Die Wüstenstadt Dubai    

 

Dubai, eine Stadt, die mich mit ihren extremen Gegensätzen in ihren Bann gezogen hat. Dubai hat sich vom Beduinencamp über den Ölboom der neunziger Jahre zur Touristenmetropole entwickelt. Schon beim Landeanflug sieht man die gigantischen Ausmasse der futuristischen Planungen der künstlichen Insellandschaften The Palm und World Island Earth. Da erscheint einem das "Segelschiffchen" Burj Al Arab winzig dagegen.

Eine Hitze schlägt uns entgegen als wir von unserem Chauffeur aus dem Flughafengelände zum Auto und anschließend zum Hotel gebracht werden und müde in unsere mit kleinem Begrüßungsgeschenk bedeckten Betten fallen. Welch ungewohnter Luxus wir bereits genossen haben: einen tollen Flug mit netten Flugbegleitern von emirates, den Abholservice mit eigenem Chauffeur und dieses tolle Hotel, obwohl wir nur 3 * gebucht haben! Soweit hat uns Dubai auf die herzlichste Weise willkommen geheißen.

Am nächsten Tag begeben wir uns auf eine Reise - eigentlich ist es nur ein Tag in einer Großstadt, doch es kommt uns vor als würden wir uns auf eine Zeitreise begeben. Angefangen mit dem Bummel über die lebhaften Souks, die lauten arabischen Stimmen, das ständige Handeln und das bunte Treiben das uns Jahrhunderte zurückbeamt bis hin in das 21. Jahrhundert zu riesengroßen, glitzernden Malls, in denen wir der Hitze entschwinden, mit eleganten Boutiquen, Elektronikgeschäften und Parfumerien. Am Nachmittag, wenn die Stadt für ein Weilchen zur Ruhe kommt, da die Hitze am größten ist, begeben wir uns mit dem Bus zwischen der Multi-Kulti-Einwohnerschaft Dubais und lustigen Gesprächen eingequetscht zum Strand. Dort erwartet uns ein sauberer weißer Strand, der flach ins Meer hineingleitet und uns mitnimmt in die salzige Badewanne.

Nach einigen Stunden geht es zurück ins Hotel, duschen, umziehen und nun wollen wir schauen, wie denn Dubai bei Nacht aussieht. Es gibt alles, Poolpartys, Discotheken, schicke Restaurants, Wüsten-Jeep-Touren, nächtliche Picknicks im Beduinenzelt mitten in der Stille der Wüste, doch am meisten interessiert uns das Leben um den Dubai Creek. Wir setzen mit einem der ratternden, Diesel-stinkenden kleinen Booten über von Deira nach Bur Dubai, mit uns noch weitere 30 Personen. Neben mir sitzt eine Frau mit 5 Einkauftaschen voll mit Gemüse und Obst, ein Stückchen weiter einige Männer, die sich eine Zigarette anzünden und so ihren wohlverdienten Feierabend beginnen.

Noch einmal besuchen wir den für uns interessantesten Souk, den Gewürzsouk. Säcke mit buntem Pulver aneinander gereiht. Gerüche nach Curry, Pfeffer, aber auch nach Tee und Zimt und Nelken.....

Abschließend setzen wir uns an den "Hafen", schauen den kleinen Booten zu, wie sie knatternd und stinken übersetzen. Vor uns liegen einige Boote, die für die Nacht nicht mehr gebraucht werden, erst morgen wieder, werden sie auf Touristenfang gehen und den Dubai Creek auf und abfahren. Auf den Booten nächtigen schon einige ihrer Besitzer. Auf einem sitzen 4 Fahrer zusammen und packen ihr Abendessen aus. Wir werden wild hinübergewunken, sind uns aber sehr unsicher, ob das jetzt ne Einladung zum Abendessen ist, die in eine nächtliche Tourifahrt übergehen soll oder nicht. Schlußendlich raffen wir uns auf und steigen über die Boote zu den sich freuenden 4 Pakistani - man hat ja nichts zu verlieren und kann immer noch zurück, wenn wir für viel Geld das Boot mieten sollen. Doch alles was die 4 wollten, war ihr spärliches Abendessen, ein Linsencurry mit Reis und Fladenbrot, mit uns zu teilen. Wir haben unsere Flasche Mangosaft und Wasser dazugestellt und so einen gemütlichen Abend auf dem schaukelnden Boot mit wild gestikulierenden Männern, die nur gebrochen Englisch konnten, verbracht.

Bei der Überfahrt zurück nach Deira waren staunten wie noch einmal über die Erlebnisse des Tages, diese Stadt und ihre Gegensätze, die sich nicht nur in den Gebäuden und Märkten wiederspiegeln, sondern auch in deren Menschen. Und mit einem Lächeln betrachten wir den sich spiegelnden Vollmond im Dubai Creek und sind uns sicher, Dubai hat uns nicht das letzte Mal gesehen.

 

Und so kam es auch, dass wir noch einmal einen stop over auf unserer Reise 2007 nach Südafrika einlegten. Zufälligerweise war der günstigste Flug nach Johannesburg ein emirates-Flug und wir verbrachten dieses Mal 1 1/2 wunderschöne, nicht ganz so drückend-schwüle Tage in Dubai.