Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -

 

 

 

      Laos             

 

 

17.-20.04.2013: Laos -4- Die Hauptstadt Vientiane und ihre Umgebung

  

In Vientiane hielten wir uns länger auf, als geplant. Das nicht unbedingt weil die Stadt schön ist, sie hat eigentlich nicht wirklich etwas besonderes, sondern weil wir hier das Neujahrsfest ausgestanden haben. Bereits letzte Woche wollten wir ein Visum für Vietnam beantragen, aber niemand nahm Pässe entgegen, da die Botschaft nicht nur über das Wochenende, sondern eben auch die 3 Tage Neujahr geschlossen hatte. So machten wir uns am ersten Tag, nach den Feiern, auf den Weg zur vietnamesischen Botschaft. Die Straßen waren leergefegt, kein Abfall lag mehr herum, keine Musikboxen oder Bühnen und der Verkehr war auch sehr träge. Doch bei der Botschaft angekommen, müssen wir feststellen, dass auch die hier wohl noch im Bett liegen und aus dem 3 Tages Neujahrsfest eigentlich eine ganze Woche Feiertage gemacht haben. Sie haben nur an einem Tag offen und das war der nächste. Also mussten wir wieder hin, es war Donnerstag und normalerweise bekommt man sein Visum am nächsten Tag, oder wenn man weniger bezahlen will, dann nach 3 Tagen. Doch der nächste Tag hieße bei uns ja dann erst Montag und da unser laotisches Visum auch irgendwann ausläuft, wäre das alles sehr eng geworden. Doch man kann noch einmal dazubezahlen und würde das Visum innerhalb der nächsten Stunde bekommen, wurde uns gesagt. Ok, also Zettel ausfüllen. Passfoto und Pass abgeben und nach 10 Minuten kommt ein 2. Beamter mit unserem Kram und Kopien und verlangt von uns die 70 US Dollar Gebühr, doch das Visum bekommen wir nicht innerhalb der nächsten Stunde, sondern erst am Nachmittag um 16 Uhr könnten wir es abholen.

Dementsprechend bummeln wir halt mal wieder durch die Stadt. Unzählige Tempel- und Klösteranlagen gibt es auch hier, die meisten haben wir während der Feiertage besucht, so dass uns jetzt eigentlich nicht mehr nach Tempel ist. Trotz allem laufen wir zum 6 km außerhalb des Zentrums gelegenen Pha That Luang, der ja auch immerhin auf den Geldscheinen abgedruckt is.

 

                        

Aber es gab auch so immer mal wieder einen Tempel an dem wir vorbeiliefen und ihn uns doch angeschaut haben. Oder eine alte Stupa ziert einen Kreisverkehr, man kommt einfach nicht drumherum, wie wohl in manchen Ländern um die Kirchen.

                                        

Um zur Vietnamesischen  Botschaft zu kommen, läuft man eigentlich immer am Triumphbogen vorbei. Der Patu Xai ist ein Ungetüm aus Zement. Dieser Zement wurder in den 1960ern von den USA gespendet, jedoch nicht um daraus einen Bogen zu formen, sondern für die Landebahn des Flughafens. Die Exillaoten nennen ihn deshalb "horizontale Landebahn". Das Wahrzeichen Laos? Entspricht das ihrer Natur? Spendengelder werden hier wohl sehr sinnvoll eingesetzt, wie gut, dass es immer noch genug Spenden gibt aus dem Ausland......es gibt natürlich hier sehr viele sehr arme Menschen, doch ob das Geld bei ihnen ankommt?

Die Visa für Vietnam haben wir nun in der Tasche, ein Ticket für den 24 h Übernachtbus in die nächste Hauptstadt, Hanoi - Vietnam, ebenfalls. Und so überbrücken wir noch einen Tag, indem wir 25 km aus der STadt in ein Dorf fahren, am Mekong gelegen, unweit der Freundschaftsbrücke, die Thailand und Laos verbindet. Dort gibt es einen Buddah-Park mit vielen Skulpturen, nicht nur buddhistisch geprägt. Wir fahren mit dem öffentlichen Bus, der uns bei der Grenze zur Freundschaftsbrücke rausschmeisst, doch auf der anderen Seite wartet schon der nächste kleinere Bus, der uns direkt bis zum Buddahpark bringt über eine Schlaglochpiste, so dass wir gut durchgeschüttelt werden.Der Bus kostet uns 80 cent pro Person pro Richtung, also insgesamt bezahlen wir 3,20 Euro. Die Tuktukfahrer, die uns zuhauf in der Stadt ansprechen fangen bei 15 Euro an und gehen nie tiefer als 10 Euro. 

                     

Der Park an sich hätte ich mir größer vorgestellt, doch auf kleinem Raum sind unzählig viele Statuen in unterschiedlicher Größe ausgestellt. Alle aus Zement und aus der Zeit von 1960 irgendwas....ob da wohl noch n Rest vom amerikanischen Zement übrig geblieben ist?

In die eine Kugel kann man auch über den Schlund der Fratze hineinkrabbeln, über steile Treppen oben hinaus. In jedem Stockwerk gibt es innen wieder irgendwelche Statuen, die halb kaputt und verstaubt im Dunkeln rumstehen. Sehr skuril.

Nun stand nichts mehr im Wege das Land zu verlassen. Wir kauften ein Busticket bei einer der vielen Reiseagenturen im Ort, nachdem wir uns Infos geholt haben von so vielen. Es gibt Mo,Mi,Fr und So einen anderen Bus als Di, Do und Sa. Unserer sollte eine Toilette haben und auch Einzelbetten, doch am Busbahnhof enden wir vor einem Bus, der weder das eine noch das andere hat. Die Betten stehen in 2er Reihen, der Mittelgang vielleicht 35 maximal 40 cm breit. Die Betten oben sind ab dem Rücken leicht schräg wie bei einem zurückgeklappten Sitz, darunter/dahinter die Füsse des Hintermannes. Wir wurden um 17 Uhr in der Stadt abgeholt, am Busbahnhof sind wir ca. 17:40, aber dann sagt man uns erst um 19 Uhr geht es los. Kurz vorher bekommen wir mit, dass alle anderen um uns ein gelbes Ticket mit Sitzplatznummer haben. Wir frage nach und eine freundliche Vietnamesin erklärt uns, dass man beim Ticketkauf eine Nummer zugewiesen bekommt. Wir aber nicht. Sie hilft uns und übersetzt dem unfreundlichen, nur vietnamesisch sprechenden Busfahrer. Der erklärt, wir hätten Sitzplätze, wir fünf, die wir zusammenreisen. Wir sind nicht zu fünft, die zusammenreisen, sondern nur 5 weiße Ausländer! Unsere Sitzplätze zeigt er mir. Die allerhintersten unten in der Reihe, wobei der mittlere noch nicht mal wirklich etwas zum anlehnen hat. Wir protestieren, den anderen drei Jungs ist es eigentlich egal. Dann ruft er einzeln die Sitzplätze auf, auf vietnamesisch, für uns würde er was regeln, sagt mir die Vietnamesin. Ich sag, dass ich dem kein Wort glaube und so war es dann. Er holte uns zum Schluß rein und zeigt auf die letzten Bänke. Wir haben schon mitbekommen, dass die Frau, die dabei ist, die die Tickets einsammelt und Kissen verteilt, vorne oben und vorne unten jeweils eine Doppelnische reserviert hat, und zwar für sich und den aktuellen Fahrer, sowie die 2 Ersatzfahrer, die sich abwechseln.

                                 

Die 2 Ersatzfahrer waren schon in ihren Plätzen, aber natürlich der aktuelle Fahrer (der unfreundlichste von allen) und seine Frau noch nicht, die uns immerzu nur anschrieen, das da hinten seien unsere Plätze oder was noch übleres, wir verstehen ja nichts. Und so sassen wir drei Ausländer dann auf den vorderen Plätzen und ließen uns noch weiter beschimpfen. Der eine Ausländer ging dann nach hinten, wo sich ein anderer der 3 Jungs ebenfalls in einer anderen Nische, jedoch nicht ganz hinten, breit gemacht hat. Bernhard und ich blieben vorne, trotz Beleidigungen und Verschimpfungen. Und tatsächlich fuhr der Bus an. Dann stellten wir fest, dass selbst Leute ohne Tickets noch vor uns reingelassen wurden, diese bezahlten dann nach Anfahrt erst bei der unfreundlichen Frau. Und zum Schluß kamen noch mehr, die sich in den Mittelgang setzen, legen, zwängen mussten. Wir können es im Nachhinein immer noch nicht glauben, aber man hat uns tatsächlich auf den Plätzen gelassen. Bernhard wurde zwar immer am Fuß getreten, wenn der Busfahrer wollte, dass er Platz macht und angeschrieen hat er uns auch auf vietnamesisch, wenn wir was machen sollten, als ob wir die Sprache dann im Befehlsschreiton besser verstehen würden. Aber unsere vietnamesischen Freundinnen, die oben ihr Bett hatten, übersetzen uns, und dann war es so was wie Jetzt zur Toilette gehen, Koffer abholen oder Pässe zeigen!

Diese Touriverarsche machen sie wohl immer so, haben wir nun mittlerweile auch in Erfahrung gebracht!

Die Nachtfahrt ging eigentlich ganz gut. Es war furchtbar kalt wegen der Klimaanlage, so dass wir froh waren, dass ich meinen Schlafsack mit in den Bus gebracht habe, denn die 2 dünnen Decken, die wir bekamen waren nicht ausreichend.

An der Grenze kamen wir irgendwann zwischen 2 und 3 Uhr nachts an, dann schliefen alle, so lange es ging. Die Klimaanlage war aus und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch draußen. Morgens lief ich ein bisschen spazieren, um die letzte Kurve gab es einen schönen Wasserfall und hier oben im Gebirge zog langsam der Nebel empor und die Wolken färbten sich rosa. Um 7 Uhr macht die Grenze auf, kurz davor sammelte unser Busfahrer alle Pässe ein, aber nur vietnamesische und laotische. Wir mussten selbst zum Schalter. Dort war das Gedränge groß, alle Busfahrer mit Platiktüten voll Pässen und alle drängenten und schupsten sich zum Schlater. Wir legten auch unsere Pässe hin und versuchten versammelt die von hinten schupsende Leute abzublocken. So kamen wir auch schnell dran und mussten, da Wochenende ist, noch 10.000 Kip pro Person bezahlen. Hierfür gab es eine offzielle Liste und auch eine Quittung.

                 Morgens an der laotischen Grenze                    

Dann hieß es zu Fuß über die Grenze und den Berg hoch und wieder runter, vorbei an einer seltsamen Gesundheitscheckstation, wo der Arzt im Kittel mit Schutzmaske auf der Straße steht, die Busse durchrasen und ihm nur schnell einen Schein in die Hand geben. Wir musste zu Fuß nicht anhalten. Auf der anderen Seite war es ähnlich und das System durchschummeln, drängeln hatten wir verstanden, also genauso mitgemischt und wir waren gut im Rennen. Hier zahlt man wieder 1 Dollar und das ohne Quittung, eigentlich illegal, aber auch die Einheimischen zahlen, zwar nur die Hälfte und in ihrer Währung, aber wir wollen unser Pässe wieder, also zahlen wir lieber, bevor die Busse weg sind. Unser Bus ist da, Gepäck ist ausgeräumt und wir müssen es selbst abholen und auf ein Röntgenband legen, dann auf den Bus warten, Gepäck wieder rein, wir wieder rein. Irgendwann kamen auch alle anderen und dann wurden die Stapel Pässe aus der Platiktüte wieder verteilt und es ging wieder los. Es war irgendwas zwischen 8 und 9 Uhr morgens, es ging den Berg hoch und runter, gehupt wurde hier viel mehr als in Laos. Die Wolken stiegen und wir landeten irgendwann fast an der Küste. Ab da war die Straße eben, viel mehr Verkehr und immer wird gehupt und sich überholt, auch wenn kein Platz ist. An uns vorbei Häuser, Mopeds und tatsächlich grüne Reisfelder. Doch so viel bekommen wir nicht mit, unser Fenster unten ist leider ziemlich klein und weit oben und aufrecht sitzen kann man nicht, so verpennen wir den größten Teil des Tages.

Der Gesundheitscheck zwischen den Grenzen (links).

 

Man läuft zu Fuß durch das morgendliche Niemandsland zum vietnamesischen Posten (rechts).

                                                       

Irgendwo war wohl mal ein Unfall, da staut sich alles, aber bei den riskanten Fahrern eigentlich kein Wunder. Hupen kann unser Fahrer auch ziemlich gut, aber er fährt trotzdem noch annehmbar. Schlussendlich kamen wir spät am Abend, gegen 20 Uhr am Busbahnhof in Hanoi an. Es standen schon Taxifahrer bereit, doch so ganz ehrlich waren diese auch nicht. Wir fragten nach dem Preis, dem ungefähren, wenn wir das Taximeter einschalten und bekamen Angaben wir 20 Dollar, 15 Dollar. Dann wechselten wir nach draußen, auch nicht besser. Einer willigte ein, aber als Bernhard mit dem Gepäck zum einladen kam, da fuhr er einfach los. nix. Dann noch ein Versuch und das Taximeter wurde eingeschalten, es waren schlussendlich fast 10 km und kostete uns 105.000 Dong, was weniger als 4 Euro sind.

Die Hotelsuche war doch etwas schwerer, Bernhard wartete mit dem Gepäck und ich lief durch die Straßen. Die ersten Hotels kosteten zwischen 20 und 30 Dollar, dann war mal eins mit 50 und eins mit 45 dabei, eine Absteige für 12 Dollar. Doch ein Hotel dazwischen, in das ich gar nicht reinwollte, da die Rezeption schon zu nobel aussah, bot mir das Zimmer für Fifty Dollar an, ich lehnte dankend ab. Aber die Frau war freundlich und meinte, für wieviel ich denn ein Zimmer suche, dann kann sie mir ja vielleicht etwas empfehlen. Ich sagte für 10 Dollar, maximal 15. Und sie sagte, aber Fifty gibt es doch bei ihr. Ich Fifty oder Fifteen? Sie sagt 1 und 5.....so sah das schon anders aus, ich schaute mir das Zimmer an, sehr schön aussehend mit Klimaanlage, Kühlschrank, TV, internet und im Badezimmer gab es sogar Shampoo/Seife/Zahnpasta sowie eingeschweisste Kämme und Zahnbürsten. So nobel haben wir schon lang nicht mehr gewohnt.

Dann mal schaun was Hanoi und Vietnam für uns bereit hält.

 

 

11. bis 16.04.2013: Laos -3- Neujahr - Laos New Year - Pii Mai (2013 nach unserer Zeitrechnung, nach laotischer 2556!)

                                                     

In Laos verläuft das Jahr anders und so wird jedes Jahr im April das Neujahrsfest gefeiert. Die offiziellen Feiertagen, an denen im ganzen Land Geschäfte geschlossen haben und gefeiert wird, fallen dieses Jahr auf den 14. bis 16. April. Jedoch finden bereits Wochen vorher Feiern im Kreis der Familie oder von Freunden statt. So haben wir an den Wochenenden zuvor schon an vielen Orten aufgebaute Zelte (die übrigens mal kurz für einen Tag den Verkehr durch die Straße blockieren) gesehen, in denen Bier getrunken, gegessen, gefeiert und getanzt wird, natürlich mit überdimensionalen Lautsprechern aus denen der Ton scheppert und der Bass die Gläser auf den Tischen hüpfen lässt. Aber immerhin, hier wird früh angefangen, bereits morgens, minestens so viele Bierkästen wie Personen anwesend sind werden geleert und abends gegen 8 oder 9 ist die Feier zu Ende, und noch vor Mitternacht sind Stühle, Tische, Lautsprecher, Zelte und selbst der Müll verschwunden, als wäre nichts gewesen. Studenten treffen sich an den Wochenende für Fußball oder Bouleturniere und natürlich zum feiern und trinken. Und die Tage vor den offiziellen Feiertagen häufen sich die Zelte.

Am 13. April befinden wir uns noch in Vang Vieng, der Verkauf der wasserdichten Taschen, die sonst für das Tubing gekauft werden, häufen sich, auch unter Einheimischen, denn bei diesem Fest wird man naß! Wasserpistolen in allen Größen gibt es nun in den Geschäften und immer mehr in den Händen der Menschen, die sich mit Wasser bewaffnen und auf alle Passanten, Mopedfahrer und Autos losgehen. Selbst auf den Booten schippern sie bewaffnet entlang, als wäre es da nicht schon naß genug.

                                                                                                                 

Die Kinder freuen sich über ihre Wasserpistolen, warten neben ihrem Zuhause auf vorbeilaufende Menschen. Die Kleinen sind am zurückhaltensten, werden oft von ihren Eltern angehalten auf uns falangs zu schießen, doch sie trauen sich nicht. Überhaupt sind die Mengen aus den Pistolen am wenigsten schlimm und man bemerkt schnell, dass das Verhalten der Leute unterschiedlich ist.

                                                                                                               

                     

Viele Einheimische nehmen absolut Rücksicht. Kamera, Rucksack....ok, da wird man entweder nicht beworfen oder es wird solange zurückgehalten, bis man seine Sachen hochhält oder in Schutz nimmt. Außerdem schütten einem die Einheimischen meist den Wassereimer über den Rücken, klopfen einem noch auf den Rücken und wünschen einem ein Frohes Neues Jahr oder Glück. Auf die vorbeiFAHRENDEN wird etwas weniger Rücksicht genommen. Aber am schlimmsten verhalten sich doch die Touristen, die die Wasserschlacht mitmachen. Die mit Pistolen eher wie in einem Wasserkrieg, auf die Pirsch gehen, hinter Autos verstecken, hintereinanderher rennend, als ginge es darum die meisten Treffer zu landen. Aggresive Wassereimerladungen werden auf Leute mit Rucksäcken geworfen, von vorne ins Gesicht von Mopedfahrern.

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Für viele ist es ein Riesenspaß und so sieht man bald die Leute wieder. Vor allem die Kinder auf den Fahrrädern haben ihren Spaß. Etwas weniger, die mit einem offenen Sammeltaxi unterwegs sind, denn da landen große Ladungen auf deren Rücken. Aber hier wird man sehr schnell wieder trocken, es hat irgendwas zwischen 35 und 39 Grad Celsius und so ist es ein großer Spaß. Am nächsten Tag, dem ersten offiziellen Feiertag, dem eigentlich letzten Tag des Jahres der Laoten, fahren wir mit dem Bus in die Hauptstadt. In den Dörfern unterwegs wird der Bus ein paar Mal mit Wasser bombadiert, weniger häufig fliegen die Tüten mit dem gefärbten Wasser. An der Straße sehen wir nicht nur die Wasserwerfer, Spritzschläuche und Tonnen mit Wasser gefüllt, sondern auch viele Zelte, viele Lautsprecher und tanzende Leute. Die Jugend feiert mit bunten Haaren, Masken oder bunten Perücken! Die Kids oder auch mal ein paar Erwachsene zur Abkühlung sitzen in den Kinderschwimmbecken, die so oft verkauft werden. Und egal wo, das Top 1 Bier namens Beer Laos fließt. Der Nachschub kommt per Laster....hier wird wohl der Hauptteil des Jahresumsatzes gemacht!

                                                           

Schlussendlich kommen wir in Vientiane an. Hier mussten wir eine Umleitung fahren, wir sind zu spät dran und die Straßen sind bereits für den Umzug gesperrt. Ich erhasche ein paar Blicke auf die Parade mit als Drachen maskierte Gruppe, Bernhard sieht später noch die Neujahrskönigin auf dem Wagen, aber die nächste Stunde sind wir mit Hotelsuche beschäftigt und so haben wir von dem Umzug nicht sehr viel mitbekommen. Immer einer wartet beim Gepäck, denn die Straßen sind voll und das Durchkommen schwierig, erst recht das trockene Durchkommen! Schlussendlich findet Bernhard ein Hotel, dass nicht ganz so teuer ist, jedoch ist das genau die Hauptstraße wo der Umzug durchging, der ist nun vorbei und jetzt wird erst richtig begonnen Wasser zu schmeißen und so kommen wir auch nicht ganz trocken an, trocknen gleich mal Rucksack und Klamotten.

             

Wir haben ein "perfektes" Zimmer, mit kleinem Balkon direkt am Hauptgeschehen. So können wir die Leute in den Tempel ein und ausgehen sehen. Die bunten Hawaihemden überwiegen, bunte Hosen oder Blumenschmuck um den Hals. Die meisten haben einen Eimer Wasser dabei, der mit Parfüm und/oder durch die Blüten duftet.

                                                                                            

Wir können den Autokorso durchfahrender verrückt gefüllter Pickups anschauen, sowie wie diese sich eine Wasserschlacht mit den Zuschauern liefern. Der Nachteil  wir hüpfen automatisch zur Musik mit, wenn wir nur versuchen ruhig zu stehen, denn direkt unter uns sind 3 große Lautsprecher, die versuchen die lautesten in der Straße zu sein. Abens hört die Musik tatsächlich früher auf, zwar nicht so früh wie der Hotelbesitzer sagte (6 uhr abends, dann noch mal um 20 Uhr als wir zum Essen gehen, um 6 Uhr abends, oder halt von jetzt an noch 6 Bier....). Aber so ist das hier, gegen 22 Uhr trifft man immer seltener auf laute Musiks und Wasserwerfer.

Wir wechseln zwar das Zimmer am nächsten Morgen, was aber an den Mönchen liegt, denn die halten auch nicht ihren Mund.....so find das Geprabbel, dass nonstop den ganzen Tag schallend aus ebensogroßen Lautsprechern zu uns rüberschallt. Was auch immer da erzählt wird, es ist ziemlich monoton und mit Bumbummusik unterstützt. Weit vor Sonnenaufgang fing es an, und es geht bis ca. 19 Uhr so weiter. Einen Balkon haben wir trotzdem und wenn wir am Nachmittag von dem Bummeln durch die Straßen zurückkommen und die Party am verrücktesten wird, setzen wir uns da oben hin, wo man eigentlich nicht naß wird und können dem bunten Treiben zuschauen und vor allem SICHER FOTOS schießen ohne einen Totalausfall der Kamera zu riskieren.

 

rote, lila, gelbe und grüne Farbe wird auch recht häufig geworfen, so dass die weißen T-Shirts bald mit vielen Flecken geziert werden.

 

Bernhard stehen die Nackenhaare zu Berge, für ihn absolute NO GOES was da mit den armen Autos gemacht wird. Von den vielen Kratzern beim Beschmeissen mit "nicht ganz so sauberem Wasser" oder den kleinen bunten Farbtüten mal ganz abgesehen, aber diese Überladung der Autos, der Pickupladeklappe, dem Autodach oder der Kühllerhaube und das viele Wasser, das im Auto landet. Und am Allerschlimmsten ist es für ihn die überladenen Autos anzuschauen, auf denen noch zur Musik mitgehüpft wird, und das nicht nur auf der Transportfläche! Er kneift wohl auch die Augen zu, wenn er die folgenden Bilder sieht und denkt wohl zum ersten Mal " Wie gut dass wir NICHT mit ROBBIE HIER sind!!!!"

                    

Vientiane liegt mal wieder direkt am Mekong....wobei direkt nicht ganz der korrekte Ausdruck ist momentan. Wir haben ja Ende der Trockenzeit und der Mekong ist das da hinten im Bild (auf der anderen Seite mal wieder Thailand) sowie die Pfütze vorne im Bild vor den Sandstupas. Die Sandstupas werden überall in den Tempeln zu diesem Fest gebaut. Ein Haufen Sand wird in die Stupaform geformt, verziert mit Blumen, die weiße Farbe kommt durch das Babypuder, mit dem man übrigens auch manchmal auf der Straße beschmissen wird, Mehl ist eine weitere Varianten des ganzen. Kleine Kerzen und Fakel werden auf den Sandstupas angezündet und bunte Wimpel mit Tier(kreiszeichen) in sie gesteckt. Auf der "Insel" im Mekong findet ein Wettbewerb des Sandstupaerbauens statt, ansonsten ist dort eher die Partyszene. Eine große Bühne, gesponsert von Beer Laos, auf der verschiedene Bands laut spielen, das Publikum dazu tanzt, trinkt oder isst und ab und zu direkt von einem großen Wassertanklastwagen mit Feuerwehrschlauch nassgespritzt wird. Vorne am Mekongstrand werden Turniere ausgetragen, Beachvolleyball und dergleichen.

         

So nun kommen wir aber mal zum WESENTLICHEN auf dem dieses Fest eigentlich beruht. Nach buddhistischem Glauben wohl weniger sich Wasserschlachten zu liefern und mit Bier volllaufen zu lassen. Deshalb pilgern VIELE VIELE Leute an diesen drei Tagen, manche auch noch davor und danach zu den Tempel. Manch einer macht auch eine kurze Wasserschlachtpause bei jedem Tempel und geht mit dem angefärbten, duftenden Wasser voll Blumenblüten in den Tempel, um anschließend mit normalem Wasser aus der Tonne wieder in die Schlacht zu ziehen.

Und was macht man nun mit dem Blütenwasser? Man klaut sich schnell ein paar Zweige an einem der Büsche vom Tempel oder nimmt einen kleinen Becher, Spritzpistole tut es auch, und beträufelt, beschmeisst oder übergießt alle Buddahstatuen, die man so findet. Manchmal wird auch das Wasser, dass von den Statuen abtropft wieder aufgefangen und sich auf den eigenen Kopf oder der eines Familienmitglieds geträufelt. Und wozu? Man verabschiedet das alte Jahr und begrüßt das neue, dass einem und anderen Glück bringen soll. Gleichzeitig ist das Neujahrsfest am Ende der Trockenzeit und langsam wird die Regenzeit eingeleitet. Und so regnet es (zwar nur ein paar Tropfen) ab dem 1. NEUJAHRSTAG auch nun jeden Tag ein bisschen.

 

 

Es gibt sehr viele Tempel hier und unzählig viele verschiedene Buddahstatuen, ob liegende Buddahs, alte oder junge. Außerdem werden Drachen und andere Figuren mit Wasser besprenkelt.

      

                                                                              

Es werden Spenden gemacht, Mönche um ein Gebet oder ein Glücksarmband gebeten.

In diese Schalen kann man Münzen hineinwerfen. Wir haben uns immer gefragt, warum ein Mönch immer gleich wieder die Münzen aus jedem einzelnen Topf herausholt und sie wieder in einen großen Topf schüttet. Jetzt wissen wir es. In Laos gibt es keine Münzen und so gibt man zu Anfang seine Spende ab, das erlaubt einem einmal mit der Hand in den großen Topf zu greifen, um anschließend eine Handvoll Münzen in die kleinen Töpfe zu schmeißen. Die Münzen kommen aus umliegenden Ländern.

                                                           

Dieses Fest hat viele Gegensätze und so sind wir weniger erstaunt über die Stände, die am letzten Tag auf dem Tempelgeländer aufgebaut werden. Jahrmarktsstände zum Pfeilewerfen auf Luftballons,Dosenwerfen und ähnlichen Spielen.

                                     

Was in Luang Prabang täglich zu sehen ist, ist das Almosensammeln der Mönche. Hier haben wir gehört, soll es das am letzten Tag der Feier auch geben und so waren wir früh wach, wohl aber nicht früh genug, denn wir haben nur noch die letzten Mönche beobachten können. Sie müssen aber viel eingesammelt bekommen haben, denn ihre Almosenschalen waren voll mit Reis, die sie hinterher auf eine lange Tafel zum Frühstück gestellt haben und jeder hatte noch eine Plastiktüte voll mit allem anderen, wie Kekse, Obst, Bonbons dabei.

                                 

Am nächsten Tag war es ruhig, ob wohl die meisten noch die 3 Tage lange Feier oder einen Rausch ausschlafen? Jedenfalls haben immer noch ein paar Geschäfte und leider auch die vietnamesiche Botschaft, zu der wir wollten, geschlossen und so bleibt es auch recht ruhig hier in der Stadt. Bei den Tempel sieht man ab und an noch jemand mit Wassertöpfchen vorbeilaufen. Die Straßen sind von dem Müll befreit, die Wasserpistolen und Schwimmbädern aus den Geschäften verschwunden, werden wohl erst nächstes Jahr wieder gebraucht und alles nimmt seinen Gang. 

      

 

 01.-10.04.2013: Laos Bericht 2: Geschichtliches....

 

Phonsavan und das "Tal der Tonkrüge":

Während des Vietnamkriegs fielen mehr Bomben als je auf ein anderes Fleckchen Erde auf den Osten Laos. Laos, eigentlich bei der Genfer Konferenz als neutrale Zone deklariert, blieb eben nicht neutral. Bernhard sagt ...ja typisch diese Schlangenfänger.... zuerst ließen sie die Amis rein, um ihre Spezieltruppen unter den Hmong-Stämmen im Osten Laos an der Grenze zu Vietnam auszubilden. Doch als die Amis mitbekommen, dass die Laoten auch den Vietnamesen Einlaß gewährten und zwar dadurch, dass Soldaten, Waffen und Kriegsmaterial über den Ho-Chi-Minh-Weg über Laos und Kambodscha von Nord nach Südvietnam gebracht wurden, fingen sie an das Gebiet heftigst zu bombadieren. Es flogen 2 Millionen Tonnen Bomben herunter und diese hinterließen hier unzählig viele Krater und vor allem Metalschrottüberreste, ganz zu schweigen von all den Toten und Verletzte und nach dem Krieg verkrüppelte. Denn von den 2 Millionen Tonnen sind gerade mal 70% hochgegangen und 30% noch als Blindgänger irgendwo. Die MAG räumt auf, doch immer noch gibt es Gebiete, wo man ein Bämbchen stoßen könnte. Die Dörfer, Straßen und Pfade sind sicher, die touristischen Sehenswürdigkeiten mit Steinen makiert, wo man sicher laufen kann.

In Phonsavan findet man überall Bomben, große wie kleine, diese dienen mittlerweile allem möglichen, zur Deko für ein Restaurant, halb aufgeschnitten als Blumentrog, teils spielen Kinder damit und kreative Laoten haben in den 1980ern den Mangel an Suppenlöffel genutzt und die Bomben eingeschmolzen um sie als Löffel zu gießen. Diese laufen mittlerweile super gut bei den Touristen "Bomb Spoons", so dass die Produktion übergegangen ist in trendige Bierflaschenöffner in E-Gitarrenform, Armbänder und vieles mehr.

 

Wir waren hier um uns archeologische Ausgrabungen anzuschauen. Im deutschen Reiseführer heißt diese Tal der Tontöpfe, was wohl eher unkorrekt ist, denn die Töpfe, die hier überall rumstehen sind aus Stein. Sie sollen vor ca. 2000 bis 3000 Jahren gehauen worden sein und teils 20 km oder mehr von der Steinmetzstelle zu ihrem jetztigen Ort getragen werden. Im gesamten Osten findet man solche Stellen, bei manchen hunderte von Töpfen bei anderen nur ein Dutzend. Bisher sind über 70 Stellen bekannt, für Touristen wegen der Bomben nur 5 zugänglich, davon 3 in unmittelbarer Nähe von Phonsavan und gut zu erreichen. Zu einer Stelle muss man erst ein Stückchen laufen, der Weg führt uns durch Reisfelder hindurch auf einen kleinen Hügel hinauf, von dem aus man über die Landschaft hinwegblickt. Die Reisfelder sind nach 3 Monate Trockenheit sehr sehr trocken und sehen deshalb nicht allzuschön aus.

                                                                                                         

                                                                                                                     

 

Sie machen wir uns ausnahmsweise wieder einmal mit einer Tourgruppe auf den Weg zu den verschiedenen Stellen, um die Steintöpfe, die zwischen 600 und 1000 kg wiegen anzuschauen. Dazwischen hält man noch bei einem russischen Panzer, der im Gemüse rumsteht als überbleibsel des Krieges. Der kurze Stop im "Whiskey Village" ist eher ein Witz. Eine Hütte, die angeblich täglich, jedoch in Wirklichkeit ab und an mal Reisschnaps brennt.  Wir dürfen probieren, angeblich nur einmal destilliert, danach schmeckt es aber nicht, ganz angenehm, ähnlich einem Korn bei uns.....

Die Gruppe ist ganz nett und so kommt es, dass wir nicht nur mit den beiden Frauen aus Singapur etwas unternehmen, sondern auch später noch mit ner Amerikanerin zusammen sitzen, dann kommt noch ein Österreicher und 2 Dänen dazu, mit denen wir etwas essen gehen. Der Ort hat an und für sich nicht viel zu bieten und so ist das eine gute Abwechslung und wir haben jede Menge Unterhaltung.

 

Der Markt hier im Ort, Phonsavan, ist sehr landestypisch und kaum ein Tourist kommt hier durch. Hier finden wir wieder allerhand Leckereien, Frösche in allen Größen, 1 kg der kleinen Frösche kostet 3 Euro und sie werden so wie sie sind aufgespießt und gegrillt, dann ab in den Mund. Oder man kauft schon welche vertrocknet am Spieß. Wir haben Kakerlaken und Würmer gesehen, Ratten und eine Marktfrau, die nur noch ein einziges Eichhörnchen anzubieten hatte. Innerreien sind ja nicht neues, kleine Vögelchen auch nicht und dass man hier Schlangen isst, weiß man auch, hier gab es sie auch zu kaufen.....Hunger bekommen?

                                       

Dieser Ort ist für uns sehr anstrengend, zuerst mussten wir hart mit dem Hotelbesitzer wegen des Preises verhandeln, dann wegen der Tour, wo er uns doch noch übers Ohr gehauen hat, denn wir durften den gleichen Preis zahlen, wie alle anderen bei der Tour, außer dass bei uns das Mittagessen nicht inklusive war. Da nicht nur wir das unfair fanden, sondern die anderen auch, hat der Guide irgendwann nachgelassen. Mit den Tuktukfahrern kann man schon gar nicht reden, das Spiel geht mittlerweile so....wir laufen an einem Tuktuk durch, der Fahrer ruft uns "Tuk Tuk?" hinterher und unsere Antwort folgt im Chor "cheap cheap" zurück ohne Anzuhalten. Sie schmunzeln, denn sie wissen, nix ist hier billig. Für 7 Leute und 2 km wollten sie 7 Euro haben, in einem Land mit Durchschnittstageslohn von 3 Euro doch etwas zu viel!!! Da sind wir doch besser zu Fuß unterwegs.

           

Auf dem Markt das Gleiche, Tomaten schwanken von Einheimischen Preis 1 kg für 30 cent zu dem Touripreis von 1,20 Euro. Die Melone kauft Bernhard einem Schweinhändler ab, der sie gerade selbst erstanden hat, für 60 cent, denn am Melonenstand ist eine kleine Melone für UNS nicht unter 1 Euro zu bekommen. Der Schweinehändler war sowieso witzig, wollte dass wir eins der Schweinekörbe halten, und davon ein Foto machen. Bernhard steht sein neues lebendiges Handtäschen doch ganz gut. Ob den Schweinen es in den engen Bambuskörbchen den ganzen Tag lang gefällt, mögen wir bezweifeln.

                                 

Nach dem einen Tag hier reicht es uns dann doch und so machen wir uns am nächsten Morgen wieder auf den Weg, per Minibus geht es die unendlich vielen Kurven wieder zurück. Die Hälfte der Strecke 135 km 2 1/2-3 Stunden) sind gleich, wie von Luang Prabang kommend. Dann geht es weiter nach Vang Vieng. Auf dieser Fahrt haben wir einen vernünftigen Fahrer, der diese Strecke in 3 Stunden fährt, unendlich viele Kurven, auf den Bergkämmen und -rücken kleine Dörfer durch die er allerdings auch rast. Doch der Fahrer, der uns hergebracht hat, hat nur 2 1/2 Stunden gebraucht und konnte wohl keine Zahlen lesen, denn in den Kurven und in den Ortschaften stand immer ein großes 30er Schild. Da fuhr er kurvig 60km/h, halbwegs geradeaus 100 km/h und dass obwohl gerade überall die Schule aus war und die Horden Kinder auf der einzigen Straße liefen! Absolut verrückt.

Doch so können wir die Landschaft dann mehr genießen und je näher wir an Vang Vieng kommen, desto mehr dieser schönen Karstberge tauchen auf.

                                                      

Sowieso sind ständig Leute zu Fuß unterwegs, entlang der Straße, ganz oft mit Mundschutz, um vor dem Staub zu schützen.

Unterwegs wird mal Pause gemacht, wer will kann etwas essen, wir bummeln durch den kleinen Ort. Seltsam fand ich diese Arztpraxis, ob das ein HNO Arzt ist? Bei dem Staub nützt auch das Ohrenputzen nix, hier gibt es übrigens keine Glasscheibe, die die Frau auf dem Gehsteig von dem Patienten trennt!!!!

 

Vang Vieng:

Hier finden wir ein günstiges Zimmer, etwas schrabbelig, aber sauber und vor allem direkt neben dem Bach und mit Balkon. Vom Bett sowie dem Balkon haben wir eine traumhafte Sicht auf die Karstberge. Morgens und Abends gibt es Heißluftballonflüge, wenn sie denn jemand bucht, denn sie sind nicht ganz günstig. Abends haben wir diesen traumhaften Sonnenuntergang vom Balkon aus, auf dem es abends ganz gemütlich ist, wenn die Temperaturen leicht sinken. Morgens wird mit mit so einem Anblick geweckt und muss noch nicht einmal aufstehen, um sich die zackigen Berge im Dunst anzuschauen. Da kann man doch ein paar Tage entspannen.

Aber auch so gibt es viel zu tun, in dieser Gegend. Die Karstberge sind von Höhlen durchzogen, was eines der Highlights hier ist. Es gibt Höhlen, in die sich die Einheimischen vor plündernden Chinesen verzogen haben, andere mit Buddahstatuen, wieder andere haben Wasser, kleine Pools oder große Höhlen, in denen man schwimmen kann. In der Gegend gibt es viele kleine Flüsse, die teils zu Pools oder Lagunen angestaut sind. Von dreckbraun, da der Sand aufgewirbelt ist, bis klargrün und türkisblau, angenehm kühl und doch warm ist das Wasser hier. Eine gute Erfrischung bei den Außentemperaturen under hohen Luftfeuchtigkeit.

Uns wurde die Höhle mit der blauen Lagune empfohlen, diese befindet sich auf der anderen Seite des Flusses nach ca. 7-8 km Schotterstraße. Diese liefen wir entlang, doch die einzige Höhle war das nicht auf der Strecke, recht häufig schickte uns ein Schild nach links oder rechts. Wollten wir doch das erste Stück bis nach hinten laufen, um vielleicht rückzus, wenn noch genug Zeit wäre, eine andere anzuschauen, war der Plan plötzlich doch verworfen. Leider stimmen all die Schilder nicht und so werden aus 400 m schnell mal 2 km. Aus einem Pool zum Schwimmen ein großer brauner Tümpel angestautem Wasser....hier kann man niemandem trauen. Zu einer Höhle liefen wir, nur weil ihr Name eigentlich der Gleiche war wie der der Lagune-Höhle-Kombination. Auch wenn wir uns sicher waren, dass es diese nicht ist, haben wir sie doch mal ausgecheckt. Wir sind sogar ziemlich geschickt durch Reisfeldern an dem Ticketschalter vorbeigekommen, wo sich die Jugendliche nicht drum geschert haben. Das ging später bei der nächsten nicht, so dass wir hier zwar eine lustige "Dschungeltour, durch Tümpel und Wasserlöcher, im trockenen Flußlauf wie durch Gestrüpp und Bananenpalmen", um dann doch wieder den Weg zurückzulaufen. Die Höhle lag steil steil am Berg oben und da nur Bernhard Wanderschuhe anhatte ist er alleine hoch über das spitze Geröll zu einer kleinen Tropfsteinhöhle. Taschenlampe hatte er dabei. Eine andere Höhle enthielt Wasser, eventuell hätte man durch dieses noch ein paar Meter tiefer in die Höhle schwimmen können.

                                               

Nach unserer Beschreibung ging der Weg im nächsten Dorf 1 km nach rechts zur Blauen Lagune, und dort trafen wir auch auf einen Weg, doch wieder einmal verarscht worden, denn hier gab es zwar eine Höhle, der Beschreibung passend 200 m steil am Hang, wo wir dieses Mal bei hochstiegen, doch die Höhle bedarf etwas mehr Instanthaltung, so waren fast alle Holzleitern kaputt und eigentlich sehr gefährlich, wenn man sich beim Absteigen darauf verlässt. Doch wo war nun die blaue Lagune...wir liefen die anderen Wege noch ein Stück ab, doch schlußendlich stellte sich heraus, dass auch hier der angestaute Fluß Lagune genannt wurde. Hier badeten gerade 3 andere Touristen, die sich das auch anders vorgestellt hatten.

                         

Zurück im Dorf entdeckten wir dann das verstaubte Schild, noch 2 km zur Blauen Lagune, na gut, machen wir auch noch, nach 1 km tauchte ein Schild auf, rechts noch 1 km, nach diesem wieder rechts noch 1 km und nach einem halben km dann noch ein Schild mit 700 m. Ja rechnen kann hier wohl keiner!

Im Dorf spielten Kinder auf der Straße, trotz all dem Staub, der von den vorbeirasenden Autos aufgewirbelt wird. Vor allem die beiden Mädels waren süß anzuschauen, wie sie die Schuhe ihrer Mutter "ruinierten"....so stolzierten die jungen Damen die Straße auf und ab. Außerdem sahen wir hier wieder viele Weberinnen an ihren Webstühlen vor den Häusern Seidenschals weben.

                                                          

Wir haben es schlußendlich doch noch zur Blauen Lagune geschafft, wo vorher alles ruhig war bei den Höhlen und Lagunen, wir fast alleine, waren nun an der hier wohl bekanntesten etliche Autos, TukTuks, Mopeds, Fahrräder, viele Leute, auch Einheimische, da Samstag neben Restaurants und Bars. Die Sonne ging hinter dem nächsten nahgelegenen Hügel fast unter. Das war uns zu spät, noch einmal Eintritt, zur Höhle hoch und noch baden und anschließend 8 km zurücklaufen, unmöglich. Wir machten uns wieder auf den Rückweg und im Ort hielt vor uns ein schicker neuer Pickup und unterhielt sich mit jemandem aus dem Ort. Bernhard scherzte "Taxi Driver" und die Fahrerin ging darauf ein und nahm uns tatsächlich mit. Freundliche Leute gibt es hier also doch tatsächlich noch, ohne zu bezahlen waren wir wie nichts und rechtzeitig zum Sonnenuntergang im Ort, welch Erleichterung.

                                            

 

     

Vang Vieng ist der Touriort hier schlecht hin, doch im Moment sind so gut wie keine Touris hier, natürlich noch ein paar mehr als wir beiden. Das macht s es zu einem ruhigen angenehmen Ort zum Erholen. Dieser Ort muss sich auch sehr geändert haben, denn vor 4 Jahren gab es entlang des Flusses noch unendlich viele Bars. Diesen Fluss kann man sich immer noch entlang treiben lassen schwimmend in einem aufgeblasenen Autoschlauch.

Doch jetzt stehen nur noch 4 Bars und der harte Mix von Joint und Bier wird nicht mehr so geduldet. So gab es einige, die die Endstation verpasst haben und nicht mehr lebendig vorbeischwammen, nach all den heftigen Barbesuchen unterwegs, war es wohl nicht mehr einfach seinen Autoschlauch zum Sitzen zu treffen oder daraus rauszurutschen. Heute ist das nicht mehr so. Tubing gibt es noch und der Fluß ist angenehm warm.

 

Auch im Ort ist es eigentlich ab 21 Uhr recht ruhig. Es gibt zwar unzählig viele Bars, in denen man gemütlich auf Bambusmatten mit Kissen sitzt und in fast allen werden rund um die Uhr FRIENDS Folgen gezeigt, doch es hält sich von der Lautstärke in Grenzen und von PARTYDORF würde ich jetzt gerade im Moment nicht sprechen.

                                             

Abends setzen wir uns häufig in eine der FRIENDS Bars, wo im Bereich am Fluß kein TV steht, dafür kann man dem schönen Sonnenuntergang zuschauen. Das Essen ist so teuer/billig wie auf der Straße, doch hier haben wir internet und können es uns auf den Kissen gemütlich machen.

                                         

Sonntag war was los auf dem Fluß, viele Autoschläuche mit Touristen flotierten den Fluß herunter, Kanus ebenfalls, wozu die wohl ihre Paddel brauchten? Speedboote fuhren auf und ab und Kinder schwammen im Fluß, ich badete in dem angenehmen Wasser und wir schauten dem Trubel zu, ich badete etwas im Fluß, der sehr angenehm war warm.

          

An einem anderen Tag gesellten wir uns zu den "Tubern" und mieteten uns einen Reifen, ließen uns per Tuktuk ca. 4 km flußaufwärts bringen. Mit uns sassen schon ein paar angedüdelte Holländer, die der Meinung waren ihr Eis schmelze so schnell dahin, dass sie mit den 3 dazusteigenden Engländerinnen ihren Whiskey teilen musst und zwar auf der Stelle! Verrückt auch, dass sie für eine 1,5 Liter Flasche Cola mehr verlangen als für eine 1 Liter Flasche Whiskey, das Eis und zwar 1,20 und 1,50 Euro....also ob sie wollten, dass sich hier jemand betrinkt. Die erste Bar ließ auf nicht auf sich warten und alle mit uns fahrenden steigen gleich wieder aus und bestellten ihr erstes Bier oder was auch immer. Wir blieben in unseren Reifen und genossen die einkehrende Stille, die Sicht auf die Berge, ab und an machte man eine Höhle aus und das Vogelgezwitscher. Es folgten gleich noch 2-3 kleine Restaurants, wo Einheimische am Fluß sassen und uns zuwinkten, doch eine weitere Bar sahen wir nicht, nur all die leerstehende Gebäude, die aus den Saufgelagezeiten standen. Im Moment ist Trockenzeit und der Fluß hat nicht viel Wasser und erst recht keine Strömung. Es gibt ein paar Stromschnellen, bei denen man eher den Hintern einziehen muss, um nicht aufzusitzen, ansonsten müsste man schon fast paddeln um voranzukommen. So brauchen wir auch 3 1/2 Stunden bis wir wieder im Ort ankamen. Etwas schneller hätte es sein können, aber so war es auch ein sehr gemütlicher Tag.

                        

                        

 

 

26.03.bis 31.03.2013: Laos Bericht 1: erster Eindruck von Laos

In Chiang Khong, Thailand auf der einen Seite des Mekong lässt man seinen Pass abstempeln für die Ausreise - Dauer 2 Minuten. Dann setzt man über nach Huay Xai in Laos in einem kleinen Langboot. Diese verkehren ständig zwischen den Flußseiten hin und her. Dort darf man erst einmal Papierkram ausfüllen. Vor uns sind etliche andere Leute, doch irgendwie hat der Zöllner es plötzlich eilig, obwohl wir nebenan in Ruhe unsere Formulare ausfüllen, pampt er uns 3 Mal an, wir sollten schneller machen. Ich musste ihm dann auch schon meine ausgefüllten Zettel, sowie Pass und ein Passfoto geben, und er gab mir einen Stift, damit ich Bernhard bei den 2 Formularen helfen kann. Dabei gab es doch genug zu tun, was machte er hier für einen Stress, wir hätten doch auch noch ne Stunde gewartet, aber so war das ganze in 5 Minuten, trotz 10 Leute vor uns fertig, er rief unsere Namen aus (falsch, aber man weiß ja wie sein Pass aussieht) und wir durften 30 US Dollar bezahlen. Nicht in Landeswährung und nur mit ganz schlechtem Wechselkurs in thailändischer Währung, wie seltsam).

                                    

Nette Plakate weisen darauf hin wie man sich in Laos verhalten soll.

                                                                                         

Dann waren wir also eingereist, in Laos. Zimmersuche gestaltete sich etwas komplizierter, zuerst waren wir in einem Gästehaus, dass der Lonely Planet empfohlen hat, mit freundlicher Auskunft etc....die bei uns sehr unfreundlich war. Dann gab es 3 die schon voll waren, obwohl es gegen 12 Uhr war. Doch wir fanden ein nettes, schönes, sauberes Zimmer.

                                                                                                                                         

Die Häuser sehen teils schöner aus, stammen wohl auch aus der französichen Kolonialzeit. So gibt es auch französische Baguettes. Ich kauf mir gleich eine STange mit Käse und Ei belegt und ganz viel Salat und Bernhard ein "trockenes", um es sicht mit Honig zu beschmieren.

                                                                       

Die Preise sind erstaunlicherweise teurer, nicht viel fürs Zimmer, fast das doppelte für einfaches Essen, das Doppelte für Trinkwasser. Mal schaun ob das so bleibt, in dem eigentlich ärmeren Land Laos, oder ob das nur hier die Touriabzocke ist, denn hier herrscht ein reger Durchgangsverkehr. Die meisten nehmen das Boot, um nach Luang Prapang zu kommen. 2 Tage Bootsfahrt auf dem Mekong, wir hatten in Bangkok einen Schweizer getroffen, der die Fahrt super fand. Wir zweifeln daran und Bernhard weiß schon von vorne herein, dass alles SCH.... wird, will aber keine andere Route per Bus planen. So buchen wir am Abend eben auch bei einem der vielen Touriagenturen das Boot, denn am Schalter 3 km weiter an der Ablegestelle ist geschlossen.

Am nächsten Morgen werden wir pünktlich abgeholt und sind auch so gut wie die ersten. Am Bootssteg bekommt man das Ticket mit Sitzplatzzuweisung. Wir haben 4 und 5. Das Boot sollte eigentlich nur 70 Leute befördern, wird aber regelmässig überladen, vor allem in diese Richtung. Abfahrt ist nach unterschiedlichen Angaben 10:30, 11 oder 11:30. Zu letzterer Uhrzeit bekommen wir gesagt, dass noch auf eine Gruppe aus BAngkok gewartet wird, die sind die ganze Nacht durchgefahren, nur um hierher zu kommen. Die Truppe ist riesig und so werden aus vielleicht 65 belegten Plätzen mit einem Schlag über 100!!!! Die letzten müssen sich auf den Boden im MAschinenraum setzen (entsetzlicher Lärm) oder auf Plastikstühlen in die hintere Küche.

         links....noch leer. unter den Bodendielen kommt das Gepäck   

    rechts....vollbeladen geht es dann mit Verspätung los

Wir haben aber ganz gute Sitze und so sollte man (n) sich nicht beschweren. Wir fahren den Mekong flußabwärts, an Felsen vorbei, über kleine Stromschnellen hinweg. Auf dem Fluß wird in kleinen Booten gefischt, in kleinen bunten Schnellbooten an einem vorbei gerauscht. Mit diesen Speedboats passieren die meisten Unfälle, ein Fels nicht beachtet und das Boot zersplittert. Außerdem macht es einen Höllenlärm. Deshalb sieht man wohl auch die meisten "Fahrer" mit richtigem Sturzhelm, wie man hier niemanden auf dem Motorrad sehen würde. Die wenigsten Touristen nehmen so ein Boot noch, gab es doch einige tödliche Unfälle. Aber ansonsten wäre man nur 6 Stunden auf dem Fluß unterwegs nach Luang Prabang....und hinterher wohl durchgerüttelt und taub!

                                                                

Rinder und Ziegen weiden an den Flußufern, die meist sehr sandig sind.

                                

Der Sand wird an manchen Stellen abgetragen, an anderen auf Gold untersucht. So viele Goldwäscher mit Pfannen haben wir noch nirgends gesehen. Wenigstens ist das Wasser wärmer als das Wasser des Yukons! Aber ob die Laoten hier erfolgreicher sind?

         

Vorbei geht es an Felsen, an Wasserfällen und an kleinen Dörfern. Doch man wundert sich immer mal wieder woher all die Leute kommen, die plötzlich um die eine Felsecke stehen und Gold schürfen, weit und breit kein Dorf in Sicht. Manchmal sieht man am Hang oben eine kleine Bambushütte, manchmal nur eine Art Bambus-Plane-Zelt-Konstruktion.

                                                                            

Wir haben auch ein paar Einheimische an Bord, diese werden in ihrem Dorf rausgelassen. Dazu fährt das Boot extrem langsam an das Ufer heran und die Leute schmeißen ihre Säcke vom Boot und hüpfen rüber. Einen konnte man wohl nicht an Land rauslassen, der hätte mit einem Speedboot abgeholt werden sollen, das kam erst einmal nicht, dann schnell hinterhergesausst und so sprang er bei uns von Bord in das Speedboot hinein.

                                                                                                   

Am schönsten war es allerdings die freundlichen Gesichter zu sehen, die uns meist zugewunken haben. Die vielen Kinder, die am Strand spielten oder badeten.

         

                      

                                         

Und so fuhren wir etwas 6 1/2Stunden an den Sandströnden und Felsen vorbei bis schließlich die Sonne unterging und wir kurz danach Pakbeng erreichen. Ein kleines Dörfchen, das wohl auschließlich von den jeden Tag aufs neue anlegenden Touristen lebt. Hier wartet ein Schwarm an Gepäckträgern und Hotelanbietern auf uns. Erstaunlicherweise gibt es hier eine große Anzahl an Gästehäusern, die jedoch günstige Preise haben, könnten sie doch alles verlangen, denn man wäre ja hier gefangen und könnte schlecht mal schnell irgendwo anders nach einer Unterkunft schauen. 

Am nächsten Morgen bin ich früh wach, sehe die Mönche wie sie durch die Straßen ziehen und Almosen einsammeln. Da wollte ich eigentlich los und schaun was der Ort noch so zu bieten hat, es gibt auch einen Morgenmarkt. Doch als ich draußen vor dem Hotel stehe, begegnen mir so viele mit Rucksack auf dem Weg zum Boot, dass ich sicherheitshalber zurück ins Hotel gehe, meine Sache packe und Bernhard wecke. Ich geh schon mal vor, denn ich vertrau hier nicht darauf, dass bei dem übervollen Boot jeder seinen "alten Sitzplatz" haben will, oder eher dass die Leute ihren Stehplatz oder geräuschvollen auf dem Boden Sitzplatz wieder haben wollen. Ich bin zwar doch etwas zu früh dran, denn die meisten mit Rucksack gingen auf das Boot, dass flußaufwärts fährt. Dort waren gestern nur 8 Personen, heute sammeln sich noch ca. 15 Einheimische ein, aber voll ist es nicht und für sie sicher ne schöne Fahrt. Bei uns wird es langsamer voller auf dem Boot, dass dieses Mal ein anderes ist und vorne schmälere unbequemere Sitze hat, hinten dafür 3er Reihen, damit mehr Leute einen Platz bekommen, aber ausreichend immer noch nicht. Jeder setzt sich so wie er will, vor allem sehe ich heute vorne um unsere Sitze herum neue Gesichter und zwar die, die gestern noch hinterm Motor sitzen mussten. Um 9:30 Uhr ist Abfahrt und tatsächlich kommen ganz viele erst knapp um die Uhrzeit, und das sind genau die, die gestern die Plätze, genau um uns herum hatten, die jetzt natürlich belegt waren.

                                               

Seltsam finden wir, dass heute noch mehr Leute auf dem Boot eher gelangweilt wirken. Die meisten lesen statt die Landschaft zu betrachten oder schlafen gar, ein paar haben heute schon ihre Computer ausgepackt. Warum man dann das Boot nimmt und nicht den Bus, verstehen wir nicht so ganz.

Die Bootsfahrt an sich geht wieder durch eine schöne Landschaft. Wir beobachten wieder die Goldschürfer, auch 2 Mal professionelles Buddeln mit großen Maschinen. Heute früh war ein Asiate an Bord des Schiffes flußaufwärtsfahrend mit dem ich mich unterhalten hatte. Er sagte es gab bei ihnen auch viele Leute am Flußufer zu sehen, die ihre WOKS auswaschen, ich glaub der hat noch nie was von Goldwaschpfannen gehört oder gar gesehen.

Man sieht wieder vereinzelt Hütten oder auch Dörfer und wir halten auch an ein paar Stellen an und nehmen Leute mit, sogar ein Moped wird über den Sand auf das Boot gehievt. 25 km vor Luang Prabang kommen wir an einer Höhle (Pak Ou) vorbei. Hier soll es über 4000 Buddahstatuen geben, eine Ansammlung unerwünschter Figuren. Hierher fahren viele Touristen von L P aus mit einem kleineren schnelleren Boot und besichtigen die Höhle, sowie ein Dorf in dem Lao Lao (Reiswhisky) hergestellt wird unterwegs.

                                          

Die Fahrt ist soweit sehr angenehm, pünktlich um 9:30 Uhr los und 17:30 Uhr wie nach Plan auch in Luang Prabang angekommen, doch die letzte Stunde war es uns ziemlich mulmig. Aus irgendeinem Grund hatten wir leichte Linksschräglage, so hat der Kapitän dann auch mal ein paar schwerere gegen leichtere Personen ausgewechselt. Und das auch noch wo wir am häufigsten Stromschnellen und enge Stellen zwischen Felsen hindurch passieren mussten. Doch angekommen sind wir, pünkktlich zum Sonnenuntergang.

                                                                            

In Luang Prabang finden wir auch schnell ein günstiges Gästehaus an der Uferpromenade. Diese Stadt wurde zum UNESCO Weltkulturerbe und ist somit sehr touristisch. Am Abend gehen wir über den Abendmarkt auf dem Lampenschirme aus geschöpftem Papier, aus selbigem Tagebücher, wie auch Gemälde verkauft werden neben T-Shirts und Klamotten, sowie Silberschmuck und etwas das aussah wie Silberschmuck, jedoch keiner war. Dieser Schmuck wird aus den Bomben, von denen es so einige wohl noch gibt und im Hinterland noch nicht einmal alle entschärft seine sollen, gemacht. Somit kann man sich eine schicke Halskette oder einen Löffel als Andenken an den Krieg kaufen.

                                                                                     

Sehr interessant ist es auch zuzuschauen wir aus der befahrenen Hauptstraße in der Mitte der Altstadt abends eine kleine Fußgängerzone wird, langsam werden links und rechts auf den Gehwegen die Stände aufgebaut, dann ist soviel los, dass weder die Tuktuks noch die Mopeds durchfahren können. Das ist die Zeit zu der die Verkäufer in der Mitte der Straße anfangen ihre Zelte aufzubauen. Alle Verkäufer räumen gelassen in aller Ruhe ihre Taschen aus, jedes Kleidungsstück, jede Tasche, jeder Löffer oder sonst was, wir einzeln und schön gefaltet oder trapiert hingelegt, nach ein paar Stunden, geht die Prozedur wieder rückwärts.

                                 

Die Sonne geht hier abends wie morgen gleich rot auf bzw. unter, was daran liegt, dass hier alles sehr diesig ist, muß wohl an der hohen Luftfeuchtigkeit liegen. Einen klaren blauen Himmel oder gar ne Wolke haben wir seitdem wir in Asien sind nicht wirklich gesehen. Sonnenuntergang (siehe oben rechts) mit Abendmarkt und Tempel! Sonnenaufgang (siehe unten) mit Palmen.

Der Morgenmarkt findet in einer der kleinen Gasse in der Altstadt statt, hier bekommt man frische Gemüse und Obst, frische Fische (halblebend), Hühner, Hähne und Enten (lebends in kleinen Bambuskäfigen oder mit zusammengebundenen Füssen). Maden, Käfer, Heuschrecken, Frösche...haben wir alles schon gesehen, aber hier fällt uns zum erten Mal eine andere Tierart auf, die wohl jemand hier essen mag (oder muss): Fledermäuse!

                                                                             

An den Essenständen am Abend findet man auch neben den abgemagerten Hühnchenflügel und -beinen, Schweinköpfe, Hühnerkrallen und Hühnerköpfe gegrillt, teilweise mit Panade fritiert! Den ganzen Tag sieht man Laoten, Frauen wie Männer, jedoch mehr Frauen, mit 2 Körben an einer Bambusstange über die Schulter rumlaufen. Ob sie nun Nahrung für die Mönchen zur Mönchsspeisung (s.u.) bringen, oder ihre Waren zum Markt, ihre Einkäufe vom Markt bringen oder die Fische vom Fluß nach Hause tragen, Bausteine für das neue Haus transportieren, es scheint eine gängige Transportweise zu sein.

                                               

Phousi-Markt: Diesen Markt haben sie mittlerweile aus der Altstadt rausversetzt, deshalb müssen wir ca. 3km auf der Hauptstraße aus der Stadt laufen. Es ist wieder einmal ein reiner Markt für Einheimische, keine Souvenirs, keine schönen Stände, also wirklich typisch für das Land. Es ist wieder dreckiger als in Thailand, das fiel uns nun schon an viel mehr Stellen auf. Die Häuser und Gehsteige sind gleich sauber gehalten, aber in Thailand haben wir am Hang zum Fluß nie Müll gesehen, hier liegt viel zu viel. Neben den Marktständen ebenfalls und beim Kochen wird viel weniger die Pfannen oder das Geschirr abgeputzt!

Auf dem Markt gibt es alles mögliche, man kann sich Fisch todschlagen lassen, entschuppen aus ausnehmen, nebenan verkauft jemand seine Honigwaben, die mit Maden voll sind, einen Stand weiter gibt es Gemüse und um die Ecke findet man ne neue Jeans. Wer will kann sich die Haare schneiden lassen und schon einmal aussuchen, was für Nudeln oder welchen Reis er kaufen möchte. Im Grunde genommen ist die Markthalle mit ihren verschiedenen Stönden wie eine Shoppingmall, man bekommt alles hier. Neue Fischernetze gefällig oder Tierfallen, Macheten, Woks und Töpfe, Plastikteller oder eine neue Bettdecke, hier wird man irgendwie fündig.

            

 

 

Kulturen: Früher zur französischen Kolonialzeit war Luang Prabang die Hauptstadt, viele Häuser verraten ihren Ursprung. Man findet sie hier in der Altstadt überall, heutzutage sind sie wohl fast alle zu Gästehäusern umfunktioniert worden, wie unseres ebenfalls. Es gibt hier immer noch viele französiche Institutionen, ein französisches Kino....

                                 

Doch die Stadt ist nicht nur durch ihren französischen Flair und ihre Gelassenheit berühmt, sondern auch für die buddistischen Tempel und Klosteranlagen. Einige kosten Eintrtit, das ist uns doch zu viel, kann man bei so vielen anderen deren Bauweise, Verzierungen, Statuen und Gemälde bewundern. Hier fällt uns wirkllich auf, wie viele mit Details bemalt wurden mit Bildern, die das aktuelle Leben zu dieser Zeit darstellen.

   

                                                                               

Einer der alten Tempel hat gut erhaltene Zeichnungen im Innenbereich aus dem 18. Jahrhundert!

                                 

Der Königspalast kostet natürlich auch Eintritt, aber auf das Gelände kommt man so und in den Tempel am Abend ebenfalls. Hier gibt es jeden Abend eine Aufführung des königlichen Ballettheaters, deren Musik man auf dem ganzen Nachtmarkt hört.

                                                                                              

Wir schlendern durch die Altstadt, die wie auf einer Halbinseln abgetrennt ist durch den Mekong und einen kleineren Fluss. Es gibt immer wieder etwas zu sehen. Neben schicken teuren Hotels, ein kleines Lokal eher für Einheimische, unterhalb einer Bambusbrücke (für die man übrigens bezahlen muss, wenn man über sie hinüber will), die zu einem Restauran und Swimmingpool führt, baden die Kinder aus einem kleinen Dorf aus Bambushütten bestehend, die eventuell bei Hochwasser (Monsunzeit wird auch die Brücke weggeschwemmt) nicht mehr da sind wird.

                                                            

Am Abend kostet die Überquerung der Bambusbrücken nichts, die eine ist auch sehr schön beleuchtet. Doch tags verlangen sie doch tatsächlich 50 Cent, nur damit man diese benutzen darf. Bernhard war dies zu teuer und deshalb zog er es vor durch das Wasser zu laufen. Soweit (siehe Bild, links hinten an der Brücke im Wasser, der kleine rote Punkt) ging es gut, doch als ich mich nach n paar Sekunden wieder umdrehte war er nicht nur bis zur Unterhose im Wasser, sondern schwimmend, und zwar mit seinem Brustbeutel mit Pass und allem. Er hatte trotzdem seinen Spaß. Dafür war ihm auf der nächsten Brücke aus Eisengestell mit Holzbalken belegt dann mehr als schwindelig und er hatte es sehr eilig an das rettende andere Ufer zu gelangen.

                                                                                             

In den Flüssen sieht man immer wieder Kinder baden und rumtoben. Das Wasser sieht einfach nicht so einladen aus, aber Bernhard fand die Abkühlung ja auch sehr angenehm, vielleicht sollte ich das noch einmal überdenken! Die Kinder, ob mit Reifen oder im Boot, von der Brücke springend oder auf den Felsen kletternd, sie haben jede Menge Spaß wie mir scheint.

                        

 

Die TUKTUK Fahrer sind die nervigsten....wohl überall. Die Preise extrem hoch und dann stehen sie an jedem Eck und rufen immer Tuktuk....cheap cheap ....oder vielleicht rufen sie JEEP JEEP obwohl sie n umgebautes Motorrad fahren? Man schafft es NIE einen Preis so runterzuhandeln, dass es dem Fahrpreis der Einheimischen auch nur Nahe käme. Wir haben hier noch keins gebraucht, laufen wir einfach alles zu Fuss ab, aber von anderen hören wir für die 35 km Fahrt (wohl hin und zurück) zum bekannten Wasserfall (der auch 2€ Eintritt kostet) 20 €, für die 4 km Fahrt zum Busbahnhof 4€ und leider gibt es keine öffentliche Busse, also was bleibt einem übrig?!

TUK-TUK. TUK-TUK.....ruft s aus dem Wald, oder wie? Da sind uns doch die auf den Tuktuks schlafenden Fahrer am Liebsten, die lassen einem wenigstens in Ruhe...und so geht ihr Tag auch gut um, vielleicht haben sie ja morgens schon einen Touri transportiert und ausreichend Geld bekommen!

                        

Wir kommen vorbei an einer Frau, die Reis aussortiert, die Tauben warten schon ungeduldig auf das nächste schlechte Reiskorn, das rausfällt und streiten sich natürlich darum wer es bekommen soll. Vögel mögen sie ja besonders gern, die zwitschern hier auch so schön und so hat fast jedes Haus einen kleinen Vogelkäfig, teils mit kleinen, teils mit ziemlich großen Vögel darin.

                                                                                    

Es gibt noch viele Fotomotive mehr, die uns auffallen, ob nun Alltagsleben wiederspiegelnd wie Kochen auf kleinen Öfen mit heißen Kohlen, trocknen von Chili, Fischen oder Tintenfische, Wäsche waschen und aufhängen oder Verzierungen an den Häusern, Schnitzereien, Reparatur von Automotoren, Fährrädern.....Das wohl skurilste war dieses Restaurant, das eindeutig zu gammelig aussieht. Es sollen wohl bei dem Schild und den Getränken hartgesottene Touris angezogen werden. Es heißt wer einmal in Laos ist, hat erst Laos erlebt, wenn er diesen Schnaps probiert hat. In den großen Einmachgläsern dümpelt eine gelbe Siffe vor sich hin und etliche tote Tiere, wie Echsen und Schlangen. Seit wievielen Jahren weiß man nicht.....NEIN DANKE!

Luang Prabang - Die Stadt der Mönche:

Es gibt hier auffällig viele Tempel und Klosteranlagen und überall in der Stadt begegnet man Mönchen, meist den jüngeren von ihnen, oft Novizen, die sehr neu im Kloster sind. Sie fahren an uns vorbei im Tuktuk, laufen ebenfalls über den Markt, gehen über die Bambsubrücke auf die andere Flussseite, wo es noch viel mehr Klöster gibt.

                                        

 

Wenn wir uns die Tempel anschauen, sehen wir oft einen der in orange gekleideten Mönche auf dem Hof, ob nun lesend, mit dem Handy telefonierend oder einfach vor seiner Hütte sitzend. Die Unterkünfte sind sehr einfach, wie überhaupt das Leben der Mönche. Eine Gruppe Mönche habe ich mit einer Frau am Tisch sitzend gesehen, die ihnen Englischunterricht gab.

                                                  

An einem Nachmittag kommen wir zufällig in einer Gegend vorbei und hören Trommeln, denen wir zu einem Tempel folgen. Hier findet gerade eine Zeremonie statt, bei der die Laoten einen Mönch ehren, in dem sie Wasser aus Krügen, Plastikbechern und anderen Gefäßen über eine Wasserrinne schön bemalt in Drachenform gießen, die das Wasser wiederum in ein kleines Zelt leitet, worin sich der entsprechende Mönch befindet. Nachdem der Mönch die Dusche über sich ergehen lassen hat, wieder neu gekleidet herauskommt und mit den anderen Mönchen zum Gebet in den Tempel geht, an den knienden Menschen vorbei, schmeissen sie mit Bonbons um sich und alle, ob groß oder klein, sammeln diese wie wild wieder ein.

                                                                      

 

                                                                     

Einige der jungen Mönche sind gerade dabei einen der großen Tempel in der Stadtmitte neu zustreichen und zwar auf dem Dach. Eine einfache Bambusleiter bringt sie da hoch, den Rest müssen sie über die Ziegel und Giebel alleine klettern. Und so wird dort gehämmert, Ziegel erneuert und neu gestrichen.

                       

                                                                                                   

 

Mönchsverkostung - Almosen sammeln:

Das größte "Ereignis" ist wohl die Mönchsverkostung, sie findet auf jeden Fall jeden Tag sehr früh morgens statt. Bevor die Mönche zum Morgengebet gehen, laufen sie vor Sonnenaufgang durch die Stadt, um Almosen zu sammeln, sprich ihren Reis und andere Nahrungsmittel für den Tag. Das tun sie generell, jeden Tag, egal wo, ob in einem kleinen Dorf oder in einer Stadt.

Doch hier ist es etwas ganz besonders (für uns Touristen natürlich auch), da es so viele Klöster und damit hunderte von Mönchen in der Stadt und ihrer Umgebung gibt. Ich bin etwas zwiegespalten, das muss der reinste Spießrutenlauf für die Mönche sein, sie bekommen zwar hier viel zu Essen, jedoch sind auch viele Leute da, die sie unaufhörlich beobachten und fotografieren. Es gibt auch einige Touristen, die den Mönchen etwas geben und sie in die Reihen der Einheimischen setzen an denen die Mönche vorbeiziehen, doch viele Touristen (vor allem, die in großen Bussen angekarrt werden und hauptsächlich Asiaten mit großen Kameras) hängen an ihnen mit ihrer Linse und filmen und fotografieren mit Blitz, was das Zeug hält! Das ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr feierlich!

In diesen Gefäßen, von denen jeder Mönch eine eigene besitzt, werden die Almosen morgendlich gesammelt. Der Deckel ist auch gleichzeitig Teller. Die meisten Einheimische haben einen Bambuskorb vor sich, aus dem sie ein Klümpchen Reis holen und den vorbeiziehenden Mönchen in ihren Schalen werfen. Manche geben auch noch eine Banane dazu. Viele laotische Frauen versuchen einem auf den Straßen einen Teller mit Bonbons oder Keksen zu verkaufen, die man dann ebenfalls in die Schalen der Mönche werfen kann. Eine ganze Reihe kleiner Kinder sehe ich auf der Hauptstraße, die sich auf der anderen Seite nahe den Mönchen aufhalten. Ich glaube, dass sind wohl die armen Kinder, denn manch ein Mönch holt aus seinem Topf wieder einen Klumpen Reis und schmeißt ihn dann in den Plastikkorb eines der Kinder.

Ganz ehrlich? Essen die den Reis, der durch so viele Hände ging, wirklich? Der ist bereits gekocht, wäscht man diesen wieder? Wie sortiert man die vielen Klumpen Reis von den Bananen, Tomaten und den Keksen und Bonbons aus?

Irgendwie seltsam. Es würde mehr Sinn machen, einen ganzen Bambuskorb voll mit Reis für eine Gruppe Mönche aus ein und demselben Kloster zu geben und die nächste Person schenkt einer anderen Gruppe eine Staude Bananen, aber das würde wohl nicht der Tradition entsprechen. Und die Laoten sind doch recht gläubig, so wollen sie wohl jedem einzelnen ein bisschen von ihre Essen abgeben. Wenn ihr eigener Korb leer ist und sie nichts mehr anzubieten haben, bleiben sie kniend sitzen mit gefalteten Händen bis die hunderte von Mönchen vorbeigezogen sind.


                                  

 

 

Kunsthandwerk:

Auf dem Abendmarkt kann man ja allerlei Kunsthandwerk kaufen. Die Hosen und T-Shirts sind nicht anders als in Thailand und manch Kram mag wohl auch eher aus Billigindustrieländern kommen und nicht von hier. Doch so einiges kommt tatsächlich aus der Region. So gibt es in der Nähe ein Dorf, in dem die Schals und Stoffe gewebt werden. Die Leute sind sehr sehr nett dort und vor allem zurückhaltend. Es war angenehm durch das Dorf zu laufen, Leute zu grüßen, ihnen bei der Arbeit zuzuschauen, doch niemand versuchte uns etwas aufzudrängen.

Hier konnte man die vielen Webstühle sehen, ob mehrere zusammen vor einem größeren Geschäft oder eher hinten im Innenhof eines Wohnhauses, es gab sie hier zuhauf. Viele Stoffe werden aus reiner Baumwolle hergestellt, andere aus Seide, wieder andere aus einem Gemisch der Beiden. Die Baumwolle wird mit natürlichen Pflanzenstoffen eingefärbt.

                                                                                  

                 

Für die Seidenstoffe haben sie hier die Seidenspinner oder Maulbeerspinner-Schmetterlinge, die ihnen diesen wertvollen Rohstoff liefern. Wir sehen die Larven, die Falter, ihre Produkte und wie die Leute über ein Spinnrad die Seidenkokons zu endlosen Schnüren aufspinnen. Ein Kokon lernen wir ergibt ca. 100 Meter Seidenfaden.

                                                                                

 

Die Seidenspinner ernähren sich von den Maulbeerblätter. Diese Bäume gibt es hier häufig und sie werden gleich noch für ein weiteres Kunsthandwerk genutzt- dem Papierschöpfen. Die Rinde dieses Baumes wird gesammelt, zerstampft und in Wasser aufgeweicht. Daraus wird Papier hergestellt.

Besonders toll sind die groben Papierbögen mit Blättern und Blütenblättern im geschöpften Papier eingearbeitet. Diese werden auchzu Lampions weiterverarbeitet, die mit einer Glühbirne in ihrem Innern, die bunten Farben der Blütenblätter erstrahlen lassen.

                                                        

Außer den Papierbögen an sich kann man allerlei Souvenirs vom Bilderrahmen über Tagebücher, Fotoalben, Lampenschirme, Postkarten und Gemälde kaufen.

 

Unterwegs treffen wir noch auf ein paar Schreinereien, wo Bernhard immer gleich die nichtvorhandenen Sicherheitsvorkehrungen prüft, aber doch erstaunt ist, wie man mit diesen altmodischen Geräten teils tolle Möbel herstellen kann. ein paar Schnitzer sind auch am Werk und bearbeiten einen Holzklotz, den sie zwischen ihre Füße einklemmen zum festhalten. Vor den Tempel gibt es immer sehr viele Statuen, ob das nun Drachen oder Teufel oder einfach nur Buddahstatuen sind, hier sind diese meist aus einem Klumpen Beton gemacht und dann mehr oder weniger schön überstrichen wordne..

                                                                                                         

Erstaunt über Laos!!!!!

Laos ist eines der ärmsten Länder der Welt. Deshalb haben wir auch etwas günstigere Preise als in Thaildn erwartet, doch dem scheint es nicht so. Ich bin da immer etwas weniger voreilig als Bernhard, der schon am ersten Tag über das Land geschimpft hat, doch mittlerweile finde ich kaum Gegenargumente. Es ist super arm, es gibt viele viele Menschen, die hier fast nichts haben, aber es muß unheimlich viel verdient werden am Touristmus. Denn uns scheint das Land in vielem, nicht allem, fast doppelt so teuer als Thailand.

Die Preise für die Unterkünft sind gut, ähnlich zu Thailand, außer dass die Zimmer meist viel schöner, moderner, geräumiger sind. Jedoch die Lebensmittel und Restaurantpreise sind teils doppelt so teuer, und das überrascht uns doch wirklich sehr in einem Land, das als wesentlich ärmer gilt. Es gibt auch viel weniger Straßenstände, an denen man etwas zu essen bekommt, die nicht touristisch gemacht sind. Noch will ich nicht urteilen, vielleicht sieht es anders aus in einem weniger touristischen, kleineren Ort, falls wir da je hinkommen werden. Bernhard würde gerne jetzt schon ausreisen, behagt ihm das alles doch so überhaupt nicht. Tagtäglich fallen uns mehr und mehr "Unstimmigkeiten" auf. Natürlich gibt es hier extrem teure Preise ganz speziell für Touristen und das nicht nur mit den Tuktukfahrten, sondern eben auch für Essen und Eintrittspreise, doch schade, dass es auf den Einheimischenmärkten auch so zu geht, denn meist macht genau das das Land kaputt. Selbst Einheimische, wohl aus ärmeren Dörfen feilschen um die Preise und gehen oft weg von einem Stand, da etwas immer für sie zu teuer ist. Die Verkäufer hoffen wohl auf Betuchtere Leute, vielleicht Einkäufer für die Restaurants, in denen wir abends gezwungenermaßen essen gehen müssen, auch wenn die Preise höher sind. Wir hören ständig, ja es ist schon ein bisschen teurer als Thailand aber immer noch spottbillig im Vergleich zu ZUHAUSE (was oft Australien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland USA und Kanada ist).

Nur mal so als Vergleich:

sehr günstiges Hotel                                        Thailand ca. 5-10 €, Laos 5-10 € (jedoch schöner)

6 Liter günstiges Trinkwasser als Pack:        Thailand  0,60 €, Laos 1-1,20€

Colaflasche 1,25 Liter:                                   Thailand 0,40-0,50€, Laos 1,20€

Wassermelone ganz:                                       Thailand 0,50-1€, Laos 1-5€ (je nach Größe)

Tomaten 1kg auf dem Markt:                          Thailand 0,4-0,6€, Laos 1€ (nur ein einziges Mal haben wir es wohl zum Einheimischenpreis angeboten bekommen, und wir waren überrascht und

haben 2 Mal nachgefragt, aber tatsächlich das Kilo hat sie uns für 0,30€ verkauft ohne zu Verhandeln!)

Brötchen:                                                         Thailand 0,1-0,5€, Laos 0,3-0,5€ (unterschiedliche Größen, Laos allerdings schmackhafter, knuspriger)

einfaches Essen auf der Straße:                   Thailand 0,7-1,20€, Laos (1,50-2,50€)

Softeis:                                                            Thailand 0,25€ (bei McD), Laos 1,2€ (an einem kleinen Stand)

Fleischspieße:                                                  Thailand 0,25-0,60€, Laos 1-1,5€ (Thailand nach Größe gestaffelt, letztere mit Laos zu vergleichen, jedoch gibt es in Laos nie kleinere und

nie günstigere als 1 Euro, 2 kleine Hühnerflügerl kosten hier auch 1 €)

Tempelbesuche:                                               Thailand meist kostenlos (überteuert Königspalast in Bangkok mit 12 €)

                                                                         Laos oft kostenlos, aber in Luang Prabang kosten einige 2 €, teuerster 6 €!

Langstreckenbusfahrten:                               Thailand ca. 6 Stunden VIP Busfahrt 6€, Laos ca. 6h VIP Bus für 15 €

                                                                         Thailand öffentliche große Busse 1h Fahrt 0,8€, Laos 1h öffentlicher Bus ca. 3€

Elefantenreiten 1 Stunde:                            Thailand 10-20€, Laos 25-40 €

Gibbon-Trekking-Zipline-Tourpaket in LAOS kostet 300 US$ pro Person für 3 Tage!!! Der Guide, ENGLISCH sprechend, bekommt für die Begleitung an diesen 3 Tagen 9 EURO Lohn! Eine Gruppe von 8 Leuten ergibt 2400 € abzüglich des Lohns des Führers bleiben 2391 €, wer bekommt diese? Angeblich wird ein Teil (wie groß dieser ist, kann man sich bei dme Lohn des Führers denken!) einer wohltätigen Organisation für das ländliche Laos zu Gute.

Ich hab mich einfach gefragt, woran das liegt, den wirklichen Grund kenne ich nicht. Hohe Touristenpreise, da viele Pauschaltouristen, das Alter (dementsprechend meist auch der Verdienst) der aus dem Westen kommenden Touristen ist hoch, es wird mehr versucht Ökotouren (die ich ja überall oft in Frage stelle, was uns da schon als Öko begegnet ist) billigen Touren vorzuziehen, somit hohe Preise, um der ländlichen Bevölker Unterstützung zu bieten (ob und mit wieviel sie das tun, wird jedoch nicht gesagt!). Viele Touristen zerstören die Preise, indem sie bereit sind, alles zu bezahlen, es ist ja eh billig. Am besten merkt man das an den Tuktukfahrern, die lieber den ganzen Tag leer durch die Straßen ziehen, als ein einziges Mal einen Touristen zum NORMALTARIF zu fahren!

Was aber auch eine Rolle spielen mag, ist, dass das Land fast alles importieren muss, da sie selbst kaum Insturie haben. Und da Laos keine Küste hat, somit keinen Hafen, muss alles über Landweg bezogen werden. Jedoch ist China gerade um die Ecke, also auch nicht ganz "so weit"! Ein weitere Grund mag sein, dass einer der Herren Obrigkeit der Meinung war eine Importsteuer von 100% einzuführen, so dass eben viele Dinge gleich doppelt so teuer sein sollen.

Wie auch immer, erklären kann ich mir das alles nicht so ganz, aber es ist ganz eindeutig, dass die LAOTEN geschäftstüchtiger sind, um es nicht habgierig nennen zu müssen. Bernhard nennt sie nun fast jeden Tag Schlangenfänger!

 

So und nun wünsch ich allen noch FROHE OSTERN. Wir kommen gerade vom Osterschlemmen zurück, denn heute haben wir uns mal wirklich was gegönnt. Hier in Laos wird oft Buffetstyle gegessen, ob das nun günstig von einem vegetarischen Buffet mit verschiedenen Tofu, Nudel, Reis und Gemüsegerichte ist, oder eher ein BBQ Buffet. Oft gibt es hier eine Art BBQ zum Selbergrillen, wofür kleine Keramiktöpfe auf den Tischen stehen, in die man, wenn man etwas bestellt, frische glühende Kohle bekommt. Darauf stellt man ein Metalgestellt mit kleinen Löchern, die am Rand eine Vertiefung haben, in die eine Art Brühe kommt, die man ähnlich dem Fondue zum Garen nehmen kann. Bei dem Buffet konnte man sich Gerichte holen, die bereits gekocht waren oder Salate, die schon angemacht sind, sowie rohe Produkte (Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch, für mich eher Tofu), die man auf den Grill legen kann. Endlich mal wieder Fleisch für Bernhard und so hat er auch ordentlich was zu essen gehabt.

Wir haben nicht immer bei allem gewußt was man damit machen soll, so zum Beispiel waren die Eier, nicht hartgekocht, sondern roh, die es beim Buffet gab, und wir haben sie eben im Sud uns hartgekocht, erst später haben wir gesehen, dass sie alle in den Sud aufschlagen, was allerdings ne ziemlich glibberige Angelegenheit war, denn da schwimmt die Hälfte davon. Bernhard hat sie über die Pilze auf den Grill getan, da dieser kegelförmig ist, lief die Hälfte runter, war wohl auch nicht so gedacht.

Zum Nachtisch gab es ganz viele verschiedene Früchte, so dass ich hier auch ein paar Früchte probiert habe, die ich bisher noch nicht gegessen hatte und Eis. Ich hab meine eigene Kreaktion gemacht, während andere nur ihre Oktopusse oder Hühnchen gegrillt haben, ist bei mir ne Ananas drauf gewandert, zum Eis gab es Minibananen gegrillt, sehr lecker!

                   FROHE OSTERN!