Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

- Karl Heinrich Waggerl -

 

 

 

AUSTRALIEN   

 

 

 

06.-15.11.2013 Australien -3- mehr als nur Meer

Eden, die Walhochburg schlechthin. Früher wurden hier unendlich viele Wale abgeschlachtet, heute fährt man mit Booten raus, um sie nur noch per Kamera zu schießen. Aber man kann sie auch von der Küste beobachten.

Es gibt viele Buchten und an deren Spitze Aussichtspunkte, meist erhöht, da es hier viele Klippen gibt und man erhöht steht. Die goldenen Sandstrände und  das türkisfarbenes Wasser sehen auch einladend aus, jedoch sind die Wassertemperaturen für uns zu niedrig, für manche Australier jedoch nicht. Das Wetter ist toll, sonnige 25 Grad erreichen wir.

                                  

                                    

Wunderschöner Sonnenuntergang und ein paar Spritzer am Horizont.

Denen gehen wir natürlich auf die Spur, wir wollen sie nicht nur von weiter weg beobachten, die Wale. Doch zuerst treffen wir auf ein paar Känguruhs, die sich mal wieder auf dem Golfplatz aufhalten, dieses Mal ohne Tag oder Namensschild. Mehr als Hundert liegen da am Abend auf der Wiese herum, oder grasen.

                                                           

                                                                      

Die Jungen in den Beutel und wild herumhüpfend. Die Männchen ihrer KRaft trotzend mit Boxkämpfen beschäftigt. Dafür stellen sie sich oft auf ihr 5. Bein, was der lange Schwanz ist und treten mit ihren Hinterbeinen dem Gegner in den Bauch.

                                                               

Tiere begegnen uns doch recht häufig in Australien, man muss manchmal etwas suchen oder ruhig durch den Busch laufen, dann hört man es knappen und irgendwann ist das Überraschungsei geknackt. Einmal entpuppt es sich als Echidna, ein anderes mal wird aus der Schlange, die sich ins Gebüsch geschlängelt hat, der lange Schwanz einer riesengroßen Echse, die sicher in ihrer kompletten Länge auf 1,20 m oder mehr kommt.

                                     

 

Delfine sahen wir springen. Mal an Strandnähe, mal bei den Klippen, ganz  in der Nähe der Wale.

                                                                                            

Aber am faszinierensden waren dann wirklich die Wale und davon die, die ganz nah an die Küste kamen und für eine lange Zeit blieben. Die Mutter klopfte mit der Schwanzflosse aufs Wasser, oder drehte sich auf die Seite, so dass man ihren weißen Bauch und die Seitenflosse sehen konnte. Wir waren so nah, auf einer Klippe direkt darüber, die Wale nur 5 Meter von der Küste entfernt. Man hörte den Knall beim Aufprall der Flossen, man hörte das Auschnauben des Wassers und manchmal ihre Kommunikationslaute.

                                       

Das Junge war recht aktiv und schwamm um die Mutter, versuchte immer wieder so hoch es ging aus dem Wasser zu kommen, vorwärts, rückwärts, mal ganz mal nur mit der Schnauze oder der Flosse. Ein tolles Schauspiel.

                                                         

                                                          

Und so ging es entlang der Küste nordwärts, leider entgegen der Walwanderung, so dass es immer schwieriger wurde Wale zu beobachten. Wir sahen noch viele, auch teils nah, aber keine mehr in unserer Nähe springen. Dafür gab es andere Tiere zu sehen, denn die sind hier nie weit, wenn man die Augen offen hält.

                                                                      

                                    

Natürlich waren die Küstenabschnitte auch wieder beeindruckend.

                                  

Wunderschöne goldene Strände, menschenleer. Ab und an in den Städten verirrt sich mal ein Surfer ins Wasser und ganz selten auch ich. Da gab es einen wunderschönen Rockpool mit Meerwasser und das Wasser in Grün und Blautönen schrie förmlich danach, dass ich da reinspringen sollte, was ich auch getan habe, erfrischend!

Wir campten auch an schönen Buchten, doch nicht jeder Tag war voller Sonnenschein. Und da der Wetterbericht für das Wochenende Regen vorausgesagt hatte, verzogen wir uns von der Küste.

                           

Doch der Wetterbericht stimmt hier gar nicht und so war es super sonnig, strahlendblau als wir uns Richtung Canberra aufgemacht haben. Dort wartete Hannah auf uns und wir freuten uns ganz dolle uns wiederzusehen! Hannah verbringt wohl die nächsten 3 Jahre hier, wenn nicht sogar mehr. Und erstaunlicherweise haben wir uns dieses Jahr schon 3 Mal getroffen, das erste Mal bei unserem TüMä Meeting im Januar, dort haben wir beschlossen Anja in Holland zu besuchen was wir im Februar kurz vor unserem Aufbruch nach Asien getan haben und nun schon wieder.

Hannah zeigte uns ein paar "Highlights" oder "Must SEE" von Canberra. Eine Stadt, die zwar auf großer Fläche verteilt ist, aber eigentlich trotz hohen Häusern und großen Gebäuden eher nach Dorf aussieht. Und das ist die Hauptstadt, wir konnten es fast nicht glauben, breite Straßen und nichts los. Was für ein Kontrast zu Melbourne.

                                    

Eigentlich wollten wir ja grillen,a ber wir waren doch länger unterwegs, so gab es nur super leckere selbstgemachte Pizza am Abend und das Grillen wurde auf den nächsten Tag verschoben. Der war jedoch ziemlich verregnet und kalt, wie gut dass wir eine Sightseeingtour schon am Tag zuvor gemacht hatten. So hatten wir Spaß über den Kunsthandwerksmarkt zu laufen und die Delikatessenläden im Fyshwickmarkt zu besuchen, wo Hannah mich auf eine sündhaftteure Brezel einlud!

Grillen ist nicht, aber man kann ja trotzdem so tun als ob und so gibt es eben das Fleisch aus der Pfanne und das Gemüse aus dem Ofen und den Pudding aus den Schüsseln, noch warm. Die Salate sind sowieso kalt und der Kartoffelsalat lecker egal bei welchem Wetter.

Es war ein super tolles Wochenende. Hannah geht Montag wieder Arbeiten wir wieder on tour....bei Regen.....zurück zur Küste. Ob sich wohl Wale zeigen bei dem Wetter? In weiter Ferne ja, aber zum Fotografieren noch viel ungeeigneter. Dafür sehen wir um Jervis Bay hunderte von Känguruhs und am Abend direkt neben unserem Zelt erst auf dem Boden dann auf dem Baum eine Possummama mit Kleinem, wie süss.

Doch zu unserer Überraschung stimmt der Wetterbericht wieder nicht und am nächsten Morgen erwartet uns blauer Himmel, erstaunlich! Und so bleiben auch die nächsten Tage wunderschön bis wir wieder gehen.

Zuerst fahren wir ins Känguruhtal, wo uns keine Känguruhs begegnen, dafür gibt es eine tolle alte Hängebrücke anzuschauen und man hat herrliche Aussichten auf dem Weg über die Berge dahin.

                                                            

Dann wieder am Strand durch kleine Ortschaften hat vor allem Kiama was zu bieten. Hier steht ein schöner Leuchtturm und gleich nebenan gibt es ein Blowhole. Ein Loch im Felsen bewirkt dass die Wellen nach oben geschossen werden. Das sieht aus wie ein Geysir .

Am nächsten Tag sehen wir noch einen Meerespool in den ich wieder springe, er mich allerdings mit kälterem Wasser überrascht, so dass ich nicht lange drin bleibe.

                                                

                                                               

Der nächste Küstenabschnitt ist geprägt von Aussichtspunkten an der steilen Fels/Waldwand, die direkt nach dem Strand nach oben geht. Einer schöner als der andere.

                             

Auf dem Weg zurück zur Autobahn halten wir kurz an einem weißen Hindutempel, den ich mir von innen ansehe (kleine schrillbuntindische Tempelchen) und dabei wieder mit 2 vollen Tüten Obst nach draußen gehe. Es gab einen Tag zuvor eine Hochzeit und die Familie hat gerade aufgeräumt und bot mir Früchte auf einem Tablett an, ich nahm mir einen Apfel , woraufhin sie eine Tüte holten und die ganze Schale voll Äpfel und Orangen reinschmissen. Dazu gab es dann noch eine Tüte voll mit Bananan und wir wären versorgt gewesen für 3 Wochen. Doch da wir nur noch 3 Tage bis Abflug hatten war unsere Ernährung sehr Obstlastig an diesen.

                  

Jetzt waren wir knapp vor Sydney, doch wo übernachten? Wir versuchten es an einem Küstenabschnitt, wo es ein Stück Nationalpark gibt, doch dort war schon der Eintritt super hoch und das Campen erst recht. So kamen wir irgendwie in das Städtchen Cronulla, direkt am Meer und sassen erst eimal zur Rercherche und Autobuchung für Neuseeland in der Bibliothek (was noch chaotisch wurde und wir am nächsten Tag noch einmal umgebucht haben). Anschließend fuhren wir zur Halbinsel weiter, wo eins Kapitän Cook gelandet ist. Dort gab es einen Strand an dem Glidesurfer rumstanden und kein Campingsverbotsschild, das sollet unser Platz werden für eine Nacht. Noch eine Frau schlief in ihrem Kombi und nachdem auch die Jugend verschwunden war, die mit ihren Autos zum Bierchen trinken herkamen, war es recht ruhig. Wir schliefen allerdings gerade unterhalb der Anflugsbahn, denn der Flughafen war übers Wasser hinüber gegenüber von uns, was aber ok war, nachts fliegen nicht viele. Mit wunderschönem Blick auf Sydney standen wir zum Sonnenaufgang auf.

                                                                        

Und dann ging es in die Stadt hinein, früh morgens geht das noch, doch je später es wurde, desto voller. Wir besichtigten die Innenstadt, de Hafen, den Botanischen Garten, fuhren über die Harborbridge und fotografierten das Opernhaus von allen Seiten.

                               

 

Doch dann war auch genug von Stadt und an unserem letzten Tag wollten wir noch die Blue Mountains. Zuerst waren wir davon ziemlich enttäuscht, denn es geht einen mehrspurige Autobahn hindurch, doch dann haben wir den Touristdrive entlang der Felskante genommen, die doch viele schöne Aussichtspunkte hatte. Das wäre das Wandergebiet für Bernhard gewesen, doch jetzt war keine Zeit und eigentlich hätte es ja auch nicht so traumhaftes Wetter sein sollen, somit musste der halbe Tag reichen.

In einem Tal in den Blue Mountains haben wir auf einem freien Campingplatz übernachtet. Känguruhs begegneten uns noch einmal hier am Abend und am Morgen und sagten uns Auf Wiedersehen. Denn am nächsten Morgen ging es zum Flughafen von Sydney, doch dazu später mehr.

                                 

                                                                  

 

01.-05.11.2013 Australien -2- Den Goldgräbern auf der Spur

Es klart auf, von Stunde zu Stunde verschwinden mehr Wolken, bis es gar keine mehr gibt. Das Thermometer steigt. Doch die meiste Zeit verbringen wir nun im Auto, denn ab hier wollen wir Strecke machen.

Wir besichtigen einige der Dörfer und Städte auf der Goldgräberroute. Hier findet man viele alte Steingebäude im britischen Stil aus dem 19. Jahrhundert.

Vor allem Ballarat hat bemerkenswert viele, große und wunderschöne Gebäude. Da lassen wir das Auto auch mal stehen und erkunden die recht große Innenstadt zu Fuß. Hier wurde ein Goldklumpen gefunden, der über 80 kg wiegt!

                  

Ganz in der Nähe gibt es einen kleinen Regionalpark mit See, Eukalyptuswald, einem Anfang des 20. Jahrhunderts angelegten Koala Park mit kurzen Wanderwegen, jedoch irgendwie keinen Koalas, dafür Kuscheltiere im Baum als Ersatz.

Auf dem Campingplatz ist viel los, Halloweencamps von Jugendlichen begegnen uns gerade überall, doch die Nacht ist ruhig und am nächsten Morgen ziehen wir wieder früh weiter. Schaffarmen, Weinanbaugebiet und Goldgräberstädte.

Melbourne steht auch noch auf dem Plan, bei strahlend blauem Himmel. Morgens wandern wir kurz zu den Organ Pipes, vulkanische Steinsäulen anschauen in dem kleinen Nationalpark in der Nähe des Flughafens.

Dann geht es zur Innenstadt und da das Parken so viel kostet (15 Dollar pro Stunde) und Bernhard Autosightseeing liebt, fahren wir zickzack kreuz und quer durch die Stadt und halten nur mal ganz kurz für 15 Minuten auf einem freien Parkplatz und laufen einmal durch die „Fußgängerzone“.

          

Am Hafen freuen sich die Leute nicht nur auf ein verlängertes Wochenende, sondern auch über Sonne in der Mittagspause und sitzen auf der Wiese mit ihren Essenspaketen. Übrigens kommt uns das Essen ziemlich teuer vor, 5 Dollar für einen HotDog, Spaghetti in einem kleinen Restaurant kostet 15 Dollar.

  

Wir ziehen nachmittags weiter, die Autobahn ist mindestens so voll wie bei uns, doch hier fahren vollbeladene Autos wie bei uns im Hochsommer zu Ferienzeiten, außerdem Pickups, Vans, Autos mit Dachzelten und vor allem Wohnwagen- und Bootsanhänger. Alle wollen raus aus der Stadt.

Wir auch.

Wir treffen auf unseren ersten Wombat, er ist allerdings schüchtern und versteckt sich gleich in einem Abflussrohr.             

Es gibt hier in Australien und auch an der bevölkerten Ostküste viele freie Campingplätze und diese versuchen wir immer aufzusuchen. Einer davon liegt in einem kleinen Goldgräberdorf mit alter Mine, Walhalla. Allerdings haben sich dort schon viele Leute angesammelt. Wir gesellen uns noch auf einem freien Stück Wiese dazu und haben nette Unterhaltung am Lagerfeuer am Abend!

                            

Das Dorf, die Mine von außen und den Goldgräberfriedhof schauen wir uns bei schönem Wetter am nächsten Morgen an, da ist noch nichts los.

Und wieder zurück zur Autobahn, die etwas ruhiger geworden ist, dann einen Abstecher zur Ninety Mile Beach, die wohl wirklich so lang ist, über 140 km nur gerader Sandstrand. An der Golden Beach gibt es einige freie Campingplätze in den Büschen, mal mehr oder weniger groß, für kleine Zelte oder große Gruppen. Natürlich ist hier am Samstag auch was los, aber es gibt noch Plätze und am Strand hat man viel Platz und findet viele Stellen, die man alleine für sich hat.

Das einzig „abwechslungsreiche“ ist das alte Schiffswrack, das rostig aus dem Sand hervorragt.

 

oder gab es da noch mehr zu sehen?

                              

                                                                                   

                                                                            unser erstes stacheliges Echidna rennt über die Straße

Bernhard ist es langweilig, es gibt nichts zu tun und er wünscht sich die ganze Zeit zurück an die Great Ocean Road, wo alles besser war, nur das Wetter nicht. Doch dann ändert sich das auch noch gottseidank!!!! Er sieht einen Wal und wir gehen auf Erkundungstour und zählen ca. 10 Wale am Ende des Tages, jedoch waren alle sehr weit weg, selbst für unsere Kameralinsen!

Die Känguruhs lassen sich auch nicht mehr so blicken, selbst auf dem Golfplatz, wo wir abends suchen, finden wir nur 3. Ein kleines, eine Mutter mit einem recht großen Jungen, von dem zuerst nur die Hinterfüße herausschauen und später noch der Kopf, wie das bequem sein kann, fragen wir uns.

                                                  

Einige Federtiere gibt es am nächsten Morgen, Kakadus, Papageie, Schwäne, Enten, Reiher und so ziehen wir am See mit zu viel Wasser vorbei, leider wieder bei Nieselregen!

Emus sehen wir auch, auf den Feldern, ob sie dort rumwandern oder gehalten werden, jeweils nur eins pro Feld, wissen wir allerdings nicht.

Im nächsten größeren Ort fragen wir an der Touristeninformation, wo man Tiere sehen kann und Bernhard kommt freudig hüpfend wie ein Känguruh wieder zurück. Es gibt Känguruhs, wo wir geplant haben hinzugehen und ….UND KOALAS und die gar nicht so weit weg sind.

So kommen wir nach Paynesville und von dort mit einer kostenlosen Fähre auf die Raymond Insel. Bereits Anfang 1920 war die Koalapopulation in Victoria fast ausgestorben, so wurden einige Schutzprojekte ins Leben gerufen und auf Inseln Koalas ausgesetzt. Hier hat es ihnen wohl gut gefallen und so gibt es heute über 300 Koalas auf der kleinen Insel. Wir treffen in unserem zweistündigen Dorfrundweg auf 48 Koalas und ein totes, wohl vom Baum gefallen! Es windet heftig, so kuscheln sie sich meist um einen dicken Ast und tun fast nichts. Bernhards komische Geräusche lassen sie allerdings meist kurz hochschauen, man darf ja auch nichts verpassen!

  

     

                                          und noch ein kleiner aufgeblusteter Kokabarra.....

Weiter geht es zu den Känguruhs, die bei einer Höhle am Anfang der alpinen Berge sein soll. Die Gegend sieht aus wie im Schwarzwald, grüne Wiesen, ab und an ein Wald (allerdings Eukalyptusbäume) und jede Menge Kühe auf den Wiesen, doch Känguruhs in rauhen Mengen finden wir keine. Bei den Buchan Höhlen kostet das Campen ohne Strom 26 Dollar, das ist uns zu viel. Känguruhs gibt es zu später Stunde dann auch noch ein paar, aber da ist es zu dunkel zum fotografieren. Die Höhlen mögen nett sein, aber da haben wir schon andere gesehen und die zwei Höhlen für 30 Dollar anzuschauen…naja, zu teuer für uns! Dafür gibt es kurz eine heiße Dusche, BBQ und Stromaufladen während wir die paar Känguruhs rumhoppeln sehen. Am nächsten Morgen hoppelt der Bernhase den Känguruhs hinterher den Hang hoch und in den Wald hinein. Es gibt schon sehr viele Känguruhs hier, man sieht immer mal wieder eine Gruppe, doch die meisten sind im Moment eher auf den Hügel oben und nicht im Tal. Verständlich, denn hier springen so viele laute Kinder durch die Gegend, da hüpft man gerne weiter.

 

Dort oben auf den Hügel finden wir sie auch, man stolpert schon fast über sie. Und bei dem durch den Busch laufen entdecken wir auch noch ein weiteres Stacheltier, Echidna, was vor uns erschrickt und sich dann erst einmal zusammenkauert, seine Stacheln nach oben und das Gesicht im Sand und unter einem Ast vergräbt. Irgendwann hört es uns nicht mehr und wir können es, als Marmorsäule erstarrt, weiter beobachten.

         

Ein Koala sehen wir auch noch an diesem Tag, das volle Programm und das obwohl hier gar nichts ausgeschildert war, direkt über der Straße in einer Astgabel sitzend.

Die längste Holzbrücke in Südaustralien, fast 1 km lang.   

Weder der Highway noch eine andere Straße führt hier direkt an der Küste entlang. Es gibt immer mal wieder Abschnitte zu denen man 20-50 km Abstecher machen muss. Eine kurze Runde machen wir allerdings. Zuerst nach Marlo, einem kleinen Städtchen an einer Flusseinmündung. Hier hat man goldenen Strand wohin man schaut, am Meer, in der Bucht, wie am Fluss selbst. Und so knallen die Wellen an den Strand und schwappen manchmal über in den Fluss hinein. Es hat hohe Wellen, der Fluss jedoch ist ruhig.

Hier haben sich einige Pelikane niedergelassen und fliegen wie Dumbo durch die Gegend, plumsen auf die Laternenmasten oder ins Wasser.

         

Weiter geht es auf der Landkarte immer der Küste entlang, wohl auch per Auto, jedoch sehen wir erst einmal 20 km nichts vom Meer, da wir zwischen Bäumen durchfahren müssen.

Am Cape Conran halten wir noch einmal und schauen uns felsige Sandstrände an und halten nach Walen Ausschau.

                                                                                         

Es ist noch zu früh zum Übernachten, also machen wir noch etwas Strecke, auf und ab durch die Wälder an dem Küstenhighway entlang. Es wundert uns doch sehr, dass die Ortschaften immer weiter voneinander entfernt werden und vor allem klein sind. Wir haben mit einer bevölkerten Küste zwischen Melbourne und Sydney gerechnet, dem ist wohl nicht so.

So landen wir am Abend in dem nächsten Ort, der Genoa heisst und früher von Milchfarmern bewohnt war. Hier gibt es erstaunlicherweise einen freien Campingplatz am Fluss, man kann zu Fuß über die alte Holzbrücke ins Dorf und einen Rundgang mit Tafeln, die auf Historisches hinweisen, laufen. Der Ort mag vielleicht auch 40 Häusern bestehen, wovon ich das Gefühl habe nur die Hälfte bewohnt sind. Das Hotel ist gleichzeitig die Kneipe, die Tankstelle war mal Supermarkt, Eisdiele und Werkstatt in einem, ist allerdings geschlossen.

Känguruhs und Emus teilen sich abends die Wiese mit den Kühen. Also fast als würde sich Hase und Fuchs Gute Nacht sagen.

Noch einen Abstecher zur Küste, denn der größere Ort Mallacoota sieht auf der Landkarte nett aus, wieder mit großer Fluss/Meerbucht. Dort ist es auch wirklich schön, aber sehr touristisch. Wir beobachten ein paar Surfer, die Wellen sind hier groß und lang. Gehen auf dem Campingplatz duschen, beobachten wieder Pelikane und Möwen, die auf den Inselchen auf dem Fluss und im Meer nisten.

                                                             

Es gibt einen alten Bunker aus dem 2. Weltkrieg hier, hier mitten im Nirgendwo, aber er wurde auch eher als Hauptquatier benutzt und weniger als Bunker selbst.

  

 

 

25.10.-31.10.2013  Australien – 1- …und täglich grüßt das Känguruh


  in kurzer Hose T-Shirt in Bali (35°C) los.....bibber bei Ankunft in Melbourne (14°C)

Air Asia brachte uns von Bali erst einmal nach Kuala Lumpur, hier waren wir schon einmal vor ein paar Wochen, doch dieses Mal blieben wir am Flughafen und flogen nach einer Stunde Aufenthalt schon wieder weiter nach Melbourne. Dort landeten wir pünktlich, doch bis wir endlich aus dem Gebäude waren sollte noch mehr als eine Stunde vergehen, dabei lag das nicht am Gepäck, das drehte seine Kreise auf dem Gepäckband. Die Schlange zur Passkontrolle und Visaerteilung war lange, mehrere Hundert Leute standen an und ab und an gab es ein Umverschieben für die internationalen Touristen zu den Schaltern, die eigentlich für Australier und Neuseeländer reserviert sind, damit es schneller vorangehen sollte. Irgendwann waren auch wir an der Reihe, bekamen einen Stempel, keine Fragen, kein Vorzeigen der Ausdrucke des eVISA - so einfach kann es gehen. Gepäck abgeholt und schon wartet die nächste Schlange auf uns, vor dem Exit-Schild. Um das Ende der Schlange zu erreichen, musste man wieder an hundert Menschen vorbei. Am Ausgang wird einem die Einwanderungskarte abgenommen. Alle angekreuzten NEINs gehen direkt zum Ausgang, wer irgendwo ein JA angekreuzt hat wird umgeleitet. Ich habe JA angekreuzt, da es besser ist Waren zu deklarieren, die auf der Karte erwähnt sind (in unserem Fall Pflanzenprodukte eine Tüte Chips und Oregano, Teebeutel …) Wir wurden zum 2. Beamten geschickt, der schaute sich die Produkte gar nicht richtig an, stempelte die Karte und schickte uns auch zum Ausgang. Andere wurden zur Gepäckdurchsicht oder was auch immer weitergeleitet.

Geschafft!

Die nächste Hürde hieß Autovermietung, laut Vertrag reicht es aus, wenn man einen Führerschein mit Lateinischer Schrift vorweisen kann, laut internet braucht man einen internationalen Führerschein, den wir nicht dabei haben und man nicht im Ausland beantragen kann. Aber alles ging gut, Zettel ausgefüllt, Kreditkarte gescannt, Auto bekommen. Das allerdings hatte ein paar Dellen und Schrammen, Glassplitter im Kofferraum und einen Sprung in der Windschutzscheibe, doch alles wurde notiert und wir sollten bei Abgabe keine Probleme haben, hoffen wir´s. Hätten auch einen anderen Wagen haben können, aber so würde schon nicht auffallen, wenn wir noch ne Schramme mehr bekommen und da wir 3000 Dollar Selbstbehalt haben, ist das wohl auch sinnvoller. Das Auto ist groß und geräumig, neu und schick innen, hat gerade mal 13000 Kilometer hinter sich und wird nun mit uns noch n paar hundert mehr bekommen!

Und so konnte es losgehen, der Wagen fährt sich gut, Bernhard muss man ab und zu daran erinnern, dass er sich links halten muss, aber so sind wir zufrieden und haben einen Teil unserer Reisefreiheit zurück! Schade, dass Robbie nicht mit uns sein kann.

Wir fahren eine Shoppingmall an, die in der Nähe des Flughafens ist. Dort finden wir zu unserer Überraschung nicht nur den BIG W, in dem wir nach nem Zelt suchen wollen, sondern auch noch andere Supermärkte und einen ALDI!!!! YEAH!

Als erstes kaufen wir bei Aldi in der Weihnachtssektion einen Schokonikolaus und beißen ihm den Kopf ab……das musste sein!

Ein Zelt finden wir auch, doch am nächsten Tag bringen wir es wieder zurück. Zum einen stimmten die Angaben nicht, zum anderen besteht es fast ausschließlich aus Netz innen und ist somit viel zu kalt! Denn hier ist es eisig kalt. Tags um die 15 °C, nachts um 5°C und so frieren wir ein bisschen und brauchen Pullover, Jacke und Schals.

Nach all dem Shoppen geht es raus aus der Stadt. Wir haben die GPS Koordinaten für verschiedene kostenlose Campingmöglichkeiten und einen suchen wir davon auf.

Am nächsten Tag geht es dann weiter, wir starten in Torquay die berühmte Straße GREAT OCEAN ROAD entlang des Ozeans.

Hier gibt es Felsenklippen und gelbe Sandstrände, eisiges Wasser und Surfer. Dieses Mal sind die Surfer in Neopren und nicht wie auf Bali in Shorts.

 

                                                                         

Die Küstenstraße ist sehr schön und bietet immer wieder wundervolle Ausblicke. Es ist kalt und windig, ab und an nieselt es, dann kommt wieder die Sonne raus, doch warm wird es nur im Auto.


                                        

Auf dem Golfplatz von Anglesea gibt es über 1000 Känguruhs, davon sehen wir auch ein paar. Alle haben ein Ohrtag und manche Namensschilder um den Hals, das gefällt uns doch nicht so. Doch wir sollen die nächsten Tage noch ein paar mehr Känguruhs zu Gesicht bekommen.
                                                            

Zum Übernachten gibt es hier auch ein paar freie Plätze, Free Bush Camping nennt sich das. Es ist zwar Wochenende, aber noch nicht Saison und wirklich kalt, so sind einige Camps geschlossen und bei den anderen auch nicht alles überlaufen. Wir übernachten im Wald unter Eukalyptusbäumen. Abends hören wir Grunzlaute und ich frag mich ob es hier wohl Wildschweine gibt. Doch am nächsten Tag finden wir heraus, welches Tier solche Laute fabriziert und zwar sind das die niedlichen Puschel, die fast den ganzen Tag nichts tun, ab und zu Eukalyptusblätter fressen, aber so aus vollem Hals grunzen können!

Am nächsten Morgen schauen wir uns noch einmal einen Aussichtspunkt an, Teddys Viewpoint, von dem man das Meer und einen Teil der Küstenstraße sieht.

Dann fahren wir noch ein paar Kilometer weiter zum höchsten Wasserfall der Region, kleinere gibt es hier mehrere. Die Erskine Fälle sind 36 m hoch und sehen doch ganz schön aus, wenn man an deren Fuß steht, so mitten im Regenwald mit großen schirmförmigen Farmen um uns herum.

Die Koalas müssen wir erst gründlich suchen, doch dann fallen uns immer mehr auf. Wir fahren bei Kenneth River die Grey Road entlang, ca. 3 km und wir sehen mehr als 20 Koalas in den Bäumen herumhängen. Die meisten pennen, doch einer machte die Grunzlaute, ein anderer Kletterte und hüpfte die Äste hoch, ein andere kratze sich ausgiebig und zum Schluss trafen wir dann noch auf eine Mutter mit Jungem unweit von uns entfernt.

                                                         

Vögel gibt es auch so viele hier und bunte. Die weißen Kakadus sieht man überall, dann verschiedene Papageien, Krähen und kleinere Vögel, von denen ich ganz gewiss den Namen nicht weiß.


 

Und dann gibt es gleich noch mehr Koalas für uns. Auf der Straße zum Otway Leuchtturm, für den man Eintritt bezahlen muss und das über 16 Dollar, so dass wir dort gar nicht erst hinfinden. Auf dem Weg über der Straße hängen sie rum, die Koalas. Und ein Stück weiter auf dem kostenlosen Campingplatz in der Blanket Bay haben wir unseren ganz privaten Koala mit Baby. Diesen können wir abends von ganz nah sehen, denn Bernhard hat ihn fast ausgeräuchert mit seinen dicken nassen Holzklötzen, die später Lagerfeuer wurden. So musste der Koala von seinem Baum genau neben unserer Picknickbank und sich ein neues Plätzchen suchen. Doch am nächsten Morgen war er wieder zurück und er verließ uns den ganzen Tag nicht mehr und wir ihn auch nicht. Hoffen auf besseres Wetter, ließ uns hier einen Tag ausharren. Doch besser wurde das Wetter nicht.

Der Koala und sein Kleines unterhielten uns, Bernhard hängte fast den ganzen Tag dort im Baum rum und sie waren uns dann auch wirklich gewohnt und die Mutter störte es nicht, dass der Kleine sich von ihr entfernte und uns näher kam.

                                                   

                                    

Am nächsten Tag gab es noch mehr Koalas. Auf einem Baum sahen wir gleich 9 Stück sitzen! Faszinierend. Und erstaunlich, auf den Bäumen sehen sie so klein aus, aber einer lief neben uns her und war gar nicht nur ein kleiner grauer Puschel!

                            

 

Die Strecke ist wirklich abwechslungsreich. So gibt es hier auch Regenwald, über 300 Jahre alte große Bäume, Farne, die man für die ganze Familie als Sonnenschirme nutzen könnte und eine kurze Wanderstrecke!


              

              

Nun kam der berühmteste Abschnitt der Küste. Steilküste mit Felsenvorsprüngen, Felsen im Wasser, wie die 12 Apostel oder Bucht der Märtyrer oder Inseln, dann wieder Felsenbögen.


Die bekannteste Sicht hat man bei den 12 Aposteln, doch wir waren dreimal hier, so beeindruckend war es nicht, was aber auch am Wetter liegen kann. Etwas Glück hatten wir an dem verregneten Tag zum Sonnenuntergang gab es noch einmal kurz zuvor einen Spalt im Wolkenband und dadurch auch eine wundervolle Verfärbung des Himmels, wenn auch im letzten Moment, die Sonne nicht mehr hervorkam, um die Felsen anzustrahlen und golden erleuchten zu lassen.

Pinguine soll man hier sehen können, doch wir haben sie nicht zu Gesicht bekommen, sie sollen kurz nach Sonnenuntergang als Bündel aus dem Wasser kommen. Wahrscheinlich sind wir etwas zu früh gegangen.


 

Wir kamen mal wieder bei Nieselregen in Warrnambool an, auf das wir uns schon freuten, denn es ist die größte Stadt an der Great Ocean Road, wir können hier aber nicht nur günstiger auftanken, sondern auch mal wieder einen Aldi besuchen. Und der ist wirklich günstiger als die anderen Supermärkte. Nicht für alles, aber vieles. Und so ergattere ich erstaunlicherweise einen 20 Dollar (14 Euro), der schön kuschelig ist und nur 720 g wiegt. Mit 2 Schlafsäcken ineinander wird es schon wärmer. Aber mittlerweile an die Temperaturen gewöhnt und in dem wärmeren Zelt geht es doch erstaunlich gut. Nach mehr als ein halbes Jahr ohne Zudecke hat man vollkommen vergessen was es bedeutet im Schlafsack kalte Füße zu bekommen!

Der Ort Warrnambool selbst ist eigentlich auch ganz einladend. Ein alter Stadtkern wurde neu renoviert, aber im alten Stil, dann gibt es noch einen Leuchtturm, direkt am Meer, aber auch Flusseinmündung, so gäbe es hier noch ein paar alte Steinhäuser anzuschauen, doch der günstigste Zeltplatz würde uns 24 Dollar kosten, so fahren wir doch weiter.

Unterwegs halten wir noch am Tower Hill Reserve. Ein alter Vulkankrater, in dem ein See liegt und einiges an Tieren zu sehen gibt. So sind wir gleich von einer Horde Emus überrascht worden. Ein paar Känguruhs hüpften durch die Gegend und hunderte von Hasen. Nach den Koalas konnten wir allerdings dann keine Ausschau mehr halten, da es schon spät war und wir noch auf Übernachtungsplatzsuche gehen mussten.

           

Wir fanden auch einen tollen Campingplatz, der außerhalb der Saison auch nichts kostet, sonst auch nur 5Dollar. Er war an einem Fluss auf dessen anderen Seite eine Düne uns vom Meer trennte. Die Brandung rauschte die ganze Nacht und morgens sahen wir einen Pelikan auf dem Fluss bei unserem Zelt. So was ist doch schöner als ein Stadtzeltplatz mit eingefrorenem Swimmingpool.

Morgens schauten wir noch kurz Portland an, wenn wir schon so knapp davor waren, doch so sehenswert war es dann doch nicht. 
                                

Wieder ein Aldi, wo wir noch schnell die lecker schmeckenden Essiggurken einkaufen und dann fahren wir an all den Schaffarmen vorbei zum Grampians Nationalpark. Das Wetter bewölkt, aber kein Nieselregen und als wir im Nationalpark sind haben wir doch tatsächlich wieder ein paar Sonnenstrahlen und Löcher in der Wolkendecke, die blauen Himmel zeigen.

Der Park ist ideal zum Wandern, aber bei dem Wetter sind wir nicht in der Stimmung. So fahren wir von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt so lange das Wetter hält. Am nächsten Morgen ist es besser, da scheint auch mal die Sonne durch die Wolken.

Hier gibt es tolle Ausblicke,….

                                                 

Seen, Flüsse und Wasserfälle…

Felsmalereien…

                                   

und tierische Begegnungen