4800m auf 2300m „runtergeflogen“! Für eine Weile hat es oben auf 4700m Schneeregen gegeben. Leider war es ziemlich wolkenverhangen und wir konnten die beiden nahen Vulkane (Bolivien war nur 2-5km nah) nur erahnen. Heute Abend im Städtchen haben wir dann den einen schneebedeckten Vulkan sehr deutlich gesehen.

               

San Pedro de Atacama ist sehr touristisch, die Hauptstraße besteht aus Souvenirgeschäften, die sich mit Restaurants, abwechseln. Da es die letzten Tage nur Salat gab (Dank dem Gemüsekaufrausch von Bernhard) musste heute was Deftiges her. Und so haben wir dann jeder eine Riesenpizza verdrückt. Jetzt sind wir vollgefressen und müde und hängen im Hostel (hier ist übrigens nichts wirklich günstig) auf dem Sofa rum, lesen Reiseführer, planen die Tage in der Atacama-Wüste und deren Umgebung, und nutzen das internet, bevor wir uns dann in unseren Schlafsack im Zelt kuscheln.