Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -

 

 

INDONESIEN                            

 

17.-22.10.2013 Indonesien -8- Back to Bali

Für den Rückweg haben wir uns für die schnelle Variante entschieden, zwar doppelt so teuer und das nachdem wir wohl den besten Preis überhaupt ausgehandelt haben, wenn wir vergleichen mit dem was andere bezahlen, immer noch gut. Per Schnellboot verlassen wir die Insel Gili Trawangan und fahren erst einmal rüber nach Lombok an den Strand von Senggigi, um weitere Passagiere aufzunehmen.

                                        

Hier ist auch wieder wenig los am Strand und man sieht fast ausschließlich Einheimische im Wasser. Von Senggigi geht es in einer Stunde Überfahrt auf dieses Mal sehr sehr ruhiger See nach Bali zurück.

     

Am Hafen von Padang Bai bekommen wir einen Shuttlebus der uns nach Sanur bringt.

Sanur hat den Spitznamen Snore bekommen und wir schon im Reiseführer als ruhiger Badeort, der meist von Rentner besucht wird, erwähnt. So ist es dann auch. Man sieht hier vorwiegend australische Rentner, vereinzelt ein paar Jüngere. Das Meer hier ist ruhig, der Ort sehr ruhig, der Strand überhaupt nicht überlaufen, so ist es schon fast langweilig. Bernhard wollte hier ursprünglich gar nicht her und es gefällt ihm auch nicht, was er deutlich zu verstehen gibt, desöfteren.

                                             

Wir finden, wenn auch schwierig, eine günstige Unterkunft, dafür mal mit Warmwasser und internet, was wir auch nicht immer haben. Der Ort zieht sich lange hin, die Strandpromenade ist über 4 km lang gepflastert. Der Weg mit Steinen gepflastert und die Strandfront gepflastert mit teuren Hotelanlagen, Swimmingpool mit Poolbar, Liegestühle für Hotelgäste, die nicht einmal Wasser von außerhalb zum Trinken mit hierher nehmen dürfen, sondern brav vom Kellner kaufen müssen.

Das ist nichts für uns. Das Meer ist zwar wärmer und läd zum Plantschen ein. Zum Schwimmen ist es nicht tief genug, ruhig, da das Wasser am Riff vorab bricht, wo man schnorcheln gehen könnte. Die bunten Fischerboote sind auch sehr nett anzuschauen. Erstaunlicherweise finden wir auch hier zwischen all den teuren schicken Restaurants eine Strandbude, in der wir recht günstig Nasi goreng zum Essen bekommen, während die Sonne untergeht (hinter uns!!!! leider nicht im Meer, zumindest nicht auf der Seite von Sanur!). Später bummeln wir in der Einkaufsstraße entlang, die gleichen Souvenirstände, Touragenturen und sonstige Geschäfte wie in Kuta, doch die Preise höher. Allerdings gibt es einen guten Supermarkt, der dank der unzähligen Ausländer, die hier regelmässig herkommen oder sich niedergelassen haben, auch viele ausländische Produkte haben. So gibt es eine ganze Reihe an Brot, das eindeutig von einem Europäer hergestellt wird. Wir probieren das BAVARIAN BREAD, bayrisches Brot, und das schmeckt wirklich schon fast wie zu Hause (außer halt der Kruste, die sie hier nie hinkriegen oder einfach nicht mögen!). Dazu gibt es Nutellaähnlichen Aufstrich aus Deutschland, Paprikalyoner vom deutschen Metzger und französische Butter! Hat sich doch gelohnt!

Von Sanur fuhren wir wieder zurück nach Kuta, weil "da ja alles so viel besser war". Haben leider nur das Zimmer für 100.000 statt 80.000 bekommen, dafür wieder mit Outdoor-Badezimmer mit Freiluftbadewanne, keinem internet und keinem warmen Wasser. Zum Strand ist es nicht weit, aber davon halten wir uns auch erst einmal fern, denn NOCH IMMER GIBT ES KEINEN PLAN, wohin es nun als nächstes gehen soll. Uns steht die Welt offen.....doch niemand nimmt uns die Entscheidung ab.

So verbringen wir viel Zeit mit internet in Shoppingmalls und vor Supermärktchen, die haben hier nämlich nicht nur 24 h lang offen, sondern auch noch umsonst Wifi und meist Stühle mit Sonnenschirme, so dass man im Schatten sitzen kann. Von manchen sieht man sogar den Strand und die Surfschüler auf der anderen Straßenseite gegenüber.

Doch wohin nur? Wird wohl für alle Reisebeteiligten, wie Euch Lesern spannend bleiben....

 

Aber nun noch ein paar letzte schöne Bilder von Bali: Vollmondzeremonie am Strand von Legian

 

            

 

12.-16.10.2013 Indonesien -7- Lombok und die Gili Inseln

Teil IV: Lombok

Eigentlich haben wir Lombok gar nicht wirklich eine Chance gegeben. Nach einer 5 stündigen Überfahrt mit der großen Autofähre kamen wir an dem kleinen Hafen Lembar an und wurden auf ein paar alte Minibusse verteilt.

                                                                       

Die meisten müssen noch weiter nach Bangsal im Nordosten, um von dort mit einem Boot zu den Gili-Inseln überzusetzen. Wir planten noch ein paar Tage auf Lombok ein, da es hier sehr viel ruhiger zugehen soll als auf Bali, noch ursprünglicher ist und günstiger. So fuhren wir nach Senggigi und mit uns im Buschen waren nur noch 2 Einheimische, die Urlaub in Mataram, der Hauptstadt von Lombok machten. Die Landschaft ist irgendwie sehr karg, man sieht braune Felder, keine grünen Reisfelder, an den Hügeln ein paar Bäume, die Strände, sind fast menschenleer und unbewohnt und ab und an mit ein paar Kokospalmen versehen.

Der Verkehr sehr viel ruhiger als anderswo, es fahren ein paar Mopeds, Autos, aber sehr viele Pferdekutschen, die Personen oder Marktware transportieren. Die Hauptstadt haben wir erstaunlich schnell durchfahren, was wir gesehen haben, war nichts Besonderes.

Dann kommt auch schon bald Senggigi und wir sehen wieder ein paar Touristen. Soweit hat der Eindruck von Lombok alles bestätigt. Senggigi muss sich aber stark verändert haben in den letzten Jahren, immer mehr schicke Hotelanlagen, doch der Stadtkern entlang der Hauptstraße ist schrammelig geblieben.

Wir werden nach der Ankunft in dem Touristenagenturbüro aufgeklärt, was es für Touren gibt. Die Besteigung des Rinjani kostet Minimum 150 US Dollar für die kürzeste 2 Tagesvariante, das ist uns dann etwas zu viel. Man kann hier Wasserfälle besuchen gehen, mit Tour oder gemietetem Moped. Die andere Seite der Insel soll sehr schöne Strände haben, doch um dort hinzugelangen, müsste man wieder einen Touribus nehmen und mehrere Stunden im Bus sitzen. Immer diese Abzocke…..die öffentlichen Minibusse halten schon gar nicht für Touristen, zumindest nicht, wenn man mit viel Gepäck ankommt. Dafür dann Taxis oder für Kurzstrecken die Pferdekutsche, doch auch nicht gerade zu einheimischen Preisen.

Die Unterkünfte in Senggigi sollen sehr günstig sein, hier fehlt noch der Massentourismus von Bali, haben wir gelesen. Tja, aber geschäftstüchtig sind sie wohl geworden, vor 4 Jahren schreibt unser alter Reiseführer hat eine billige Unterkunft 50.000 Rupiah gekostet, jetzt finden wir nur teure Hotels mit 400.000 oder wirkliche schreckliche Absteigen, wie wir sie schon lange nicht mehr hatten, für 150.000. Das günstigste ist dann ein kleines enges Zimmer, etwas schimmelig und voller Moskitos, aber wenigstens die Bettwäsche sauber, für 100.000. So hatten wir uns das nicht vorgestellt, da bleiben wir doch nicht länger. Der Strand hat zwar ein paar schöne Fischerboote, man kann auch schwimmen gehen, ist aber mit aschehaltigem Sand eher graubraun und auch nicht besonders lang hier im Ort.

Der Sonnenuntergang war hingegen sehr schön, man kann rüber nach Bali schauen und je tiefer die Sonne steht, desto mehr wird der höchste Vulkan Balis, Gunung Agung 3142m, sichtbar.

                                              

Am nächsten Tag fahren wir somit weiter, den Strand entlang nach Bangsal hoch, hier gibt es noch einige wirkliche schöne Strandabschnitte, die man für sich alleine haben könnte.

Wie immer, man will es den Touristen nicht leicht machen, wir haben das Paket gebucht, Minibus zum Hafen, Überfahrt mit „ferry“ nennen sie ein Langholzboot wirkliche Fähre? Doch wir werden bis zu einem Restaurant-Reisebüro gefahren, dort müssen wir aussteigen, es ist 9 Uhr, der Guide meint es geht um 10 Uhr weiter. Warum? Uns wurde gesagt um 10 Uhr sind wir bereits auf der Insel…..keine richtige Erklärung, wie schnell sie doch nur gebrochenes Englisch sprechen. Dann versucht er es 10 Minuten später, wenn wir wollen, könnten wir 2 ohne die anderen jetzt los und vor zum Office, alles selbst organisieren, nicht mehr bezahlen, aber er gibt keine Garantie, der Hafen wäre so durcheinander. Im Reiseführer wird vor dem Hafen gewarnt, Schlepper und falsche Ticketverkäufer etc. Der Typ ist mir unangenehm, und wir warten. Nach noch mal 30 Minuten sagt er wir 4, die zusammengekommen sind, sollen jetzt gehen. Ich will mir das genau erklären lassen, er wird ungeduldig, dann sag ich er soll es dem Franzosen auf Bahasa erklären, er würde seine Sprache sprechen. Da war er erstaunt, erklärte aber auch nicht viel mehr. Wir sollen 300 m vor zum Office auf der linken Seite laufen und die Tickets gegen Fährtickets umtauschen. Er kommt mit Moped hinterher. Wir laufen los, Pferdekutschen für pro Person fast 1 Euro bieten ihren Job an, deshalb darf der Bus nicht weiterfahren, sonst würden sie kein Geschäft machen. Die 300 m können wir auch laufen, der Franzose und seine russische Freundin, die beide kaum Gepäck haben, hätten wohl ohne mit der Wimper zu zucken die Kutsche genommen, ist ja alles billig!!!! Den Satz hören wir so oft und uns geht es ziemlich auf die Nerven. Doch sie laufen mit uns mit und es ist wirklich nicht weit.

Am Hafen angekommen, steht der Typ mit Moped da und verweist auf ein Gebäude, dann ist er weg. Wir in das Gebäude rein, das ist der offizielle Ticketschalter, tauschen unsere Tickets um, ein Gedränge und Vorgedränge von allen Seiten, aber irgendwann haben wir unsere Tickets. Mit den neuen Bootstickets stehen wir nun da und dürfen uns selbst rumfragen wie es weitergeht….so viel zu Tourpaket und Hektik am Hafen, selbst produziert von den Tourverkäufern!!!!

 

 

Teil V: Gili Inseln

Wir kommen auf ein buntes Holzboot mit anderen Touristen und Einheimischen, ca. 30 -40 Leute auf dem Boot (haben es 2 Tage später aber auch mit 60 überladen gesehen!!!) und dann geht es los. Zuerst noch ganz ok, danach wird es sehr schaukelig. Es sind 6 km bis zur ersten Insel (Air), die Wellen nicht gaaaaaaaaanz hoch, aber hoch genug um zweimal das Gefühl zu haben wir werden kentern. Die Boote sind nicht dafür gebaut und alle anderen Boote, wie die Fischerboote oder die Taucherboote, haben Ausleger, die das Kentern bei den seitlichen Wellen, verhindern könnten. Die „Fähr“boote jedoch nicht!

 


Von Gili Air nach Gili Meno ist es 1 km, von dort noch 1 km zur größeren Insel Gili Trawangan auf der wir anlegen und alle aussteigen. Über Wasser natürlich am weißen Korallenstrand.

 

                                 

Ein hektisches Treiben am Strand, es kommen ständig, den ganzen Tag Boote an und laden Passagiere oder Ware aus.

Hier kann man den ganzen Tag zuschauen, ein Boot mit ausschließlich Wodkakartons oder Bintangbierkartons wird ausgeladen, ein anderes mit Heu beladen, das nächste nur mit Holz entladen, dann kommt mal eine Ziege raus, ein Pferd rein. Das Be- und Entladen geschieht natürlich alles mit Menschenkraft, Zementpakete auf den Rücken, geschätzte 80 kg und das Holz auf die Schultern.

 

         

Wir haben uns für Gili Trawangan entschieden, da es hier die meisten Unterkünfte gibt und wohl auch günstigere als auf Gili Air oder Meno, die kleiner sind. Als Partyinsel beschrieben geht es hier zwar gesellig zu, doch zu laut, wie auf Ko PhiPhi in Thailand ist es nicht. Unsere Unterkunft ist etwas im Dorf weiter hinten, so dass wir weder morgens um 4 Uhr vom Muezzin geweckt werden, noch nachts zur Partymusik im Bett mithüpfen müssen. Und günstig ist es auch, ein schönes Zimmer mit Balkon und Sitzgelegenheiten im ersten Stock 100.000 Rupiah inklusive Frühstück. Weit schöner als die Absteigen in Senggigi, da hatten wir doch schlimmes befürchtet. Aber auch hier gibt es Absteigen, die mehr wollen, man muss nur einfach suchen und sich mehrere Zimmer anschauen. Unsere Anlage sieht sehr neu aus, hat 2 teurere Zimmer und 2 Zimmer im 1. Stock, die sich das Bad im Erdgeschoss teilen, mehr gibt es nicht in dem neuen großen Haus mit schönem Garten davor und so sind wir über den Preis erstaunt. Aber man bekommt für das Geld in der Nebensaison viele Anlagen angeboten, denn sie bekommen alle nicht voll und es ist zu viel Konkurrenz da.

Die Insel ist klein, in ca. 1 Stunde hat man sie zu Fuß umrundet. Der Weg ist teils gepflastert, aber es gibt noch immer ein paar Passagen, die sehr sandig sind. Die meisten Leute leihen sich Fahrräder, doch für 4 Euro pro Rad ist das 4 Mal so teuer als in Thailand und hier bekäme man am Festland auch ein Moped dafür, was man sich dann zu zweit teilen könnte. Die 8 Euro für uns beide sparen wir und so weit ist es sowieso nirgends hinzulaufen und ganz ehrlich, wir haben doch die Zeit, wo sollten wir sonst auch hineilen müssen.

Es gibt keine motorisierten Fahrzeuge auf den Gilis, so wird alles zu Fuß, per Rad oder Pferdekutsche erledigt.

                                                      

Mal baden wir im türkisblauen Meer, in dem man auch gut schnorcheln kann, dann schauen wir wieder den Booten zu. Bernhard lässt sein Hemd und seinen Rucksack nähen und das ist trotz Tourismus mit 30 cent super günstig. Die Frau haben wir in einer kleinen "Garage" entdeckt, in einer der Seitenstraßen, sie hat wohl eher Touristen zum Fotografieren da, als wirklich für Näharbeiten.

Der Sonnenuntergang ist auch von hier wunderschön, man kann rüber nach Bali schauen und manchmal sieht auch die kleineren Vulkane Seraya und Abang links und rechts von dem großen Agung.

 

 

Von dem höchsten Punkt der Insel kann man rüber sowohl nach Bali als auch Lombok und den anderen 2 flachen Gili-Inseln schauen. In alle Richtungen gibt es Vulkane zu sehen, Den Agung auf Bali, den Rinjani auf Lombok, beide über 3000 Meter hoch.

                 Rinjani auf Lombok mit Wolkenröckchen.

Die Gili-Inseln sieht man auch vom Strand aus, so verlockt es schon fast hinüberzuschwimmen, doch wenn man den Kampf der Boote mit den Wellen sieht und die heftige Strömung bedenkt, ist man lebensmüde, wenn man es mit dem einen Kilometer aufnehmen möchte.

                                   

 

Allabendlich findet ein Nachtmarkt statt, dieser hat vor allem am Wochenende viele Stände, an denen in kleinen Garküchen gebrutzelt wird. Vor allem Fisch und Meeresfrüchte vom Grill sind sehr beliebt. Die Preise hier sind deutlich günstiger als in den Restaurants, jedoch locken die Restaurants mit tollen Beilagen. So war ich einmal fritierten Tofu mit Reis und Salat essen auf dem Nachtmarkt für nicht einmal 1 Euro, am nächsten Tag im Restaurant am Strand gönnten wir uns das Büffet. Hierfür bezahlt man nur was man vom Grill bestellt und bekommt dafür die Salatbar bis zum Abwinken. Bernhard hat somit gleich zweimal Gegrilltes bekommen, einmal bestellten wir für ihn Snapperfischfilet und das andere mal für mich bzw. Bernhards zweite Portion Würstchen, da gab es spanische Chorizo und deutsche Bratwurst. Das Buffet war sehr abwechslungsreich, mal wieder verschiedene Salate und frisches Gemüse bekommen, dann gab es noch Eier, Kartoffeln, Reis und Brötchen mit echter französische Butter (schon lange keine Butter mehr gegessen, die war sooooo lecker!). Und das alles für 5 Euro pro Person war auch kein schlechter Preis!

Und per Schnellboot geht es für uns wieder nach Bali zurück. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede in der Qualität, manche sehen aus, als ob sie gleich auseinander fallen würden, da sie schon mit ganzen Armen von Walen gekämpft haben. Die Preise variieren auch stark, aber das hängt wohl mehr von dem Verhandlungsgeschick wie von dem Händler ab, der gerne mehr verdienen möchte. Wir buchen direkt bei der Agentur und bekommen wohl auch den günstigsten Preis. Das liegt allerdings auch daran, dass die Boote jeden Tag weniger voll werden, da immer weniger Touristen auf der Insel sind!

                                

 

      

 

 

 

 

TEIL III: BALI

 

6.-11.10.2013 Indonesien -6- Bali

Die Nacht haben wir ganz wunderbar geschlafen, das Zimmer war ruhig in der Nacht, obwohl wir bei dem größten bekanntesten Strandpartyort von Bali, Kuta, etwas anderes erwartet oder eher befürchtet haben. Der Morgen war auch sehr ruhig, dank der Anlage mit Garten in einer kleinen Gasse durch die wenige Mopeds fahren. Warmer Tee in einer Thermoskanne erwartete uns auf dem Balkon. Die Tage verbrachten wir entweder am Strand oder beim Bummeln durch die unendlich vielen Souvenirläden und Shoppingsmalls. Aber am schönsten waren die Sonnenuntergänge am Abend.

                                            

Zum Sonnenuntergang sammelt sich alles am Strand, die Einheimischen brausen mit ihren Mopeds und bringen die ganze Familie, Essen und Fussbälle. Man kann den Strand nicht entlanglaufen ohne über hunderte von selbst abgesteckten Fussballfelder zu stolpern.

                                                           

Die Surfer nutzen noch einmal die letzten Wellen, bevor dann der Pfiff der Sicherheitsmänner kommt, die alle nach Sonnenuntergang aus dem Wasser winken.

                                                          

   

Der Wind ist perfekt hier am Strand, angenehm abkühlend und gleichmässig, dabei nicht zu stark. Somit lassen sich die Temperaturen gut aushalten, man muss lediglich darauf achten keinen Sonnenbrand zu bekommen!

Der Wind ist auch geeignet Drachen steigen zu lassen. Ich habe noch nie so viele Drachen so hoch gesehen. In den Wohngebieten etwas ausserhalb sieht man viele Drachen weit oben am Himmel, sie sind einfach auf der Dachterasse oder vor dem Haus angebunden. Der Wind ist konstant und so schwanken sie da oben nicht einmal, sondern flattern einfach nur vor sich hin.

Es gibt die Drachen in vielen verschiedenen Formen, teils mit Pappmaschee-Gesichtern wie bei den Schmetterlingen oder Raubvögeln. Das edleste sind allerdings die Segelschiffe.

An einem Tag laufen wir vom Kuta Strand über unseren Legian Strand zum Seminyak Strand, die alle eigentlich ein und der selbe Strand sind entlang, nach ca. 3,5 km und das ist nicht einmal die Hälfte des weißen Sandstreifens erreicht man eine Tempelanlage, in die wir mal reinspazieren. Doch schon pfeift es von unten und wir müssen wieder raus, denn der Parkplatzwächter ist wohl auch der Aufpasser für den Tempel und wir haben keinen Sarong an. Wir haben weder ein Schild gesehen, später dann schon, noch gab es am Eingang jemand, der uns darauf hingewiesen hat. Nun gut, der nächste Parkwächter verleiht Sarongs, aber er will 50.000 Rupiah (3,50 €), davon kann man sich eher einen kaufen als nur leihen, also schauen wir uns den Tempel doch nicht an. Am nächsten Tag kaufen wir beide uns Sarongs für 25.000 bzw. 20.000 Rupiah!!!!

Das man hier im hinduistischen Bali ist, merkt man sofort. Im Vergleich zu den vielen Moscheen, die einem auf Java begegnen, sieht man hier die balinesche Kultur und  religiöse Orientierung an jeder Straßenecke. Was sag ich hier an jeder Ecke? Eigentlich nicht nur an den Ecken, wo meist geschmückte Statuen stehen, sondern auch in jedem Wohnhaus, -block in denen es kleine Tempelchen gibt mit Opfergaben. Vor den Restaurants und auf der Straße, an den Ecken oder direkt auf dem Gehweg, unmöglich auszuweichen, sind die vielen kleinen geflochtenen Bambusblattschalen, die mit bunten Blüten, Keksen, Bonbons, Reis, Früchten oder auch mal einer Zigarette gefüllt sind. Man könnte denken es liegt hier überall Müll herum oder wie nett sie sich um die Kleintiere, wie Ratten, kümmern und ihnen eine kleine Bamubsblattschale auf den Boden legen. So häufen sich die Schalen und auf die alten kommen neue, wenn sie noch nicht vom Wind oder einer fleissigen Hausfrau weggefegt wurden oder von den Leuten zertrampelt, den Mopeds überfahren wurden. Am Strand wird fleissig aufgeräumt, aber trotzdem sieht man Reste, die angespült werden.

 

                        

 

Erst recht in Ubud fällt einem die Traditionsverbundenheit der Balinesen auf. Hier wird schnell mal ein Wickelrock umgebunden, ein Taplett mit Bambusschalen auf den Kopf aufgesetzt und die morgenliche Riten durchgeführt, von Bambusschalen verteilen bei den eigenen Tempel, vor der Straßeneinfahrt und beim Gang zum Tempel und wieder zurück, dann Wickelrock aus und der normale Alltag beginnt.

                                               

Als wir ankamen fand im "Affenwald", in dem auch einige Tempel stehen, eine Zeremonie statt und so sind die bunt bekleideten Männer und Frauen, mit Bambusmatte, Opferschalen und Schirmchen zu Fuß oder per Moped, auf der Ladefläche von LKWs durch die Straßen gefahren, wieder auf dem Weg nach Hause.

                                                               

                                 

Was manchmal aussieht, wie der Eingang zu einer Tempelanlage, ist hier der Eingang zu einem Wohnhaus oder einer Hotelanlage. Man geht durch so ein Tor und steht im Innenhof, es gibt meist einen schönen Garten und mehrere Häuser im balinesischen Stil, bei den Hotels kommt oft noch ein Swimmingpool dazu.

Von Ubud sind die meisten Leute beeindruckt, vielleicht weil die balinesische Kultur neben dem Massentourismus geblieben ist. Hier gibt es jede Menge Künstler, man kann Koch- oder Yogakurse besuchen oder die allabendliche balinesische Tanzveranstaltungen. Uns geht Ubud auf den Keks und zwar von Anfang an. Man läuft die Straße entlang, auf einem zusammengestückelten und wieder zerhexelten Gehweg, wir alle 10 Meter angesprochen....Taxi.....Massage....Transport.....Ticket........Taxi.......dazu kommt das unaufhörliche Gebrumme von Mopeds, die wie dicke Hummeln an unseren Ohren zu kleben scheinen und uns keine Ruhe gönnen. Das öffentliche Bussystem ist fast zum erliegen gekommen, da jeder hier ein Moped besitzt, Touristen sollen den Touri-Shuttlebus mieten, ein Taxi chartern oder ein Moped mieten. Auf die Mopedfahrer wartet die Polizei, die sich etwas dazuverdienen will. Zu Recht abkassiert bei denen, die ohne Helm fahren, selbst Schuld, aber auch sehr ordentlich die Führerscheine kontrolliert und so muss man den nationalen (in unserem Fall deutschen) plus internationalen dabei haben, oder sich in Denpansar einen einmonatigen Schein kaufen. Die meisten zahlen einfach ein bisschen Schmiergeld, das kommt für uns nicht in Frage, somit bleibt die Mopedfahrt aus.

                                              

Dafür machen wir uns auf den Weg und suchen Ruhe in den Reisfeldern. Aber auch hier macht es uns niemand leicht, im Hotel wie auf der Touriinfo sagen sie nicht wie und wo die Wanderwege durch die Reisfelder starten und wollen einem eine Ökofahrradtour oder einen Guide andrehen. Wie gut dass wir internet haben und selbst recherchieren können. Die "Eingänge" sind etwas schwierig zu finden, dnen meist muss man in einer engen Gasse zwischen 2 Häuser vorbei oder über einen Hinterhof, durch eine Hotelanlage oder ähnliches, um "dahinter" zu kommen. Und fast überall ist "dahinter" ein Reisfeld oder gleich mehrere. Einige Terassen schön angelegter Reisfelder, links und rechts unterbrochen von kleinen Bachläufen, die schon zu einer großen Schlucht ausarten können. Sehr zerklüftet dieses Land, jetzt verstehen wir auch, warum die Straßen alle Parallel fast von Süden gen Norden verlaufen und wenige von Ost nach West!

                                          

Unterwegs kann man so einiges in den Reisfeldern entdecken..... Enten und Hunde, Menschen, die arbeiten oder Holz nach Hause tragen auf den kleinen Pfaden zwischen den Reisfeldern.

           

Die Vögel versuchen immer wieder ein paar reife Reiskörner zu klauen und werden ab und an verscheucht.

                                 

Der Sonnenuntergang ist nicht ganz so schön, leider haben sich ein paar Wolken dazwischengeschoben, so dass sie viel zu früh untergeht.

Nach dem Wandern durch die Reisfelder freu ich mich auf den Sprung in den Swimmingpool, denn wir haben eine tolle ruhige Anlage gefunden, wo es einen Pool im schönen Garten gibt. Morgens sitzen wir auf unserem Balkon und bekommen Frühstück serviert. Das ist echt Luxus für uns und war dazu noch billiger als jede andere Absteige oder Homestay/Guesthaus, das im Lonely Planet stand!!!!

Am letzten Tag sind wir dann doch noch in den "Affenwald". Ein kleiner Park, der noch aus Wald besteht und über 300 Affen beherbergt, die natürlich alle ganz ganz wild sind. Zahm sind sie nicht wirklich, sie fauchen auch schon mal und springen einem an, was nur natürlich ist, leben sie ja rein von den Bananen, Kokosnüssen und was die Touristen noch alles so mitbringen sollen. Um die Affenstation zu erhalten, soll man auch Affen bei der Frau neben dem Eintrittsticketschalter Bananen kaufen, die jedoch das 5 fache kosten, wie hier normal üblich. Und die meisten machen das auch, wundern sich sogleich, dass sie die eine oder andere Banane, manche Idi**en auch gleich die ganze Tüte beim nächsten Affen los sind. Sie zerren an einem, springen hoch und wollen nur zur Hälfte die Bananen. Sie sind schon längst übersättigt!

Sehr schade, dass man sich hier so darum bemüht die Touristen zu unterhalten, oh nein, das Wort war abzocken, mit all dem Bananenkauf und dabei gar nicht mehr auf die Affen achtet. Wenn sie zu aufdringlich werden, kommt schon mal jemand mit Stock oder Steinschleuder, die Ticketverkäuferin füttert die Affen mit ihren Schokoladenkekse.....da hab ich mich gefragt, ob sie vielleicht auch abends an das Zähneputzen denkt.....die Zähne der Affen natürlich!

                    

Für Fotos lohnt sich der Ausflug auf jeden Fall, vor allem da gerade mal wieder viele junge Affen zu sehen sind und da die Affen schon lange nicht mehr Menschenscheu sind, kommen sie gut vor die Linse. Doch eigentlich ist das hier eine Anlage für Tempel und so gibt es viele Statuen, eine Quelle, die noch das einzige sehenswerte neben den Affen sind, denn der Haupttempel ist nicht spektakulär und den Umhang des Sarongs nicht wirklich wert, man sieht genausoviel vom Tor aus, aber wer mag, bitteschön .

                                      

 

 

TEIL II: JAVA

 

3.-5.10.2013:  Indonesien - 5-

Von Yogyakarta aus geht es mit einem Touribus auf Reisen. Der Touribus stellt sich als Minibus mit Sitzen für 10 Personen und LKW Motor heraus, dessen Klimaanlage nicht gegen die Außentemperaturen ankommt, weshalb es eine laute, heiße und windige Fahrt wird, die nicht zu enden scheint. Wir fahren in einem ewigen Stau an Häusern durch, eine Stadt geht in die andere über, erst spät am Abend sehen wir etwas vom Land. Reisfelder und einige Vulkane lachen uns da entgegen. Abends kommen wir in Probolinggo an und müssen im Büro unsere Tickets wechseln lassen, dann werden wir noch ca. 2 Stunden weiter von Meereshöhe bis auf 2200m gefahren. Dort kommen wir im Dunkeln an und wollen nichts anderes als schlafen gehen. Unsere günstige Unterkunft ist nicht so unbequem und so schlafen wir auch so ziemlich sofort ein. Der Wecker geht dann um 3:30 Uhr und wir brauchen noch eine Weile bis wir registrieren weshalb wir aufstehen wollen. Um 4 geht es dann doch aus dem Bett und gegen 4:30 Uhr machen wir uns auf zu einem Aussichtspunkt. Dorthin kann man auch eine Jeeptour buchen, wir nutzen unsere Füsse und sind froh, denn die steilste Strecke, fast die Hälfte müssen die Leute, die mit Jeep abgeholt wurden, auch zurücklegen, da es über Treppen nach oben geht. Der Himmel verfärbt sich wundervoll vor Sonnenaufgang, dann die ersten Sonnenstrahlen und langsam wird uns klar, welche tolle Landschaft unter uns und um uns liegt. Vulkane ohne Ende, die Aschewüste ähnelt einer Mondlandschaft, immer mal wieder Qualm und kleine Wölkchen.

Die Jeephorden werden wieder eiligst abtransportiert, denn sie müssen ja noch runter über die Wüste zum Vulkan Bromo. Dort müssen die Leute wieder einen großen Teil laufen, denn die Jeeps müssen weiter weg parken. Um 8 Uhr sind die meisten Touren wieder zurück. Da haben wir es längst zu dem höchsten Aussichtspunkt geschafft. Dort kann man auch von einem anderen Ort bequem auf der geteerten Straße hinfahren. Doch mittlerweile ist da auch niemand, so genießen wir alleine die Sicht! Und machen uns auf den Weg der geteerten Straße entlang.

                                                          

Wir werden gefühlte 3 Millionen Mal angesprochen, ob wir nicht per Moped gefahren werden wollen oder auf dem Pferderücken, unverständlich, dass jemand LAUFEN will. Doch wir laufen zu Fuß und genießen an jeder Ecke eine neue spektakuläre Sicht. Es ist Freitag und sehr viele Einheimische unterwegs. Familien auf Mopeds, die zum Aussichtspunkt hoch und zum Bromo runterfahren, um an jedem Opferalter ihre Bananenblattschale hinzulegen. So liegen überall, ob auf der Straße, in ner Kurve, am Aussichtspunkt oder mitten in der Wüste Bananenblätter mit bunten Blüten, Reis, Keksen, Bananenschnitze, auch mal eine abgebrannte Zigarette ist dabei. Das alles wird geopfert, dass die Geister gnädig sind und die Vulkane nicht auspucken lassen. Die Affen freuen sich.

                

Die Straße wird abwärts immer steiler, ein Wunder, dass hier die Mopeds überhaupt mit Familie vollbeladen wieder hochkommen. Schlußendlich bleiben uns noch ein paar Kilometer durch die staubige Aschenwüste. Hier treffen wir auf schlickernde Mopeds und ein steckengebliebener Jeep, das wäre dem Team Robbie und Bernhard nicht passiert!!!!

 

                                                                                                        

Am Fuß des Vulkans Bromo angekommen, sind wir voller Asche, sie klebt überall, in den Ohren, in den Augen, an der Kamera!!!!! Doch wir schaffen es auch noch nach oben, anstrengender Anstieg und 200 Treppen und wir schauen in das rauchende Schlammloch. Doch der Wind bleibt und so zieht es uns doch mehr wieder zurück ins Dorf. Noch einmal durch die Wüste und wieder ein Anstieg, dann freuen wir uns auf eine heiße Dusche nach geschafften 20 km und einem Höhenanstieg von fast 1000 Meter!

       

Am nächsten Morgen sollen wir um 9 Uhr abgeholt werden, aufgestanden wird trotzdem wieder um 4 Uhr morgens. Doch dieses Mal läuft Bernhard alleine zum unteren Aussichtspunkt. Es gibt noch viel mehr Jeeps, die losdüsen, so viele Einheimische sind am Wochenende hier, dass wir froh sind, den Ort wieder verlassen zu dürfen. Ich schau mir den Sonnenaufgang von unserer Terasse an, das ist die Sicht tagsüber. Hier kann man auch gut beobachten wer alles durch das Dorf fährt, wie zum Beispiel der Schreiner, der Tisch und Bettgestell ausliefern muss.

                                

Später setz ich mich an den Kraterrand, 50 Meter vom Hotel entfernt, an der Kante, wo man auf mehrere Vulkane sieht und habe sogar internet vom Cafe nebenan.                                           

20 km und über 800 Höhenmeter hoch, wieder runter und einen Teil wieder hoch, dabei unendlich viele schöne Ausblicke - eine tolle Wanderung ....       

 

Von Cemoro Lawang ging es erst einmal chaotisch zurück nach Probolinggo, wir mussten zuerst in ein klappriges Busschen, unser Gepäck oben aufs Dach, dort sassen wir 5 Minuten bis wir in ein bequemeres Buschen umgeladen wurden mit dem wir allerdings auch nur 5 Minuten fuhren und wieder in ein größeres Busschen kamen mit dem es bis zum Büro der Agentur ging. Dort wurden wieder alle gesammelt und nach 20 Minuten kamen wir in ein neues Busschen mit dem es nach Bali in 7 Stunden nach Bali gehen sollte. Daraus wurde nichts, noch 2 1/2 Stunden mehr waren wir in der Hauptstadt Balis, Denpansar, nachts um 22:30 Uhr. Wir waren zu 6, die alle in den Strandpartyort Kuta wollten und so bekamen wir ein Bemo gechartert. Um 23:30 Uhr waren wir dort, nichts von Party in Sicht, aber wir waren auch in Legian, wo es etwas ruhiger hergehen soll, 1 km weiter nördlich und ruhig war es, schon fast zu ruhig. Wir mussten den Rezeptionisten wachklingeln, bekamen aber alle ein Zimmer, obwohl Samstag war, doch die Restaurants um die Ecke hatten alle zu, so gab es nur eine warme Nudelsuppe aus dem Supermarkt, dafür ein bequemes Bett und ruhigen Schlaf.


                                       

Unterwegs hielten wir zum Mittagessen in einem kleinen Strandort. Hier gab es sehr schöne bunte Segelboote

mit Ausläufer. Der Polizeitrupp in Orange hat gerade Rettungsschwimmübungen betrieben, wir haben sie wohl

etwas abgelenkt mit unseren Kameras oder weißen Beinen oder was auch immer.

 

25.9.-2.10.2013: Indonesien - 4 -

Flug von Singapur nach Yogyakarta mit TigerAir: Zuerst mussten wir durch die dichte Wolkendecke über Singapur, da gab es ein paar Turbulenzen, die es uns mulmig werden lassen haben, doch dann waren wir auch bald über den Wolken und die Sonne schien. Das Flugzeug weniger als halb voll, nur die ersten 14 Reihen waren besetzt landete nach ca. 2 Stunden auf dem winzigen INTERNATIONALEN Flughafen von Yogyakarta, fuhr direkt vor das Gebäude, wir stiegen über eine Treppe aus und liefen die restlichen 20 Meter zum Eingang. Dort war zwar alles etwas unkoordiniert mit verschiedenen Schaltern und einem Beamten, der uns Zettel zum Ausfüllen gab, später drängte anzustehen, auch wenn wir noch nicht fertig waren mit Ausfüllen, aber im Großen und Ganzen, war wenig los, denn nur unser Flugzeug landete. 25 US Dollar für das Visum bezahlt, Stempel und Visum am nächsten Schalter eingeklebt bekommen, das sind vom Eingang 5 Schritte, weitere 5 Schritte und man steht vor dem grünen oder roten Schild, ob man was zu verzollen hat, oh, wo ist unser Gepäck. Ach ja, an der Seite neben dem letzten Schalter gibt es ein Gepäckband, das maximal 5 Meter lang ist, da ist schon lange kein Gepäck mehr drauf, unseres liegt irgendwo am Rand herum. Gepäck holen und durch den grünen Schalter, 2. Zettel abgeben und schon ist man nach weniger als 10 Meter in der Halle, wo einem Taxifahrer, Shuttlebusanbieter und sonstige Leute belagern. Nein Danke und auf geht s immer den gelben Hinweisschildern folgen und so findet man ganz leicht den Schalter für den Transjogjabus, der einem für 3000 Rupiah (momentan nur 19 EuroCENT) ins Zentrum bringt.

                                                            

Hier müssen wir ne Weile warten, abends ist immer viel los auf der Straße, so kommt der Bus dann spät und voll an. Wir stehen eingeklemmt zwischen den Sitzenden und balancieren uns und das Gewicht auf dem Rücken bei der ruckeligen Fahrt. Nach ca. 40 Minuten sind wir dann auf der Malioboro und machen uns auf Hotelsuche. Es ist dunkel und viel los, die Hotels meist voll oder zumindest die günstigeren Zimmer. Die Preise sind natürlich viel höher als auf Sumatra, so fällt es uns schwer das nächstbeste zu nehmen. Aber wir werden fündig und haben ein ganz nettes kleines Gästehaus in einer engen verwinkelten Gasse, ein Familienbetrieb, das man ja immer gleich HOMESTAY nennt, wo es 8 Zimmer gibt, 2 von der Familie bewohnt, 6 für Touristen. Davon waren noch 2 frei und wir können sogar aussuchen. Das ganze mit Frühstück, das entweder Pancake mit Banane ist, der Renner für die westlichen Touristen oder 2 Scheiben Toast mit Omlett. Sehr lecker, beides, aber eben immer sehr eierlastig! :-)

                                      

Wir bummeln noch ein bisschen durch den Nachtmarkt und die nächstgelegene Mall. KFC, Mc und andere Ketten gibt es hier wie Sand am Meer, aber auch Bruzel/Imbiss/Garküchen direkt auf der Straße. Hier ist Bernhard Nasi Goreng, gebratenen Reis, dieses Mal mit komischen gammeligen Fleischfettklumpen, so dass es ihn da erst einmal nicht hinzieht. Beim golden M kostet das große Bigmacmenü aber auch nur 2 Euro, so dass da noch ne Portion nachgeschoben wird.

Die Restaurantpreise sind teurer als auf Sumatra, aber es gibt genug Ausweichmöglichkeiten. So finden wir am nächsten Tag hinter den Ruinen ein schönes Restaurant für Einheimische, wo man Reis mit Fisch oder Hühnchen inklusive Getränk für 0,80 € bekommt. In der Mall gibt es auch Essenstände und dort haben wir verschiedene Gerichte mit Getränk für den gleichen Preis bekommen. Also geht es auf Java auch billiger. Somit sind die Preise ok, das einzige die Übernachtungen eher dreimal zu teuer. Die Menschen aber auch sehr freundlich, bisher hatten wir noch kein Abzockgefühl, das kommt dann wohl bei den Busfahrten, so war das auch auf Sumatra! Hier gibt es Horden von Touristen, aber man wird ebenfalls voll vielen Einheimischen, Städtern wie indonesischen Touristen freundlich begrüßt, angesprochen und in ein Gespräch verwickelt. Wir haben schon viele Bekanntschaften geschlossen, unzählige Fotos von uns oder mit anderen geschossen. Im Bus sitzt man eigentlich auch nie ohne ein Gespräch, so dass wir auch hier unsere positiven Erfahrungen von Sumatra auf Java übertragen können.

So und was gibt es nun zu sehen in Yogya. Die Stadt ist groß und hat viel zu bieten. In der Stadt kann man verschiedene Museen besuchen, die alte holländische Burganlage oder den Sultanpalast.

Es wurden labyrinthische Tunnel gegraben, so dass der Sultan unbemerkt in seine oder wessen auch immer Gemächer gehen konnte, zu einer alten runden Moschee,

in das Wasserschloss oder gar per Sänfte zum 25 km entfernten Meer getragen werden konnte. Der Markt und der Nachtmarkt auf der Straße sind sehr sehenswert, hier kann man billige wie teure Souvenirs kaufen.

 

Sehen die nicht alle aus wie Spocky mit ihren Hochgeklapten Hüten oder Kopftüchern? Die Bediensteten tragen Batikkopftücher, das Foto hier oben ist eins der Gemälde der Sultanfamilie, die im Palast ausgestellt sind, nebst Möbel, Geschirr, Kleidung und Fotos in den unzähligen Gebäuden auf dem Gelände.

Es gibt verschiedene Hallen, in denen der Sultan sich von Musik einlullen lässt, wir Touristen können dies auch tun, ein großes Orchester schlägt Trommeln, Klangschalen und Bambusxylophone zum Gesang/Gemurmel.

 

Der Sultan hält an Tradition und so werden nicht nur für Touristen die aus Leder geschnitzten Schattenfiguren hergestellt. Hierfür wird dicke Wasserbüffelhaut zurechtgeschnitten und wie Holz mit verschieden großen Schnitzmessern bearbeitet und anschließend bemalt.

Wobei die unterschiedliche farbige Bemalung die Gefühle zum Ausdruck bringen sollen. Allabendlich wird im Theater ein Schattentheater sowohl auf indonesisch wie englisch aufgeführt.          

Kunsthandwerk findet man an jeder Straßenecke, aber auch in verwinkelten Gassen im Hinterhof. Marakkesch hat uns ja so manches Mal an unserem Orientierungsgefühl zweifeln lassen, aber hier geht es uns fast genauso.

Enge Gassen und Wege, die uns durch Hinterhöfe führen enden manchmal in Sackgassen oder gehen so unscheinbar kurvig, dass man wieder am Ausgangspunkt ankommt ohne bemerkt zu haben, dass man im Kreis gelaufen ist.

Es gibt auch geschnitzte Holzmarionetten und wohl das berühmteste Handwerk Javas ist die Batikkunst. Hier kann man Stoffe mit den unterschiedlichsten Motiven kaufen, ob traditionell, modern oder undeutbare Kunst, als T-Shirt, Rock oder im Bilderrahmen.

 

 

In den Gassen Yogyas.................

                     

                                                                                    

                                                                                                                 

             

Um Yogyakarta gibt es alte Tempelanlagen, die auf das 8 Jahrhundert zurückgehen. Sie werden mit den Anlagen in Kambodscha (u.a.Ankor Wat) verglichen und auf eine Stufe gestellt. So ist es nicht verwunderlich, dass es hier viele Touristen anzieht sich das UNESCO Weltkulturerbe anzuschauen. Die Preise sind dementsprechend hoch, was leider die Einheimischen meist nicht wissen. So lernen wir eine Studentin im Bus kennen, die ebenfalls die Tempelanlage Prambanan besuchen will. Da wir an dem Tag spät loskamen, war unser Plan, die kleineren in deren Nähe anzuschauen und an einem anderen Tag wieder zu kommen, da wir nicht so schnell 171.000 Rupiah ausgeben. Sie ist erstaunt über den Preis und denkt ich bin falsch, denn sie weiß nur von 30.000. Sie fragt ob wir mit ihr mitkommen wollen, dann würde sie auf indonesisch noch einmal nachfragen. So landen wir an dem indonesischen Ticketschalter, dort hängt ein Schild mit dem Eintrittspreis von 30.000 Rupiah, doch sie wird darauf hingewiesen, das gilt nur für Leute mit indonesischem Pass für Ausländer gibt es einen anderen Schalter. Ihr tat es leid, aber sie wusste es wirklich nicht und so ist es bewusst gemacht. Alle Indonesier laufen um die Ecke zu ihrem Schalter, sehen das Preisschild und erahnen nicht, dass es nebenan wo einem ein englisches Schild hinbringt ein schönes klimatisiertes Häuschen gibt mit Glasfront und offiziellem Ticketschalter, der auf Ausländern 171.000 Rupiah abknöpft. Man kann darüber diskutieren, ob das ok ist oder nicht, ich kann schon den Gedanken für einen höheren Preis für uns "reiche Westler" verstehen, schade nur, dass bewusst 2 Schalter gemacht werden, damit das die Indonesier so nicht einfach mitbekommen.

Wir gehen an der Tempelanlage Prambanan außen am Zaun entlang, die nächste Straße für zur Tempelanlage Sewu, die im Prambananticket inkluiert ist und somit für uns keinen Eingang bereit hält, dort biegt man rechts ab und irgendwann landet man bei einer schönen kleineren und dennnoch großen Anlage - Plaosan, die man über die Felder schon von weiter weg herausragen sieht.

Perfektes Wetter zum Fotografieren, blauer Himmel, weiße Wolken, grüne Wiese und graue Steine. Es gibt viele Reliefe, mal mehr mal weniger gut erhalten.

                                                

Viele Buddahstatuen stehen auf einem Plateau, zwei große Tempel in deren Innenräume weitere Reliefe zu finden sind, um jeden Tempel eine Mauer und kleinere Gebäude, die auch jeweils einen Innenraum aufweisen. Von diesen kleinen Tempelchen sind die meisten nur als Steinhaufen sichtbar, noch nicht wieder aufgebaut.

Noch ein paar Meter auf der anderen Straßenseite gibt es weitere kleine Tempelanlagen und auch auf dem Weg hierher haben wir zwischen den Feldern Mauerreste entdecken können.

                                                              

Ansonsten ist es hier sehr ländlich, es wird Gemüse und Reis angebaut, dieser auf Mopeds, Pferdekutschen oder auf dem Kopf weggetragen. Diese armen Hühnchen an den Beinen zusammengebunden, landen wohl demnächt im Kochtopf, doch zuerst werden sie noch eine gackernde Fahrradtour hinter sich bringen müssen.

                                                           

Noch ein schöner blauer Tag und wir finden eine tolle Webseite (www.yogyes.com), die uns hilfreiche Tips für kleinere Ruinentempelanlagen gibt. So fahren wir mal wieder mit dem Transjogjabus, an der Haltestelle Jl Solo (Kalasan) sind die ersten Ruinen (Tara oder Kalasan Tempel) nicht weit, die Anlage ist klein, aber sehr gut restauriert. Wir bezahlen den Eintritt von 2.000 Rupiah (0,14€) und schauen uns die Anlage genauer an. Bernhard hat sich gerade noch geärgert, dass er sein neues Weitwinkelobjektiv nicht mitgenommen hat, da stellt er fest, dass er nicht einmal seine Kamera dabei hat. So was passiert! Und somit sind wir auch nur halb so lange mit Anschauen der Anlage beschäftigt, denn für Bernhard gibt es nichts anderes zu tun als "Löcher in die Luft" zu starren.

Nein, so schlimm ist es nicht, er musste über sich selbst lachen und schleppt auch weiterhin seine 5 kg Gepäck (Objektive, Akkus, Speicherkarten und Wasser) mit sich rum und schaut sich den Tempel an. Wir werden mal wieder fotografiert, es vergeht kein Tag an dem nicht ein paar Indonesier kommen und uns fragen, ob sie sich mit uns fotografieren lassen dürfen. Es muss ganze Sammlungen geben mit Fotos von Touristen, die sich mit ihnen ablichten lassen.

Wir haben uns den Weg auf der Karte rausgesucht und er führt weg von der Hauptstraße, doch die erste Straße, die wir für ca. 4 km entlang laufen ist ziemlich befahren, eng und es rauschen die vollbeladenen LKWs an uns vorbei, hupend, damit wir aus dem Weg gehen, oft aber auch um uns zu winken.

Da treffen wir auf eine kleine Anlage, die noch stark in Restauration ist. Es wird wohl mal ein kleiner Tempel (Kedulan) geben, aber momentan sieht man hier den Sockel ausgegraben, unter einem Aludach den Tempel und nebenan liegt das Dach dazu. Es gibt auch hier wieder einige schöne Steinmetzarbeiten zu sehen, aber ansonsten lohnt es sich nicht allzusehr.

                         

Interessant dabei war der Weg, den wir zur dritten Ruine (Sambisari Tempel) genommen haben, er ging zickzack auf kleinen Wegen durch Gemüse und Reisfelder.

                                           

Die Einheimischen sind sehr freundlich, überrascht wohl über uns Touristen, die in der prallen Sonne hier entlang spazieren. Wir werden freundlich begrüßt, die Arbeiter auf dem Feld winken uns zu und so manche Kinder verfolgen uns kichernd für eine Weile.

Vor allem Reisfelder sehen wir und hier stehen ganz oft Leute, den ganzen Tag und wedeln mit einer Plastiktüte an einer Bambusstange oder ziehen an einer Schnur, die wiederum Plastiktaschenfähnchen und Dosengeklapper in Gang setzen. Damit verscheuchen sie die unzähligen Vögel, die ihnen den Reis klauen wollen.




           

Indonesier essen oft scharf und so darf natürlich der Anbau von Chili nicht fehlen, den sehen wir hier ganz oft und momentan scheint auch Erntezeit zu sein, auch wenn die meisten Schoten für mich Gelb aussehen.

                                                            

Dann kommen wir zum goldenen Sonnenuntergang an einer weiteren Ruine (Sambisari) an, die gut restauriert wurde, wo jedoch nicht allzu viel zu sehen ist. In dem Tempel gibt es einen Fruchtbarkeitsaltar, die dreiAußenwände haben je eine Nische für eine Statue, an der Rückseite sehen wir Ganesha, den Elefantengott.

             

 

Abends kommen viele Einheimische zur Besichtigung vorbei und wieder werden wir abgelichtet! Dann machen wir uns auf den Rückweg und laufen zur Hauptstraße zurück und steigen beim Flughafen wieder in den Transjogjabus, der uns zurück in die Stadt bringt.

  

Borobudur     

Die bekannteste Tempelanlage auf Java ist definitiv Borobudur, die oft mit den Anlagen um Ankor Wat in Kambodscha verglichen werden. Uns bringt ein öffentlicher Bus ca. 40 km in den Ort der Tempelanlage und wir verbringen den Tag dort. Es gibt so viel zu sehen. Die Anlage selbst ist sehr beeindruckend, ein großer quadratischer Tempel mit mehreren Ebenen. Auf den unteren vier Ebenen gibt es ringsum auf beiden Seiten Reliefe zu sehen. Angeblich keine einzige Wiederholung, auch wenn man natürlich nach mehreren Ebenen denkt, man hätte so einen Affen, einen Vogel oder die vielen Frauen schon einmal gesehen.

                         

Am beeindruckensten fand ich die 2 Boote, die ich gefunden habe. Das eine sieht nach einem großen Segelboot aus. Die Anlage stammt aus dem 8. Jahrhundert, ob sie selbst solche Boote damals gebaut haben, oder Handelsschiffe von Europa auf dem Weg nach Asien gesehen haben?

Auf den oberen drei Ebenen findet man diese Glockenartigen Gebilde, unter denen sich jeweils eine Buddahstatue befindet. Bei den meisten mal wieder der Kopf abgeschlagen. Nachdem der Islam über die Insel kam, wurde Buddhismus unterdrückt und die Anlage geriet in Vergessenheit. Zum Zeichen des Respekts muss heute jeder Besucher einen Sarong tragen.

Wir hatten zuerst schönes sonniges Wetter, doch als wir auf den oberen Ebenen ankamen, wollten die Wolken nur noch wachsen. Wir warteten lange auf ein paar Sonnenstrahlen, doch schlussendlich gaben wir auf. Wir liefen dann noch ein bisschen durch die Anlage und machten Fotos von der Entfernung als sich die Wolken dann doch noch auftaten und so mussten wir die vielen steilen Treppen wieder schnell hochsteigen, um noch ein paar Sonnenfotos zu schießen.

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Unterschied: links Schatten, dafür blauer Himmel, rechts Sonne, dafür grauer Himmel

 

Wir verbringen noch ein paar Tage in Yogyakarta, bummeln stundenlang durch den Markt, denn hier gewinnt man die unterschiedlichsten Eindrücke und es bieten sich so viele tolle Fotomotive. Der erste Teil des Markts ist voll von Batik-Souveniren, als ob man der Malioboro Straße entlang nicht schon genug angeboten bekommen hätte, doch im hinteren Teil des sich langziehenden Marktes findet man auch Obst und Gemüse und Gewürze, dieser Teil ähnelt mehr einem traditionellen Markt. Und so sieht man alte Frauen, die TONNEN an Säcken auf ihrem Rücken schleppen, drahtige Männer, die Knoblauchsäcke im Minutentakt auf und entladen. Wir beobachten eine Frau mit konischem Strohhut für eine Weile, wie sie mit ihrem Fahrradgetränkeladen die Marktfrauen/männer bedient, hierfür wird Wasser, etwas Eis und ein Sirupartiges Getränk gemixt und persönlich zu den Leuten gebracht, bevor sie wieder zu ihrem Rad zurückkehrt.

                                                     

Zum Vogelmarkt schaffen wir es an diesem Tag nicht mehr, denn uns geht mal wieder die Zeit aus, wir lassen uns mal wieder irgendwo in den Gassen verirren, die labyrintartige durch die Ortschaft ziehen. Doch am nächsten Tag bekommen wir auch ein paar Vögel zu sehen. Hier haben fast alle einen wenn nicht mehrere Käfige vor ihrem Haus stehen, sie lieben das Gezwittscher. Doch leider kommen die wenigsten Vögel aus einer Zucht, sondern werden illegal aus der Natur, viele aus dem Dschungel gestohlen. Wilderei ist eigentlich nicht erlaubt! Mir stockt der Atem schon nach den ersten Käfigen. In diesen befinden sich kleine Eulen, die die Leute kaufen, da sie Glück bringen sollen. Die großen Eulen wird mir erklärt bringen kein Glück, die hält man sich nur, weil sie dekorativ aussehen!

Und wozu will man die vielen kleinen Echsen, die sich in einem Käfig nicht einmal drehen können ohne über den Nachbarkollegen zu stolpern. Nicht anders geht es den Fledermäusen, die kaum ihre Flügel ausbreiten können. Frettchen, Eichhörnchen alles noch Babys, diese müssen sogar mit einem Stab mit Bananenbrei gefüttert werden. Bei der Nachfrage wo die Mutter wäre, bekommt man einen komischen Blick und die Antwort, wir verkaufen nur die Kleinen, achselzucken was mit der Mutter ist.

                                                            

Und wozu die Phytons? Will sich wirklich jemand eine 5-6 m lange Phyton für zu Hause kaufen, deren Kopf schon so größer ist als mein Schuh? Heute hat sie wohl schon gegessen, denn noch schauen ein paar Federn aus ihrem Maul und die Tauben, die mit in ihrem Käfig sind, dürfen noch eine Weile fröhlich rumhüpfen, bevor sie dann auf dem Speiseplan stehen.

                                               

Es gibt auch wunderschöne bemalte Holzkäfige zu sehen, doch nachdem ich die Runde, durch die Gänge mit den Katzen, Hunde, Waschbären UND AFFEN gemacht habe, hat es mir gereicht, ich hab genug davon und warte lieber im Schatten auf Bernhard.

                                                                        

Dabei kann man beobachten was die Leute alles so kaufen. Kleine Hunde in Bambuskörben werden auf den Rücken geschnallt auf dem Moped nach Hause transportiert. Kinder, die sich über ihre winzigen bunten Fischchen in der Plastiktüte freuen, oder gar die verrückte Variante der bunt bemalten "Angry Bird" Schneckenhäuser, in denen Einsiedlerkrebse leben. Hierfür kann man auch noch ein gebastelten bunten Spielplatz kaufen, auf dem die armen Tiere auf und ab laufen "dürfen". Die bunten Kücken sind auch der Renner, die Farbe wäscht sich nicht raus, sondern wächst sich irgendwann raus. So haben wir auch schon unterwegs ein paar herangewachsene Hühner gesehen, die um den Schnabel noch ein paar ihre Kückenfedern in rosa oder grün trugen.

     

Um nicht mit so einem Eindruck von Yogya gehen zu müssen, spazieren wir noch einmal durch ein paar Gassen, treffen wieder auf viele freundliche lachende Gesichter und Kinder, die unbedingt fotografiert werden wollen. Den Sonnenuntergang genießen wir auf dem Wasserschloss mit Sicht zum runden Dach der alten Moschee und über die Dächer Yogyas, bevor es noch einmal durch die hektischen Souvenirstände und bunte Treiben auf der Malioboro Straße geht.

 

 

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TEIL I: SUMATRA

3.-17.9.2013: Indonesia - 3 -

Toba-Seefest 

Wir blieben länger und länger und länger am See, zuerst lag das am Wetter, dann an Bernhards Magen und zum Schluß waren wir so lange da, dass wir auch noch das Toba Festival abwarten konnten. Dieses findet eine Woche lang statt an 2 Plätzen, die sowohl in die eine wie auch in die andere Richtung 2 km von unserer Unterkunft entfernt ist. Leider ist die Organisation etwas chaotisch oder einfacher ausgedrück indonesisch. Wir hätten wohl das Festprogramm in ein langes Wochenende von Freitag bis Sonntag gepackt. Doch hier war am ersten Tag laut Poster Aufbautag, obwohl das nun eine Woche lange gemacht wurde. Am zweiten Tag war die offizielle Eröffnungsfeier mit Tänzen und vielen Reden und noch einem Tanz. Das ganze ungefähr von 15 Uhr bis 17:30 Uhr. Am dritten Tag, da war auch schon wieder Montag hätte morgens ein Gesangswettbewerb stattfinden sollen, der entweder gestrichen wurde oder irgendwo stattfand, wovon keiner wusste, nicht einmal die Organisatoren. Dementsprechend sassen wir auf der Tribüne mehr oder weniger alleine herum bis Bernhard um 12 und ich um 14 Uhr aufgab. Um 15 Uhr sollte ein Umzug bis 18 Uhr stattfinden. Dieser fand statt, war zwar sehr klein und kurz, dafür mussten die Leute von einem Ort zum anderen laufen, was 4 km sind und ungefähr eine Stunde gedauert hat. Durch den fielen Regen war auch die Wiese ziemlich aufgematscht und die Festlichkeiten nach dem Umzug haben wir nicht mehr so ganz mitbekommen, da wir wie die meisten beim Regen geflüchtet sind.

                           

                                                  

Tag Nummer 4 fing an wie Tag Nummer 3 mit dem nicht stattfindenden Gesangswettbewerb nur dass wir nicht so lange dort herumgestanden haben. Währendessen sollte das Paraglidingturnier stattfinden mit zielgenauem Landen etc, was nicht möglich war, da es entweder regnete oder die Thermik nicht ideal war. So flogen ein paar mit Propellermotor übern See, aber das war es auch schon. Morgens gab es noch eine Schulklasse, die an einem Malwettbewerb teilnahm. Die Aufgabe war Ullas zu malen, die traditionell gewebten Stoffe oder Schals.

                                                                  

Das Nachmittagsprogramm haben wir vor lauter Quatschen verpasst, da gab es eine Theatergruppe, auf indonesisch für uns nicht verständlich und ein paar Tanzgruppen und gelegentlich ein kurzer Schauer. Als dieser vorbei war, wollten wir zum abendlichen internationalen Welttrommelfest, das wer hätte es gedacht, VERSCHOBEN wurde, auf wann, weiß niemand. So standen wir zu dritt, Melis, Thomas und ich, ab und an noch mit Thea auf einer Bühne Schutz vor dem Regen suchend und hörten einer Band zu, die ungefähr eine Stunde lang ihre Trommeln "stimmten" und dann doch nicht mit Musik anfingen.

                  

          

                                                                                                                                              

                                                                                                                                           

Somit war für uns klar, die nächsten 3 Tage des Festivals werden wir nicht so ganz miterleben. Zusammen mit Melis und Thomas buchten wir uns ein Touristenbus zur Weiterfahrt für den nächsten Tag. Tag 5 des Festivals sollte laut Plan mit einem Drachenbootrennen um 8:30 Uhr beginnen und da unser Boot zum Festland um 9 Uhr fuhr, haben wir das tatsächlich noch mitbekommen. Ob das das einzige Highlight des Tages war, wissen wir allerdings nicht. Doch über das Wetter an diesem Tag sollte sich niemand beklagen, war wohl der sonnigste der ganzen Woche. Wir sahen sogar den im Norden herausragenden Vulkan rauchen mit blauem Hintergrund.

                          

Man trifft hier überall auf nette Leute, die freundlich, eher zurückhaltend, grüßen, fragen woher man kommt, smalltalk halten oder ihr Englisch testen wollen. Bei dem Festival gab es etliche Stände, Essensstände, für jede Provinz ein Kulturstand und weitere Verkaufsstände. Samstag war ein Fischstand zur Promotion ihrer Produkte da und Bernhard wurde gleich interviewt und bekam einen ganzen Teller voll mit frisch gebratenem Fisch in Sauce, die er auch bis zum letzten Tropfen ausgeschlürft hat. Wir bekamen sogar eine Einladung nach Medan, zum Übernachten, doch wir hielten nicht noch eine Nacht in Medan, so kam es zu keinem weiteren Treffen.

Mittlerweile dürften wir auf einer Million Fotos sein, denn hier scheint es einen Wettbewerb zu geben, wer die meisten "Langnasen" mit sich und seiner Familie oder Freunden fotografiert bekommen hat.

   

Wo wir das letzte Mal mit dem Touristenbus den zweitschrecklichsten Fahrer unserer Reise hatten, ging es dieses Mal mit einem super guten Fahrer zurück nach Bukit Lawang. Nachdem wir mit der Fähre auf dem Festland angekommen sind, wurden wir in die Touritayis eingeteilt. Mit Melis und Thomas zusammen bekamen wir 4 schon eins der ersten Taxis, waren aber die letzten, die losfuhren, da noch umgeplant wurde. Wir bekamen noch 2 junge blonde sehr schweigsame Finnen mit dazu und es ging los. Schön langsam, ruhig und rücksichtsvoll. Der Fahrer nahm nicht nur auf Bernhards Fotos von Affen und Aussicht rücksicht, sondern auch auf Fußgänger und überholende Fahrzeuge. Wir hielten zwei Mal an, für ne Mittagspause und Tankpause, wo er auch immer geduldig wartete, wenn wir noch wo anders shoppen gingen. So kamen wir abends nach über 9 Stunden Fahrt im Regen in Bukit Lawang an. Uns erkannte man schon beim Touritaxi, die Schlepper wollten uns zum Hotel bringen, doch wir zogen alle 6 gemeinsam los, zu der Unterkunft, in der wir das letzte Mal schon waren. Dort erkannte man uns auch wieder und alle waren sehr überrascht, dass wir wieder zurück kamen.

 

Wir bekamen 3 Zimmer und checkten ein und trafen uns gleich wieder im Restaurant, wo jeden Abend Musik gemacht wird und man immer neue Leute kennenlernen kann. Wir verbrachten allerdings die nächsten 6 Tage fast ausschließlich mit Melis und Thomas und ich glaube wir vier haben gut zu einander gepasst und es hat uns allen viel Spaß bereitet. So spielten wir meist jeden Abend Karten, unternahmen mal getrennt, mal zusammen ein paar Unternehmungen.

Am ersten Tag zog es uns zu der für uns noch unbekannten Shiprock Cave, die wir das letzte Mal nicht gefunden hatten. Wir liefen mit Thomas und Melis bis zum Bat Cave Abzweig und sie erkundeten die Fledermaushöhlen alleine.

Wir zogen weiter und fragten uns zu der Höhle durch, ab und an führte uns jemand zu einem anderen Abzweig oder wieß darauf hin....immer weiter. Wir kamen am schönen grünlichen Fluß vorbei, in dem wir das letzte Mal gebadet hatten. Heute war von durchlaufen keine Rede, hier hat es so viel geregnet in den letzten Tagen, dass der Wasserpegel angestiegen ist und die Strömung reisend.

                                                                                                          

Irgendwann fanden wir auch die Höhle, dort war alles ziemlich zugewachsen und voller Spinnweben. Abends hörten wir, dass es große Schlangen und andere Reptilien darin geben soll, wie gut, dass es uns nicht so hineingezogen hat.

                                                                        

Auf dem Rückweg nahmen wir dann aber doch noch ein abkühlendes Bad, bevor es wieder zurück zu unserer Hütte ging.

                                                                                          

Freitags findet immer der Wochenmarkt statt und auch dieses Mal wollten wir uns das nicht entgehen lassen. Bernhard unternahm eine Wanderung zu den Affen, traf aber auf keine Orang Utans, sondern Guides, die ihn da oben im Wald nicht wirklich haben wollten. Melis, Thomas und ich gingen zum Markt, wo wir später Bernhard wieder trafen. Wir schauten uns den Verkauf der Kautschukballen an. Diese Woche bekamen sie nur für 1kg 16.000 Rupiah (etwas mehr als 1 Euro) wohingegen es letzte Woche noch 18.000 Rupiah gab. Dort hielten wir es jedoch nicht lange aus, denn Kautschuk stinkt gewaltig, wie gut dass es noch keine 4 D Kameras und Computer gibt.

Auf dem Markt stinkt es auch an manchen Ecken, vor allem da wo frisches Fleisch und Fisch verkauft wird. Die armen Goldfische werden hier wirklich gegessen und schnappen den halben Morgen nach Luft in ihrem warmen Wasser, bevor sie dann doch auf dem Metzgerbrett landen, erst entflosst werden, geschuppt und dann der Länge aufgeschnitten, um die Eingeweiden rauszuholen.

                                  

Markttag bedeutet auch immer vollgestopfte Mopeds, Autos, LKWs und es ist ein Spaß, die Leute zu beobachten und sich mit ihnen zu unterhalten.

                                                                      

 

Eine Marktfrau, die Betelblätter kaut, Anschließend  wird die rote Pampe ausgespukt. 

 

  Sojabohnen und dessen Produkte wie Tofu oder Tempeh

 

Der Fluß nimmt von Tag zu Tag wieder ab, denn der Regen bleibt aus und wir bekommen immer mehr Sonne. Doch egal wie reisend der Fluß es findet trotzdem jeden Tag Tuberafting statt. Die aufgeblasenen Reifen werden von Trägern den Fluß hochgetragen, so dass die Leute nach der Wandertour zu den Orang Utans den Fluss herunterraften können. Diese Reifen sind verdammt schwer, ich weiß nicht, wie die das schaffen 3 oder gar 4 große auf ihrem Kopf zu transportieren! Sieht fast so aus wie kleine Einsiedlerkrebse mit übergroßer Schneckenmuschel als Zuhause.

                                                                                        

Unser Guide vom letzten Mal Yansen kommt uns besuchen und seine lustige, etwas ausgeflippte Art und die Begeisterung vom Dschungel überzeugen auch Thomas und Melis, so dass sie sich entschließen mit Yansen auf Tour zu gehen.

Uns überzeugt er ja auch, auch wenn manche ältere Jungs hier im Dorf, über die junge Generation schimpfen. Doch wir hören von guten wie schlechten Guides, sehen Leute, die das Dschungelactionpaket wünschen mit wenig Wanderung, ein paar Tieren und viel geiles Feeling mit voll der Action, bei der man die Mittagspause verlängert, um in nen Fluß zu springen und zu baden, satt länger bei den Orang Utans rumzuhängen. Die meisten gehen auch per Rafting zurück, wofür man noch einmal 10 Euro extra bezahlt und sind dann schon gegen 14 oder 15 Uhr zurück in ihren Unterkünften.

Yansen überlässt es Dir, aber man merkt ihm an, dass er den Dschungel liebt. Und da Thomas und Melis auch lieber länger wandern wollen, fit sind und möglichst viel sehen wollen, wir der Plan geschmiedet, eine Stunde früher los zu gehen und bis Abends durch den Dschungel zu laufen. Bernhard gefällt das ebenfalls und er gibt dann doch noch einmal 25 Euro für die Tour aus und so besteht die Gruppe aus den beiden, Yansen und noch einem Freund als BackupGuide. Sie ziehen morgens um 8 Uhr los und ich treffe sie um 18 Uhr erst wieder, nachdem sie sich schon eine Stunde bei nem Bierchen abgekühlt haben. Alle geschafft, aber begeistert!

  chilliger Nachmittag bei den Gibbons, die am Ast abhängen

ein wilder Pfau im Dschungel, neugierig was die wilden Menschen da so treiben   

 

  ein paar Orang Utans auf Streifzug durch die Wälder 

 

  Falls jemand Yansen als Guide haben möchte, wir sind in email Kontakt mit ihm und richten ihm gerne etwas aus.

 

Im Dorf und der Umgebung gibt es immer genug zu sehen, so dass es mir auch nicht langweilig wird, ich schwimme im Fluß, laufe zu Wasserfällen, treffe auf Affenfamilien und sonstige Gefährten.

             

Einmal werden wir auf einen Orang Utan hingewiesen, der sehr nah am Dorf ist, hinter einer Unterkunft hat er sich schon mehrfach Nester gemacht und hängt dort ab, um die leckeren Bohnenfrüchte zu essen. Bernhard verfolgt ihn auch noch weiterhin, als er sein Nest verlässt und so geht er dann noch einmal auf eine Wandertour auf eigene Faust. Per GPS kennt er mittlerweile, die Gegend, in der ein Orang Utan sich aufhält, jedoch ist es schwer den Gruppen und Guides auszuweichen. So manches Mal verschanzt er sich dann irgendwo im Gestrüpp oder macht einen Umweg, um die Gruppe zu überholen.

Eigentlich wollten wir den letzten Abend in Medan verbringen, doch das Wetter ist zu toll, um zu gehen und so verschieben wir unsere Abfahrt, suchen noch einmal unser Freunde, die Affen auf, unternehmen was mit Thomas und Melis und treffen abends Yansen und seine Kollegen.

 

Dabei lernen wir einen Tschechien kennen und erfahren wie kompliziert es ist zu dem erst seit 2 Monate geöffneten Flughafen zu kommen, doch es gibt noch eine Möglichkeit, ein anderes Pärchen fährt am nächsten Morgen mit nem Taxi und wir können es uns mit ihnen teilen. So entkommen wir der unsicheren Busfahrt, denn wir hätten 3 Stunden mit öffentlichem Bus nach Medan fahren müssen, von einem Busterminal zum anderen, dauert es je nach Verkehrslage 1-2 Stunden, von dort dann noch einmal eine Stunde zum Flughafen, es hätte alles knapp werden können und jedes Mal hätten wir den Preis verhandlen müssen. So haben wir sicher doppelt so viel gezahlt, waren dann aber in erstaunlichen 4 Stunde am Flughafen ohne Stress und mit netter Unterhaltung. So waren wir zwar viel zu früh, aber es war kühl, wir konnten sitzen und hatten sogar freies internet bis unser Flug, mit einer Stunde Verspätung, dann endlich nach Singapur rüberflog.

 

 

28.08.-02.09.2013: Indonesia -2-

Von Bukit Lawang wollten wir zum Toba-See weiterfahren. Hierfür wäre die Möglichkeit mit dem öffentlichen Bussystem und mehrfachem Umsteigen und Preisverhandeln über 9 Stunden unterwegs zu sein, oder eine Tour im Touristenbus zu buchen, wie hier überall angepriesen wird. Man bezahlt dafür wohl eher das 10 fache, ist dafür nur 8 Stunden unterwegs, muss nicht umsteigen und es heisst dass man an einem Fruchtmarkt anhält und den Sipiso-Piso Wasserfall anschauen kann. Als wir morgens um 8:30 Uhr auf die Minibusse verteilt werden, ist erstens mal wieder überbucht worden und zweitens heisst es aus Zeitmangel fahren wir durch. So war das nicht ausgemacht. Doch die Ausreden sind fadenscheinig, mal sind wir zu spät, dann wieder rechtzeitig, wenn wir noch mal so viel zahlen und unser eigenes Busschen bekommen, dann heisst es wieder die Fähre würde momentan früher fahren, um 16 Uhr, was nicht der Fall ist, es gibt eine Fähre um 18 Uhr und sogar noch eine Autofähre um 21 Uhr! Doch da sich Bernhard gehörig reinsteigert und rumschimpft wie n Rohrspatz reisst dem Guide der Geduldsfaden und er zerreist unser Ticket.

          Batak-Architektur

So stehen wir nun da. Das ist die einzige Touribusorganisation, jetzt bleibt uns nur übrig mit dem öffentlichen Bus zu fahren. Doch wir haben kein Bargeld mehr und einen Automaten gibt es nicht, da hätten wir mit dem Minibus angehalten. Also werden Eurovorräte umgewechselt und diskutiert wie man mit welchem Bus wohin kommt. Dazu kommt noch, dass es regnet und wir erst einmal zum Busbahnhof laufen müssen. Von dort geht es nach Medan in einem kleinen Bus. Den Busfahrer müssen wir erst einmal davon überzeugen, dass wir unser Gepäck bei strömendem Regen nicht auf dem Dach lassen wollen, jedoch auch nicht mehr bezahlen wollen, erst recht nicht, da der Bus ziemlich leer bleibt und es unnötig ist das Gepäck auf unseren Schoss zu nehmen. Das gleiche Prozedere dann in Medan mit dem nächsten Bus. Um zum Tobasee zu kommen ist es zu spät und so kam wieder die Variante über Berastagi in Frage und dorthin gelangen wir auch bei Regen am späten Nachmittag. Berastagi ist Städtchen in den Bergen in dessen Nähe gibt es gleich 2 Vulkane. Der Sibaya ist gut zu besteigen und man kann die Tour auch ohne Guide machen, doch das Wetter läd nicht gerade dazu ein.

 

                                         

Wir beschlossen jedoch nicht gleich am nächsten Tag weiterzufahren, da der Ort schon seinen Reiz hat. Es gibt wieder viele nette Menschen, der Markt ist sehr ursprünglich und überall ist man herzlich begrüßt worden, auch wenn es schon einer Schlammschlacht glich statt einem Marktbummel bei den unzähligen Pfützen über die man steigen musste ....oder reintreten, wenn einem das lieber gewesen wäre.

In dieser Gegend werden sehr viele Gemüsesorten und Obst angepflanzt, so gibt es hier eine große Vielfalt auf dem Früchtemarkt, sehr günstig und lecker!

                                             

Bernhard findet hier unzählige Näher und endlich lässt er sein Hemd flicken. Kostet ca. 40 cent und sieht wieder gut aus, so bringt er jeden Tag ein anderes Stück vorbei und hat schließlich seine 3 Hemden und die Hose wieder neu geflickt!

Wir machen uns auf den Weg zur heißen Quelle. Hinwärts in einem überfüllten Minibus mit 25 Passagieren, die meisten Schulkinder, zwischen unseren Füssen noch ein paar Kartons, Kuchen, Zwiebeln, Ersatzreifen und einen offenen Eimer voller Wasser (Feuerlöscher?). Auf dem Rückweg ist es etwas schwieriger und wir glauben die Jungs wollten uns ausharren lassen, falls wir doch noch bereit wären das ganze Busschen zu charten. Wir hatten schon eine andere Möglichkeit auf ner LKW LAdefläche, doch die Busfahrer schrien dem Fahrer was zu und so änderte sich dessen Fahrziel und wir stiegen dooferweise aus, statt einfach sitzen zu bleiben, hätte uns ja doch wenigstens ein Stück weitergebracht. Aber nach mehrerem Male durch das Dorf fahren und nochmaligem Aussteigen und Versuch etwas eigenes zu organisieren, fuhr der Busfahrer dann doch irgendwann Richtung Stadt zurück.

Eine schöne Anlage mit vielen Becken, leider ist das Wasser doch fast zu heiß und ich hab es nicht allzulange darin asugehalten. Der durchgefrorene Eisbärnhard dafür umso länger.

 Im Hintergrund sieht man den immer mal wieder frei werdenden Vulkan Sibaya, der an so manchen Stellen vor sich hin brodelt und raucht.

Dort waren wir leider zu spät für den Umzug des Kunstfestes, aber am Abend waren wir zur Musikeinlage mit dabei und wurden von allen begrüßt. Wir blieben auch am nächsten Tag die einzigen Ausländer als Gäste. Leider spielte das Wetter nicht so mit, sonst hätten wir alle noch mehr Vergnügen gehabt den vielen Tanzgruppen zuzuschauen.

                      

                                  

   

                                 

Unter einem Zelt gab es Stühle und sogar 2 Reihen Sessel. In der vordersten Reihe sassen die Jury und Organisatoren, dort waren jedoch noch 2 der bequemen Plüschsessel frei und wir wurden eingeladen dort Platz zu nehmen. Wie die Könige hatten wir Lodgenplätze bekommen und vor allem als es anfing zu regnen waren wir froh um die Sessel unterm Dach! Und nette Unterhaltung hatten wir auch noch dazu!

                                          

Batakhäuser und Kirchen im gleichen Stil gibt es hier unzählige. Mit vielen Schnitzerein in den Farbtönen weiß-rot-schwarz und natürlich holzbraun. Ganze Sipschaften bauen sich zusammen so ein Haus und wohnen darin. Es hat meist mehrere Etagen, ganz unten sind die Tiere angesiedelt, oben drin wird gekocht, gegessen, geschlafen....

 

              

An einem Morgen leihen wir uns ein Moped aus und fahren zu dem Sipiso-Piso Wasserfall zu dem die Touristenbusse ja nicht fahren wollen. Der Wasserfall ist ca. 35 km südlich Berastagi, am nördlichen Ende des Tobasees gelegen. Wir brauchen ungefähr eine Stunde bis dorthin. Der Wasserfall ist über 100 Meter hoch und das Wasser kommt nicht aus einem normalen Flussbett sondern fließt dort unterirdisch bis er auf die Felskante trifft und das Wasser steil herabfällt. Auf der anderen Seite sieht man den Tobasee, der größter Kratersee der Welt.

                                                                                          

                                                                                                                  

Zu diesem fahren wir am nächsten Tag. Im See gibt es eine Insel, deren Größe ungefähr Singapur entspricht. Die Insel Samosir ist unser Ziel.....wohl eins der Touristenattraktionen Sumatras schlecht hin. So machen hier gerade viele Urlaub, ob es nun die Einheimischen übers Wochenende sind oder Reisende wie wir.

Von Parapat fährt eine Fähre rüber nach Tuktuk, dem Touristendorf auf der Insel. In Parapat war gerade Markttag, als wir ankommen werden gerade die Stände abgebaut. Die meisten Frauen tragen hier traditionsgemäß einen Schalt über dem Kopf locker zusammengeklappt.

Per Fähre setzen wir über und quatieren uns in einem der Anlagen mit Langhaus und Bungalows im Batakstil auf der Halbinsel TukTuk ein.

                                                          

                                                                               

Wir haben vielleicht nicht die schönste Anlage, dafür ist es bei uns jedoch sehr gemütlich und vor allem günstig. Unser Zimmer (ohne eigenes Bad) ist das absolut günstigste was wir auf unserer Reise hatten, 2,40 Euro bezahlen wir für das Zimmer zu zweit! Und netterweise können wir sogar in einem der Bungalows, die gerade umgebaut werden, die heiße Dusche benutzen, sonst wäre es eigentlich nur mit kaltem Wasser zu haben! wir haben Seezugang, einen schönen Garten, Federball und Tischtennis, normalerweise internet, wenn es nicht die letzten beiden Tage ausgefallen wäre. Das Restaurant ist ganz ok, Preise megagünstig, somit kann man auch nicht die Topqualität verlangen. Wobei hier immer frisch gekocht wird und das Gemüse schön bunt und lecker ist! Gewürze fehlen nur einfach ein bisschen! Dafür sitzt man in einem schönen alten Batakgebäude und hat immer nette Unterhaltung, denn hier ist immer was los. Wir treffen auch einige Leute wieder, denen wir in Berastagi und Bugit Lawang begegnet sind. So hat Bernhard seinen Schachgegner, den Frankokanadier Miguel, wieder und sie spielen Runde um Runde.

                                                

 

Leider ist hier gerade eher Regenzeit und wir werden nicht verschont. An einem Nachmittag als es sich aufklart machen wir uns zu Fuß auf einen Rundgang um die kleine Peninsula Tuktuk. Hier findet man viele alte Batakhäuser, ob umgebaut für Touristen oder wirklich alt und bewohnt. In den Reisfeldern suhlen sich die Wasserbüffel, die Frauen gehen mit ihrem Korb voller Wäsche zum Seeufer und Waschen dort die Wäsche. Aufgehängt wird Wäsche hier wie üblich überall wo gerade Platz ist, Stacheldraht, über Gräber, auf Satelitenschüsseln usw.

               

Batakhäuser. Kunstvolle Schnitzereien verzieren die Häuser und so gibt es hier natürlich sehr viele Schnitzer und demnach auch viele Souvenirläden, die Schnitzereien verkaufen. Ob das nun geschnitzte Geckos, große Zauberstäbe, die die Medizinmänner hier benutzen sind oder wunderschöne Schachfiguren, mal wieder wünschten wir uns wir könnten ein paar Souvenirs mehr einkaufen.

                                                         

Wo Schnitzer sind sind die Steinmetze nicht weit. Die Gräber sind teils aus Stein und kunstvoll geschnitzt. Die meisten Gräber stehen mitten in den Feldern und nicht unbedingt alle gemeinsam auf einem Friedhof. Sie sehen oft aus wie kleine Häuser, ob nun alt und aus Stein oder modisch aus Zement!

            

Am nächsten Tag leihen wir uns mal wieder ein Moped. Der Verkehr ist hier nicht so schlimm auf der Insel und der erste Teil unserer Fahrt (ca. 50 km) auch ganz angenehm zu fahren. Wir fahren meist dem See entlang, der Asphalt ist nur selten von Schlaglöchern unterbrochen. Wir halten oft und fotografieren die vielen schönen Häuser. Ganze Dörfer bestehen nur aus Batakhäusern, ob schlicht oder verziert, bunt oder kitschig.

                                  

            

Die Frauen sind oft in Tracht, lange Wickelröcke und ein selbst gewebten Schal über die Schultern geschmissen. Das obligatorische Klapptuch auf dem Kopf trifft man noch häufiger an.

Außerdem begegnen uns Ziegen, Schweine, Schafe, Wasserbüffel. Wo bei uns jemand seinen Hund Gassi führt, sieht es hier manchmal aus als ob man seinen Wasserbüffel oder das Hausschwein spazieren führt.

                                  

Wenn die Schule aus ist, dann laufen Horden von Schulkindern nach Hause. Hier haben sie lustige Hüte auf, die Jungs Baskenhüte und die Mädchen kleine Strohhüte.

Wir kommen auf der anderen Seite der Insel Samosir an, hier ist die Insel mit dem Festland verbunden, Landzunge und Brücke und auf dem Festland gibt es heiße Quellen. Doch dieses Mal sind sie nicht so einladend und wir gehen nicht baden. Auf der Landkarte sieht es so aus, als könnten wir statt außen am See entlang auch einmal quer über die Insel fahren. Hierbei fährt man erst einmal zu einem See auf der Insel im See den Berg hinauf. Da ist die Straße schon teils sehr schlecht. Als wir oben ankommen, beeindruckt uns der See nicht so wirklich und es beginnt zu nieseln. Die Frage ist nun zurück oder weiter. Wir fragen uns durch, doch außer unserem Ziel versteht niemand die Frage wie gut der Weg denn ist und wie lange man brauchen könnte. Wir fahren weiter, eher eine Fehlentscheidung, denn genießen können wir die Fahrt nicht. Der Weg ist nur für ein kleines Stück wieder gut, dann wird es immer schlechter. Doch irgendwann ist man so weit fortgeschritten, dass man gar nicht mehr umkehren will, denn das würde ja noch länger dauern und das gerade bezwungene Stück Weg müsste man aufs neue bezwingen. Der Weg ist rutschig, es gibt viele Schlammlöcher in denen man rumschlittert, aber auch die großen Steine machen es nicht einfacher voranzukommen, irgendwann fahren wir durch einen schönen Wald mit viel Nadelbäumen und sehen sogar eine Affenfamilie, aber man kann keine Sekunden die Augen von der Straße lassen und so manches Mal müssen wir mit den Füssen das Gleichgewicht versuchen zu halten. Wir glauben nirgends mehr anzukommen, die Tankanzeige bereits im Roten Bereich, das Motorrad klappert erschreckend laut, Steine schlagen ständig hoch und nur Bäume in Sicht. Das Gewitter naht ebenfalls und die großen Regentropfen kommen, doch dann sehen wir eine asphaltierte Straße. Wir haben es geschafft. Doch so ganz auch wieder nicht, denn von dort aus sind es noch 15 km, davon 10 km steile Serpentinen nach unten, zwar auf neuem Asphalt, aber der gleicht bald einem Fluß, denn es regnet in Strömen.

                                                      

Wir kommen sicher wieder bei unserem Bungalow an, freuen uns auf die heiße Dusche und lassen unsere Klamotten und Schuhe austropfen. Was für eine Tortur?!

 

Da wir gestern von den Dörfern in näherer Umgebung nicht viel gesehen haben auf unserer Mopedtour, liefen wir dieses Mal zu Fuß zu den Dörfern. So hatten wir Zeit während wir liefen Fotos zu machen. Es sind ca. 5 km nach Ambarita. Dort kann man Steinstühle anschauen. Diese dienten früher als Versammlungsplatz der Räte. Die Veruteilten wurden später zu einem großen Steinblock gebracht und ihnen wurde der Kopf abgeschlagen. Von den Steinstühlen gibt es mehrere in der Umgebung und so werden wir auch mehrmals abgefangen, um noch andere anzuschauen.

                                   

                                                                

Souvenirstände gibt es auch in rauher Menge, nicht nur in  Ambarita, sondern vor allem auch in dem kleinen Ort Tomok. Von Ambarita sind es ca. 6 km nach Tomok und von dort 5 km zurück nach Tuktuk, so dass man das gemütlich an einem Tag als Rundweg machen kann. Da es jedoch in Strömen regnete, nachdem wir uns noch bei Sonnenschein die Steinstühle anschauen könnten, fuhren wir nun doch besser mit dem Bus von Ambarita ins 6 km entfernte Tomok. 

                                                 

In Tomok setzen wir uns erst einmal in ein Restaurant, es gibt wieder lecker günstiges Essen, dazu ein Fruchtshake mit einer für uns neuen Frucht, die schmeckt wie Tomate und Orangesaft. Dann hört der Regen auf und wir laufen zu dem Königsgrab. Es geht entlang unzähliger Souvenirstände, die alle uns zum "nur gucken" anlocken wollen. Es wäre wirklich sehr günstig und vor allem bei den Schnitzereien könnten wir schwach werden, aber unsere Rücken sagen nein, das Gewicht vom Rucksack ist schon zu viel. Nach dem Spießrutenlauf zum Grab und Museum kommen wir noch an Batakhaussiedlungen vorbei, wo sich Reisegruppen Musik vorspielen lassen, zu der eine Holzpuppe tanzt und später auch die ganze Gruppe dazu.

Hier freuen sich die Leute trotz starkem Tourismus immer noch über Touristen. Und so stehen wir mal wieder mit Einheimischen von der Kamera bis alle mit jedem möglichen Handy und jeder Kamera ein Foto von mir und der Gruppe geschossen hat. Sehr lustig!

Auf dem Rückweg nach Tomok sehen wir wieder Reisfelder, Wasserbüffel und dieses Mal auch den Wasserfall, der eigentlich momentan gar kein Wasser hat, aber nach den Regenfällen nun doch!

 

 

19.08.-27.08.2013: Indonesien -1-

Nach 3 wunderbaren Wochen in Singapur machten wir uns auf zu neuen Abenteuer. Auf nach Indonesien! Nur ca. 40 Minuten Fährfahrt sind es bis zur Insel Batam, die zu Indonesien gehört. Und was für ein Kulturschock, Singapur wie jedoch große westliche Metropole wenn nicht sogar besser – durchorganisiert und sauber treffen wir nun auf schmutzige Straßen in schlechtem Zustand, vielen Leuten, die einem irgendwas andrehen wollen, chaotischen Fährticketschaltern, dreckigen Märkten mit Waren aller Art, direkt auf der Straße.

Wir erfahren, dass es am nächsten Tag außerplanmäßig eine Fähre in den Norden Sumatras gibt, da viele Leute zum Ende des Ramadans und zum vergangen Nationalfeiertag reisen. Wir können nur nicht gleich buchen, da unsere Visakarten am Bankautomaten nicht funktionieren. Unsere Sorge sie funktionieren auch später nicht, bestätigt sich allerdings nicht, vielleicht gab es einfach keine Scheine mehr an dem Automat. Wir wurden von etlichen Taxifahrern angesprochen, die uns zu nem Hotel fahren wollten, schlussendlich nehmen wir den freundlichen, der zurückhaltender vor uns gestanden hat. Der Preis ist ok, auch wenn er viel zu hoch ist hier am Fährterminal. Doch er erklärt sich bereit, erst an einem Bankautomaten zu halten, dann mit uns zu einem Büro zu fahren, wo wir die Tickets auch in der Stadt (20 km entfernter Ort Nagoya) kaufen können und anschließend fährt er uns durch den Ort zur Hotelsuche. Alles klappt gut, auch wenn wir skeptisch sind, da wir vor Taxifahrern gewarnt wurden. Die Hotels sind nicht ganz so billig wie erwartet, aber wir bekommen eins neben dem Morgenmarkt über den wir am nächsten Morgen schlendern bevor uns der Taxifahrer wieder abholt, um zur Fähre zu bringen.

                                                                         

Alles ist wirklich viel günstiger als in Singapur, so kaufen wir ein paar Kekse, Milch, Cola und Wasser für unsere Fährfahrt. Wir sind zu früh dran, doch auch hier warten auf den Holzbänken schon ein paar Leute. Die Fähre von Jakarta kommend trifft um 11 Uhr ein. Wir sind überrascht wie groß diese Fähre ist. ES sind sehr viele Leute an Bord und so wird erst einmal entladen. Gegen 12 Uhr sollte es losgehen, doch wir sitzen in der nächsten Wartehalle, wieder auf Holzbänken, jetzt vielleicht 100 Leute mit uns, alle Warten, doch es dauert noch bis 12:30 Uhr da fängt ein heftiges Gewitter an und dauert ungefähr eine Stunde. So lange wartet das Schiff und es wird weder be- noch entladen in der Zeit. Auf das Blechdach brasselt es so laut, dass man sein eigenes Wort nicht versteht. Dann geht es los, alles ganz gesittet durch die Tür einen Gang entlang auf das Schiff zu. Doch genau unten vor der Treppe wird es chaotisch. Gepäck liegt herum, Träger laufen hoch und runter, irgendwo wird zum ersten Mal das Ticket kontrolliert, während sich andere ohne Ticket versuchen vorbeizuschmuggeln und immer wieder zurückgeSCHUPST werden. Es stehen Soldaten Schlange auf der Treppe und doch kommen die 3, die vor mir mehrmals zurückgewiesen wurden hektisch hinter mir her und drängeln vorbei.

An Bord werden wir von einem Typen mit unseren Tickets zu unseren Plätzen begleitet, diese haben zwar eine andere Nummer als auf dem Ticket steht, aber wir bekommen noch mit warum das so ist. Uns wurde gesagt es gibt 2 Kategorien zu buchen. Die Ekonomi, die wir genommen haben, bestünde aus Sitzreihen unter Deck ohne Fenster, 10 Sitze in einer Reihe, Sitze, die man zurückklappen kann und die erste Klasse Kabinen, 8 Betten pro Kabine und Männer und Frauen getrennt. Danach war uns dann auch nicht, die Kategorie doppelt so teuer, aber mit 28 Euro wäre das noch günstig gewesen. Wir bezahlten 14 Euro für die 20 Stunden dauernde Fahrt auf die große Insel Sumatra. Doch Sitze waren das nicht. Jedem wurde eine Matrazenbett zugewiesen, 6 pro Reihe und mind. 20 Reihen pro Raum. Es gab Dusche und Toiletten, die man jedoch eher gemieden hat. ES gibt 4 Räume pro Stockwerk, doch es waren nur 2 Räume offen (Deshalb die andere Nummer), denn es waren kaum Leute an Bord. Wenn wir überhaupt auf 300 Personen kommen, war es viel. Auf dem Schiff haben mehrere Tausend Platz.

               

Die Einheimischen, kaum einer sprach Englisch, alle super nett und freundlich, immer grüßend, lächelnd und winkend. Sie breiteten erst einmal all ihre Koffer und Kisten aus, manche verkauften plötzlich Essen und Früchte auf deren Betten. Alles etwas chaotisch. Das war uns soweit erst einmal zu viel und wir gingen an Deck und beobachteten das Ablegen und erkundeten die 9 Stockwerke. Es gab ein Sonnendeck, auf dem wir uns später die meiste Zeit rumtrieben (Bernhard schlief sogar da oben), eine Moschee, mehrere Restaurants und Karaokeräume, sogar ein Kino, doch das war geschlossen.

                                                                                     

Als wir wieder rein wollten waren die Türen verriegelt und die Crew sagte, dass wir noch warten müssen, denn jetzt wäre drinnen Ticketkontrolle. Die Kontrolleure gingen durch die Räume zusammen mit schwer bewaffnetem Militär. Was wohl mit den Illegalen an Bord passiert? Wir haben es nicht rausgefunden, aber am nächsten Morgen begegnete mir die Frau noch mal und sie zuckte erst einmal zusammen bis sie feststellte, dass es nur ich bin, die ihr da oben auf dem Deck begegnet.

Wir feierten in meinen Geburtstag hinein. Allein auf dem Sonnendeck mit Vollmond, davor einen wunderschönen Sonnenuntergang und am Morgen einen roten Aufgang. Wir fuhren der malaysischen Küste entlang und sahen die Lichter der Städte, die wir bereits besucht hatten.

                               

Gegen 10 Uhr kamen wir an der Fähre in Belawan an, wo es vor Minibussen und Taxis wimmelte. Schlepper warteten schon darauf uns eine Taxifahrt zu vermitteln. Wir wollten mit dem günstigeren Minibus und für den bekamen wir nur zu hohe Preise angesagt, die noch nicht einmal ein eigenes Taxi kosten dürfte. Wir redeten mit einem schick aussehenden Einheimischen, der auch an Bord war, er sprach wirklich gut englisch und er sagte, dass 20.000 Rupia für den Minibus ok wären. Wir wurden zu einem Minibus gebracht, warum nicht zu einem von den vielen die befüllt wurden bis sie abfuhren? Egal. Kaum im klapprigen Busschen wurde mal wieder auf Unverständnis gemacht. Ach Medan Zentrum nicht Belawan Zentrum, das kostet 50.000! Nein, so und so war es ausgemacht! Yuki Plaza nicht Zentrum, das wäre doch noch weiter. Laut Stadtplan nur 500 Meter und auf die bevorstehenden 28 km gesehen ist das ja nichts. Er versuchte es weiter und hörte erst auf nachdem ich militärisch bestimmt habe, dass er uns dann eben zurückfahren sollte, denn mehr Geld gibt es nicht. Er fuhr weiter und traf auf ein weiteres Minibusschen, das sollte uns wohl nach Medan bringen, aber wir müssen jetzt bezahlen. Das verweigerten wir wieder, keine Ahnung wo wir waren, wir hielten an dem ausgemachten Geld wie an unseren Rucksäcken fest. Nach etlichem hin und her bekam er seine Kommission von dem neuen Fahrer und dieser setzte sich in Bewegung. Wir nahmen immer wieder neue Leute mit und so tuckelten wir noch fast 2 Stunden bis zum Zentrum Medans, wo wir tatsächlich am Yuki Plaza aussteigen durften und nicht mehr mehr bezahlen mussten.

                                

Dort fanden wir ein schönes Hotel, checkten ein und liefen anschließend durch die Stadt. Es gibt laut Reiseführer nur 2 Sehenswürdigkeiten. Das eine ist die große Moschee, die größte Sumatras und die ist genau neben unserem Hotel und wir sehen sie von unserem Fenster und der Dachterrasse. Die 2. Sehenswürdigkeit ist der Königspalast, der gerade geschlossen war zur Vorbereitung einer Feier. Im Zentrum gibt es ein paar noch gut erhaltene Gebäude aus der holländischen Kolonialzeit. Ansonsten ist die Stadt dreckig und laut. Der Verkehr ist irre und sehr interessant zu beobachten. Vor allem mit all den Leuten, die einem zuwinken, zurufen und sich tatsächlich gerne fotografieren lassen.

Teils halten sie sogar mitten im Kreisverkehr an, um uns was zuzurufen oder mit Daumen hoch zuzulächeln!

                                                      

Am Abend essen wir im Hotelrestaurant zu Abend, sehr lecker und super günstig. Dort werden wir von Studenten angesprochen, die ihr Englisch an uns üben wollen. Später treffen wir auf 2 Neuseeländer, die wir in Bukit Lawang jeden Tag wiedertreffen, denn sie sind auch dort in der gleichen Unterkunft gelandet wie wir.

Am nächsten Morgen schlagen wir uns zum Busbahnhof durch. 6000 Rupia soll es kosten zu dem 10 km entfernen Terminal zu kommen. Wir fahren mit dem Minibus, das zwischenzeitlich sehr voll ist und landen an einer chaotischen Straße wo hunderte von Minibussen halten, ständig Leute irgendwelche Destinationen durch unser Fenster rufen und wir Westler mal wieder zu den Bussen abgeschleppt werden sollen. Das ist der Busbahnhof?!?!

Eine Frau in unserem Minibus sagt wir sollen ihr folgen und bringt uns mit Schlepper im Schlepptau zu einem Busschen, dass nach Bukit Lawang fährt. Preis verhandeln, sie sagt 30.000 aber man merkt sie wird von den Schleppern bedrängt. Wir versuchen es runterzuhandeln und uns woanders nach dem richtigen Preis zu erkunden, doch es funktioniert nicht. Laut Reiseführer sollen es 15.000 sein. Aber 30.000 entsprechen ein bisschen mehr als 2 Euro und das für fast 100 km, da geben wir irgendwann auf. Es rumpelt und rüttelt uns durch, der Fahrer fährt ok, aber die Straßen sind schmal und es wird an den unmöglichsten Stellen überholt. Doch wir schaffen es auch mit überfülltem Bus in Bukit Lawang nach ca. 3 ½ Stunden Fahrt anzukommen. Dort schwirren wieder Leute um uns herum. Tuktukfahrer, die 5000 Rupia für die letzten 2 km haben wollen und zwar pro Person! Wir sagen wir laufen. Da begegnet uns Jensen (siehe unten) und wir laufen.

 

Bukit Lawang – wo liegt das denn? Ein Dorf im Dschungel, zu Fuß des Gunung Leuser Nationalparks und dorthin wollen wir, um Orang Utans in ihrer Heimat zu sehen. Es gibt nur noch wenige Orte auf der Welt, wo man sie in der Wildniss antrifft.

Hier gibt es ein Auswilderungsprojekt, wo Affen aus Zoos/Gefangenschaft wieder die Umgebung wilder Orang Utans integriert werden. In den Nationalpark kommt man nur zur Fütterungsstation, wo im Moment die Chance gering ist die orangefarbenen Riesen zu sehen, da es gerade jetzt im Dschungel genug Nahrung gibt, so dass sie nicht um 9 oder um 15 Uhr zur Fütterungsstation kommen müssen. Hierfür ist ein Eintritt und eine Gebühr je nach Kameraausrüstung fällig. Die Preise sind zwar für Ausländer ok, jedoch nicht gerade indonesischer Standard (1,50 Euro Eintritt und zwischen 5 und 15 Euro für die Kameraausrüstung).

Im Park wandern geht nur mit Guide und pro Tag kostet das 25 Euro pro Person. Seltsamerweise wird der Preis auch in Euro angeschrieben, nicht in Rupia und nicht in US Dollar. Anscheinend kommen hier vermehrt Europäer her. Man kann mehrere Tage im Dschungel wandern, wir waren uns nicht sicher ob wir eine Ein oder Zweitagestour machen wollen, doch da wir hörten, dass man am 2. Tag nur noch auf dem Fluss zurückraftet und dafür dann auch noch 10 Euro mehr bezahlen muss, da einem der Schlauch ja flussaufwärts geschleppt werden muss, lohnt sich das Ganze für insgesamt 60 Euro vielleicht doch nicht so sehr. Das Dorf ist direkt am Fluss gebaut, auf beiden Seiten gibt es kleine Hotelanlagen und kleinere Geschäfte, dahinter Dschungel, Kautschukfarmen oder Palmölplantagen.

                                                                                                

Und es gibt hier nicht nur Orang Utans zu sehen. Von unserem Bungalow aus können wir auf der Terrasse sitzend Affen beobachten. Langschwanzaffen und die Irokesen, die unsere arme Hütte immer wieder mit Durianfrüchten beschmeißen. Wenn sie Glück haben platzt die stachelige Stinkefrucht auf und sie kommen an deren mehr oder weniger köstliches Fruchtfleisch.

                             

Im Fluss kann man baden oder in aufgeblasenen Autoreifen den Fluss runterraften. Dieser ist aber an so mancher Stelle verdammt reisend und das Wasser auch ziemlich kalt, so dass wir davon erst mal absehen. Jeden Abend schwimmen und vor allem waschen sich die Einheimischen hier, das Seifenwasser fließt schön weiter, dahin wo wohl auch unser Duschwasser aus der Hütte abfließt?

                                       

Höhlen gibt es auch in der Nähe. Die Bat Cave – Fledermaushöhle – ist gut beschrieben, so dass wir nach 2 km auch wirklich bei der Höhle ankommen. Ohne Guide schaffen wir es zu dessen Überraschung durch die verschiedenen großen Höhlen, enge Felsspalte und über spitze Steine, Wurzeln und Baumstämme bis zu der dunkelsten Höhle 600 Meter später bevor wir umdrehen müssen, sonst bräuchte man richtige Kletterausrüstung und käme auch nur nach draußen. Beim Umdrehen begegnen wir dem Guide, der mit 2 anderen Deutschen unterwegs durch die Höhlengänge ist. Die beiden treffen wir später noch einmal am Fluss und wie wir sind sie auf der vergeblichen Suche zur Shiprock Cave (Schifffelshöhle) und wir suchen gemeinsam und unterhalten uns ganz nett bis wir uns vor unserer Hütte verabschieden. Denn unsere Hütte steht genau am Anfang des Wanderwegs.

   Hier geht es zur Höhle, erst durch den Wald nach unten (such den roten Punkt = Bernhard) dann über Felsbrocken nach oben

 

           Rechts sieht man die Fledermäuse von der Decke hängen!  

In der Fledermaushöhle kann man wirklich tausende von Fledermäusen an den Decken hängen sehen. In den ersten Höhlenkammern eher kleinere, doch weiter hinten fliegen dann auch schon die ganz großen um einem herum. In der letzten dunkleren halte ich es nicht mehr lange aus, die Fledermäuse fiepen, wegen unserer Taschenlampe und dem Blitzlicht und immer wieder schwirren sie um einen herum in Richtung Ausgang. Ich kann einfach kein Flügelfliegzeug abhaben…..grrrrr….Gänsehaut.

 

                                                       

Die Einwohner sind super freundlich. Schon fast zu freundlich, denn man sagt ungefähr einmal pro Minute Hallo – Gut - Aus Deutschland – Danke - Bis dann.

Die Indonesier im Allgemeinen sind wirklich sehr freundlich hier auf Sumatra. Überall werden wir nett begrüßt, es wird uns zu gewunken und wir werden nett angelächelt. Kinder stellen sich schon freiwillig vor unsere Kameralinse und wollen fotografiert werden.

Und das sogar hier, wo es ja doch im Dorf sehr touristisch zugeht und wir nicht die einzigen Langnasen sind, die hier mal vorbeikommen. Freitags findet hier der Wochenmarkt auf dem Busterminalgelände statt. Es werden Kautschukklumpen abgewogen und verkauft und daneben gibt es viele Stände, die vor allem Obst und Gemüse verkaufen und all das was man zum täglichen Leben braucht (Plastikschüsseln, Seife, Shampoo, Besen….) Idealerweise stört das fotografieren auch hier nicht, und so fotografieren wir so manchen Stand und manch voll beladenenes Tuktuk, die hier ojek heißen und die Familienkutsche, ala Moped!

                     

                                                                   

 

Schlange im Dorf gefunden. Giftige kommen wohl eher ins Dorf, denn hier bekommen sie ab und an ein freilaufendes Huhn zu fangen. Bei uns im Busch hängt auch eine kleine grüne, eine der giftigsten überhaupt hier.

                                            

Anfangs waren wir hier ja wirklich noch sehr skeptisch, sind sie jetzt freundlich, weil sie einfach so freundlich sind oder kommt da noch was? So waren wir schon fast unfreundlich zu Jensen, der uns an der Bushaltestelle abfing und uns den kürzeren Weg ins Dorf zeigen wollte. Er begleitete uns schließlich, nachdem er mehrmals betont hat, dass wir nicht dafür zahlen müssten, er wäre von dem Touristenbüro angestellt, uns Touris soll es hier gut gefallen und wir sollen den Ort weiterempfehlen. Er erklärte uns später alles über die Touren, drängte uns jedoch keine Tour auf. Als wir uns 3 Tage später, von mind. noch 10 anderen Tourguides in der Zwischenzeit angesprochen, für eine Eintagestour entschieden haben, ließen wir ihn anrufen und er freute sich wohl auch darüber, kam vorbei und organisierte die Tour. Im Vergleich zu den anderen Guides hat er uns von Anfang an gesagt, wir müssen die Raftingtour zurück ins Dorf für 10 Euro extra nicht machen, sondern können auch zur Fütterungsstation laufen und von dort aus zurück, über den Fluss und wie alle anderen im Dorf entlang. Der Preis für die Fütterungsstation, wie auch die Kamerakosten wären inklusive.

                                                                                 

Während Bernhard noch vor der Busstation steht und Mopeds, Tuktuks, LKWs und Leute fotografiert, maschiere ich durch den Wald und später den Fluss entlang bis zur Rangerstation (auf der anderen Seite des Flusses).

 

             

Ich werde auf einen Affen da gaaaaaaanz oben im Baum aufmerksam gemacht und das ist tatsächlich ein Orang Utan, mein erster.

Dank meines Megazooms an der Kamera kann ich ihn auch besser sehen. Das Orangefarbene Fell leuchtet im letzten Tageslicht und so sitzt er kann oben in einem Baumwipfel und isst lange grüne Bohnen.

            

Video fängt an mit reingezoomter Einstellung, so dass man den orangenen Kerl sieht, zoomt dann mal kurz raus, so dass ihr seht wie verdammt weit oben der doch war, und wieder rein, wobei er da schon etwas tiefer geklettert ist.

Weit weg, aber MEIN ERSTER WILDER ORANG UTAN!

 

Wanderung zu den Orang Utans:

Morgens um 9 Uhr ging es los, zu unserer Gruppe gehörte eine Amerikanerin, ein tschechisches Pärchen, unser Guide, Jensen, sein Onkel mit 12 jährigem Sohn. Wir starteten gleich mit einem steilen Anstieg, dann ging es durch eine Kautschukplantage. Jensen erklärte nicht nur hier, sondern auch später viel. Über die Kautschukproduktion, die Pflanzen und Tiere. Wir bekamen Blätter und Rinde zu essen, die verschiedene medizinische Wirkung hatten, oder zum Überleben im Dschungel hilfreich sind.

Wir waren nur wenige Schritte im Nationalparkbereich, da sahen wir schon unseren ersten Orang Utan, den wir für sehr lange beobachteten. Ganz in der Nähe war noch eine Mutter mit Baby und nur schwer entrissen wir uns den großen orangefarbenen Bündel im grünen Geäst.

Doch es warten ja noch andere Tiere auf uns, so ging es weiter. Manchmal ist der Weg recht gut, breit, es geht über Wurzeln und Steine, doch so manches Mal gehen wir mitten durch das Dickicht. Steile, lehmig-rutschige Hänge hinunter und wer hätte es gedacht gleich wieder steil hinauf.

                                                        

Wir treffen noch auf Langschwanzaffen und Thomas Leaf Affen (Funky Monkeys), die wir auch hinter unserem Bungalow sehen.

                                       

Auf die scheuen Gibbonaffen treffen wir auch, die sich später noch einmal schnell über uns hinwegschwingen.

Ab und an kommt mal wieder ein Orang Utan und wir sind wirklich erstaunt, dass man hier doch so viele trifft. Die Tour lohnt sich auf ALLE FÄLLE!

                                                                                 

     

 

Wir machen gegen 12:30 Uhr Mittagspause. Jensen zaubert aus seinem „magic bag“ unser Mittagessen. Für jeden gibt es eine große Portion gebratenen Reis mit Erbsen und kleinen Fischchen (die Bernhard essen darf), so eine Art Süsskartoffelchips, Tomaten und Gurken, sowie für jeden ein Omlett. Ich schaff nicht einmal die Hälfte so sättigend ist das.

                             

Und damit nicht genug, er zaubert auch noch eine Wassermelone, eine Ananas, eine ganze Tüte voll Orangen, 2 Bündel der großen roten Litscheeart, die super super lecker sind, so wie etliche Bananen. Diese werden noch schön dekoriert mit Blüten, die er ebenfalls mitgebracht hat, ausgebreitet. Zauberhaft! Wir haben wirklich eine nette Gruppe.

                   

Nach dem Essen geht es noch ein Stück weiter durch den Wald und bald treffen wir auch schon wieder auf Orang Utans. Einen kleinen sowie eine Mutter mit Baby. Diese 3 sind von der halbwilden Sorte und an Menschen gewohnt, so kommt die Mutter auch gleich vom Baum herunter und stellt sich uns in den Weg. Wir müssen Wegzoll bezahlen, sonst könnte sie aggresiv werden. Sie bekommen unsere Früchtereste, Wassermelone, Bananen, Ananas, alles wollen sie haben. Wir können sie so noch eine zeitlang beobachten, doch dann müssen wir aufbrechen, bevor wir ohne Essen dastehen, denn dann könnten sie uns verfolgen wollen. Hier trennt sich auch die Truppe, denn den anderen 3 wurde von anderen Guides am Vortag die Raftingtour aufgetrennt, denn es gäbe keine andere Möglichkeit. Wir laufen alleine mit Jensen weiter und es geht mal wieder auf und ab. Wir wissen zwar von einer entgegenkommenden Gruppe, dass noch andere Orang Utans in der Nähe sind, doch Jensen will uns noch mehr Tiere zeigen.


                

Einen ganz besonderen Vogel hört er, dem wir folgen, ihn bekommen wir jedoch nicht zu Gesicht. Dafür eine Riesenechse, die man selten in dieser Gegend trifft, normalerweise erst nach 2 bis 3 Tagesmärschen. Ich denke schon wir kommen gar nicht mehr rechtzeitig um 15 Uhr zur Fütterungsplattform, da ich einfach super langsam bin und es anstrengend ist den rutschigen Hang runter und wieder hoch klettern, mehrmals über große Baumstämme und unzählige Male über Wurzeln. Doch gerade rechtzeitig am Ende des Hochkletterns kommen wir direkt oberhalb der Fütterungsplattform an, wo bereits ca. 50 Leute stehen. Hier treffen wir auch wieder auf das deutsche Pärchen von der Höhle und dem Fluss am Vortag. Luisa und Michael sind nur zur Fütterungsplattform gelaufen und werden morgen eine Tour machen.

Ein Ranger „ruft“ die Orang Utans und zwar in dem er mit einem großen Stein auf die Holzplattform klopft. Es dauert eine Weile, aber hangelt sich eine Mama mit Baby von Ast zu Ast zu uns herunter. Sie bekommt schwarze Bananen und futtert sie genüsslich, geht dann wieder ins Gestrüpp, jedoch noch sichtbar. Die ersten Leute gehen schon wieder, da kommt von unten ein großer Orang Utan hoch, vllt ein Männchen, der aber im Gebüsch gefüttert wird, wieder Bananen, mehr bekommen sie hier nicht, um nicht abhängig gemacht zu werden.

                                                                      

Jensen gibt uns 2 Möglichkeiten, so wie ausgemacht von hier aus wie alle anderen nach unten zur Rangerstation und dann per Schlauchboot über den Fluss wo man am Ende des Dorfes ankommt, an der Stelle, wo ich meinen allerersten Orang Utan gesehen habe. Die andere Möglichkeit ist von hier aus direkt durch den Dschungel zu unserem Bungalow zurückzulaufen. Das könnte noch 1 ½ Stunden dauern und geht mehrmals wieder hoch und runter. Ich bin ziemlich kaputt und ne lahme Schnecke, so entscheide ich mich für zurücklaufen und schließ mich den Deutschen an. Bernhard darf aber mit Jensen alleine zurücklaufen. Wir Schnattertaschen haben noch ein paar Geschäfte angeschaut und sind einen großeren Bogen am Fluss gelaufen und kommen schließlich in unserem Gästehaus an, wo Bernhard bereits wartet. Weitere Affen haben sie jedoch keine gesehen.

Abends gibt es wieder einmal lecker Essen in unserem Restaurant. Die Portionen so groß, dass man sie auch kaum schafft, trotzdem gibt es heute für Bernhard gleich 2 Portionen. Vielleicht braucht er nicht nur nach der Wanderung viel Essen, sondern auch Nervennahrung, denn er spielt währenddessen mit Miguel, einem netten Frankokanadier, Schach und verliert so manches Mal.

Wir hängen noch ein paar Tage dran. Wir laufen den Fluss entlang, Bernhard seilt sich an einem Stahlseil von Flussseite zu Flussseite um auch zur allerletzten Lodge zu finden. Wir stellen fest, dass das Camp für die Dschungelübernachtung bei der 2 Tageswanderung knapp neben dem Ort liegt.... Bernhard hangelt sich noch einmal alleine durch den Wald, begegnet Affen und allerlei anderne Tieren, aber keinem Orang Utan.